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Veröffentlicht am 27.12.2018

Auch der 5. Fall für Käfer und Schneidmann absolut lesenswert

Kälter als die Angst
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Die ehemalige Opernsängerin Carla Dellbrück wird erschlagen in der Schreinerei ihres Mannes
Klaus aufgefunden. Sie erhielt Drohbriefe, die aber niemand ernst genommen hat. Genau solche Briefe bekommt ...

Die ehemalige Opernsängerin Carla Dellbrück wird erschlagen in der Schreinerei ihres Mannes
Klaus aufgefunden. Sie erhielt Drohbriefe, die aber niemand ernst genommen hat. Genau solche Briefe bekommt auch Katrin Ortrup, die mit ihren Söhnen Leo und Finn in diesem Mehrfamilienhaus in Münster-Hiltrup, wo auch Charlotte früher gelebt hat, ein neues Leben beginnen will. Sie wendet sich direkt an Kommissarin Charlotte Schneidmann, die sie vom Entführungsfall ihres Sohnes kennt. Charlotte versucht sie vorerst zu beruhigen.
Kommissar Peter Käfer und die im Außendienst zurückberufene Charlotte Schneidmann beginnen im Mordfall Carla Dellbrück zu ermitteln und stoßen dabei auf einen längst verjährten Fall. Till Brönne, der heute als geläuteter Frauenmörder ein Buch geschrieben hat und dieses jetzt gekonnt promotet, hat seine Frau vor dreißig Jahren gleich der Leiche Dellbrück versucht zu verbrennen.


Dies ist nun schon der 5. Fall, in dem ich mit Peter Käfer und Charlotte Schneidmann zusammen ermitteln darf. Da alle Fälle in sich abgeschossen sind, sind es nur Kleinigkeiten, die mir hier fehlen würden, würde ich die anderen Bücher nicht gelesen haben. Ich finde es allerdings sehr interessant, die Entwicklung der Ermittler bzw. des Teams ab des ersten Falles miterleben zu können.

Spannung baut sich ab der ersten Seite auf und steigert sich kontinuierlich bis zum Schluss. Die Geschichte kommt ohne die Beschreibungen großen Blutvergießens aus, was mir als Leserin sehr zugute kommt. So kann ich viele Szenen in meinem Kopfkino selbst in Szene setzen. Überhaupt habe ich nach kurzer Zeit den Lesestoff in meinem Kopf in Bilder umgesetzt und bin nun noch mehr im Geschehen drin. Ich kann mit rätseln und mit ermitteln, komme jedoch immer wieder an einen Punkt, wo ich meinen Verdächtigen laufen lassen muss, weil es eine neue Wendung oder neue Erkenntnisse gegeben hat.

Christine Drews verwebt die Handlung, die Akteure und die Handlungsorte so gekonnt, dass ich immer weiter lesen will. Sie schafft es mit Leichtigkeit mich am Ball zu halten und immer mehr wissen zu wollen. Sie schreibt sehr leicht, gut verständlich und flüssig mit einer oft sehr bildhaften Beschreibung. Sogar eine Prise Humor fließt hier und da mit ein.
Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, sind manchmal tiefgründig und nicht zu fassen. Zum Schluss, nach der schlüssigen und gut nachzuvollziehenden Auflösung, war ich jedoch erst mal perplex. Der Täter hat mich ganz schön an der Nase herum geführt und überrascht.

Auch diesmal kann ich jedem, der spannende, gut ausgearbeitete Krimis mag, dieses Buch empfehlen. Es hat mir einige interessante und unterhaltsame Stunden geschenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.12.2018

Verbrannt, ohne je zu brennen

Der Verrat
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„Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt“. Dieser Satz, hin gekritzelt an einer Bushaltestelle, gibt genau den Zustand wieder, in dem sich Ariane „Nane“ Rauch ...

„Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt“. Dieser Satz, hin gekritzelt an einer Bushaltestelle, gibt genau den Zustand wieder, in dem sich Ariane „Nane“ Rauch befindet, als sie von den wahren Umständen erfährt, die zu ihrer lebenslangen Verurteilung als Mörderin geführt haben.
Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und will endlich Klarheit haben über die Nacht auf dem Weingut Graven, die ihr Leben so verändert hat. Nur ihr Schwager Thomas kann ihr helfen zu klären, ob sein Sohn Henning durch ihre Schuld ums Leben kam. Aber nach einem Herzinfarkt liegt dieser im Krankenhaus und seine Frau Pia, ihre Schwester, versucht alles um sie von ihm fern zu halten. Warum? Nane beginnt die Suche nach der Wahrheit und findet Entsetzliches heraus...

