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Veröffentlicht am 22.03.2019

Nicht ganz so stark wie Band 1, aber dennoch sehr gut

Gelobtes Land
1

Gloov knüpft da an, wo Hoop endete. Die kleine unfreiwillige Reisetruppe Lore, ihr Bruder Jame, ihr Freund Jul und ihre neue Freundin Sim haben ihr Ziel erreicht. Doch ist es wirklich das, was sie wollten? ...

Gloov knüpft da an, wo Hoop endete. Die kleine unfreiwillige Reisetruppe Lore, ihr Bruder Jame, ihr Freund Jul und ihre neue Freundin Sim haben ihr Ziel erreicht. Doch ist es wirklich das, was sie wollten? Noch immer muss Lore um ihren Bruder bangen, darf doch keiner das Geheimnis erfahren, was sie mit sich herumtragen und dann ist da noch die Tatsache, dass die Neuländer Liebe und Freiheit ein wenig anders verstehen, wie Lore sich das vorgestellt hat.

Der zweite Band der Triologie „Das gelobte Land“ beweist einmal mehr, dass Christine Heimannsberg unglaublich gut schreiben kann. Ihr Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen, schön flüssig und ohne unnötige Längen. Dennoch ist mir bei Gloov ein wenig der tolle Roadmovie Effekt verloren gegangen, den ich in Band eins noch so hoch gelobt habe. Nun muss man das vielleicht anders betrachten, denn Gloov ist eine Zwischenstation. Die Charaktere sind am Ziel angelangt und finden heraus, dass sie weiter müssen und ihr Weg sie doch noch weiter führt. Schön zu sehen war, dass sie sich nicht von vorneherein einig waren und jeder auf seine eigene Art und Weise versucht mit der Situation klar zu kommen. Hier gab es hin und wieder Szenen, die mich an andere Jugenddystopien erinnerten, was ich ein wenig schade fand. Nichtsdestotrotz behält diese Reihe seine Einzigartigkeit aufgrund des Settings und Christine Heimannsberg bekam zum Glück immer rechtzeitig die Kurve, um es nicht wie in anderen Jugenddystopien ins Klischeehafte abdriften zu lassen. Das rechne ich ihr hoch an, da ich gerade erst wieder einen Jugendroman in den Händen hielt, der vor Klischees nur so strotzte und mir klar machte, ich bin dafür zu alt.

Die Triologie „Das Gelobte Land“ ist definitiv kein reines Jugendbuch, sondern ein waschechter All-Ager, das kann ich mit meinen über 40 reinen Gewissens behaupten, weshalb sie bei mir nur noch mehr punkten kann. ?

Doch zurück zum zweiten Band und seiner Geschichte und seinen Charakteren. Denn da bleiben einige Fragen für mich offen, auf deren Aufklärung ich mich schon im letzten Teil freue. Ich bin gespannt, ob Kyron nicht doch Lores Seite wählen wird, irgendwie ist mir sein Verhalten noch sehr suspekt. Irgendetwas verbirgt er. Und im Gegenzug frage ich mich, ob Jul und Lore sich nicht doch schon zu weit voneinander entfernt haben, um glücklich miteinander zu werden. Und welche Rolle wird Sisdal dabei spielen.

Auch so etwas, was ich sehr positiv empfinde. Es bleiben zwar Fragen offen, aber vieles wird auch aufgeklärt und es entsteht ein ausgewogenes Verhältnis, das einen nicht unbefriedigt, sondern neugierig zurücklässt.

Es gibt bei Triologien oft das Phänomen, dass zweite Bände, sogenannte Zwischenbände, nicht unbedingt Highlights sind, sondern die Story quasi strecken. Ich kann wenige aufzählen, die mich wirklich vom Hocker gerissen haben. Auch wenn ich vorab erwähnte, dass ich Teil 1 noch lieber mochte, kann ich auch Teil 2 uneingeschränkt empfehlen. Es ist einer der besten zweiten Bände, die ich kenne, daher gibt es von mir auch wieder klare 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Mein erstes Lese-Highlight dieses Jahr

H.O.M.E. - Das Erwachen
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H.O.M.E. fiel mir nicht nur durch das Cover auf, sondern auch durch die Inhaltsangabe. Eva Siegmund, die u.a. Pandora und Cassandra schrieb, ist zudem dafür bekannt, dass ihre Romane in Deutschland vorzüglich ...

