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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ermittlungen aus dem Mahagoniesarg

Manche mögen's tot
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Die beiden ungleichen Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild lösen in diesem Buch bereits ihren dritten Fall. Obwohl es zahlreiche Anspielungen auf die Vorgängerbände gibt, ist die Geschichte eigenständig ...

Die beiden ungleichen Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild lösen in diesem Buch bereits ihren dritten Fall. Obwohl es zahlreiche Anspielungen auf die Vorgängerbände gibt, ist die Geschichte eigenständig und das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Es beginnt damit, dass Kriemhild frühmorgens im Wald Pilze sucht und dabei einen Mord beobachtet. Der Täter schießt auch auf sie, aber er ist nicht besonders treffsicher. Weil sie den Mörder – und der Mörder vermutlich auch sie – erkannt hat, beschließt sie sich tot zu stellen. Nach und nach findet sie sogar Freude daran, ihre eigene Beerdigung vorzubereiten.
Konny versucht in dieser Zeit die Pension so gut wie möglich ohne ihre Schwester zu führen, was ihr eher mäßig erfolgreich gelingt. Aber mit viel Herz und Humor meistern die beiden jede Krise.

Tatjana Kruse ist quasi eine Garantie für guten Humor und wirklich lustige Szenen, mitten aus dem Leben. Auch im dritten Band lässt sie nicht nach und hat einen guten Blick für Situationskomik. Der Fall selbst ist weniger spannend und es ist sehr schnell klar, wer und was dahintersteckt. Schade, denn hier hatten die anderen Bücher mehr zu bieten. Trotzdem unbedingt lesenswert!

Veröffentlicht am 22.06.2019

Die Welt hinter Instagram

So schöne Lügen
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Dieses Buch wird sicher auch ein wenig polarisieren, denn Tara Isabella Burton hat einen ausgefallenen und vielleicht auch gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Ich muss zugeben, dass ich ihn toll finde und ...

Dieses Buch wird sicher auch ein wenig polarisieren, denn Tara Isabella Burton hat einen ausgefallenen und vielleicht auch gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Ich muss zugeben, dass ich ihn toll finde und die vielen Einschübe, Klammern, Gedankenstriche und kurzen Sätze (die teilweise aus zwei oder sogar nur einem Wort bestehen) liebe. Mich hat sie mit ihrer Art überzeugt, wer sich unsicher ist, sollte unbedingt die Leseprobe ansehen.

In diesem Buch geht es um Louise, die bald 30 wird und New York – der Stadt der Träume – lebt. Ihr Traum ist es Schriftstellerin zu werden. Oder vielleicht auch etwas anderes, Hauptsache sie wird irgendjemand der gut von ihrem Einkommen leben kann. Denn das ist nicht so einfach, wenn man nicht von zu Hause schon genug Geld hat. Und genau das hat Lavinia. Sie ist It-Girl, das bedeutet ihre Arbeit ist es auf die tollsten Partys zu gehen und noch tollere Fotos davon zu posten. Lavinia sieht umwerfend aus, trägt die schönsten Kleider und hat eine Menge Freunde. Sie lernt Louise kennen und führt sie in die Glitzerwelt New Yorks. Vielleicht beneidet man Louise anfangs darum, dass sie in die angesagtesten Clubs kommt und dort Champagner trinkt. Aber alles hat Schattenseiten und je enger der Kontakt der beiden jungen Frauen wird, desto mehr muss Louise lügen. Ihr Alter, ihre Kleider, ihre Haare – alles ist irgendwann falsch und aus dieser Spirale kann sie nicht entkommen.

Mich hat dieses Buch gefesselt, weil es schonungslos die Welt hinter Instagram und Co zeigt. Perfekte Fotos von wunderschönen (blonden) Frauen: Schlank, durchtrainiert und unheimlich glücklich. Vor den schönsten Sonnenuntergängen in einer der interessantesten Städte der Welt. Natürlich ist die Welt dahinter nicht immer so dramatisch, aber es macht Spaß mit Louise hinter den Vorhang zu blicken und sich vorzustellen, wie es sein könnte.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Ein Buch, um sich in die Provence zu träumen

Die Katze im Lavendelfeld
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Das Buch beginnt damit, dass Alice ein Haus für sich und ihren Mann sucht. Sie hat bestimmte Vorstellungen, der Makler versucht zu überzeugen… das ganze vor der herrlichen Kulisse der Provence. Alice hat ...

Das Buch beginnt damit, dass Alice ein Haus für sich und ihren Mann sucht. Sie hat bestimmte Vorstellungen, der Makler versucht zu überzeugen… das ganze vor der herrlichen Kulisse der Provence. Alice hat Freunde, zwei Katzen und lebt ein beschauliches und glückliches Leben im Süden Frankreichs.
Dann wird klar, dass es ein paar Risse gibt, die zunächst ganz fein sind: Jeanin, eine gute Bekannte und Freundin von Alice vergisst immer mehr. Bald lässt sich nicht mehr leugnen, dass sie dement wird. Eine kleine Findelkatze heitert sie nur kurz auf, denn schon bald weiß sie nicht mehr woher die junge Glückskatze kommt. Alices Freund scheint sich nicht zu melden – oder nicht melden zu können? Und dann ist da noch George, der ein kleines Restaurant führt, aber auch nicht wirklich glücklich ist.