Ellen Sandbergs neuer Familienroman hat mich gleich ab der ersten Seite in sich hineingezogen. Ich lerne die überspannte, chaotische, unberechenbare Ariane „Nane“ Rauch, ihren Exmann Mark, ihre konfliktscheue, immer um Vermittlung bemühte Schwester Birgit, ihre pragmatische, geerdete, emotionslose Schwester Pia mit ihrem charismatischen Ehemann Thomas von Mantey, Sohn Henning aus Thomas´ erster Ehe, deren Tochter Lissy, deren Enkelin Sonja – die Tochter von Henning, die einen Krimi über den Mord an ihrem Vater schreiben will und Thomas Zieh-Schwester Margot und ihren Sohn kennen. Alle sind detailliert und absolut menschlich beschrieben. Den einen mag ich mehr, den anderen weniger.

Durch den flüssigen, bildreichen und leicht zu lesenden Schreibstil sehe ich die Handlung bildlich in meinem Kopf an mir vorbei ziehen. Durch die vielen Geheimnisse, die es zu geben scheint, weiß ich allerdings erst sehr spät, wohin die Reise geht und was in der besagten Nacht wirklich passiert ist.

Die Geschichte zieht sich über zwei Zeitebenen. Ich bin dabei, wie Nane im Sommer 1998 nach zwei mehr oder weniger schmerzhaften Trennungen die Kontrolle verliert und eine große Dummheit begeht, die sie schließlich in den Knast bringt. Nach und nach erfahre ich, wie es dazu kommen konnte. Im Sommer 2018 wird Nane entlassen und versucht sich in ihr neues Leben hineinzufinden. Und sie will unbedingt wissen, was in der Nacht, die aller Leben verändert hat, wirklich geschehen ist. Was ist passiert, wenn „die Andere“ in ihr die Kontrolle übernahm.

Von Anfang an breitet sich auf den Leseseiten eine düstere Spannung auf, die für mich aber noch nicht zu greifen ist. Es ist damals etwas passiert. Aber was? Das kristallisiert sich im Laufe der Geschichte immer weiter heraus. Ganz langsam tritt das ganze Ausmaß dieser Familientragödie zutage und lässt mich etwas bestürzt zurück.

Ein großartiger Roman über Liebe, Leidenschaft, Geschwisterliebe und Schuld, der mich ab der ersten Seite berührt hat und den ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 26.12.2018

Kochen gegen Alzheimer

Die Anti-Alzheimer-Formel
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Ein informatives kleines Buch mit vielen interessanten und ausführlichen Ernährungstipps, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Die Rezepte lassen sich leicht und schnell zubereiten ohne exotische ...

Ein informatives kleines Buch mit vielen interessanten und ausführlichen Ernährungstipps, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Die Rezepte lassen sich leicht und schnell zubereiten ohne exotische Zutaten, die dann nur noch im Schrank rumstehen. Von der leckeren Vorspeise über Hauptspeise und Nachtisch bis zum Backen ist für jeden etwas dabei.

Man sollte hier kein wissenschaftich fundiertes Kochbuch erwarten. Aber wer gesund kochen will mit Blick auf eine der häufigsten Krankheiten unserer Zeit, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Rufmord - aktuell, brisant - einfach gut

Mordsverrat
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Bjarne Christoffers, Hotelier aus St. Peter-Ording trifft im Husumer Kommissariat auf die Kriminalhauptkommissare Fenna Stern und Tammo Anders um einen Rufmord, für den sie allerdings nicht zuständig sind, ...

Bjarne Christoffers, Hotelier aus St. Peter-Ording trifft im Husumer Kommissariat auf die Kriminalhauptkommissare Fenna Stern und Tammo Anders um einen Rufmord, für den sie allerdings nicht zuständig sind, anzuzeigen. Durch negative Foreneinträge auf verschiedenen Hotelplattformen steuert sein Hotel Seezeit langsam aber sicher dem Ruin entgegen. Drahtzieher der Verleumdungskampagne, der auch andere Hoteliers aus dem Ort ausgesetzt sind, ist Lukas Harzog, selbst Hotelier und Betreiber dieser Hotelseiten. Nur durch Zahlung einer höheren Geldsumme kann man diese Kommentare löschen lassen. Nur ein Hotel, die Blaue Möwe, deren Mitinhaberin die Freundin von Harzog ist, bleibt von den schlechten Bewertungen verschont. Und kaum, dass Christoffers das Kommissariat verlassen hat, kommt die Meldung rein: Jessice Leverenz, Freundin von Harzog, liegt tot in ihrem Bett. Hat ihr Tod etwas mit dieser Rufmordkampagne zutun?

