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Veröffentlicht am 20.12.2018

Von Anfang an spannend

Ich vernichte dich
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Melanie liebt ihren Sohn Alex und ist eine gute Mutter. Als sie eines Tages von der Arbeit ihren Sohn von der Tagesmutter holen will, teilt die ihr mit, dass er vom Sozialamt weggeholt wurde und sie sich ...

Melanie liebt ihren Sohn Alex und ist eine gute Mutter. Als sie eines Tages von der Arbeit ihren Sohn von der Tagesmutter holen will, teilt die ihr mit, dass er vom Sozialamt weggeholt wurde und sie sich nicht mehr sehen lassen soll. Von da an fühlt sich Melanie, als würde sie in einem Albtraum feststecken. Sie wird verdächtigt, Drogen zu verkaufen und sich nicht gut um ihren Sohn zu kümmern. Sie wird quasi von ihrer Vergangenheit eingeholt. Jemand möchte sie vernichten, doch wer? Kommt sie überhaupt gegen das System und die Behörden an und kann sie ihren Sohn zurückbekommen? Denn wie sie sehr schnell feststellen muss, steht sie allein und muss sich einem übermächtigen Gegner stellen.

Ich bin sehr schnell in die Story reingekommen, was es für mich immer einfach macht, auch am Ball zu bleiben. Das Buch ist spannend geschrieben, sehr gut recherchiert und sachlich. Man fragt sich zwischendurch schon öfter, wie das alles sein kann, dass das System, die Behörden, einen so vernichten kann, aber überraschen würde es mich heutzutage auch nicht. Die Personen wurden gut hinterleuchtet, wodurch man den einen oder anderen verdächtigt hat, andere wieder gar nicht und andere haben den Leser total überrascht. Im Nachhinein, nach der Aufklärung, verstand man das Handeln des einen oder anderen mehr, als vorher, wodurch einige Personen schließlich in einem besseren Licht dastanden. Die Hautperson Melanie habe ich sehr bewundert, ihre Kraft, ihre Stärke und ihren Willen. Ich weiß nicht, wie ich nach diesem wochenlangen Kampf gehandelt hätte oder überhaupt alles überstanden hätte. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen. Zwischendurch, bei der Hinterleuchtung einiger Personen und Ermittlungsansätze, und als man das Gefühl hatte, der Altagstrott hätte alle wieder, wurde es ein wenig langatmig, aber nie langweilig. Das Buch war von Anfang an spannend und machte mich wirklich fassungslos. Klare Kaufempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Gute neue Krimi-Reihe

Totenweg
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Totenweg ist der erste Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Fridas Vater wird eines Abends rücklings niedergeschlagen und fällt ins Koma. Daraufhin kehrt Frida, die jetzt bei der Polizei arbeitet, ...

Totenweg ist der erste Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Fridas Vater wird eines Abends rücklings niedergeschlagen und fällt ins Koma. Daraufhin kehrt Frida, die jetzt bei der Polizei arbeitet, auf den Hof ihrer Eltern zurück und wird schnell mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, vor der sie eigentlich fliehen wollte. Sie trifft Kriminalkommissar Bjarne Haverkorn wieder, den sie vor fast zwanzig Jahren kennenlernte, nachdem ihre beste Freundin Marit brutal ermordet wurde, der Täter aber nie ausfindig gemacht werden konnte. Es bleibt ihr keine andere Wahl und muss sich der Vergangenheit stellen.

Die Geschichte an für sich war sehr spannend, teilweise aber nicht so ganz einleuchtend, vor allem das Verhalten und die Reaktionen von Frida. Ihre Glaubwürdigkeit hat oft sehr gelitten, dafür habe ich Bjarne auf Anhieb ins Herz geschlossen und sehr mit ihm und seiner Familiengeschichte gelitten. Trotz allem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, es war einfach zu spannend, insbesondere gut und spannend geschrieben. Die Verdächtigen meinerseits und auf Seiten des Buches gingen nie aus. Das Thema war meiner Meinung sehr aktuell gehalten, früher hatte man andere Prioritäten als heute, was die Landwirtschaft angeht und das war alles gut auf den Punkt gebracht. Man hätte aus der Fridas Geschichte – der Geschichte vor fast 20 Jahren - fast schon einen eigenen Krimi, eine Art Vorgeschichte, machen können. Das hätte mir sehr gut gefallen, weil die ganzen Rückblicke auf die Vorgeschichte sehr spannend und emotional waren.

