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Veröffentlicht am 09.06.2019

Da ist noch Luft nach oben

Noras Welten
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Noras Welten – Durch den Nimbus von Madeleine Puljic
erschienen bei Piper

Zum Inhalt

Nora Winter hat Angst vor Büchern, und das aus gutem Grund: Sobald Nora anfängt zu lesen, fällt sie mitten hinein ...

Noras Welten – Durch den Nimbus von Madeleine Puljic
erschienen bei Piper

Zum Inhalt

Nora Winter hat Angst vor Büchern, und das aus gutem Grund: Sobald Nora anfängt zu lesen, fällt sie mitten hinein in die Handlung des Buches und muss die Geschichte am eigenen Leib erleben. Sie hofft, das Problem mithilfe des Hypnosetherapeuten Ben in den Griff zu bekommen, aber natürlich gerät sie jetzt erst recht in Schwierigkeiten. Denn diesmal wird nicht nur Nora in die Handlung hineingezogen, sondern der Therapeut gleich mit. Gegen ihren Willen landen die beiden in einer Welt voller Intrigen, die eigentlich nicht existieren dürfte – zwischen Rittern, Magiern und vorlauten Drachen. Es gibt nur einen Weg zurück: Sie müssen die Geschichte bis zum Ende durchstehen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der dritten Person geschildert und zu jedem Kapitelanfang erscheint eine Illustration, die von der Autorin selbst stammt. Die Idee hinter der Geschichte hat mich schon gleich bei einer Leseprobe gepackt – ob mir das Buch im Ganzen auch gefallen hat, erfahrt ihr jetzt.

Nora scheut das Lesen, da sie jedes Mal in die jeweilige Geschichte hineingezogen wird. Sogar bei Werbeanzeigen passiert ihr dies neuerdings. Als logische Konsequenz und letzten Ausweg sucht sie daher Ben auf. Er soll ihr durch Hypnose helfen. Ein verrückter Plan oder besser gesagt, insgesamt eine verrückte Geschichte für den Therapeuten. Doch dann demonstriert Nora sehr schnell, wie ihr Weltenwandern funktioniert. Durch kleinste Kleinigkeiten wird der Lauf der betreffenden Geschichte schon verändert – wie soll man sich also dort verhalten zwischen Prinzen, Drachen und diversen Kämpfen? Wirklich keine leichte Situation. Ich erhoffte mir eine Menge an Spannung, doch die blieb leider aus.
Die Geschichte des Buches Eldinor, in die Nora und Ben abtauchen, steht eindeutig im Vordergrund. Zum Warum-und-Weshalb von Noras Schicksal und was sie dagegen tun kann, gibt die Geschichte nur wenig preis. Leider. Es gibt im letzten Drittel des Buches eine Spurensuche in der Vergangenheit, was ich wirklich interessant fand. Aber ansonsten dreht sich alles nur um die Personen und die Handlung in Eldinor im vierzehnten Jahrhundert.
Durch das Eingreifen von Nora und Ben ergeben sich in der Geschichte dann auch kleine Logikfehler, die ihnen selbst auffallen. Irgendwie ein klein wenig wirr das Ganze …

Nora wünschte sich nichts mehr als eine heiße Dusche, eine bequeme Jogginghose und einen starken Kaffee mit Zucker.
Seite 53

Madeleine Puljic konnte mich mit ihrem Auftakt noch nicht ganz überzeugen. Die Figuren hatten für mich zu wenig Tiefe, die Gabe oder auch Magie von Nora wird zu wenig erforscht und die Story des Romans war mir zu sehr im Vordergrund. Es wurde zu selten nach einem Ausweg aus der Geschichte gesucht. Das Leben in Eldinor war recht interessant dargestellt, besonders der kleine Drache Rashuk hatte es mir angetan. Der Schreibstil gefiel mir gut, aber ich denke, dass die Autorin zu viel Potenzial verschenkt hat. Oder meine Erwartungen waren zu hoch. Das Ende der Geschichte lässt auf eine Fortsetzung schließen, die voraussichtlich 2020 erscheinen soll. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich diese lesen werde.