H.O.M.E. fiel mir nicht nur durch das Cover auf, sondern auch durch die Inhaltsangabe. Eva Siegmund, die u.a. Pandora und Cassandra schrieb, ist zudem dafür bekannt, dass ihre Romane in Deutschland vorzüglich Berlin spielen, was auf mich auch einen gewissen Reiz ausübte.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

H.O.M.E. – Das Erwachen von Eva Siegmund


Verlag cbt
Genre Jugendbuch/Scifi/Dystopie
Erscheinungstermin 10.12.2018
Seitenanzahl 448 (Paperback, Klappenbroschur)
ISBN 978-3-570-31230-8
Mehrteiler/Einzelband Dilogie (Band 1)
Preis 13,00 €
Altersfreigabe ab 14 Jahre


INHALT

Die siebzehnjährige Zoë hat ein perfektes Leben: Sie besucht eine Eliteakademie, gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah. Doch plötzlich findet sie sich in einem heruntergekommenen Krankenhaus wieder. Angeblich lag sie zwölf Jahre im Koma und fragt sich nun verzweifelt: War alles nur ein Traum? Gemeinsam mit Kip, dessen Bruder Ähnliches durchlebt hat, deckt Zoë ein atemberaubendes Geheimnis auf. Sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht und ob sie ihr perfektes Leben wirklich zurückhaben will …
(randomhouse.de)

MEINE MEINUNG

Es war das Cover, das mich als erstes ansprach. Ja, als bekennender Coverfetischist ;D sollte man das zugeben können. Schöne oder faszinierende Cover ziehen mich magisch an, weshalb ich schon so manchen Fehlkauf zu verbuchen hatte. Aber hält mich das ab? Grundsätzlich nicht – obwohl… ein wenig vorsichtiger bin ich schon geworden. Jetzt ziehe ich den Klappentext mit zurate, was meine Chancen auf einen Fehlkauf zumindest etwas gemindert hat. H.O.M.E. ist aber definitiv kein Fehlkauf, keine Fehlentscheidung, sondern ein Highlight. Nicht nur das Cover hat es mir angetan. Auch der Klappentext war mehr als interessant und gerade ich, die Dystopien und Scifi bevorzugt, wurde durch und durch zufrieden gestellt.

Wo fange ich am Besten an… ja, am Anfang halt. ? Man wird quasi in die Geschichte hinein gestoßen und auch wenn es zunächst wirkt, als wäre es ein langsamer, bedächtiger Start, ist er es eigentlich gar nicht, da man augenblicklich im Geschehen ist. Eben noch war Zoë mit Jonah an der Akademie und plötzlich ruckartig ist sie im Krankenhaus und scheint ein anderer Mensch zu sein. Besonders hervorgetan hat sich die Tatsache, dass Zoë ganze 12 Jahre im Koma lag, was dem Ganzen einen noch dramatischeren Beigeschmack gibt. Nicht nur das ist schlimm, sondern auch die Umstände der „Realität“, in die sie unvermittelt geschleudert wird. Denn nicht nur, dass sie zu ihrer Familie muss, die sie nicht wirklich kennt, die Welt vor den Toren des Krankenhauses ist eine vermeintlich schreckliche. Es herrscht die größte Dürreperiode der Neuzeit, ganz Europa ist betroffen, am stärksten der Süden und jeder, der was von sich hält, ist gen Norden verschwunden.

Berlin – und das ist noch so ein positiver Punkt dieses Buches, weil man sich so schön mit allem identifizieren kann und endlich mal nicht die USA als Schauplatz dienen – nun also Berlin ist ein Hexenkessel. Nun, aber nicht im normalen Sinne. Die Stadt geht den Bach runter und die Menschen, die noch da sind, versuchen am Leben zu bleiben und zu überleben. Sie stehlen sich schöne Momente oder geben sich geschlagen ihrem Schicksal hin. Es prallen so gegensätzliche Stimmungen aufeinander, dass man förmlich auf die Explosion wartet. All das macht den Roman absolut realistisch. Vielleicht nicht immer, aber man hat das Gefühl dabei zu sein, die Menschen zu verstehen und mitzuleiden oder sich mitzufreuen.

Eva Siegmund schafft es insgesamt ein realistisches Bild von einer düsteren Zukunft zu formen, die gar nicht so weit entfernt zu sein scheint. Zumindest ein Großteil der Szenarien könnte durchaus so passieren.