Dies ist ein Liebesroman und natürlich wendet sich am Ende alles zum Guten. Aber der Weg dorthin ist turbulent und auch ein wenig spannend, was dieses Buch interessant macht. Mich hat es jedenfalls gut unterhalten – besser noch als die beiden Vorgänger.
Nur wer keine Katzen mag oder gerade eine Diät macht, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Die provencalischen Köstlichkeiten werden ausführlich beschrieben und dazu gibt es natürlich immer einen guten Wein. Man möchte auf der Stelle umziehen und sich ganz in der Nähe von Alice, George und Jeanine niederlassen!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Gänsehaut im beschaulichen Heimatdorf

Er wird dich finden
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Die Autorin Alexandra Ivy ist bisher für ihre erotischen Vampirromane bekannt. Mit „Watching You“ ist ihr nun ein (erotischer) Thriller gelungen, der mich wirklich gefesselt hat.
Es geht um Jaci, die aus ...

Die Autorin Alexandra Ivy ist bisher für ihre erotischen Vampirromane bekannt. Mit „Watching You“ ist ihr nun ein (erotischer) Thriller gelungen, der mich wirklich gefesselt hat.
Es geht um Jaci, die aus der kleinen Stadt Heron stammt. Dorthin kehrt sie nach ihrem Studium zurück und baut sich ein eigenes Leben auf.
In der Vergangenheit gab es bereits Brüche in ihrer Biografie, so ist Jaci bei ihren Großeltern aufgewachsen und auch zu ihren Geschwistern hat sie ein gespanntes Verhältnis. Mit 16 Jahren fand sie zum ersten Mal ein Medaillon, dass ein Unbekannter für sie auf der Veranda hinterlegt hat. Der Inhalt ist erschreckend: Haare und ein blutiges Schleifenband. Es folgen weitere Medaillons, doch niemand glaubt, dass es mehr als ein makaberer Scherz ist.

Nun ist Jaci erwachsen und scheint dies alles hinter sich gelassen zu haben. Aber sie bekommt wieder ein Medaillon – und ihre schlimmsten Ängste werden wieder wach. Nur, dass Jaci dieses Mal nicht allein ist, denn ihre ehemalige Jugendliebe Rylan steht an ihrer Seite. Und auch die Polizei (in Form von Sheriff Mike) glaubt ihr nun. Aber trotz der Unterstützung wird schnell klar, dass es dieses Mal wirklich ernst wird. Denn es wurde bereits eine Leiche angespült und Jaci befürchtet, dass es nicht die einzige bleiben wird.

Ich finde die Grundidee des Buches sehr gelungen und die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Der Stil der Autorin ist gut und man merkt, dass es nicht ihr erstes Buch ist. Besonders spannend wird es aber durch den häufigen Perspektivwechsel. Man bekommt viele Situationen aus der Sicht des Stalkers geschildert und ist damit immer mitten im Geschehen. Leider wird hier manchmal etwas viel verraten so, dass am Ende kaum Überraschungen bleiben. Für den geübten Krimileser vielleicht etwa zu durchschaubar, ich empfand es trotzdem bis zum Ende als hochspannend.

Im Nachhinein gibt es für mich einen Kritikpunkt, der vielleicht etwas spitzfindig wirkt: Mich hat das Cover sofort angesprochen und als ich den Klappentext las, dachte ich an einen Verehrer, der Jaci auch mal Rosen schenkt. Im Nachhinein hat das Bild keinen Bezug zum Inhalt sondern schwimmt mal wieder auf einer Welle, die gerade angesagt ist. Eine einzelne Rose, kombiniert mit etwas Bedrohlichem (hier Blut). Leider zu einfallslos für meinen Geschmack, auch wenn das nichts am Inhalt ändert.

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Veröffentlicht am 01.11.2018

Wiedersehen im neuen Team

Rachgier
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Rachgier ist der zehnte Band rund um ein bunt gemischtes Ermitlerteam. Ich habe nicht alle Vorgänger gelesen, aber dies ist auch nicht nötig. Man erhält ausreichend Informationen über die Charaktere, insbesondere ...

Rachgier ist der zehnte Band rund um ein bunt gemischtes Ermitlerteam. Ich habe nicht alle Vorgänger gelesen, aber dies ist auch nicht nötig. Man erhält ausreichend Informationen über die Charaktere, insbesondere Carol Jordan und Tony Hill.

Carol wird Leiterin einer neu gegründeten Einheit, des ReMIT (Regional Major Incident Team), das schwierige Fälle aufklären soll. Ein großer Erfolg für sie, wären da nicht die dunklen Schatten, die Carol einzuholen drohen: Sie trinkt zu viel und ist sogar einmal bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen. Trotzdem gibt sie alles für ihre Arbeit, auch wenn nicht immer alles glatt läuft.

Der erste Fall für ReMIT ist der Mord an einer jungen Frau. Es sind kaum Spuren vorhanden, auch Ermittlungen im Umfeld der Toten führen das Team nicht weiter. Schon bald gibt es eine zweite Leiche… und beide Frauen haben eine Gemeinsamkeit: Beide waren kurz zuvor auf Hochzeiten.

Zwischendurch wird auch die Perspektive des Mörders geschildert und dabei geschickt Hinweise eingestreut. Man erfährt, wie er die Taten plant und was er tut um möglichst nicht erkannt zu werden. Seine Motive werden nur langsam klar und bis zum Ende hatte ich nicht alles durchschaut.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, was aber vor allem daran lag, dass ich bekannte Figuren wieder getroffen habe. Besonders die Geschichte um Paula wollte ich nach dem letzten Band unbedingt verfolgen. Der Thriller selbst war solide, besonders die Ermittlerarbeit war gut dargestellt und niemand hat sich unnötig dumm angestellt. Der Stil der Autorin ist gut lesbar, spannend aber nicht zu brutal. Wer die anderen Bücher der Reihe mag, wird dieses genauso verschlingen. Wer auf reine Thriller ohne Nebenhandlung steht, wird hier vielleicht im ersten Teil etwas enttäuscht werden.