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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Extrem langweiliger Pilgerroman

Liebe in Lourdes
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Unglaublich langweiliger Pilgerroman.

Kassandra macht sich mit gleichgesinnten adligen Ordensmitglieder und einen ganzen Schwung körperlich und geistig beeinträchtigter Kinder und Jungendlichen mit einem ...

Unglaublich langweiliger Pilgerroman.

Kassandra macht sich mit gleichgesinnten adligen Ordensmitglieder und einen ganzen Schwung körperlich und geistig beeinträchtigter Kinder und Jungendlichen mit einem Pilgerzug auf nach Lourdes. Während dieser Pilgerreise müssen dieser adligen Pilger, die fachlich nicht qualifiziert sind, sich um Kinder und Jugendliche kümmern, die teils schwer körperlich und geistig beeinträchtigt sind. Auf dieser Reise hat Kassandra einen Flirt. Sie erliegt auch dem Charme von Lourdes. Kurz am Ende ist sie in einer religiösen Welt gefangen.
Die Autorin hat zwar einen flüssigen Schreibstil schafft es jedoch nicht den Leser dauerhaft zu fesseln. Man muss wohl wirklich katholisch sein um den einen oder anderen Zeitenhieb zu verstehen. Und diese teilt sie gekonnt aus. Sie verbeißt sich regelrecht in das Thema Religion genauer gesagt dem katholischen Glauben. Die Handlung soll es nun eine Liebesgeschichte oder eher eine Abrechnung mit der katholischen Kirche sein? Für mich ist es nichts halbes und nichts ganzes. Am meisten nerven wirklich noch die Fußnoten. Als nicht Katholik steht man die Hälfte des Romans auf dem Schlauch. Einige Spitzen wie den Pilgertourismus, Gaffer, Behinderte, Ehe, Scheidung und Homosexualität werden geschmiesen und ja kurz diskutiert aber alles extrem oberflächlich. Am Ende quält man sich da regelrecht nur noch durch. Der Titel hält auf keinen Fall was man sich als Leser darunter vorstellt. Die Autorin schreibt, was ihr gerade in den Sinn kommt und verliert dadurch irgendwie den roten Faden. Obwohl ja offensichtlich die Pilgerreise im Vordergrund steht und sich die Handlung daran orientiert. Bleibt die Handlung im großen und ganzen oberflächlich. Die Autorin hat es schlicht verpasst an den geeigneten Stellen tiefer einzutauchen und aus einen Episodenroman einen spannenden und anregenden Roman zu gestalten.
Die Figuren sind schlicht und oberflächlich. Vollziehen die Figuren eine Wandlung? Nein nicht wirklich. Sie wirken am Ende einfach nur ein wenig weichgespült. Am Ende schlägt das Herz des Lesers für nicht eine Figur, weil man im Laufe des Romans einfach nicht die Möglichkeit hatte die Figuren tiefer kennenzulernen.
Fazit: Macht einen großen Bogen um dieses Buch. Ihr verpasst nichts. Es ist nichts halbes und nichts ganzes und noch dazu extrem langweilig.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Hinter der Fassade lauert das Grauen

Mein Ein und Alles
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Diese Geschichte ist keine einfache und schon gar keine lustige. Das sollte ein jeder bedenken, der dieses Buch lesen will.
Es geht um Turtle ein junges Mädel, das zusammen mit ihrem Vater in der Wildnis ...

