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Veröffentlicht am 24.02.2021

Zauberhafte Gestaltung - Der Inhalt konnte mich nicht überzeugen

Mein Glück in deinen Händen
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Saras jüngere Schwester Mariel heiratet – ihren Ex! Klar, dass die Eventmanagerin nicht gut auf ihre Schwester zu sprechen ist und auch nicht auf die Hochzeit kommen will. Aber es kommt anders und plötzlich ...

Saras jüngere Schwester Mariel heiratet – ihren Ex! Klar, dass die Eventmanagerin nicht gut auf ihre Schwester zu sprechen ist und auch nicht auf die Hochzeit kommen will. Aber es kommt anders und plötzlich stehen sich die beiden Frauen gegenüber.

Sara flüchtet, aber langsam reift in ihr ein Plan: sie will die Hochzeit crashen!

„Ich sah zu, wie er mein Glas auffüllte. Dann nahm ich einen tiefen Schluck. „Wissen Sie, das ist gar keine so schlechte Idee.“ „Was ist keine schlechte Idee?“ Ich beugte mich vor und senkte die Stimme. „1000 Wege, wie man eine Hochzeit ruiniert. Das könnte ich bei meiner Tochter machen.“ „Oh, mein Gott“, sagte er und trat einen Schritt zurück. „Sie meinen das ernst.“ (Auszug S. 77)

Aber Sara hat sich noch etwas vorgenommen: Sie möchte Daniel helfen, weil sie durch ein Missgeschick eine Skulptur, welche er transportierte, zerstört hat. Und so machen die beiden sich auf den Weg zu Saras alter Kunstlehrerin.

Phasenweise humorvoll mit einer Detailverliebtheit für gutes Essen – so liest sich der neuste Roman der Amerikanerin Mary Simses. Die Ideen zu dieser Geschichte bzw. den beiden Erzählsträngen (Hochzeit und Rettung der Skulptur) finde ich interessant. Mit weniger gekünstelter Dramatik bzw. überzogenen Personen hätte daraus ein richtig guter Roman werden können, der mir im Gedächtnis bleibt. Leider ich muss sagen, schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so enttäuscht.

Angelockt wurde ich von der zauberhaften Aufmachung: Das romantische Cover voller zarter Blüten – die Schnittkanten in verwischtem Rosè und als Hingucker die filligrane blaue Blüte, welche sich seitlich, oben und unten wiederfindet – ist einfach wunderschön! Es ist schon eine Weile her, dass ich ein so aufwendig gestaltetes Taschenbuch in Händen hielt. Und daher waren – auch nach Lesen des Umschlagtextes – meine Erwartungen hoch... zu hoch für den Roman, leider.

Denn die Protagonisten wie auch die Nebendarsteller wirken überzogen auf mich, nur der immer wieder aufblitzende Humor und zum Ende hin ein wenig Tiefgang (indem uns die Autorin endlich an den Gedanken und damit dem Tun aller Darsteller teilhaben lässt) lassen mich das Buch zu Ende lesen. Dabei liest sich der Roman flüssig und ohne großes Stocken – eigentlich eine ideale Unterhaltungslektüre.

Ich werde mir das Taschenbuch als Deko ins Bücherregal stellen – es ist wirklich ganz zauberhaft. Wer auf der Suche nach einem unterhaltsamen Roman mit „Serien-Flair“ ist, dem empfehle ich das Reinlesen in „Mein Glück in deinen Händen“ in der Buchhandlung, um sich dann vor Ort zu entscheiden, ob das Buch mit in den Einkaufswagen darf ;)

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Interessante Idee

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
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„Luise warf einen Blick über die Schulter und stellte erleichtert fest, dass die Dächer von Seydell hinter einer Biegung verschwunden waren. Niemand hatte bemerkt, wie sie davongeritten war, niemand außer ...

„Luise warf einen Blick über die Schulter und stellte erleichtert fest, dass die Dächer von Seydell hinter einer Biegung verschwunden waren. Niemand hatte bemerkt, wie sie davongeritten war, niemand außer dem Knecht, der Morgana für sie gesattelt hatte. Sie war frei, endlich. Sie trat der Stute in die Seite, die fröhlich schnaubte und sanft antrabte, und genoss die Stille der Allee, in der nur das gedämpfte Schlagen der Hufe zu hören war.“ (Auszug S. 69)

Willkommen im ersten Band der Trilogie eines erfahrenen Autorenduos, welches unter dem Psyeudonym „Sophie Martaler“ eine Familiensaga geschrieben hat. Auf zwei Zeitebenen werden wir in die Geschichte des Gestüts in Deutschland eingeführt: einmal 1947, beginnend in England mit der Erbin Elisabeth Clarkwell, welche in Spanien auf der Suche nach ihrem Teilhaber ist. Und parallel dazu lesen wir ab 1889 die Geschichte rund um die Brüder Alexander und Ludwig von Seydell, die beide in die gleiche Frau – Luise – verliebt sind. Dieser Zwist ist quasi die Basis, auf welcher der Titel des Buchs begründet ist und nimmt daher viel Raum im Buch ein. Von den eigentlichen Erben – Elisabeth und Don Javier - erfahren wir eher am Rande etwas; die beiden kommen noch nicht wirklich zusammen, was mich ein wenig irriert hat aufgrund des Klappentextes.

