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Veröffentlicht am 16.01.2019

Sooo schöne Geschichte!

Unter uns nur Wolken
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INHALT:
Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, ...

INHALT:
Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald Tom die Wohnung verlässt, wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket. Bis Ani vor der Tür steht. Ohne Wohnung, dafür mit Liebeskummer. Alle Versuche, Ani zu vergraulen, scheitern. Allmählich beginnt Florian sich ihr zu öffnen und gegen das Vergessen anzuerzählen. Vor allem von seiner großen Liebe Greta. Und verändert damit nicht nur sein Leben, sondern auch das von Ani und Tom.

MEINUNG:
Auf Unter uns nur Wolken habe ich mich schon ganz lange gefreut, weil ich die Bücher von Anna Pfeffer aka Rose Snow außerordentlich gerne mag, besonders die, die unter Anna Pfeffer veröffentlicht werden. Der Roman ist bereits 2016 selbstveröffentlicht erschienen und hat nun im Aufbau Verlag ein neues Zuhause gefunden, was mich sehr für die beiden Autorinnen freut.

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Ani und Tom erzählt. Man spürt gleich zu Anfang, dass die beiden mit ihrer momentanen Lebenssituation große Probleme haben. Tom, weil er komplett überlastet ist mit seiner Bar und der parallelen Pflege seines an Alzheimer erkrankten Großvaters und Ani, weil ihr Freund sie betrogen hat und sie nun keinen Ort hat, wo sie wohnen kann.

Das Schicksal führt sie zu Tom und Florian, die dringend eine neue Pflegerin für Florian suchen bzw. Tom sucht diese für Florian, da er nicht mehr alles allein schafft. In ihrer Not nimmt Ani den Job an, der ihr auch ein Dach über dem Kopf beschert. Florian lässt nichts aus, um Ani wieder zu vergraulen. Von bösen, manipulierenden Sprüchen bis zu Straftaten ist alles dabei, damit sie endlich das Handtuch wirft. Es ist teilweise amüsant, aber auch hart an der Grenze zu unfassbar gemein gegenüber Ani. Ich habe sie beim Lesen wirklich bewundert, dass sie da relativ ruhig und schlagfertig bleibt, aber natürlich geht es auch an ihre Substanz.

Bis Florian dann doch mal so langsam zur Besinnung kommt, dauert es seine Zeit. Trotz der schweren Thematik liest sich das Buch aber wunderbar leicht. Für mich hätten es gut und gerne noch mehr Seiten sein können. Mir gefiel auch die Anbahnung zwischen Tom und Ani sehr gut, weil die ganz zart am Rand stattgefunden hat, ohne im Fokus zu stehen. Tom ist an sich ein prima Kerl, aber man spürt ihm seine Verzweiflung und Überlastung schon sehr an. Über allem schwebt auch Greta. Greta ist die Frau und Florian und somit Toms Oma. Sie ist bereits gestorben, aber immer noch sehr präsent und auch die Person, die die Familie zusammengehalten hat und Florian immer gut händeln konnte. Die Lücke, die sie hinterließ ist die ganze Zeit spürbar.

FAZIT:
Unter uns nur Wolken ist trotz ernster Thematik ein absoluter Wohlfühlbuch für mich gewesen, was gut gerne noch mehr Seiten hätte haben können. Wieder einmal hat mich vor allem die Schlagfertigkeit (auch wenn es diesmal wirklich auf die Spitze getrieben worden ist) der Charaktere überzeugt, die an den Romanen von Anna Pfeffer so mag. Absolute Leseempfehlung von mir!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Ein tolles Fantasy Highlight!

Die Blutkönigin
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INHALT:
Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei ...

INHALT:
Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei dem Versuch, zerfetzt von den Klauen und Zähnen der Elementare. Daleina ist bei weitem nicht die mächtigste der potentiellen Erbinnen der Königin. Doch dann wird ausgerechnet jener Mann ihr Mentor, der die amtierende Königin liebt – und von ihr verraten wurde …
MEINUNG:
Die Blutkönigin ist der erste Teil der Reihe Die Königinnen von Renthia, ein Buch, was bei lange auf dem Stapel ungelesener Bücher geschlummert hat und das eigentlich völlig ohne Grund.

