Cover-Bild Mein Weihnachtswunsch bist du
(27)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimmung
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783404177462
Jenny Hale

Mein Weihnachtswunsch bist du

Roman
Kerstin Ostendorf (Übersetzer)

Als Leah erfährt, dass sie die Villa ihrer Großmutter geerbt hat, weiß sie, dass sie ihrer Tochter Sadie endlich die Kindheit ihrer Träume schenken kann. Doch es gibt einen Haken: Leah soll sich das Haus mit David, ihrem Freund aus Kindertagen, teilen. Hier scheint Ärger vorprogrammiert zu sein. Während die beiden jedoch gemeinsam vor dem Kamin sitzen und in alten Erinnerungen schwelgen, merkt Leah, wie sich ein Kribbeln in ihrem Bauch ausbreitet. Und seinem Blick nach zu schließen, fühlt David genauso ...


Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Leah und das liebe Geld

2

Einstieg hui, Rest eher pfui

In dieser winterlichen Geschichte geht es in erster Linie um die alleinerziehende Leah sowie um ihre Tochter Sadie. Da sich die beiden keine großen Sprünge erlauben können, ...

Einstieg hui, Rest eher pfui



In dieser winterlichen Geschichte geht es in erster Linie um die alleinerziehende Leah sowie um ihre Tochter Sadie. Da sich die beiden keine großen Sprünge erlauben können, richten sie sich ihr Leben so gut es geht in einem kleinen Häuschen ein und hoffen darauf, eines Tages auf das Anwesen ihrer Großmutter bzw. Urgroßmutter ziehen zu können. Der Beginn des Romans und somit auch der Teil der Leseprobe, der mich zum Buch hat greifen lassen, las sich recht vielversprechend. Grund dafür war dass mit Leah – so schien es – endlich mal eine bodenständige Protagonistin vorlag, die aufgrund ihrer Mutterrolle sich zu behaupten weiß. Dazu noch ihre beiden Freundinnen, die jede auf ihre Art so liebevoll wirkten. Ja, ich dachte hier eine weihnachtliche Unterhaltung in den Händen zu halten, die schöne Lesestunden versprechen könnte.

Doch leider ging es mit der Nachricht, dass Leah das Grundstück zur Hälfte erben würde, direkt bergab. Während des Lesens des Romans haben mich einige Details nicht so sehr gestört, wie es nun im Nachhinein hervorkommt. Mit einigen Tagen Abstand zum Werk wirken die negativen Punkte einfach noch störender als vorher.

Im ersten Drittel erfährt Leah, dass ihr Jugendfreund David die Hälfte des Erbes antreten wird, was sie – zu Recht – ziemlich verwirrt. Im zweiten Drittel passiert relativ wenig und wenn, dann sehr widersprüchlich und im letzten Teil läuft alles furchtbar schnell in einem kitschigen Happy End zusammen. Nein, so habe ich mir diese Lektüre nun wirklich nicht vorgestellt.

So viele Logikfehler



Stell dir vor, deine Großmutter besitzt ein riesiges Anwesen, das Grundstück ist so groß, dass du gar nicht weißt wo es anfängt und aufhört. Sie veranstaltet dort seit Jahrzehnten Hochzeiten und andere Events und du willst zwar nicht dass sie stirbt, aber dennoch freust du dich schon darauf, dass du es irgendwann erben wirst, denn du bist ja alleinerziehend und kommst trotz zwei Jobs nicht über die Runden. Es wäre ja auch verrückt, wenn du in dieses riesige Haus bereits jetzt mit deiner Tochter ziehen würdest, nicht? Ich meine, wo käme denn sonst der Stoff für einen Roman her, wenn deine Familie dich einfach nicht im Stich lassen würde. Klingt schon komisch, oder? Keine Sorge, es wird noch absurder.