Die Reihe

Noras Welten – Durch den Nimbus
Noras Welten – Weltenbruch (erscheint voraussichtlich im März 2020)


Zum Autor

Madeleine Puljic wurde 1986 in Oberösterreich geboren. Sie absolvierte die Kunstschule in Wien und lebt heute in Hamburg. Ihr erster Roman »Herz des Winters« erschien 2013 im Selbstverlag. Neben ihren eigenen Romanen in den Bereichen Fantasy und Science-Fiction schreibt sie außerdem regelmäßig für die Serie Perry Rhodan NEO. Ihr Roman »Noras Welten. Durch den Nimbus« wurde 2017 mit dem 1. Deutschen Selfpublishing-Preis ausgezeichnet.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

336 Seiten
ISBN 978-3-492-26036-7
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.piper.de
Leseprobe https://www.piper.de/buecher/noras-welten-isbn-978-3-492-26036-7

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 08.03.2019

Tolle Ideen, aber an der Umsetzung hapert es stellenweise

Black Forest High
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Black Forest High - Ghostseer von Nina MacKay
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Seven hält den Rekord der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten. Dadurch ist sie, seit sie zusammen ...

Black Forest High - Ghostseer von Nina MacKay
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Seven hält den Rekord der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten. Dadurch ist sie, seit sie zusammen mit ihrem Geisterfreund Remi die Schule betreten hat, bekannter als ein Geist mit zwei Köpfen. Was nicht nur bei den geheimnisvollen Zwillingen Parker und Crowe für Aufmerksamkeit sorgt. Und schnell bemerkt Seven, dass auf der Black Forest High so einiges nicht stimmt: Was steckt hinter der geheimen Arbeitsgruppe, von der niemand weiß, was sie tut oder wer ihr angehört? Weshalb halten es alle für normal, dass die Schule gutes Geld mit den Schülern verdient, die Geister austreiben und verschollene Testamente ausfindig machen? Warum verschwinden zahlreiche Schulabgänger spurlos? Und weshalb scheinen es sämtliche Poltergeister, die von Sevens toter Schwester flüstern, auf sie abgesehen zu haben? Seven macht sich auf die Suche nach Antworten - gemeinsam mit ihren neuen Freunden und dem ein oder anderen nervigen Toten, der einfach nicht akzeptieren will, dass seine Zeit abgelaufen ist.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der ersten Person geschildert und das Cover ist echt richtig schön geworden. Die Liebe zum Detail wird sichtbar.

Die ersten Seiten hauten mich gleich vom Hocker. Ich mochte Seven und Remi auf Anhieb. Seven trägt Chucks, liebt Rührei und ist ganz sie selbst mit ihren Ecken und Kanten.
Remi trägt ebenfalls Chucks und singt „Ain‘t your Mama“ – wie cool ist das bitte? Außerdem ist er ziemlich vorlaut, aber sympathisch.
Varla, Shana und Ira mochte ich auch recht gerne. Sie scheinen gute Freundinnen für Seven werden zu können.
Crowe und Parker mochte ich gar nicht. So gegensätzlich sie auch sind – mir gingen beide auf ihre Art einfach nur auf die Nerven.
Nina MacKay ist ja bekannt dafür, dass ihre Dialoge immer etwas Humorvolles enthalten, so auch hier. Wie schon in Dämonentage fand ich den Witz nicht zu aufdringlich - gefiel mir wirklich gut. Ihren Schreibstil mag ich grundsätzlich auch, aber diese Geschichte war mir an vielen Stellen viel zu wirr inszeniert. Ständig hatte ich das Gefühl, etwas überlesen zu haben, blätterte wieder zurück, aber an mir lag es definitiv nicht. Einige Sprünge waren für mich nicht nachvollziehbar und hinterließen nur Fragezeichen in meinem Kopf … Überhaupt streut die Autorin jede Menge Fragen, verteilt aber wenig Infos. Das beste Beispiel sind die Andeutungen bezüglich Sevens Familienstammbaum. Seven wundert sich kaum, stellt keinerlei Fragen und war mir in der Beziehung einfach zu passiv. Erst ist diese Erzählweise noch ganz aufregend, aber mit der Zeit wurde es mir zu nervig. Wirklich schade, denn die Ansätze sind echt richtig super. Allein der Aufbau der Black Forest High, ihre Umgebung, viele Kleinigkeiten im Inneren und natürlich die Idee mit den verschiedenen Türen – keine weiteren Erklärungen auf Grund der Spoilergefahr ;) All diese Dinge konnten mich begeistern und auch bei der Stange halten, aber trotzdem wertete das die Story nicht vollends auf.