Der eigentliche Grund für das Koma wird schnell aufgeklärt. Warum sie aber annahm, an der Akademie zu sein und ob diese real ist, erklärt sich erst ziemlich zum Schluss. Bis dahin bleibt es ausnahmslos spannend und so manche Überraschung erwartet den Leser. Insbesondere vom Ende war ich sehr geflasht. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Das macht es für mich umso spannender und den zweiten Band, der zum Glück bereits im März erscheint, kann ich kaum abwarten.

Und wer sich noch folgendes fragt: Jugendbuch? Gibts da nicht auch bestimmt eine Romanze? Ja, die gibt es. Jonah ist der Freund von Zoë, allerdings in der Welt, die sie von ihrem Koma her kennt. Also ist er dann überhaupt real? Und dann gibt es da Kip, der Freund ihres Bruders, der sie mit seiner recht ruhigen Art auffängt, als sie nicht mehr weiß, wie ihr geschiet. Und egal, wer jetzt stöhnt, dass es sich schon wieder um ein Triangle handelt, dem sage ich, hier ist es irgendwie anders und auch gar nicht schlimm. Ich persönlich empfand es nicht als Dreiecksgeschichte und finde, die Autorin hat das bisher wirklich gut gelöst.


FAZIT

Das erste Lese-Highlight diesen Jahres und eine klare Kaufempfehlung von mir. Obwohl das Grundgerüst Dystopie/Jugendroman nicht neu erfunden wurde, hat Eva Siegmund hier doch geschafft, es nach etwas Neuem aussehen zu lassen. Dafür gibt es von mir klare 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Starker zweiter Band mit überraschenden Wendungen

Die Todeskönigin
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Sarah Beth Durst entführt uns in Band 2 wieder nach Renthia und Aratay. Dort erleben wir, wie es Daleina als Königin ergeht und müssen schmerzlich ehrfahren, dass sich nicht alles zum Guten entwickelt ...

Sarah Beth Durst entführt uns in Band 2 wieder nach Renthia und Aratay. Dort erleben wir, wie es Daleina als Königin ergeht und müssen schmerzlich ehrfahren, dass sich nicht alles zum Guten entwickelt hat, denn sie verliert gleich zu Beginn des Romans die Kontrolle über die Naturgeister und unschuldige Menschen sterben.

Daleina ist, wie bereits in Band 1, ein junger symphathischer Charakter, den man mögen muss. Zwar wirkt sie deutlich gereift, doch ihre bescheidene Ader ist geblieben. In ihrer größten Not ruft sie ihre Meister zusammen und schickt sie auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Ein alles andere als leichtes Unterfangen, das mit viel Zeitdruck und Drama einher geht.

Hier tritt Meister Ven wieder in Erscheinung. Er und der Wolf Bayn sind aus Band 1 liebgewonnene Charaktere, die hier sogar noch eine bald größere Präsenz erhalten wie im voran gegangenen Teil. Ich persönlich fand das großartig, da mir die beiden sehr ans Herz gewachsen war. In diesem Tal Band stellte ich mir sogar das erste mal die Frage, wie alt Meister werden eigentlich ist. Tatsächlich habe ich mir in Band 1 darüber kaum Gedanken gemacht und ihn älter eingeschätzt als er hier in Band 2 dargestellt ist.

Auch in diesem Band folgt Meister Ven wieder seiner Intuition und wählt nicht irgendeine Kandidaten aus. Nein, er macht sich in den Außenbezirken Aratays auf die Suche nach einem Mädchen oder einer jungen Frau mit Potenzial, die seinerzeit durch das Raster gerutscht ist. Dabei stößt er auf Naelin, die eigentlich nur eins will, ein normales harmloses glückliches Leben leben.

Naelin ist aber keine junge Frau mehr, die man noch Formen kann, sondern eine erwachsene Frau mit zwei kleinen Kindern. Zwar hat sie ein wirklich großes Potenzial Geister zu kontrollieren, aber sie möchte ihre Fähigkeiten nicht nutzen, weil sie Angst um ihre Kinder hat. Naelin war mir trotz allem relativ schnell sympathisch. Da ich selber zwei Kinder habe, konnte ich ihre Angst gut nachvollziehen.