Dann also stirbt Leahs Nan und sie möchte zusammen mit Sadie endlich ein neues Leben beginnen, da wird ihr auch schon mitgeteilt, dass eine Hälfte des Erbes an David geht. Der David, mit dem sie als Kind immer bei ihren Besuchen bei ihrer Nan gespielt hat. Begründet wird dies in einem Brief ihrer Großmutter mit dem Hinweis darauf, dass David ja ein ganz Feiner ist. Er selbst gibt dann auch noch zu, dass das alles früher seiner Familie gehört hat und diese dann Grundstück samt Haus an Leahs Familie veräußert hatte.

Sowohl Leah als auch David haben ihre eigene Vorstellung davon, was sie mit dem Anwesen in Zukunft machen möchten. Aber weil diese Wünsche kollidieren, kommt David auf die großartige Idee Leah auszubezahlen. Mit dem berauschenden Beitrag von 1.000.000 Pfund (oder waren es Dollar, ich weiß es schon gar nicht mehr). Die Autorin überschlägt sich mit Beschreibungen des Hauses und des Gartens, ohne dass sich jemals ein klares Bild ergeben kann, denn in jeder erneuten Beschreibung sieht alles plötzlich ganz anders aus. Eines ist auf jeden Fall sicher: Sowohl Bausubstanz als auch Grundstück, alles muss wirklich sehr groß sein. Alleine deswegen ist diese Summe einfach nur lachhaft. Dazu kommt, dass sich Leah mit dem Geld nicht nur eine Immobilie erwerben, sondern auch noch ein eigenes Geschäfts eröffnen und dann auch noch davon leben möchte. Entweder hat Jenny Hale hier keinerlei Recherche betrieben, oder es war ihr einfach egal. Aber selbst von einem „Weihnachtsroman“ darf zu erwarten sein, dass sich die AutorInnen ein wenig mehr Mühe mit dem Gestalten des Inhalts geben.

Wenn er hübsch ist vergesse ich alles andere



Es ist jedes Mal aufs Neue ein Ärgernis, wenn die tollste Protagonistin auf einmal zum hirnlosen Zombie mutiert, sobald ein gut aussehender Mann involviert ist.
Leah läuft schmachtend einem Mann hinterher, der ihren langjährigen Traum mit dem Hinhalten eines Schecks in Sekunden zerstört und anstatt dass sie sich einfach von ihm und dem Grundstück fern hält geißelt sie sich selbst, in dem sie dort erst einmal einzieht. Dies geschieht mit der Begründung, dass sie noch einmal dort zusammen mit ihrer Tochter das Weihnachtsfest verbringen möchte. Es entzieht sich sämtlicher Logik, dass sie sich und auch Sadie das Leben schwer macht, in dem sie tagelang vorgibt, der glücklichste Mensch der Welt zu sein obwohl sie innerlich eingeht. Um das Ende vorweg zu nehmen (Achtung, Spoiler) sollte erwähnt werden, dass nichts – wirklicht nichts – Romantisches daran ist, dass David ihr gnädiger Weise erlaubt, dort weiter zu wohnen, weil er sich in sie verliebt hat. Wäre dem nicht zu, würde sie bis ans Ende ihrer Tage in ihrem zugigen Häuschen wohnen und hoffen, ihre Tochter eines Tages doch auf eine Gymnastikschule schicken zu können.

Davids Charakter wird des Weiteren ausschließlich von Leah nacherzählt. In dem einen Sommer hat er dies getan, in dem anderen das. In der Gegenwart besticht er lediglich durch Geldgeschenke. Wären nicht Leahs Freundinnen sowie ihre Tochter, wären selbst die Figuren dieses Romans ein Reinfall gewesen.

Figuren die auf- und wieder abtauchen



Um den Mittelteil, der sich wahnsinnig zieht, interessanter zu gestalten, kam mit einer mysteriösen Person ein wenig mehr Aufruhr in das Leben von Leah. Zu ihrem Entsetzen, hatte ihre Großmutter sich erdreistet, eine Jugendliebe zu haben. Welch ein Verbrechen! Doch statt hier anzusetzen, wird die Suche nach diesem Menschen einfach bis kurz vor Ende des Romans nicht mehr erwähnt. Irgendwann ist die Person einfach da und alle freuen sich. Hurra.

