Cover-Bild Gangsterblues
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783864930560
Joe Bausch

Gangsterblues

Harte Geschichten

Sie sind Mörder, Dealer, notorische Betrüger, Vergewaltiger oder haben schwere Raubüberfälle begangen. Und sie alle wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Im Knast haben sie viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden: der psychopathische Serienmörder über eine eiskalte Entführung, die beiden Halbbrüder über einen fast perfekten Mord, oder der Rettungssanitäter über den Zufall, der ihn zum Verbrecher machte - mit verheerenden Folgen. Sie alle vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. Die besten dieser Geschichten hat er hier aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein netter Einblick für "Fachfremde"

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Das Buch Gangsterblues handelt von Geschichten, die dem Autor und Gefängnisarzt von (meist) Häftlingen erzählt wurde. Allerdings stellt er dabei am Anfang klar, dass die Geschichten mit anonymisiert wurden ...

Das Buch Gangsterblues handelt von Geschichten, die dem Autor und Gefängnisarzt von (meist) Häftlingen erzählt wurde. Allerdings stellt er dabei am Anfang klar, dass die Geschichten mit anonymisiert wurden (soweit klar - alles andere wäre auch sehr unethisch) und fiktional weitergsponnen und verändert wurden.

Die verschiedenen Kapitel handeln nicht von der Straftat an sich, sondern von den subjektiven Auswirkungen auf die Täter und deren Leben; also dem Schicksal der Täter (und manchmal Opfer).
Dabei sind die Erzählungen recht sachlich geschrieben und aus einer professionellen Distanz heraus. Wer fesselnde Kurzgeschichten erwartet wird daher enttäuscht werden. Der Schreibstil gefällt mir für diese Art Buch gut, schildert der Autor doch seine Sichtweise als die eines Beobachters / Zuhörers. Sie geben einen Einblick in die Strafanstalten und die Geschichten der Straftäter, die schon mehr auf dem Kerbholz haben, als ein kleiner Ladendiebstahl.
Dabei findet der Autos in fast allen Charakteren etwas sympatisches bzw. einen Grund für das Handeln.

Was mich an den Geschichten stört, ist, dass man nicht weiß, was nun tatsächlich Realität ist und was Fiktion - ist der Hauptteil der Geschichte tatsächlich so passiert oder hat ist die Hälfte eh dazu erfunden?
Das nimmt für mich einen Teil des Reizes.

Für jemanden, der sich noch nie mit dem Bereich Haft oder Straftäter beschäftigt hat, für den mag das Buch ein guter Einblick sein, zu erfahren, wie es so abläuft und wie sich das Leben dieser Menschen gestaltet. Auch, um zu erkennen, das es nicht "den Straftäter" als Klischee gibt, sondern viele verschiedene Facetten dessen, von mutmaßlich unschuldig, über skupellose "Gangster" auf Lebenszeit.
Für diejenigen, die in dem Bereich arbeiten - wie ich - ist das Buch allerdings keine große Überraschung. Ich habe in meinem Bereich schon viele derartige Geschichten gehört - persönlich oder aus Erzählungen von Kollegen, dass mir aus dem Buch keine wirklich nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.

Ich fand daher das Buch recht nett und unterhaltend, aber wirklich mitgerissen und gefesselt hat es mich nicht.
Wer einen Einblick bekommen möchte in die Welt der Haftanstalt und die Geschichten von Häftlingen, für den ist das Buch sicherlich einen Blick wert.
Wer wirklich spannende Geschichten sucht oder tatsächliches "true crime", der wird von diesem Buch eher enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Falsche Erwartungen!

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Joe Bausch war mir bereits aus verschiedenen Fernsehdokumentationen bekannt und ich habe gespannt und mit großen Erwartungen ein Buch mit wahren Tätergeschichten erhofft. Ich glaube wenn ich ohne diese ...

Joe Bausch war mir bereits aus verschiedenen Fernsehdokumentationen bekannt und ich habe gespannt und mit großen Erwartungen ein Buch mit wahren Tätergeschichten erhofft. Ich glaube wenn ich ohne diese Erwartungen an dieses Buch rangegangen wäre, hätte es mir wahrscheinlich viel besser gefallen.
So musste ich leider feststellen, dass im Buch garnicht klar war was echt war und was nicht, da die Stories über die Wahrheit hinaus gehen. Ich hatte eher mit spannenden Tathergängen gerechnet aber es geht mehr um die Auswirkungen auf und Hintergründe des Täter. Auch nicht uninteressant aber in dem Moment leider nicht das Erhoffte.
Leider hat mich auch der Schreibstil der Geschichten nicht wirklich in seinen Bann ziehen können, was das Ganze noch erschwert hat.
Trotzdem ein sehr interessantes Buch, wenn man mit anderen Erwartungen herangeht!

