Cover-Bild Vielleicht tanzen wir morgen
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Tod, Trauer, Verlust
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 09.11.2018
  • ISBN: 9783471351703
Ruth Hogan

Vielleicht tanzen wir morgen

Roman
Marion Balkenhol (Übersetzer)

Maschas einziges Gefühl ist die Wassertemperatur beim morgendlichen Schwimmen. Seit dem Tod ihres Sohnes lebt sie wie unter Wasser. Erst die Begegnung mit der obdachlosen Sally Red Shoes rüttelt sie wieder wach. Sally hat alles verloren bis auf ihre Menschlichkeit. Und sie schärft Mascha ein: „Wenn die Musik für jemanden, den man liebt, endet, hört man nicht auf zu tanzen. Man tanzt für denjenigen mit.“ Als Mascha bei einem harmlosen Zusammenstoß den „Olympioniken“ aus dem Schwimmbad näher kennenlernt, beginnt sie, jede Minute ihres Lebens zu genießen. Bis eines Tages die Vergangenheit an Maschas Tür klopft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2023

ein sehr besonderes Buch

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Von klassikfan
Die letzte Seite ist gelesen und ich schließe langsam das Buch. Dieses Buch, das mich so tief berührt hat wie schon lange keines mehr. Und ich weiß nicht, wie ich die passenden Worte finden ...

Von klassikfan
Die letzte Seite ist gelesen und ich schließe langsam das Buch. Dieses Buch, das mich so tief berührt hat wie schon lange keines mehr. Und ich weiß nicht, wie ich die passenden Worte finden kann, um von diesem Buch zu erzählen.
Mascha lebt nach dem Tod ihres Sohnes über viele Jahre hinweg wie unter Wasser. Die einzigen „Freunde“, die sie näher an sich heranlässt, sind die Toten auf dem Friedhof, denen sie ihren täglichen Besuch abstattet. Erst die Begegnung mit der obdachlosen Sally Red Shoes bewirkt eine vorsichtig-langsame Veränderung in Mascha. Und mit der inneren Veränderung bekommt auch die äußere Wirklichkeit neue Chancen, ins Leben von Mascha zu treten.
Diese kurze Inhaltsangabe klingt nach dem Inhalt zahlloser anderer Bücher: eine trauernde Mutter, die durch eine besondere Begegnung neuen Lebensmut erhält. Soweit richtig und doch meilenweit entfernt. Denn die Einmaligkeit des Buches liegt nicht im Inhalt, sondern in der Schreibekunst der Autorin, in den unzähligen feinen und feinsten Details, die sich auf jeder Seite finden lassen, in den feinsinnigen Beobachtungen und Erinnerungen, in den wunderschönen, bilderreichen, geradezu lyrischen Beschreibungen, in der faszinierenden Gabe der Autorin, mit wenigen Worten innere Bilder entstehen zu lassen so intensiv verdichtet, als würde man Lyrik lesen. So beschreibt sie zum Beispiel den Teil des Friedhofs mit alten, nicht mehr gepflegten Grabstätten, auf denen die Grabsteine schief und krumm dastehen, als das „Feld der Trunkenheit“, und Mascha stellt sich vor, wie sich die Begrabenen an die Ränder ihrer schiefen Särge klammern, um nicht vollends den Halt zu verlieren. Und nur diese großartige Autorin kann den ständigen Begleiter von Mascha, den riesigen Wolfshund Haizum, so liebevoll-treffend beschreiben als einen Hund „mit den Augen eines Engels und dem Atem eines Kobolds“. Überhaupt möchte ich ständig aus dem Buch zitieren. Wie könnte man die Erstarrung, die manche Trauernde erfasst, besser ausdrücken als die Autorin: „Wir wickelten unsere Trauer fest ein in erstickende Selbstbeherrschung“. Überhaupt liegt über dem ganzen Buch, abgesehen vom überraschenden Ende, so etwas wie ein feiner glänzender, grauer Organzastoff, nämlich die Lebenstraurigkeit, nicht heilbar, duftig zwar, ganz leicht, aber dennoch jede Minute des Lebens mit einem grauen Schleier überziehend. Gleichzeitig aber liegt unter diesem grauen Schleier auch eine dicke Schicht Humor, bissig und schrullig. Wenn ich noch wie früher Kurse in Kreativem Schreiben geben würde, wäre „Vielleicht tanzen wir morgen“ ein Lehrbuch, eine Pflichtlektüre, insbesondere zur besonderen Kunst der Autorin, Menschen zu schildern, skurril-liebevoll, kreativ, wie Karikaturen auf ihr Wesentliches reduziert. Ein dickes Lob auch an die Übersetzerin, die es schaffte, die Einzigartigkeit der Sprache von Ruth Hogan samt der „verhuddelten“ Wörter von Sally Red Shoes kongenial wiederzugeben.
Ich wünsche diesem Buch viele einfühlsame, empfindame Leser, die Freude haben an der überreichen poetisch-sprachlichen Kunst der Autorin, denn dieses Buch ist ein wahres Kleinod!

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Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine Melancholie, die sich durch jede Zeile zieht

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Meine Meinung zum Buch :
Da schlendert man an einem Samstagmorgen durch den Buchladen und stößt auf dieses wunderschöne Cover und findet zugleich eines der Herzensbücher des Jahres 2019.
Denn was dieses ...