Zu viel ist einfach zu viel



Es wirkt, als ob Jenny Hale einfach zu viel für einen Roman gewollt hatte. Die Beziehung zwischen Leah und ihrer Tochter, die Beziehung zwischen Leah und David, ihre Freundinnen, das „geheime Doppelleben“ der Großmutter und das aufgeben von Träumen ist doch recht viel für so ein kurzes Buch, das dann trotz allem die meisten Zeit nichts erzählt. Interesse Erzählstränge werden einfach nicht wieder aufgegriffen und das Ende kommt rasch und total versüßt daher.
Und aus diesem Grunde kann ich für „Mein Weihnachtswunsch bist du“ auch keine Leseempfehlung aussprechen. Der Roman ist nicht komplett ein Desaster, aber er ist auch einfach nicht interessant genug um Lebenszeit darauf zu verschwenden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimmung
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Figuren
Veröffentlicht am 31.03.2019

Schön, aber da wäre mehr möglich gewesen

2

Mein Weihnachtswunsch bist du - Jenny Hale

Der Inhalt und die Leserunde:
Es hat mich sehr gefreut, dass gleich mein erster Besuch im neuen Portal der Lesejury (und so neu ist es ja nun auch wieder nicht, ...

Mein Weihnachtswunsch bist du - Jenny Hale

Der Inhalt und die Leserunde:
Es hat mich sehr gefreut, dass gleich mein erster Besuch im neuen Portal der Lesejury (und so neu ist es ja nun auch wieder nicht, ich war dort einfach schon sehr lange nicht mehr online...), mit einem Buchgewinn gekrönt wurde. Meine erste Bewerbung, die ich nach so langer Pause abgeschickt habe, war also erfolgreich und ich ich habe mich sehr auf die Leserunde gefreut, die genau an meinem Geburtstag gestartet wurde. Der Austausch war wundervoll und obwohl unsere Meinungen teilweise sehr unterschiedlich sind und waren, so war es ein Genuss, über das Buch zu diskutieren. Die aktuellen Lichtverhältnisse lassen ja leider keine wirklich tollen Fotos zu, aber es soll hier definitiv noch erwähnt sein, dass dieses Buch nicht nur wunderbar kitschig anzusehen ist, sondern dass die vielen Schneesterne auf dem ganzen Einband auch noch herrlich glitzern...