Veröffentlicht am 06.12.2018

Hatte mir etwas anderes vorgestellt, aber trotzdem interessant

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Ich hatte mir die Geschichten spannender vorgestellt. Das Buch besteht aus mehreren Kurzgeschichten. In jeder Geschichte geht es um eine andere Person. Man erfährt von einer Ärztin, die sich in einen Häftling ...

Ich hatte mir die Geschichten spannender vorgestellt. Das Buch besteht aus mehreren Kurzgeschichten. In jeder Geschichte geht es um eine andere Person. Man erfährt von einer Ärztin, die sich in einen Häftling verliebt, dann aber von einem anderen vergewaltigt wird und von Heute auf Morgen ihren Job kündigt und sich auch von ihrer Liebe distanziert. Nie hat sie ihm gesagt, warum es dazugekommen ist. Das ist eine der traurigen Geschichten.
Dann gibt es noch Geschichten über Männer, die an Krebs sterben und sich nicht behandeln lassen wollen oder die lieber im Knast bleiben, als in die Freiheit entlassen zu werden, weil sie kein anderes Leben kennen. Es ist interessant einen Blick hinter die Kulissen zu sehen. Wie oft in seinem Leben geht man schon in den Knast?! Jo Bausch erzählt in seinen Geschichten auf eine charmante, lustige Art, wie der Alltag als Arzt der JVA aussieht. Mit seinen Erlebnissen, kann man bestimmt noch fünf weitere Bücher füllen. Wer allerdings genaue Details über einzelne Häftlinge un deren Geschichten erfahren will, sollte sich dieses Buch vielleicht nicht zulegen. Für alle Fans von Jo Bausch, dem Tatort oder die einfach nur mal durch das Schlüsselloch gucken wollen, ist dieses Buch genau das richtige.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Leider nicht so spannend wie erwartet

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Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. ...

Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und so erfährt Bausch von der Geschichte krimineller Brüder und Schicksalsschlägen, bis hin zur Planung eines fast perfekten Mordes.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist so natürlich, ohne viel Schnickschnack und auf das wesentliche beschränkt. Das gibt dem Leser auf jeden Fall schonmal einen ersten Eindruck, was ihn auf den nachfolgenden Seiten erwartet.

Da ich mich lange Zeit selbst durch mein früheres Studium mit Straftätern und deren Geschichten beschäftigt habe, wusste ich wohl ungefähr, was auf mich zukommt.
Dennoch war ein wenig enttäuscht...oder sagen wir lieber: meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.
Vor vielen Jahren habe ich das Lexikon der Serienmörder gelesen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, vor blutigen Geschichten und bewegenden Schicksalen.
So etwas in der Art habe ich mir wohl auch bei diesem Buch hier gewünscht.
Leider kommen die Geschichten in diesem Buch nicht einmal ansatzweise an den amerikanischen Vorreiter heran.
Das klingt jetzt wohl negativer, als es eigentlich gemeint ist. Mir ist natürlich klar, dass zwischen den zwei Ländern Welten liegen, auch was ihre Kriminellen betrifft und so habe ich vielleicht auf gewisse Parallelen gehofft, sie aber nicht erwartet.
Joe Bausch ist mir sympathisch. Er ist bodenständig, objektiv und menschlich. Gerade das erlebt man ja leider im Umgang mit Straftätern immer seltener.
Die Geschichten an sich fand ich authentisch und teilweise auch bewegend, nicht selten aber euch eher langweilig.
Was mich am meisten daran fasziniert hat ist aber, dass Menschen das Erzählte tatsächlich auch durchgemacht haben und sich das nicht irgendein Krimi-Autor mal eben aus den Fingern gesaugt hat.
Ich könnte mir die Schicksale ehrlicherweise auch ganz gut in einer Vorabend-Doku vorstellen.
Der Schreibstil hat mich dieses Mal leider nicht gepackt.
Oft musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich es als anstrengend empfunden habe weiterzulesen - leider hat mich dann auch nichts wirklich motivieren können, es wieder für längere Zeit in die Hand zu nehmen.