Zwar wiederholte sich im Laufe der Geschichte immer wieder der Aspekt, dass Naelin das Risiko Thronanwärterin zu werden, nicht eingehen möchte aufgrund ihrer Kinder, dennoch empfand ich das jetzt nicht als gravierend störend.

Die Geschichte ließ sich wieder mal sehr flüssig lesen und zog einen von Anfang an in den Bann. Sarah Beth Durst ist etwas gelungen, was viele mit Band 2 einer Triologie nicht schaffen. Band 2 steht dem ersten Teil der Reihe „Die Königinnen von Renthia“ in nichts nach. Die Geschichte war von Anfang bis Ende fesselnd und konnte mich teilweise sogar in die Irre führen, bzw kam ich der Lösung erst recht spät nahe.

Mir gefiel dass die Romantik zwar einen Platz in der Geschichte hatte, aber eben kein Hauptfaktor war. So blieb alles im glaubwürdigen Rahmen und ergänzte den Hauptplot um einen schönen Aspekt.

Das Ende hätte ich niemals so erwartet und es lässt mich in freudiger Erwartung auf den dritten Teil zurück. Insbesondere ein Aspekt hat mich sehr überrascht. Diese Entwicklung macht es für mich noch einmal spannender und hat mich mächtig ins Grübeln gebracht.

Fazit

Eins meiner absoluten Jahreshighlights. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Wer Teil 1 bereits gut fand, sollte sich dieses Buch unbedingt durchlesen. Ich kann es nur empfehlen. Daher gibt es von mir auch volle 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Ein gelungener Auftakt

SCAN - Im Visier des Feindes
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Ich mag Cover, die dystopisch angehaucht sind. Dieses ist nicht gerade typisch, aber es gefiel mir von Anfang an und hat mich erst richtig auf das Buch aufmerksam gemacht. Tatsächlich fiel es mir schon ...

Ich mag Cover, die dystopisch angehaucht sind. Dieses ist nicht gerade typisch, aber es gefiel mir von Anfang an und hat mich erst richtig auf das Buch aufmerksam gemacht. Tatsächlich fiel es mir schon relativ früh ins Auge und ich habe mehrere Monate auf die Veröffentlichung hingefiebert. Als es dann endlich vor mir lag, konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Nicht nur, weil es mir wirklich gefällt, sondern auch weil es mich inhaltlich von der ersten Minute an gefangen genommen hat.

Die beiden Autoren erzählen in einem rasanten, aber absolut packenden und emotionalen Stil. Es gibt keinen Augenblick im Buch, in dem es mal nicht spannend ist und man neuen Gefahren ausgesetzt ist oder neue Rätsel vorgesetzt bekommt.

Vielleicht ist Tate mit 16 Jahren nicht unbedingt der Held, den man erwartet, seine Gefühlswelt gerät teilweise schon arg aus den Fugen, aber ich finde ihn in keiner Sekunde unglaubwürdig. Er fühlt sich einerseits von seinem Vater nur unter Druck gesetzt und ungeliebt, andererseits muss er seinen Tod verkraften und noch erfahren, dass er die gesamte Zeit falsch lag mit dem, was er dachte. Dazu kommt noch, dass er über seine Freundin Christina und über die Menschen, die ihn umgeben, Dinge erfährt, die einen Normalsterblichen an seinem Verstand zweifeln lassen würden. Ach ja… und da waren noch die Aliens.

Erfrischend anders werden in diesem Buch die Aliens nicht wie seltsame groteske oder gar gruselige Wesen dargestellt, nein, sie sind mit uns bis auf minimale DNA Bausteine identisch. Eine Tatsache, die man nicht von der Hand weisen sollte. Vielleicht stammen die Menschen sogar von der selben Spezies ab wie die H2? So oder so, das Geflecht um Alieninvasoren, die Existenz der 50 und der Gefahr, die die Welt bedroht, ist schlüssig aufgebaut und spannend umgesetzt. Die Charaktere gefallen mir alle durch die Bank weg und sind realistisch dargestellt.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Die biblische Apokalypse als Machtspiel

Angelfall - Am Ende der Welt
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Diese Triologie kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen. Es ist mir bisher tatsächlich noch nie passiert, dass ich ein Buch mit 400 Seiten an einem Tag verschlungen habe. Ich denke, dass zeugt bereits ...