Noch mehr Irritationen sind mir beim Lesen aufgetreten: Mal zeigt sich die Sprache verspielt und detailreich, mal fehlt für mich ein wirklicher Abschluss eines Handlungsstrangs. Vieles wird entweder zu schnell abgehakt – wobei es dem Roman gut tun würde, mehr in die Tiefe zu gehen. Andererseits hält sich das Autorenduo auch an meines Erachtens unwesentlichen Auführungen wie der Bedrohung Elisabeths durch einen Geldeintreiber auf. Hier wird bis zum Ende des Buchs nicht klar, was damit bezweckt werden soll: wird hiermit der Druck erklärt, warum Elisabeth unbedingt nach Spanien reisen bzw. das Gestüt verkaufen möchte?

Leider klingen viele Ideen für mich unlogisch bzw. teilweise auch schlecht recherchiert. Und man sollte davon abgehen, Pferdefreunde mit dem Thema „Gestüt“ zu locken! Denn viele der geschilderten Situationen klingen für Pferdeerfahrene (und ich zähle mich hier dazu, da ich selbst auf einem Gestüt aufgewachsen bin) einfach absurd. Mal ist es die Wortwahl, mal sind es Fakten, die auch nicht mit literarischer Fantasie zu erklären sind.

Lässt man diesen Aspekt mal weg, dann bleibt mir der Roman immer noch nicht in guter Erinnerung, da keiner der Erzählstränge am Ende von Band 1 abgeschlossen werden. Ab Seite 438 ist plötzlich Schluss – mitten in zwei Geschichten. Für mich kein guter Stil.

Ja, die Idee hat enorm viel Potential und das Buch ließ sich sprachlich auch gut und flüssig lesen. Der Roman findet bestimmt seine Fans und auch das Buchcover spricht auf den ersten Blick an... auf den zweiten Blick finde ich das Cover allerdings ziemlich zusammengestückelt und wenig gelungen. Alles in allem möchte ich hier empfehlen, neugierig das Buch in der örtlichen Buchhandlung in die Hand zu nehmen, reinzulesen und selbst zu entscheiden ;)

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Veröffentlicht am 19.12.2018

Holprig wie der Weg zur Villa...

Mein Weihnachtswunsch bist du
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Viele schöne Erinnerungen verbindet Leah mit der Villa ihrer Großmutter und so hat sie es sich zum Ziel gemacht, auch ihrer Tochter Sadie diese Erinnerungen zu schenken. Nach dem Tod ihrer Großmutter macht ...

Viele schöne Erinnerungen verbindet Leah mit der Villa ihrer Großmutter und so hat sie es sich zum Ziel gemacht, auch ihrer Tochter Sadie diese Erinnerungen zu schenken. Nach dem Tod ihrer Großmutter macht sie sich berechtigte Hoffnungen auf das Erbe... und erfährt, dass sie es mit einem Freund aus Kindertagen, David, teilen muss. So sind Verwirrungen vorprogrammiert ;) und wir begleiten Leah, ihre Freundinnen, Tochter Sadie und natürlich auch David mit seiner Mutter sowohl in der Gegenwart als auch in Form von Briefen in der Vergangenheit.

Was spannend klingt, wirkt beim Lesen leider auf mich etwas holprig. Die Geschichte an sich ist wirklich schön – wobei ich mich immer noch frage, was denn nun der eigentliche Weihnachtswunsch laut Titel ist ;) Die Liebe zu einem Menschen oder die Liebe zu der Villa? Na, das müsst ihr natürlich selbst nachlesen... aber der Weg zum Happy End ist nicht immer geradlinig.

Leicht zu lesen ist der Roman – eingängig in der Sprache, aber manchmal verlieren sich die Gedankengänge oder es tauchen plötzlich neue Stränge auf, die erst einmal für Verwirrung sorgen... bei den Protagonisten wie auch bei den LeserInnen. Das macht für mich den Roman etwas „unattraktiv“ und leider wenig packend, was ich wirklich schade finde.

Dadurch, dass der Roman aus der Sichtweise Leahs geschrieben ist, geht auch viel Gefühl verloren und somit war für mich ein Eintauchen in die Geschichte nicht immer möglich. Viel schöner hätte ich es gefunden, den Ablauf aus beiden Seiten – Leah und David – zu lesen. Ach, eigentlich hat der Roman wirklich Potential – bei mir kommt er leider nicht so an... aber vermutlich empfinden Fans von Jenny Hale dies völlig anders und sind mit ihrem neusten Roman glücklich. Daher mein Tipp: Reinschauen, reinlesen und selbst entscheiden, ob diese Winter-Weihnachtsgeschichte in der bezaubernden Villa etwas für einen ist.