Nina MacKay hat mich mit ihrem neuen Auftaktband etwas enttäuscht zurückgelassen. Ihr unterschwelliger Humor, ihr Schreibstil und ihre tollen Ideen konnten mich begeistern. Auch die Protagonistin und ihr Geisterfreund erlangten meine Sympathien, aber die zahlreichen Andeutungen und die ausbleibenden Aufklärungen bzw. Infos sowie die teils wirr angelegten Textpassagen zerrten an meinen Nerven. Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt mich auf Band 2 hoffen – ich möchte wirklich gerne wissen, wie es mit Seven und Co weitergeht. Und ich erwarte mir eine ganze Menge Antworten. Bis dahin kann ich dem Buch leider nur eine mittelmäßige Bewertung geben.



Die Reihe

Black Forest High – Ghostseer
Band 2?


Zum Autor

Nina MacKay, irgendwann in den ausgeflippten 80er-Jahren geboren, arbeitet als Marketingmanagerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman-Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Romanfiguren. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihre größte Leidenschaft.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
400 Seiten
ISBN 978-3-492-70521-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.piper.de/ivi
Leseprobe: https://www.piper.de/buecher/black-forest-high-isbn-978-3-492-70521-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 06.02.2019

Tolle Ideen, aber an der Umsetzung hapert es stellenweise

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
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Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet von Charlotte Richter
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Mariel hat immer darauf vertraut, dass sie in Amlon glücklich wird. Inmitten der perlweißen Strände ...

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet von Charlotte Richter
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Mariel hat immer darauf vertraut, dass sie in Amlon glücklich wird. Inmitten der perlweißen Strände und des türkisblauen Meeres sollte es ihr an nichts fehlen. Aber tief im Herzen spürt Mariel, dass sie nicht dazugehört. Als der Tag der Verbindung bevorsteht, an dem jeder Jugendliche seinem perfekten Partner begegnet, wird Mariels größte Angst wahr: Sie ist eine Sonderbare, eine von denen, für die es keine Liebesgeschichte gibt. Zusammen mit Sander, Tora und Tammo muss Mariel Amlon verlassen. Nur in Nurnen, dem Reich der Träume, können sie ihren Seelenpartner noch finden. Doch auf der Reise flammen in Mariel plötzlich Gefühle für einen anderen auf. Und diese Gefühle bedeuten in Nurnen den sicheren Tod …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Obwohl sich der Klappentext in meinen Ohren nicht gerade wahnsinnig spektakulär anhörte, war ich doch sehr gespannt auf diese Geschichte. Ich erwartete eine Menge an Kreativität, was ich letztendlich auch erhielt. Aber ob das Buch damit zu einem Highlight für mich wurde? Lest selbst:

Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir prinzipiell immer sehr gut gefällt. Doch leider konnte mich der Schreibstil der Autorin nicht zu jeder Zeit packen. Stellenweise fand ich ihn sogar sehr einfach gehalten, die Sätze waren mir in dem Falle zu abgehackt. Was ich auch äußerst schade fand, war die Tatsache, dass Mariel und die anderen Sonderbaren erst nach knapp 200 Seiten an ihrem eigentlichen Ziel ankamen. Vorher war es für mich ein einziges Gejammer über das Nichtauftauchen des Seelenpartners. Überhaupt empfand ich Mariel mit ihren achtzehn Jahren als recht naiv und weinerlich. Sie und auch die restlichen Charaktere stachen für mich nicht heraus, blieben eher blass zurück. Da änderten auch die etwas stämmigere Figur von Mariel oder die auffallend roten Haare von Tora nichts. Sie wirkten oft sehr distanziert einander gegenüber und fühlten sich relativ schnell auf den Schlips getreten. Es gibt viel Streit untereinander und der eine beschuldigt den anderen wegen Kleinigkeiten. Ich fühlte mich stellenweise wie im Kindergarten …
Bevor es dann letztendlich nach Nurnen geht und der Abschied von der neuen Heimat Xerax schwerfällt, verliert sich gerade Mariel in einem – wie ich finde – übertriebenen Eifersuchtsdrama. Wenn sie dann noch theatralisch mit dem Fuß aufgestampft hätte, wäre ich auch nicht überrascht gewesen …

Ich wollte doch nur glücklich sein.
Zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass das ziemlich viel verlangt ist.
Seite 88

Aber es war auch nicht alles ganz negativ, nein. Die Ideen der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Ihr erschaffenes Spiegelreich ist toll aufgebaut, man kann selbst als Leser kaum zwischen Halluzination und Realität unterscheiden. Eine riesige Fantasiewelt, die sich ständig verändert. Dies und auch einige Textpassagen konnten mich immer wieder begeistern.