Meine Meinung zum Buch :
Da schlendert man an einem Samstagmorgen durch den Buchladen und stößt auf dieses wunderschöne Cover und findet zugleich eines der Herzensbücher des Jahres 2019.
Denn was dieses Buch geschafft hat schaffen nur sehr wenig, es ließ mich weinen vor Traurigkeit und es trieb mir die Tränen in die Augen aufgrund einer Hoffnung und Melancholie die sich durch jede Zeile dieses Buches zog. Und dieser Schreibstil ist absolut wunderschön, sehr ruhig und definitiv nicht für eine Lektüre für zwischendurch geeignet, doch dieses Buch ist ein absoluter Schmöker, der einen an der ein oder anderen Stelle die Augen über die wirklich wichtigen Ding des Lebens zu öffnen weiß.

Fazit :
Herzerwärmende Charaktere, eine Geschichte die mit melancholischer Atmosphäre die Zeilen zu füllen weiß und eine Autorin, die uhr Handwerk definitiv versteht und von der ich nach diesem Buch einfach alles lesen möchte !

Veröffentlicht am 19.01.2019

Ein Diamant zwischen vielen Kohlestückchen

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Ein Diamant zwischen vielen Kohlenstückchen

Ruth Hogan´s Debüt haben wir einer Krebserkrankung sowie einem Autounfall zu verdanken und obwohl beides natürlich erschütternd und schlimm ist, brachte es ...

Ein Diamant zwischen vielen Kohlenstückchen

Ruth Hogan´s Debüt haben wir einer Krebserkrankung sowie einem Autounfall zu verdanken und obwohl beides natürlich erschütternd und schlimm ist, brachte es dieses schöne und wichtige Buch hervor, das völlig zurecht in der Sparte „Literatur“ angesiedelt ist, denn für mich war es wie ein Diamant zwischen vielen Kohlenstücken...

320 Seiten sind nicht viel für einen Viel-Leser, doch dieses Buch sollte man nicht „verschlingen“, sondern eher bedächtig lesen, finde ich. Es öffnet sich einem nicht, wenn man „hetzt“...

Die Autorin bedient sich eines sehr schönen und eindringlichen Schreibstils, der einen tief berührt ~ ebenso wie ihre Geschichte es auch tut.

Man ist gleich mitten in der Geschichte drin, emotional berührt und kann fast schon gar nicht mehr anders als mitzuleiden, als Gefühle zuzulassen. Taschentücher bereit zu legen schadet nicht und auch wenn das Buch unendlich traurig sein kann, ist es wichtig, dieses Thema auch zu Papier zu bringen und wenn das so meisterlich gemacht wird wie von dieser wunderbaren Autorin, dann ist das ein echter Gewinn für jede/n Leser/-in.
Deswegen gibt es von mir auch eine klare Leseempfehlung von mir !

Veröffentlicht am 16.12.2018

Absolutes Lesehighlight

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Im Buch von Ruth Hogan „Vielleicht tanzen wir morgen“ geht es hauptsächlich um die Bewältigung von Trauer. Es handelt vor allem um Mascha und Sally. Mascha hat vor vielen Jahren ihren Sohn durch einen ...


Im Buch von Ruth Hogan „Vielleicht tanzen wir morgen“ geht es hauptsächlich um die Bewältigung von Trauer. Es handelt vor allem um Mascha und Sally. Mascha hat vor vielen Jahren ihren Sohn durch einen Unfall verloren und Sally ist eine Obdachlose. Beide treffen sich oft auf dem Friedhof und lernen sich näher kennen. Sie schafft es, Mascha aus ihrem Tief zu holen und wieder am Leben teilzunehmen zu lassen. Nebenher wird auch die Geschichte von der krebskranken Alice und ihrem Kind erzählt. Anfangs war mir der Zusammenhang zu Maschas Geschichte nicht klar, aber es klärt sich am Ende auf. Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben, sie verwendet viele Metaphern, schreibt sehr emotional poetisch und berührend. Für mich war das Buch ein besonderes Lesehighlight mit Tiefgang und ich kann das wunderbare Buch nur wärmstens weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Sehr emotional

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Mascha hat ihren Sohn verloren. Seitdem ist nichts mehr, wie es wahr. Sie spürt nur noch die Temperatur des Wassers bei ihrem täglichen Schwimmbadbesuch. Sally, eine Obdachlose, gibt Mascha einen neuen ...

Mascha hat ihren Sohn verloren. Seitdem ist nichts mehr, wie es wahr. Sie spürt nur noch die Temperatur des Wassers bei ihrem täglichen Schwimmbadbesuch. Sally, eine Obdachlose, gibt Mascha einen neuen Sinn im Leben. Und dann ist da noch Alice, deren Sohn ein begeisterter Schwimmer ist. 

Ruth Hogan hat einen sehr berührenden Roman geschreiben, der vor allem von seiner poetischen, sanften Sprache lebt. Die Autorin verwendet viele Metaphern, viele Umschreibungen, die nicht unbedingt passend erscheinen. Die aber die Melodie ihrer Sprache erst zum Klingen bringen. Handlung gibt es recht wenig, aber die braucht dieses Buch auch nicht. In einer Situation, wie Mascha sie erlebt, braucht man keine Action, man braucht Sanftmut und Zeit. Das Buch lebt von dieser Melodie, von seinen Worten und erzählt uns Lesern über Trauer und Verzweiflung. Ja, es ist traurig und es geht ziemlich nahe. Aber es gibt uns auch Mut und Hoffnung. Es ermuntert den Leser, sein Leben weiter zu führen, auch wenn es momentan erst einmal ganz sinnlos erscheint. Aber man muss sich ganz einlassen auf diese Geschichte, denn erst dann kann man eintauchen in ein Netz, das aus wundervollen Worten gewebt ist. Das den Leser umhüllt wie ein Kokon und ihm Geborgenheit gibt. Mich hat der Roman sehr berührt und viele dieser Gedanken werden mich noch lange begleiten.