Die Geschichte startet so gleich sehr rasant und blutig, denn das Dorf von Daleina wird von den Elementargeistern dem Erdboden gleich gemacht und nur Daleina ist in der Lage ihre Familie zu beschützen, weil sie diese kontrollieren kann. Jahre später geht sie schlussendlich auf eine Akademie, um Thronanwärterin zu werden, also die Person, die die Königin eines Tages beerben wird, wenn diese stirbt. Die Köngin ist das elementare Bindeglied zwischen Menschen und Elementargeistern und sorgt für das Gleichgewicht und natürlich auch Schutz und Frieden vor den Geistern.

Schon bei der Aufnahme in die Akademie wird festgestellt, dass Daleina nicht unbedingt zu den Besten gehört und ihre Mühe hat sich durch die Prüfungen und Herausforderungen zu kämpfen. Der Umgang mit den Geistern kann sehr brutal und auch manchmal tödlich sein, wenn diese nicht in den Griff bekommt. Doch Daleina ist äußerst willenstark und kämpft sich da durch. Das merkt man erst so richtig als sie dann einen Mentor zur Seite gestellt bekommt: Meister Ven. Doch dieser lässt Daleina nie spüren, die sie weniger Kraft oder Talent hat, sondern holt das Beste aus ihr heraus. Daleina verschreibt sich ganz der Aufgabe eines Tages Thronanwärterin zu sein und damit auch Königin werden zu können. Diese Aufgabe stellt sie über alles. Sie ist ehrgeizig und stur, aber hat auch ein großes Herz und möchte eigentlich keinen Schaden anrichten.

Spannend sind in dieser Geschichte auch die politischen Geschehen rund um die amtierende Königin Fara. Die Autorin hat hier geschickt drei Erzählperspektiven aufgebaut, in denen wir auch mehr über Fara und Ven erfahren neben Daleina. Fara hat so ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie man mit den Geistern zusammenarbeitet. Leider wird das Renthia irgendwann zum Verhängnis. Die Liebesgeschichte zwischen Ven und ihr findet nur am Rande statt, aber ist wichtig für den Einfluss, den Ven versucht auf sie zu nehmen. Ven habe ich mir immer ein bisschen wie Obi Wan Kenobi vorgestellt. Auch er ist sehr stolz und kann stur sein. Für Daleina ein Meister, von dem sie viel lernen kann.

FAZIT:
Sarah Beth Durst überzeugt hier mit einem grandiosen Worldbuilding, einer sehr starken und sympathischen Protagonistin und einer komplexen, ausgefeilten Handlung. Ein absolutes Fantasy-Highlight! Ich bin gespannt auf den nächsten Band!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Ein sehr intensives Buch!

Liebe und Verderben
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INHALT:
1974: Als Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska zieht, ist die Familie voller Hoffnung, das Trauma des Krieges, das der Vater in Vietnam davongetragen hat, hinter sich zu lassen. In Matthew, ...

INHALT:
1974: Als Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska zieht, ist die Familie voller Hoffnung, das Trauma des Krieges, das der Vater in Vietnam davongetragen hat, hinter sich zu lassen. In Matthew, dem Sohn der Nachbarn, findet Leni einen engen Freund, und aus ihrer Vertrautheit entwickelt sich bald eine junge Liebe. Doch auf die Schönheit des Sommers in Alaska folgt unweigerlich die Finsternis des Winters, und je länger diese andauert, desto weniger vermag Lenis Vater die in ihm wohnenden Dämonen zu bändigen. Schon bald müssen die beiden jungen Liebenden um ihr Miteinander kämpfen – bis sie eines Tages auszubrechen versuchen …
MEINUNG:
Die Nachtigall von Kristin Hannah war mein absolutes Lesehighlight im Jahr 2016. Für mich stand daher sofort fest, dass ich auch jeden nächsten Roman von ihr lesen möchte. Auf Liebe & Verderben habe ich mich sehr gefreut. Handlung, Orte und Personen sind in beiden Geschichten völlig anders.

