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Veröffentlicht am 25.12.2018

Ohne moralisierend daher zu kommen, behandelt diese Weihnachtsgeschichte wichtige Werte unserer Gesellschaft

Am 4. Advent morgens um vier
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Der kleine Junge Andreas lebt in ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Dorf. Er wünscht sich zu Weihnachten nur eins: mehr Glück. Der alte Hinnerk, ein Schäfer aus seinem Dorf, erzählt ihm, dass ein ...

Der kleine Junge Andreas lebt in ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Dorf. Er wünscht sich zu Weihnachten nur eins: mehr Glück. Der alte Hinnerk, ein Schäfer aus seinem Dorf, erzählt ihm, dass ein Wunsch, der am 4. Advent morgens um vier in den Schnee geschrieben wird, in Erfüllung gehen soll. Also macht Andreas genau das. Als am heiligen Abend ein Fremder an seine Tür klopft, scheint sein Wunsch in Erfüllung zu gehen, doch ganz so einfach ist das mit dem Glück nicht.

Ohne moralisierend daher zu kommen, behandelt diese Weihnachtsgeschichte wichtige Werte unserer Gesellschaft: sein Glück sollte man mit anderen teilen und Geld allein macht nicht glücklich sondern manchmal sogar ziemlich einsam. Der kleine Andreas bekommt jedes Jahr von einem Fremden einen Sack voller Geld, doch nur, wenn er es sinnvoll einsetzt, bekommt er im Folgejahr wieder einen Sack Geld. Andreas macht sich viele Gedanken darüber, was er mit dem Geld anfangen soll und von Jahr zu Jahr fällt ihm die Entscheidung immer schwerer. Denn irgend wann hat er alles, was er zu leben braucht. Doch dann lernt er ein Mädchen kennen und besinnt sich auf seinen einstigen Wunsch.

Die Illustrationen sind sehr liebevoll gestaltet. Sie begleiten die Geschichte und unterstreichen die wichtigen Thesen der Handlung. Die Emotionen werden wunderbar dargestellt. Die Kombination von Text und Illustrationen regen zum Nachdenken an und hinterlassen am Ende der Geschichte beim Leser und Zuhörer ein gutes Gefühl.

Gerade in unserer heutigen Zeit mit übermäßigem Konsum und den vielen großen Wünschen der Kinder, lässt dieses Buch einen innehalten und über die wichtigen Dinge des Lebens nachdenken. "Am 4. Advent morgens um vier" sollte in jedem Kinderzimmer zu finden sein und gerne jedes Weihnachtsfest aufs neue gelesen werden.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Bens Sonnenblumen
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Die kleine Mica erzählt vom Verlust ihres Bruders Ben. Er wurde auf seinem Fahrrad von eine LKW angefahren und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Sie erzählt von der Totenwache und der Beerdigung. Nichts ...

Die kleine Mica erzählt vom Verlust ihres Bruders Ben. Er wurde auf seinem Fahrrad von eine LKW angefahren und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Sie erzählt von der Totenwache und der Beerdigung. Nichts ist mehr wie früher, es herrscht auf einmal gespenstische Stille im Haus. Der Vater schweigt, die Mutter weint. Also zieht Tante Emma mit ein. Sie kümmert sich um Mica und ihren großen Bruder Noah. Mica erzählt, wie es ihr im ersten Jahr nach dem Tod ihres Bruders geht, wovor sie sch fürchtet, welche Ängste ihre Eltern. Langsam geht es wieder bergauf und Mica sät für ihren toten Bruder Sonnenblumen an. Die Erinnerungen an den Bruder werden für immer bleiben.

Im Anhang befinden sich, wie bei den meisten Kinderbüchern aus dem Mabuse Verlag, fachliche Informationen für Eltern, Erzieher oder andere Unterstützer. Die Themen Trauer, Tod, Schmerz und Leid werden besprochen. Was brauchen Kinder in solch einer Zeit, wie geht es den Eltern bei einem so schwerwiegenden Verlust? Wie kann man helfen?