Diese Geschichte ist keine einfache und schon gar keine lustige. Das sollte ein jeder bedenken, der dieses Buch lesen will.
Es geht um Turtle ein junges Mädel, das zusammen mit ihrem Vater in der Wildnis wohnt. Soweit nichts schlimmes will man meinen, doch das grauen lauert hinter der Fassade. Das Problem ist Turtles Vater ein Sadist und Pädophiler, der seine Tochter auf schändlichste seit frühester Kindheit an missbraucht als auch seelisch und körperlich misshandelt.
Doch je älter und fraulicher Turtle wird, je weniger Reiz übt sie auf ihren Vater aus. Nach dem Tod von Turtles Opa verschwindet ihr Vater und lässt sie zurück. Turtle ist auf sich gestellt und muss sich allein durchschlagen. Sie schließt Freundschaften. Durch seelische als auch körperliche Misshandlung hast Turtle sich und ihren Körper. Noch mehr sie hast alle Frauen. Doch dann kommt ihr Vater zurück in Begleitung eines kleines Mädchens und das Martyrium beginnt von vorn und Turtle muss eine lebenswichtige Entscheidung treffen.
Der Autor beeindruckt durch einen fließenden Schreibstil und einer phänomenalen Bildhaftigkeit der Natur und auch der Handlung selbst. Es kommt zu mehreren Brüchen, die den Leser Anfangs ohne Vorwarnung treffen. Wenn von einer friedlichen Naturschilderung auf das brutale Zusammenleben von Vater und Tochter gesprungen wird und das mehrmals.
Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang jedoch das der Gebrauch und Besitz von Waffen und deren Handhabe bagatellisiert werden. Es scheint fast so als ob er von der Waffenlobby „gesponsert wurde“ da es fast das Buch durch über die verschiedensten Waffen, Waffenarten, Munition und deren Wirkung gesprochen wird. Auch wenn Amerika ein Waffenverliebtes Land ist, finde ich die Darstellung und die intensive Rolle, die Waffen in diesen Buch spielen doch bedenklich. Auch wie sich an der Misshandlung und Missbrauch geradezu geweidet wird ist einfach nur traurig. Missbrauch und Misshandlung sind Straftaten und kein Kavaliersdelikt. Der lockere Umgang mit diesem Thema ist mehr als bedenklich.
Der Autor hat wirklich Talent bewiesen, wie er die Natur so beeindruckend bildlich schildert auch die von Missbrauch und Misshandlung. Aber es sollte dabei nicht vergessen werden das die Opfer leiden und das kommt hier einfach kaum zum tragen.
Fazit: Obwohl das Buch wirklich gut geschrieben ist, kann ich es aufgrund der Gewaltverherrlichung und den mangelnden Respekt gegenüber Missbrauchsopfern nur bedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Sarkasmus trifft auf schmerzfreie Gleichgültigkeit

Bestimmt schön im Sommer
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Währe dieses Buch ein Mensch, währe sein bloßes Aussehen ein Trugbild und würde sein aggressives, selbstsüchtiges und schmerzfreie Selbstdarstellung nur wage verbergen. Sie meinen diese Worte sind zu hart? ...

Währe dieses Buch ein Mensch, währe sein bloßes Aussehen ein Trugbild und würde sein aggressives, selbstsüchtiges und schmerzfreie Selbstdarstellung nur wage verbergen. Sie meinen diese Worte sind zu hart? Na dann treffen Sie mal auf eine Protagonistin, die eine passive aggressive Grundeinstellung hat, der noch dazu alles egal ist. Die nur vorgibt ein normales Leben zu führen. Die ihre Mitmenschen wie Gespenster wahrnimmt und der selbst der eigenen Hund vollkommen gleichgültig ist.
Marie, die zweitgeborene Tochter ihrer Eltern geht nach dem Tod ihrer depressiven Schwester nach Deutschland und studiert dort. Nachdem ihr Lügengebäude dort zusammenbricht kehrt sie zurück ins elterliche Haus und muss sich ihrer Vergangenheit stellen.
Die Autorin schreibt zwar flüssig aber total wirr. Die Geschichte lässt sich wohl eher metaphorisch als ein Wollknäuel darstellen, aus dem die Autorin immer mal wieder einen Faden herauszieht diesen zerschneidet ihn kurz aufdröselt und ihn dann wieder verknotet und sich dann die nächste Stelle sprich den nächsten interessanten Faden schnappt und dieses Prozedere wiederholt. So wird der Leser quasi durch die Jahrzehnte geworfen. Mal bekommt man da ein Häppchen zu hören mal da. Am Ende muss man sich die Geschichte selbst zusammensetzen und dennoch bleiben dermaßen viele Fragen offen. Selbst der geduldigste Leser wird auf eine harte Probe gestellt. Man kämpft sich nur so durch die Seiten und hofft auf etwas Besserung. Ja die Besserung ist da aber nur ganz kurz und schon ist die Autorin wieder im alten Trott.
Sind mir die Figuren ans Herz gewachsen? Nein ich persönlich würde die Straßenseite wechseln, wenn ich so jemanden jemals kennenlernen würde. Die Hauptfigur wirkt abstoßend und ist zudem voller Hass und dermaßen gleichgültig anderen gegenüber. Sie lebt ihr leben in einer schmerzfreien Gleichgültigkeit das es einen schon beim Lesen unangenehm ist überhaupt von ihr zu lesen.
Fazit: Tun Sie sich einen Gefallen und lassen Sie das Buch liegen. Es bringt entgegen der Annahme, des wirklich sehr schönes Covers keinen Funken von Freude in Ihr Leben eher depressive Verstimmung.