Liebe & Verderben beginnt 1974 mit der Rückkehr von Lenoras, genannt Leni, Vater aus Vietnam. Die Familie ist nie irgendwo richtig sesshaft geworden bisher. Das Geld ist knapp. Vor allem auch deswegen, weil Ernt nicht so richtig Fuß in einem Job fasst. Lenis Mutter Cora ist nur sehr jung. Sie hat Leni bereits mit 16 Jahren bekommen und ist mit Lenis Vater Ernt durchgebrannt, sehr zum Verdruss ihrer Eltern.

Dann kommt die Nachricht, dass Ernt ein kleines Grundstück mit Haus in Alaska von einem Freund geerbt hat, den er in Vietnam kennen gelernt hat. Da Familie Albright nichts zu verlieren hat, ist die Entscheidung schnell gefallen. Leni ist zu diesem Zeitpunkt noch ein junges Mädchen und versteht die Dynamiken zwischen ihren Eltern noch nicht so richtig. Das Haus und das Leben in Alaska stellt sie vor nie gekannten Herausforderungen und vor allem Entbehrungen (kein Strom, kein fließendes Wasser). Das Leben, wie sie es gekannt haben, ist in Alaska nicht möglich. Dennoch werden sie herzlich von den Bewohnern des kleinen Ortes aufgenommen. Vor allem Leni findet endlich in Matthew einen Freund. Man spürt sehr, dass sie früher sehr einsam war, vor allem, weil die Familie so oft ihren Wohnort gewechselt hat.

Man merkt recht schnell, dass Ernt erstens ein Alkoholproblem hat und sehr schnell, sehr aggressiv wird. Es mag an der posttraumatischen Belastungsstörung nach dem Krieg liegen. Das ist jedenfalls die Entschuldigung, die Cora findet, wenn ihr Mann sie schlägt. Leni findet das bereits als junges Mädchen heraus und man merkt, dass sich in dem doch recht schüchternen, fleißigen und loyalen Mädchen etwas verschiebt. Später kann sie auch nicht mehr nachvollziehen, warum ihre Mutter ihren Vater nicht verlässt. Er macht sie quasi zu Sklaven von seinen Launen, denn umso schlimmer die ausfallen, desto schlimmer muss Lenis Mutter darunter leiden. Beim Lesen hat sich bei ihr alles innerlich zusammengezogen und es war oft hart an der Grenze des Ertragbaren.

Ernts Ausbrüche steigern sich bis Unermessliche. Ich habe nicht geahnt, dass es so schlimm wird für die beiden. Als Leni älter wird, lebt sie bereits in einem Teufelskreis und sie muss verstehen, dass auch ihre Taten und Freundschaften Konsequenzen für ihre Mutter haben. Auch die Bekannten und Freunde bekommen mit, was bei den beiden los ist, doch sehr viel können sie nicht ausrichten, da Cora keine Anzeige erstattet. Sie ist ihrem Mann absolut verfallen und glaubt seine Entschuldigungen, dass es nie wieder vorkommen wird.

Leni reift trotz dieser Umstände zu einer intelligenten jungen Frau heran, die das Leben in Alaska liebt. Die Beschreibungen von Alaska und die Liebe zu diesem Land weckten auch bei mir große Sehnsucht dort einmal hinzufahren. Ich habe noch nie ein solch tiefgehende Liebe zu einem Land gespürt, wie in diesem Buch. Alaska trägt Leni im Herzen und das spürt man auf jeder Seite.

FAZIT:
Liebe & Verderben ist in jeder Hinsicht eine sehr intensive Geschichte, die dem Leser einiges abverlangt. Auf der einen Seite schrecklich grausam, was die familiären Verhältnisse angeht und auf der anderen Seite so voller Liebe für Alaska und das Leben dort. Kristin Hannah hat mal wieder eine Geschichte geschaffen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Sooo toll!