Meine Meinung zum Inhalt:
Nun aber noch zum Inhalt. Ich bin mir sehr sicher, dass mein Lesegeschmack sich in den letzten Jahren stark verändert hat und dass ich insgesamt kritischer, aufmerksamer, emanzipierter und neugieriger geworden bin. Trotz allem vergeht für mich keine Adventszeit ohne Kitsch und da darf auch ein richtig guter romantischer Roman nicht fehlen. Was aber ist ein richtig guter und romantischer Roman? Meiner Meinung nach können (und sollen) auch Romane mit Happy End-Garantie hochwertig, intelligent, humorvoll und mit einem gewissen Anspruch an die Leserschaft geschrieben sein.
Debbie Macomber und Debbie Johnson, sowie Kerry Fisher oder auch Lucinda Riley machen dies in meinen Augen grandios und die Bücher von Gilles Legardinier sind ein wahrer Genuss. Fundierte Recherchen, starke, menschliche und sehr authentische Protagonistinnen und Protagonisten mit Stärken und Schwächen, Romantik, Drama, Tiefgang, Humor und eine in sich stimmige Handlung sind da in wirklich jedem Buch anzutreffen. Jenny Hale ist dies mit "Mein Weihnachtswunsch bist du" nicht immer ganz gelungen. Da finden sich nämlich sich widersprechende Aussagen, nicht wirklich stimmige Szenen, grosse Lücken, die sich in einem normalen Leben nie ergeben hätten, und, und... Zum Beispiel erbt Leah die Hälfte des Hauses ihrer Grossmutter und wird dann vor eine schwere Entscheidung gestellt, ihre Eltern aber lässt sie komplett aussen vor, bespricht sich nicht einmal mit ihnen, sie tauchen erst am Ende einmal auf und ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob Leahs Mutter oder Leahs Vater das Kind ihrer Grossmutter war, so unwichtig sind sie für das Geschehen. Auch wird über den Preis des Grundstücks verhandelt, das riesig sein muss, bei allem, was es beinhaltet und doch konnte ich es mir am Ende immer noch nicht richtig vorstellen, weil es der Autorin wohl nicht ganz so wichtig war und das Lektorat da auch nicht Einspruch erhoben hat.
Von solchen nicht wirklich falschen und nicht komplett unlogischen aber doch störenden Unstimmigkeiten wimmelt dieses Buch. Einige Mitleserinnen in der Leserunde taten diese Einwände mit "Es ist doch nur ein Liebesroman" ab. Aber muss das wirklich sein? Sind wir Leserinnen und Leser, die einfach einmal etwas fürs Herz wollen, so leicht zu bedienen? Müssen Bücher, die wir gerne lesen, wirklich seicht und eher realitätsfremd sein? Dürfen wir so einfach abgespiesen werden?
Versteht mich nicht falsch. Das Buch war in Ordnung. Das Ende hat gepasst, ein wenig Romantik und Kitsch kamen auf, es gab Schnee, Kinderlachen und ein schönes Weihnachtsfest, aber das reicht mir leider noch nicht ganz. Ich persönlich vermute, dass hier an der Recherchearbeit und am (inhaltlichen) Lektorat gespart worden ist, um dieses Buch schnell auf den Markt zu bringen und fühle mich diesbezüglich ein wenig hintergangen. So einfach möchte ich eigentlich nicht (mehr) mit Lesestoff beliefert werden.

Schreibstil und Handlung:
Die Sprache liest sich flüssig und humorvoll und so fliegt man beim Lesen nur so durch die Seiten. Mir fehlte vor allem am Anfang ein wenig Tiefgang und die Emotionen waren für mich nicht fassbar. Leah erzählt zum Beispiel viel von ihrer Trauer über den plötzlichen Verlust ihrer Nan. Ich bin normalerweise sehr schnell zu Tränen gerührt, aber das kam bei mir leider so gar nicht an (und war auch nicht der einzige Aspekt, der mich leider kaltgelassen hat).
Ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten, sämtliche weihnachtlichen Klischees wurden bedient (inklusive dem ewig gestrigen und mittlerweile nicht mehr salonfähigen Bild der eigentlich ohne Mann total hilflosen Protagonistin und der Frauen, die "in der Küche stehen", während die Männer "arbeiten", wow, das liest sich noch schlimmer als im Buch, wenn ich es in Anführungszeichen setze) und ein glitzerndes Weihnachtsfest voller Lichterglanz und Wärme durfte auch nicht fehlen.
Insgesamt war mir das aber - wie gesagt - alles ein wenig zu seicht, zu konservativ und leider einfach zu wenig ausgereift. Sehr enttäuscht war ich dann aber vom Epilog. Der hätte gar nicht sein müssen. Im Gegenteil, die Autorin hätte sich diesen Teil der Geschichte besser für ein paar Folgebände aufgespart, da hätte man nämlich wirklich noch etwas aus der Erzählung herausholen können. Schade, da wurde einiges an inhaltlichem Potenzial verschenkt, wo es doch sprachlich am Ende wirklich super gepasst hat und die Weihnachtsstimmung perfekt war.

Mein Fazit:
Dieses Buch empfehle ich euch nicht. Nicht, weil es schlecht wäre oder zu wenig romantisch und nicht, weil die negativen Seiten überwiegen. Vielmehr verpasst ihr einfach nichts, wenn ihr dieses Buch nicht lest und da die Geschichte einfach ingesamt zu wenig ausgereift ist, greift ihr lieber zu einem anderen Buch aus diesem Genre, Auswahl gibt es ja genug

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimmung
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Figuren