Fazit: Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Es ist aber sicherlich lesenswert, für jemanden, der sich mit diesem Thema beschäftigt, oder erstmals damit auseinandersetzen möchte!

Veröffentlicht am 08.11.2018

Fiktive wahre Geschichten aus dem Knast

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Joe Bausch, bekannt aus dem Kölner Tatort, arbeitet seit über 30 Jahren als Mediziner in der JVA Werl. Im Laufe seines Berufslebens hat er sicherlich eine Menge erlebt und gehört. In seinem neuen Buch ...

Joe Bausch, bekannt aus dem Kölner Tatort, arbeitet seit über 30 Jahren als Mediziner in der JVA Werl. Im Laufe seines Berufslebens hat er sicherlich eine Menge erlebt und gehört. In seinem neuen Buch lässt er in 12 Knast-Geschichten die Leser am Leben hinter Gittern teilhaben.
Man erfährt so einiges aus dem für Normalbürger verborgenen Gefängnisalltag, sowohl der Insassen als auch des Wachpersonals und natürlich des Mediziners selbst. Die jeweilige Haftursache, sprich das begangene Verbrechen, wird jeweils kurz erläutert - nicht mit überflüssigem Voyeurismus, sondern angenehm sachlich. Er erwähnt auch Schwachstellen des Systems und vor allem Schwächen der Menschen innerhalb dieses Systems.

Die Stories sind durchweg interessant zu lesen und Bausch schreibt so, wie er diese Stories auch live erzählen würde. Das passt natürlich auch irgendwie, denn er ist schließlich kein Schriftsteller. Alles andere würde man ihm vermutlich nicht abnehmen.
Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass das Buch dadurch auch gewisse Schwachstellen hat. Man ist lediglich Beobachter oder Zuhörer aus der Ferne. Es gelang mir an keiner Stelle irgendeine wie auch immer geartete Verbindung zu einer der geschilderten Personen - nicht einmal zu der des Erzählers Bausch. So, als ob jemand von seiner Urlaubsreise erzählt, was er alles gesehen hat unterwegs. Man hört es, nimmt es zur Kenntnis und das war es dann auch.
Was mich sehr gestört hat: Wenn man dieses Buch kauft aufgrund des Bucheinbandes, dann ist man der Meinung, dass es sich um wahre Geschichten handelt - so steht es auf dem Klappentext ausdrücklich erwähnt: "Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen."
Bereits im Vorwort des Buches erfährt man dann allerdings, dass es sich beileibe nicht um wahre Geschichten handelt, sondern vielmehr um fiktive Stories: "Die Idee, die interessantesten von ihnen zu anonymisieren, zu fiktionalisieren und weiterzuspinnen, trieb mich dabei an."
Obendrein auf einem Vorsatzblatt: "Sie beschreiben also keine lebenden oder toten Personen; sie haben sich nicht zugetragen, hätten sich aber so wie beschrieben zutragen können."
Das ist natürlich die Entscheidung des Autors, ihm bekannte Begebenheiten noch entsprechend auszuschmücken und weiterzuspinnen, damit sie überhaupt interessant genug erscheinen, um aufgeschrieben zu werden. Dennoch sollte nicht auf dem Bucheinband der Eindruck von True-Crime erweckt werden, wenn es nicht den Tatsachen entspricht. Das gibt auf jeden Fall einen Punkt Abzug von mir.
Ich gebe zu, dass ich während der Lektüre unwillkürlich Vergleiche zog mit den vom Ansatz her ähnlichen Büchern Ferdinand von Schirachs (Schuld, Verbrechen, Strafe). Leider jedoch hat Bausch nicht dessen schriftstellerische Begabung, mich als Leser mit zu nehmen und vor allem mitfühlen zu lassen. Wenn ohnehin sehr viel Fiktion dabei war, hätte er mir auch irgendwie vermitteln können, was in dem jeweiligen Protagonisten vorging. Aber in diesem Buch ist eigentlich nur einer Protagonist: Joe Bausch. Das war zwar immer noch unterhaltsam, weil ich Herrn Bausch und seine direkte Art durchaus mag, aber insgesamt war es doch etwas wenig.