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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INHALT:
Unter normalen Umständen hätten sich Oakley und Vaughn wohl nie kennengelernt. Während sich die siebzehnjährige Vaughn seit dem Tod ihrer Eltern um ihre Geschwister kümmern muss, ist das Leben ...

INHALT:
Unter normalen Umständen hätten sich Oakley und Vaughn wohl nie kennengelernt. Während sich die siebzehnjährige Vaughn seit dem Tod ihrer Eltern um ihre Geschwister kümmern muss, ist das Leben des neunzehnjährigen Oakley eine einzige Party. Als Rockstar hat er sich nicht nur eine Bad-Boy-Attitüde zugelegt, sondern auch jede Menge Groupies. Dann beschließt sein Management, dass er dringend ein besseres Image braucht. Vaughn soll ein Jahr lang Oakleys Freundin spielen. Doch die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen. Während die gesamte Presse rätselt, wer das neue Mädchen an Oakleys Seite ist, muss sich Vaughn fragen: Kann sie sich selbst treu bleiben in dieser Welt voller Glitzer, Glamour und Gerüchte?

MEINUNG:
Erin Watt ist ein Autorinnen-Duo, von dem u.a. meine Lieblingsautorin Elle Kennedy Teil ist. Paper Princess ist wohl ihr berühmtestes und bekanntes Buch, welches auf Deutsch erschienen ist. When it’s real ist ein Einzelband.

Die Geschichte wechselt zwischen ER und SIE, Oakley und Vaughn. Oakley ist 19 Jahre und schon seit er 14 ist ein absoluter Rockstar. Vaughn ist 17 und ein ganz normales Mädchen, welches leider seine Eltern verloren hat und nun zusammen mit ihren Geschwistern lebt. Beide leben in völlig verschiedenen Welten und könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch Vaughn soll genau die richtige sein, um Oakleys Image aufzubessern.

Ich fand es völlig faszinierend, auf gute und schlechte Weise, wie man so eine PR-Strategie entwickelt. Twitter spielt als Social Media Instrument auch eine tragende Rolle. Es werden am Anfang der Kapitel immer wieder Texte eingestreut, um die Wirkung von Oakley und Vaughn als Fake-Paar und den geplanten (und auch ungeplanten) „Pärchenaktionen“ zu verdeutlichen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sowas genau so auch in der Realität passiert.

Erin Watt zeigt auch auf, was es für Oakley bedeutet so ein Leben zu führen. Denn er hat zwar alles und bekommt auch alles, aber der Preis dafür ist wirklich hoch, denn sein Privatleben wird in komplett in den Medien ausgebreitet. Ich würde nicht mit ihm tauschen wollen. Ihm ist das aber voll und ganz bewusst. Mit seinen 19 Jahren wirkt er recht reif, was sicher auch an seinem Weg liegt, den er gegangen ist, aber er entwickelt sich in diesem Buch auch und gewinnt noch mehr an Reife dazu. Im Gegensatz zu Vaughn weiß er aber ganz genau, was er will. Vaughn hat das Herz am rechten Fleck, keine Frage, aber in vielem ist sie deutlich unsicherer als Oakley, was aber auch ok ist für ihr Alter.

Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich genau im richtigen Tempo. Mit fast 500 Seiten erschien mir das Buch für einen Young Adult Roman recht umfangreich, aber tatsächlich ist hier keine Seite zu viel. Mich hat die Geschichte sofort in ihren Bann gezogen. Ich mochte das Hickhack zwischen den beiden am Anfang, dass mehr von Gleichgültigkeit geprägt war, vor allem von Vaughns Seite, da es nur ein Job für sie ist am Anfang. Ich mochte es, dass er nicht der absolute Bad Boy war. Wenn er sich schlecht benommen hat, blieb das für mich im Rahmen und sie ist auch nicht völlig unschuldige Mädchen. Sie waren mir beide einfach die ganze Zeit sehr sympathisch. Schade, dass es hier keinen zweiten Teil oder ein Spin-Off gibt, denn die Liebesgeschichte ihrer Schwester ist auch sehr interessant.