Ich hatte einen großen Lesespaß und vergebe trotz der Unglaubwürdigkeit einer Person dennoch die volle Punktzahl und freue mich auf weitere Fälle von Bjarn und Frida.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Wunderschön

Als Larson das Glück wiederfand
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Larsons Frau ist vor kurzem gestorben. Seine Kinder haben das Haus verlassen und führen ein eigenes Leben. Er fällt in einen Alltagstrott, fühlt sich alt und von niemanden gebraucht. So entwickelt sich ...

Larsons Frau ist vor kurzem gestorben. Seine Kinder haben das Haus verlassen und führen ein eigenes Leben. Er fällt in einen Alltagstrott, fühlt sich alt und von niemanden gebraucht. So entwickelt sich ein Alltag aus Ritualen, ohne jegliche Freude am Leben. Eines Abends allerdings ändert sich das alles schlagartig, als der Nachbarsjunge vor seiner Tür auftaucht, mit einer Pflanze, um die sich Larson kümmern soll.

Diese wunderschöne Geschichte mit den dazu passenden und sehr schönen Illustrationen verdeutlicht mal wieder, dass man trotz großer Trauer, die normal ist, nie aufgeben sollte und immer das Beste aus seinem Leben machen sollte, ganz gleich wie alt. Und dass es gut ist, seine Komfortzone zu verlassen, denn schon ein kleiner Schritt kann Großes bewirken. Trauer und Einsamkeit gehören zum Leben dazu, aber es lohnt sich immer, einen Neuanfang zu wagen, was nicht heißen muss, dass man mit der Vergangenheit abschließen muss. Die Erinnerungen bleiben.

Veröffentlicht am 06.04.2024

Helsinki in Angst und Bange

Seele voll Zorn
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In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die ...

In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die sie den Täter identifizieren könnten. Dann verschwindet ein weiteres Paar. Mik findet einen Hinweis zu einem alten Fall. Er wird aber von seinem Kollegen und seiner Vorgesetzten nicht ernst genommen, weshalb er einen gefährlichen Alleingang wagt.

"Seele voll Zorn" von Helene Falk ist der Auftakt zur Mik-Kohonen-Reihe, die in Finnland spielt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste konzentriert sich auf die Ermittlungen und verschiedene Personen, die mal mehr oder mal weniger mit dem Fall verbunden sind. Der zweite dann mehr auf das Opfer und die Aufklärung. Mik Kohonen ist die Hauptfigur und ich finde ihn äußerst interessant und sympathisch. Er leidet an Albträume, die auf ein sehr traumatisches Ereignis während des Dienstes zurückzuführen sind. Ihn bei der Auseinandersetzung mit dem Trauma zu begleiten, hat mich sehr berührt. Nach der ersten Hälfte war ein wenig die Luft raus und es gab keinerlei Wendungen oder Überraschungen. Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd und lebendig. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu der düsteren Atmosphäre.

Von mir gibt's gut gemeinte 3,5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ich werde die Reihe weiter verfolgen. Der zweite Fall für Mik Kohonen mit dem Titel "Abgrundtiefer Hass" soll Ende Juli erscheinen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Der bisher schwächste Teil

Verborgen
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In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. ...

In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. Elma und Sævar gehen Hinweisen nach, aber eine richtige Spur lässt sich einfach nicht finden. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, wird der Fall immer komplexer.

"Verborgen" ist bereits der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur.

Ein weiteres Mal begleiten wir Elma und ihre Kollegen während einer Ermittlung in Akranes. So sehr ich diese Reihe auch liebe, dieses Mal konnte mich der Fall nicht packen. Dieser wurde immer verworrener und es gab einfach zu viele Leute, auf die man sich fixierte. Elma und Sævar sind ein sympathisches Ermittlerduo. Hördur bekam ein wenig mehr Raum, was mir gut gefallen hat. Er tat mir einfach nur leid. Oft hatte ich das Gefühl, ich habe etwas verpasst oder Seiten überschlagen, was aber nicht der Fall war. Beispielsweise hätte ich gerne gelesen, wie Elma und Sævar plötzlich zusammen gekommen sind. Aber auch im Fall wurde das eine oder andere nicht aufgeklärt oder auf wirklich relevante Dinge nicht mehr eingegangen. Das ist schade.

Auch beim dritten Teil bleibt sich die Autorin treu und am Ende bleiben Fragen offen, die vermutlich nicht beantwortet werden. Für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe. Am Ende war nicht alles rund für mich. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiterhin verfolgen. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte.

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