Dieses Buch trieb mir die Tränen in die Augen. Es ist so hell und freundlich gestaltet und bringt dabei ein so schweres Thema mit sich. Es ist wichtig, mit Kindern über den Tod und die eigene Trauer zu sprechen. Dieses Buch geht ganz behutsam mit der Materie um und zeigt, wie wichtig es ist, offen zu sprechen und weiter zu gedenken, erst dann vermag die Zeit die Wunden zu heilen.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Kommt Papa gleich wieder?
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Die Geschichte um Alex und seinen Papa ist wahr. Alex ist drei Jahre alt, als sein Papa einen Herzinfarkt erleidet. Er schafft es, Hilfe zu holen, doch leider stirbt sein Vater noch vor Ort. Aus Mangel ...

Die Geschichte um Alex und seinen Papa ist wahr. Alex ist drei Jahre alt, als sein Papa einen Herzinfarkt erleidet. Er schafft es, Hilfe zu holen, doch leider stirbt sein Vater noch vor Ort. Aus Mangel an hilfreichen Büchern zu diesem Thema, entschloss sich Alex‘ Mutter Elke Barber dazu, ein Buch zu schreiben. Die Texte sind in Alex Worten verfasst und gemeinsam versuchen sie das Geschehene zu verarbeiten.

Zunächst erzählt Alex von seinem kleinen Urlaub ganz allein mit Papa. Die beiden haben großen Spaß, doch am nächsten Morgen geht es seinem Papa nicht gut und Alex muss Hilfe holen. Dafür musste er sehr weit laufen. Der Krankenwagen macht einen riesen Lärm und nimmt seinen Papa mit. Die Illustrationen schwanken farblich zwischen fröhlich und düster, je nachdem, an welchem Punkt der Geschichte man sich befindet. Die Zeichnungen sind großflächig und darauf reduziert, was wichtig ist.

Die kindlichen Worte und die dazu passenden Illustrationen haben mich so berührt, dass mit beim Lesen die Tränen in die Augen stiegen. Die Unschuld des kleinen Alex ist so greifbar, als er fragt, ob Papa wieder kommt, ob er vielleicht nur auf der Arbeit ist und ob er denn „bitte“ gesagt hat, als er fragte ob er wieder gesund werden könne. Sie spielen die Situation mit dem Krankenwagen mit Alex Spielzeug nach, damit Alex versteht, was da passiert ist. Natürlich kommt irgendwann auch Alex der Gedanke, dass jeder einmal sterben muss und dass vielleicht schon bald ein weiterer geliebter Mensch ihn verlassen wird. Und so setzt sich die Autorin Elke Barber auch mit diesem Thema äußerst behutsam auseinander. Es ist normal, dass man traurig ist, wenn man jemanden verloren hat, aber das Leben geht trotzdem weiter und man kann auch wieder Freude empfinden. Das ist der Kreislauf des Lebens.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Ein Stern namens Mama
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Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen Ruben erzählt. Er hat bald Geburtstag und sein Papa sagt, dass sei ein ganz besonderer Geburtstag. Ruben erinnert sich zurück an seinen letzten Geburtstag, an welchem ...

Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen Ruben erzählt. Er hat bald Geburtstag und sein Papa sagt, dass sei ein ganz besonderer Geburtstag. Ruben erinnert sich zurück an seinen letzten Geburtstag, an welchem ihm sein Papa die gleichen Worte sagte und ergänzte, dass man ja nur einmal im Leben 5 Jahre alt wird. Doch dieser 6. Geburtstag ist wirklich anders als die bisherigen, denn zum ersten Mal muss Ruben seinen Geburtstag ohne seine Mama feiern, denn sie ist gestorben. Seine Mama ist jetzt ein Stern am Himmel und leuchtet zu ihnen herab.

1999 erschien der Kinderroman "Ein Stern namens Mama" von Karen-Susan Fessel. Hier ist die Geschichte aus Sicht der älteren Tochter Louise geschildert. 2016 erschien es in einer Neuauflage beim Oetinger Verlag.