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Veröffentlicht am 06.01.2019

enttäuschender Ratgeber zum Thema Kinderwunsch

Kinderwunsch und Lebensplan
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Von einem Ratgeber erwarte ich Fakten und zielgerichteten Rat. Zudem sollte er auf alle eingehen die einen Kinderwunsch haben und nicht ganze Schichten gleich ausschließen und so Ratsuchende vor den Kopf ...

Von einem Ratgeber erwarte ich Fakten und zielgerichteten Rat. Zudem sollte er auf alle eingehen die einen Kinderwunsch haben und nicht ganze Schichten gleich ausschließen und so Ratsuchende vor den Kopf stoßen.
Das Thema Kinderwunsch ist komplex und ebenso komplex sind Zahlen, Daten und Fakten und auch die Lösungen.
Dieser Ratgeber dürfte sich meines Erachtens gar nicht so nennen. Es werden uralte Statistiken herangezogen und dem Leser serviert als währen diese brandneu. Zum anderen wird überhaupt nicht auf das geänderte soziale Umfeld eingegangen. Die traditionelle Familie existiert so doch gar nicht mehr. Und es gibt nicht nur verheiratete Paare die einen Kinderwunsch haben. Nein auch Alleinstehende haben ebenso einen Kinderwunsch. Aber diese werden schlicht vor den Kopf gestoßen mit dem lapidaren Satz, Alleinstehende haben laut Gesetzgeber kein Recht auf Kinderwunsch. Das ist offen praktizierte Diskriminierung und auch noch vom Gesetzgeber gut geheißen. Da kann man doch nur den Kopf schütteln.
Am meisten jedoch hat mich gestört das dieser „Ratgeber“ mehr einer wissenschaftlichen Abhandlung gleicht als einen Ratgeber. Die Themen werden nur oberflächlich angerissen und teils widersprüchlich geschildert. Zum einen wird erst eine Krankheit als rein seelisch dargestellt und im nächsten Kapitel dann als körperliche Erkrankung erörtert. Sorry aber da geht mir die Hutschnur hoch. Fehlinformationen in einem Ratgeber also bitte. Und dann immer und immer wieder die gleiche Leiher „Heiratet jung und bekommt möglichst blad Kinder“. Das ist die Kernbotschaft dieses „Ratgebers“.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das sich quasi alles auf das österreichische Recht bezieht, das hätte man auch im Vorwort gleich klarstellen können.
Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht von diesem Ratgeber. Da habe ich schon andere wesentlich informativere gelesen.
Fazit: Suchen sie sich einen anderen Ratgeber zum Thema Kinderwunsch, glücklich werden sie damit nicht und hilfreich wird er ihnen auch nicht sein. Es gibt Fehlinformationen und das was an hilfreichen Informationen drin steckt ist äußerst dünn und sperlich.