FAZIT:
When It’s real mochte ich wahnsinnig gerne. Die beiden Protagonisten, obwohl noch sehr jung, waren einfach die absoluten Sympathieträger. Man bekommt einen richtig guten Einblick in das Leben eines berühmten Sängers samt all seiner Licht- und Schattenseiten. Besonders gefiel mir auch das Tempo, in dem sich die Liebesgeschichte entwickelt hat. Absolutes Lese-Highlight für mich!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Atmosphärisch sehr dicht erzählt

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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INHALT:
Hoch oben in den Pyrenäen liegt Monteperdido. Vor fünf Jahren sind die elfjährige Ana und ihre Freundin Lucía spurlos von hier verschwunden. Kaum jemand glaubt, dass sie noch am Leben sind. Da ...

INHALT:
Hoch oben in den Pyrenäen liegt Monteperdido. Vor fünf Jahren sind die elfjährige Ana und ihre Freundin Lucía spurlos von hier verschwunden. Kaum jemand glaubt, dass sie noch am Leben sind. Da taucht völlig unerwartet die inzwischen sechzehnjährige Ana wieder auf, bewusstlos in einer Schlucht. Kommissarin Sara Campos von der Bundespolizei lässt sofort die Straßen absperren; eine verzweifelte Suche beginnt. Wo ist Lucía? Ist sie noch am Leben? Doch die Berge um Monteperdido schweigen, trügerisch rauschen die Pappelwälder, gefährlich schwillt der reißende Fluss Esera an. Unter den Bewohnern von Monteperdido greifen die Verdächtigungen um sich: War es ein Fremder oder einer von ihnen?

MEINUNG:
Der Thriller lag schon lange auf meinem SuB und nun endlich war es soweit.

Man wird direkt in den Norden Spaniens entführt. Monteperdido ist wohl ein fiktives Dorf, aber es gibt einen gleichnamigen Berg in den Pyrenäen, an dem sich die Namensgebung orientiert hat.

Die Geschichte startet damit, dass Ana, eines der beiden entführten Mädchen nach 5 Jahren wieder auftaucht. Sara Campos und ihr Kollege Santiago machen sie sofort auf den Weg, um auch Lucia noch finden zu können, denn sie ist nicht bei Ana und es stellt sich die große Frage, ob sie überhaupt noch lebt.

Sara und Santiago rollen die alten Ermittlungen wieder auf und gehen sowohl alten als auch neuen Spuren nach. Doch irgendwie ist dieses Dorf verdammt eingeschworen und die Leute lassen sich ungern hinter die Fassade gucken.

Der Autor zeigt sehr gut auf, wie das Verschwinden der beiden Mädchen das ganze Dorf und besonders deren Familien komplett verändert hat. Sowohl Lucias als auch Anas Familie ist daran zerbrochen und das Leben ist nicht mehr wie vorher. Nach Anas Rückkehr gestaltet sich das auch sehr schwierig, denn warum ist nur Ana zurück gekommen und nicht Lucia?

Die beiden Polizisten tappen sehr lange im Dunkeln und es passieren auch immer wieder Dinge, die darauf hindeuten, dass der Täter immer noch frei herumläuft und möglicherweise einer von ihnen ist. Allerdings mauern die meisten und verdächtigen sich bis auf wenige Ausnahmen jetzt nicht plötzlich gegenseitig.

FAZIT:
Monteperdido ist ein sehr atmosphärisch dicht erzählter Krimi, der sehr viel Augenmerk auf die Umgebung und die zwischenmenschlichen Beziehung legt. An vielen Stellen ist er auch sehr tiefgründig. Freue mich darauf mehr von dem Auttor zu lesen. :)