Die Illustrationen der Bilderbuch Variante wirken im ersten Moment relativ düster. Die Farben schwarz, gelb und orange sind dominant. Bei näherer Betrachtung wird aber schnell klar, dass die Geschichte größtenteils in den hellen Tönen gehalten ist. Schwarz ist nur der Sternenhimmel, an welchem einige Sterne leuchten, denn von dort schauen die Verstorbenen zu uns herab.

Ganz behutsam wird die Krankheit, an der Rubens Mutter gestorben ist geschildert. Sie litt an Krebs, ihr fielen die Haare aus und sie musste operiert werden. Ruben uns seine Schwester Louise überlegen sich, wie sie die Strapazen für ihre Mutter erträglicher machen können. Sie geben ihr ihre Lieblings-Shirts, um damit im Krankenhaus kuscheln zu könne, damit sie sich nicht einsam fühlt. Ruben schenkt ihr seine Lieblingskappe, als ihr die Haare ausfallen. Gemeinsam geht die Familie durch diese schwere Zeit und gemeinsam stehen die drei Verbliebenen nach dem Tod der Mutter unter dem Sternenhimmel und gedenken ihr.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Besuch eines Drachens zu Weihnachten.

Spekulatius der Weihnachtsdrache
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Endlich ist die Adventszeit gekommen, doch Mats bekommt in diesem Jahr nur einen Adventskalender mit langweiligen Sprüchen. Er sei nun zu groß für Schnickschnack. Nur seine kleine Schwester bekommt noch ...

Endlich ist die Adventszeit gekommen, doch Mats bekommt in diesem Jahr nur einen Adventskalender mit langweiligen Sprüchen. Er sei nun zu groß für Schnickschnack. Nur seine kleine Schwester bekommt noch die alt bekannten Adventspäckchen. Enttäuscht verlässt Mats die Wohnung und wandert durch die Stadt. Dabei trifft er auf Frau Kramer, die ihm zum Trost ein goldenes Ei schenkt. Bald darauf schlüpft aus ebendiesem Ei ein goldener Drache, der nach Spekulatius duftet und den ganzen Tag Lebkuchen isst und Kakao trinkt. Max und seine Schwester müssen die Existenz des Drachen geheim halten und dabei wird ihr Leben ganz schön auf den Kopf gestellt, denn Mats‘ Klassenlehrer scheint etwas zu ahnen.

Ein kleiner Hinweis an alle Eltern, deren Kinder noch vom Weihnachtsmann oder Christkind beschenkt werden: Am 21. Dezember solltet ihr vielleicht den zweiten und dritten Absatz beim Vorlesen einfach auslassen. Dort steht nämlich, dass die Eltern die Geschenke unter den Baum legen.

Spekulatius ist ein sehr liebenswerter Drache mit einem zuckersüßen Akzent. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Und auch Mats und Matilda sind ganz wunderbare Kinder, die sich äußerst umsichtig um den kleinen Drachen Specki (so ist sein Spitzname, weil er so viel isst, dass er bald bestimmt ganz dick sein wird) und beschützen ihn vor dem Bösen in der Welt. Während Matilda sehr pfiffig ist und immer eine Lüge parat hat, holt sich Mats Hilfe bei Frau Kramer. Frau Kramer ist wiederum ein ganz besonderer Mensch, denn sie hilft, obwohl sie nicht genau weiß, was sich im Drachenei befunden hat. Ohne sie wären die Kinder das ein oder andere Mal ziemlich aufgeschmissen gewesen. Aber die weltgewandte Frau Kramer hat eben ihr Herz am rechten Fleck.
Man merkt also schon, das Buch strotzt nur vor tollen Charakteren, die ein spannendes Abenteuer erleben. Dabei ist die Geschichte in 24 Kapitel eingeteilt, sodass den Kindern die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßt wird. Aber Vorsicht, die Kapitel enden oftmals mit einem fiesen Cliffhanger, der die Kinder sicherlich vor Spannung fast platzen lässt.

Mit viel Humor und einigen spannenden Elementen bietet dieses Adventsbuch eine tolle Geschichte für die Weihnachtszeit.