Charlotte Richter hat mir mit ihrem Jugendbuch nette Lesestunden bescheren können, auch wenn ich zwischendurch nicht wirklich mit ihren Charakteren klargekommen bin. Ihre kreierte Welt fand ich super, die Figuren eher blass und unscheinbar. Ihren Schreibstil empfand ich als wankelmütig, ich schwankte zwischen Begeisterung und Kopfschütteln. Der Wechsel von Schein zu Sein und die Konfrontation mit den eigenen Ängsten war gut gewählt, aber stellenweise wurde dies sehr unübersichtlich und verworren dargestellt. Ich gehöre nun nicht mehr zu der anvisierten Zielgruppe, hatte aber teilweise echt Schwierigkeiten, der Story mit voller Aufmerksamkeit zu folgen – wie muss es da einem 12-jährigen Leser ergehen? Es gibt jede Menge tolle Ideen in diesem Buch, aber ich habe beim Lesen oft eine gewisse Kühle und Distanz gerade zu den Charakteren gespürt. Ich kam einfach nicht voll und ganz in der Story an, was ich wirklich äußerst schade finde. Das Ende lässt noch Raum für eine Fortsetzung, aber ich persönlich weiß noch nicht, ob ich diese lesen würde.


Zum Autor

Charlotte Richter begann noch während des Studiums zu schreiben und verfasste ihre ersten Texte für den Hörfunk. Seitdem hat sie mehrere Romane für Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Sie erhielt diverse Literaturstipendien und unter anderen den Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg. Sie ist Mitglied im Hamburger Writer´s Room, einer Arbeitsgemeinschaft für Schriftsteller, auch wenn sie Hamburg inzwischen verlassen hat. Heute lebt und schreibt sie in Kattendorf in Schleswig-Holstein.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
432 Seiten
ISBN 978-3-401-60435-0
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
https://www.arena-verlag.de/artikel/die-muschelsammlerin-deine-bestimmung-wartet-978-3-401-60435-0

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 04.02.2019

Toller Schreibstil, aber die Story packte mich nicht

Batman – Nightwalker
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Batman - Nightwalker von Marie Lu
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Der junge Millionenerbe Bruce Wayne jagt in seinem Sportwagen eigenmächtig einem Polizeiflüchtigen hinterher. Der Täter kann gefasst werden. ...

Batman - Nightwalker von Marie Lu
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Der junge Millionenerbe Bruce Wayne jagt in seinem Sportwagen eigenmächtig einem Polizeiflüchtigen hinterher. Der Täter kann gefasst werden. Er ist Mitglied der Nightwalker, die in Bruce’ Heimatstadt Gotham City vor allem die reiche Elite terrorisieren. Bruce jedoch wird wegen Missachtung polizeilicher Anordnungen zu Sozialstunden verurteilt, und zwar ausgerechnet im Hochsicherheitstrakt des örtlichen Gefängnisses. Dort trifft er auf Madeleine, ebenfalls Mitglied der Nightwalker, die seit Wochen jegliche Aussage verweigert. Bruce hingegen scheint sie zu vertrauen. Sie warnt ihn, dass er als Nächster auf der Liste der Nightwalker steht. Doch welche Rolle spielt sie selbst dabei?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Batman ist meine Lieblingsfigur aus dem DC-Icons-Universum. Daher habe ich mich auf dieses Buch natürlich besonders gefreut. Konnte ich in Catwoman vor einigen Wochen schon einen Hauch von Batman erhalten, war ich auf die volle Dosis sehr gespannt. Doch dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück …

Den Schreibstil von Marie Lu mag ich sehr, keine Frage. Auch hier ist er erneut flüssig und leicht verständlich zu lesen. Die Story wird in der dritten Person geschildert, was mir gut gefiel. Sie startet gleich mit einem rasanten Prolog, zu dem im späteren Verlauf wieder ein Haken geschlagen wird.
Endlich zurück in Gotham City! Endlich ein Wiedersehen mit altbekannten Figuren aus den tollen Verfilmungen von Christopher Nolan. Das hatte ich mir darunter vorgestellt – doch leicht verfehlt. Denn natürlich handelt es sich um ein Jugendbuch und somit ist Bruce Wayne auch noch kein gestandener Mann, sondern ein Jüngling von gerade einmal 18 Jahren. Damit hatte ich nicht gerechnet und hatte bei meiner bildlichen Vorstellung der Ereignisse so einige Problemchen. Da kann man mal wieder sehen, wie sehr einen das Fernsehen beeinflusst … Wer die Filme nicht kennt, hat sicherlich einen besseren Start.
Außerdem ist es keine Batman-Geschichte, sondern eine Bruce Wayne-Geschichte – auch das irritierte mich ein klein wenig. Vom Aufbau her also ganz ähnlich wie schon bei Wonder Woman. Doch da kannte ich keine Story und konnte unvoreingenommen lesen.
Bruce feiert gerade seinen achtzehnten Geburtstag und wirkte auf mich (gerade dem weiblichen Geschlecht gegenüber) etwas ungelenk. Was natürlich gut zu dem Alter passt – man kann in den meisten Fällen mit 18 Jahren ja auch noch nicht total selbstsicher sein. Es tauchen bekannte Charaktere wie Alfred, Lucius Fox und sogar Harvey Dent auf, was mir gut gefiel. Es finden Benefizveranstaltungen statt und der Unterschied von Armut und Reichtum wird auch kurz angerissen. Doch trotz allem bekam ich nicht das für mich besondere „Gotham City-Feeling“.
Madeleine mochte ich persönlich nicht so besonders. Sie verströmt zwar etwas sehr Mysteriöses, was ich super fand, aber ihre Art war nicht ganz mein Ding. Sie weiß einfach alles, hat ein ultrascharfes Auge für Details und überhaupt. Madeleine war mir einfach zu überlegen und stellte für dasselbe Alter einen zu krassen Gegensatz zu Bruce dar. Es kam mir fast so vor, als wenn sie doppelt so alt wäre wie er …

Marie Lu konnte mich mit ihrer Interpretation von Batman nicht richtig überzeugen. Sie hat zwar eine nette Geschichte rund um Bruce Wayne und die neue Verbrecher-Organisation Nightwalker kreiert, aber mehr war es leider nicht. Im Gegensatz zu Wonder Woman habe ich hier die Entstehung von Batman schmerzlich vermisst – da konnten auch mir bereits bekannte Figuren und Gotham City nichts dran ändern. Die Story selbst hat keine nennenswerten Höhepunkte oder Überraschungen für mich bereitgehalten, was ich sehr schade fand. Zudem empfand ich sie stellenweise als sehr blutig, was ich für die Altersempfehlung wieder einmal unpassend finde. Für mich ein mittelmäßiges Buch, das hauptsächlich von dem schönen Schreibstil von Marie Lu lebt.



Die DC-Icons-Superhelden-Reihe

Wonder Woman https://www.lovelybooks.de/autor/Leigh-Bardugo/Wonder-Woman-Warbringer-1487883526-w/rezension/1530583480/
Catwoman von Sarah J. Maas https://www.lovelybooks.de/autor/Sarah-J.-Maas/Catwoman-Diebin-von-Gotham-City-1553120082-w/rezension/1895480194/
Batman von Marie Lu
Superman von Matt de la Pena (erscheint voraussichtlich im Herbst 2019)

Zum Autor

Marie Lu wuchs in Peking auf, emigrierte mit fünf Jahren in die USA. Sie hat einen Abschluss der University of Southern California und designte Videospiele, bevor sie ihren ersten Roman ›Legend‹ schrieb, der in 24 Länder verkauft und zum weltweiten Bestseller wurde. Marie Lu lebt mit ihrem Mann und ihren Hunden in Kalifornien.

WERBUNG
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ab 14 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Anja Galic
ISBN 978-3-423-76228-1
Preis: 17,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
https://www.dtv.de/buch/marie-lu-batman-nightwalker-76228/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 10.01.2019

Mir fehlte die emotionale Tiefe

Unter uns nur Wolken
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Unter uns nur Wolken von Anna Pfeffer
erschienen bei atb

Zum Inhalt

Mag die Erinnerung auch gehen, die Liebe bleibt.

Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während ...

Unter uns nur Wolken von Anna Pfeffer
erschienen bei atb

Zum Inhalt

Mag die Erinnerung auch gehen, die Liebe bleibt.

Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald Tom die Wohnung verlässt, wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket. Bis Ani vor der Tür steht. Ohne Wohnung, dafür mit Liebeskummer. Alle Versuche, Ani zu vergraulen, scheitern. Allmählich beginnt Florian sich ihr zu öffnen und gegen das Vergessen an zu erzählen. Vor allem von seiner großen Liebe Greta. Und verändert damit nicht nur sein Leben, sondern auch das von Ani und Tom.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich kenne schon mehrere Bücher des Autorenduos und war sehr gespannt, wie dieses ernste Thema umgesetzt werden würde. Die Story wird abwechselnd aus Sicht von Tom und Ani in der ersten Person geschildert, was mir gut gefiel.
Durch die ersten Sätze auf Seite 7 fühlte ich mich gleich wohl und abgeholt. Sie treffen den Nagel auf den Kopf und sind richtig schön formuliert. Ein Beispiel habe ich hier für euch:

Von einem Tag auf den anderen verschwindet die Welt, wie sie für dich war und existiert dann einfach nicht mehr.
Seite 7

So begeistert ich vom Anfang war, so entsetzt bin ich von Protagonist Tom. Er wirkte auf mich sehr hart und gefühllos, eine tief empfundene Liebe zu seinem Opa konnte ich nicht entdecken. Ich hatte das Gefühl, dass er ihm eher lästig ist, er keine Zeit mehr für seine Bar und sein eigenes Leben hat. Sicherlich ist es schwer, mit einem Menschen zu leben, der die Diagnose Alzheimer erhält – keine Frage. Aber hier wurde für mich nicht die Krankheit in den Vordergrund gerückt, sondern allein Toms Wohl. Daher konnte ich auch sein Agieren in keinster Weise verstehen, vor allem nicht auf den ersten Seiten. Ich fand ihn einfach nur herzlos und verbittert. Näher werde ich darauf wegen der Spoiler an dieser Stelle nicht eingehen.
Ani hingegen gefiel mir gut. Sie hat es nicht leicht und befindet sich gerade in einer blöden Situation. Doch sie macht das Beste daraus und wirkte auf mich sehr widerstandsfähig. Ihre Schlagfertigkeit kam ihr auch im Umgang mit Florian sehr gelegen.
Florian gefiel mir auch recht gut, obwohl mich seine Spielchen mit der Zeit richtig nervten. Erst brachten mich seine Scherze noch zum Schmunzeln, aber nach dem zehnten Mal hatte es für mich einfach nur Kindergarten-Charakter und wenig mit Alzheimer zu tun. Da hatte ich mir anhand des Klappentextes wirklich mehr versprochen.

Mit diesem Buch konnte mich das Autorenduo unter dem Pseudonym Anna Pfeffer nicht richtig begeistern. Es gibt einige schöne und warmherzige Momente, tolle Textstellen, aber auf die Krankheit und ihre Auswirkungen wurde mir eindeutig zu wenig eingegangen. Einige Passagen brachten mich zum Schmunzeln, aber leider weder zum Lachen oder gar Weinen. Für mein Empfinden wurden mehrere Themen neben der Krankheit angerissen, aber nicht zu Ende geführt. Ist sicherlich auch schwierig auf nicht einmal 300 Seiten, aber dann wären einige Seiten mehr wahrscheinlich ratsamer gewesen. Ich habe schon andere Bücher mit dieser Thematik gelesen und wurde da wesentlich mehr emotional berührt. Es ist ein unterhaltsames Buch für zwischendurch, aber das Duo hat mich mit ihren anderen Büchern bisher mehr überzeugen können.


Zum Autor

Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, die beiden Autorinnen hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer, sind seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Wien befreundet und haben zusammen Geschichten geschrieben. Heute leben sie in Hamburg und Wien, sind zusammen 75 Jahre alt, haben zwei Männer, sechs Kinder und einen Hund.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

288 Seiten
ISBN 978-3-7466-3430-2
Preis: 9,99 Euro
erschienen bei http://www.aufbau-verlag.de
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/unter-uns-nur-wolken.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich bei der www.mayerschebuchhandlung.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die Leserunde über www.wasliestdu.de bedanken!