Diese Triologie kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen. Es ist mir bisher tatsächlich noch nie passiert, dass ich ein Buch mit 400 Seiten an einem Tag verschlungen habe. Ich denke, dass zeugt bereits davon, dass mich die Reihe begeistern konnte. Mehr dazu jedoch gleich im Einzelnen.

Ewig lange bin ich um den ersten Teil der Reihe herumgetänzelt und als ich ihn für eine Freundin als Geschenk besorgte und kurz hineinlas, kaufte ich mir glatt ein eigenes Exemplar.

Susan Ee schaffte es, mich mit ihrem flüssigen und packenden Schreibstil sofort zu fesseln. Während ich mich in Band 1 noch einlesen musste, es aber dann innerhalb von wenigen Tagen verschlang, saugte ich Band 2 und 3 jeweils an einem Tag in mich auf.

Die düstere Stimmung der Triologie, gepaart mit dem leichten Schreibstil war einer der Faktoren, weshalb ich die Bücher nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hier sind es nicht die Engel, die zur Rettung eilen, wie in vielen Romanen, nein, sie sind intrigant, teilweise regelrecht böse und haben mehr schlechte menschliche Charakterzüge als man vermuten mag.

Penryn ist eigentlich nur auf der Flucht und möchte ihre gehbehinderte Schwester schützen, als das Schreckliche geschiet. Vor ihren Augen wird ein Engel seiner Flügel beraubt von anderen Engeln. Wider jeglicher Vernunft hilft Penryn dem Engel, doch ihre Gegner rächen sich, in dem sie ihre kleine Schwester mitnehmen.

Ihre Mutter, psychisch labil, ist ihr keine große Hilfe, also begibt sie sich in eine Zweckpartnerschaft mit dem flügellosen Engel Raffe, der ihr verspricht, sie zu seinem Horst zu bringen, wo sie ihre Schwester vermutet.

Unterwegs treffen sie auf Widerstandskämpfer, auf seltsame Wesen, die sich als von Engeln erschaffene Kanibalen entpuppen und vieles mehr. Dabei wird Penryn immer deutlicher bewusst, dass die Masse der Engel einem fatalen Irrtum erlegen ist, was ihr Dasein auf der Erde angeht. Gleichzeitig wird ihr immer deutlicher, dass die Differenzen zwischen Engel und Menschen gigantisch sind, aber nicht unüberbrückbar.

Immer wieder kreuzen sich ihre Wege mit Raffe und immer näher scheinen sie einander zu kommen, auch wenn beide es nicht wollen. Mehr als einmal entscheidet sich Raffe, ihr zu helfen, doch scheint die Kluft unüberwindbar. Am Ende stehen sie sich dann doch als Gegner gegenüber und Raffe muss eine Entscheidung treffen.

Während Band 1 düster und mit einem Knall beginnt und eher ruhig endet, zieht Band 2 mit einem Tempo davon, dass einem kaum Zeit zum Durchatmen lässt. Band 3 startet dagegen eher etwas ruhiger, steigert sich aber zum Ende hin wieder mit einem fulminanten Finale.

Susan Ee hat es geschafft, mich sowohl inhaltlich als auch stilistisch von der ersten bis zur letzen Zeile ihrer Triologie zu fesseln. Die Charaktere sind durchweg gut konstruiert, von der kämpferischen Penryn, über den zunächst überheblichen Raffe, Penryns schizophrene Mutter bis hin zu Dei und Dum, die ihren brillianten Verstand und ihr Organisationstalent mit Humor zur Schau stellten, sie alle hallten in mir nach, was es mir zunächst fast unmöglich machte, ein anderes Buch zur Hand zu nehmen.

Band 3 bringt die Reihe genauso zu ende, wie man es einer Reihe dieses Formates wünscht. Ich bin absolut zufrieden und ehrlich gesagt auch ein wenig traurig, dass es schon vorbei ist. Allerdings sagt man ja, man soll Schluss machen, wenn es am Besten ist und das ist hier der Fall. Susan Ee hat den richtigen Moment gefunden, um ein schlüssiges, zufrieden stellendes Ende zu präsentieren.


Fazit

Die Reihe ist offiziell eine meiner Lieblingsreihen und ich kann mir durchaus vorstellen, sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu lesen. Daumen hoch für alle 3 Bände und eine klare Kaufempfehlung für jeden einzelnen Band. 5 von 5 Sterne ganz klar.