Ich verfolge die Arbeit und die Fälle der Kommissare Stern und Anders schon seit einiger Zeit und habe die Beiden richtig in mein Herz geschlossen. Hier geht es um ein sehr aktuelles und brisantes Thema – Negativ-Kommentare im Internet. Hierbei handelt es sich nicht um konstruktive Kritik, sondern um den Versuch, den Gästen die Hotels madig zu machen. Toll finde ich die Einblicke in die Polizeiarbeit, wie man herausfinden kann, wer dafür verantwortlich ist.

Durch die vielen Dialoge und die bildreiche Erzählweise von Ulrike Busch hatte ich bald klare Bilder im Kopf und sofort lief mein Kino wieder auf Hochtouren. Ich habe mich auch diesmal wieder voll in die Vernehmungen einbezogen gefühlt, war immer als dritter Ermittler bei den Gesprächen und Verhören dabei. Trotz der ausführlichen Rekonstruktion des Tatherganges bei dem Mord von Jessica, bei dem es doch einige Verdächtige gibt, habe ich bis zum Schluss warten müssen, bis auch mir klar wurde, wer als Mörder infrage kommt.

Die Autorin beweist hier mal wieder, dass es auch ohne Blutvergießen geht, einen spannungsgeladenen Krimi zu schreiben. Sie schafft es sogar, immer wieder etwas Humoriges einfließen zu lassen, ohne den Spannungsbogen, der sich von Anfang an stetig weiter aufbaut, zu zerstören.

Neben dem spannenden Fall darf ich aber auch wieder am Privatleben der beiden Ermittler, die ja zwischenzeitlich verheiratet sind, teilhaben. Sie suchen weiterhin für sich, für Tammos Vater Frido und seine Frau Magda und für Fennas Töchter Fee und Fiona ein Mehrgenerationenhaus.

„Mordsverrat“ ist ein weiterer gelungener Krimi aus der Feder von Ulrike Busch. Gut recherchiert, interessante Protagonisten, clevere Täuschungsmanöver und ein Fall, der aktueller fast nicht sein kann, wurde ich auch diesmal sehr gut unterhalten. Und vielleicht kann ich ja bald mit Fenna und Tammo in ihr neues Haus einziehen.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Warten auf Weihnachten

Gemeinsam ist keiner einsam
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In ihrem Buch „Gemeinsam ist keiner einsam“ erzählt Ilona Cornelia an jedem Adventssonntag und am Weihnachtsabend eine kleine Geschichte, die zu Herzen geht.
Der Schreibstil ist so erfrischend leicht, ...

In ihrem Buch „Gemeinsam ist keiner einsam“ erzählt Ilona Cornelia an jedem Adventssonntag und am Weihnachtsabend eine kleine Geschichte, die zu Herzen geht.
Der Schreibstil ist so erfrischend leicht, voller Emotionen, farbig und gut vorstellbar. Ich sehe die Buden auf dem Weihnachtsmarkt direkt vor mir; kann mich gut in den kleinen Adler hineinversetzen, der nicht weiß, was diese komischen Wesen mit ihm machen; genieße die Geschichte, die die Oberschullehrerin dem kleinen Ludwig erzählt; finde die Reaktion der Eltern von Devlin ganz toll, obwohl er sich über ihr Verbot hinweg gesetzt hat und liebe das Weihnachtswunder, das hier geschieht.

Fünf wunderschöne Geschichten, die nicht nur für Kinder, sonder auch für Erwachsene geeignet sind. Vielleicht liest der Enkel der Oma eine Geschichte vor. Oder der Opa seinem kleinen Enkel. Dieses kleine Buch ist wirklich für jede Altersgruppe und für Jedermann geeignet. Ich hatte hier und da Gänsehaut und ich kann dieses kleine Buch nur empfehlen.

Auch die Bilder, die jede Geschichte einleiten und abschließen finde ich sehr gelungen.

Ein wunderschönes kleines Buch, voller Hoffnung, das sehr gut verdeutlicht, dass gemeinsam alles besser geht. Nicht nur in der Vorweihnachtszeit.