Cover-Bild Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
(16)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 15.01.2019
  • ISBN: 9783522185004
Michael Ende, Wieland Freund

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe

Rittergeschichte für Fans von Jim Knopf
Regina Kehn (Illustrator)

Knirps ist überzeugt, dass ein echter Raubritter in ihm steckt. Deshalb will er unbedingt beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre gehen! Doch der fordert zunächst eine Mutprobe. Als Knirps auf die Kutsche von Prinzession Flip stößt, sieht er seine Chance gekommen. Kann es etwas Gefährlicheres geben als einen Prinzessinnenraub? Noch ahnt er nicht, dass auch der mächtige Zauberer Rabanus Rochus und sein Drache es auf sie abgesehen haben.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe

0

Knirps, der eigentlich Hastrubel Anaximander Chrysostomos heißt und bisher braves Kind seiner Eltern gewesen ist, hat mächtige Träume: Ein Raubritter möchte er werden, genauso gefürchtet wie sein Vorbild ...

Knirps, der eigentlich Hastrubel Anaximander Chrysostomos heißt und bisher braves Kind seiner Eltern gewesen ist, hat mächtige Träume: Ein Raubritter möchte er werden, genauso gefürchtet wie sein Vorbild der berüchtigte Rodrigo Raubein. Er will frei sein und Abenteuer erleben und glaubt, dass er das mit Mama und Papa Dick, ihres Zeichens biedere Puppenspieler, auf keinen Fall kann. Sie sind einfach zu verschieden. Während Knirps sich vor nichts fürchtet, fürchten seine Eltern sich vor fast allem. Und während Knirps alles verändern will, wollen die Dicks, dass alles so bleibt, wie es ist.

Eines Tages hat Knirps genug, und da er keine Angst kennt, macht er sich auf den Weg, um Seeungeheuer zu reiten, Eisriesen unter den Tisch zu trinken und mit dem Teufel Karten zu spielen.

Das Ziel seiner Reise: die Schauderburg auf dem Haarzuberg im Bangewald. Doch hier erwartet Knirps eine Überraschung. Raubritter Rodrigo Raubein, dessen Namen die Menschen nur hinter vorgehaltener Hand und in flüsterndem Ton aussprechen, weil schon seine Erwähnung als gefährlich gilt, scheint so gar nicht angetan von der Absicht des Jungen, sein Knappe werden zu wollen.

Was Knirps nicht ahnt, Rodrigo Raubein ist alles andere als das, was die Leute glauben oder vielmehr, was er sie glauben machen will. Denn in Wahrheit kann der Ritter keiner Fliege etwas zuleide tun, ja ist ein sehr ängstlicher Mensch und in der Seele zart wie ein Gänseblümchen. Er züchtet Kakteen, versorgt sich mit den Früchten aus seinem Gemüsegarten und möchte bloß von den Menschen in Ruhe gelassen werden. Deshalb veranstaltet er den ganzen Zinnober mit düsteren Gruselgeschichten und den entsprechenden Hinweisen und Skeletten rund um seine Schauderburg.

Obwohl er ihn eigentlich sympathisch findet, will er Knirps bald wieder loswerden. Und so erhält Knirps den Auftrag, alleine und ohne fremde Hilfe eine möglichst gefährliche Untat zu begehen, um sich als Knappe eines Raubritters würdig zu erweisen. Knirps wäre nicht Knirps, wenn er nicht genau das in Angriff nehmen würde...


„Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“ stammt aus der Ideenschmiede von Michael Ende. Drei Kapitel seiner Geschichte hat er vor seinem Tod geschrieben. Nach vielen Jahren wurde sie Wieland Freund in gelungener Art und Weise mit viel Schwung, Kreativität und einen schelmischen Stil, der dem des verstorbenen Autors ähnelt, ohne diesen zu imitieren, zu Ende erzählt.

Die Geschichte ist, obwohl immer wieder betont wird, dass sie im finsteren, ja kohlpechrabendusteren Mittelalter spielt, in ihrem Kern farbenfroh und sprachlich ausdrucks- und stimmungsvoll, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen anregend.

Genauso stellen sich die Figuren dar, nicht nur was ihre Charakterisierung betrifft, sondern gleichermaßen die bildgemäße Umsetzung. Es gelingt der Illustratorin Regina Kehn, ihre Zeichnungen der Vorlage anzupassen, ohne dass diese immer punktgenau zu treffen. Vielmehr bewegen sie sich in einem Spielraum, die die eigene Vorstellung anregen. Zudem verpasst Regina Kehn einigen Szenen eine witzige oder gar moderne Note, wenn beispielsweise Basecap, Reithelme und Erste-Hilfe-Tasche ihren Einsatz finden. Daher sind sowohl beim Lesen als auch Anschauen der Bilder Spaß und Augenzwinkern gesichert.

Knirps als eine der Hauptfiguren ist kein wirklicher Held, weil er keine Angst kennt. Er begreift im Verlauf des Geschehens, dass erst derjenige mutig ist, der Angst hat und seine Angst überwindet. „Sie lehrt ihn, die guten von den bösen Taten zu unterscheiden… Um böse zu sein, braucht man keinen Mut. Mut braucht man nur für das Gute.“ (Seite 162)

Natürlich existiert auch ein richtiger Schurke in der Geschichte, und der machthungrige Zauberer Rabanus Rochus darf seine Biestigkeit ordentlich ausleben. Ach ja, einen Gehilfen, den bösartigen und ein wenig tumben Drachen Wak, gibt es außerdem.

Nicht vergessen seien der weise Medicus Padrubel und dann noch Filipa Annegunde Rosa, eine Prinzessin aus Überzeugung, immer und mit jeder Faser ihres Herzens. Sie kann nichts so schnell erschüttern, und sie lässt nichts gefallen. Aber Flip ist auch eine Prinzessin mit vielen klugen Ideen und Überlegungen. „Wer lügt, sagt mit Absicht die Unwahrheit über etwas, das in Wirklichkeit ganz anders ist. Wer eine Geschichte erzählt, sagt hingegen die Wahrheit, selbst wenn er die Wirklichkeit dabei ein bisschen verdreht. Er sagt auf eine komplizierte Weise die Wahrheit. Obwohl er es manchmal selber nicht weiß.“ (Seite 97)

Sokrates muss ebenfalls noch erwähnt werden. Was wäre die Geschichte ohne den fast hundertjährigen sprechenden Papageien, der immer wieder nachdenklich die Ereignisse begutachtet.

Sie alle bilden eine vielfältige, lebensfrohe (ausgenommen vielleicht der melancholische König Kilian der Letzte, der den Frohsinn erst wieder lernen muss) und schillernde Figurentruppe, in der letzten Endes jeder seinen Platz findet. Bis auf Rabanus Rochus. Gerechterweise.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eine tolle Geschichte für Groß und Klein

0

Knirps ist Sohn einer Puppenspieler-Familie. Er hat vor nichts Angst, weil er sie nicht kennt. Das Leben als Puppenspieler ist ihm zu langweilig, darum macht er sich auf den Weg, um zu einem waschechten ...

Knirps ist Sohn einer Puppenspieler-Familie. Er hat vor nichts Angst, weil er sie nicht kennt. Das Leben als Puppenspieler ist ihm zu langweilig, darum macht er sich auf den Weg, um zu einem waschechten Raubritter zu werden. Und er weiß auch schon, wer ihm das Raubrittersein beibringen soll: der fürchterliche Rodrigo Raubein.
So macht sich Knirps in einer finsteren Nacht auf zur Schauderburg, in welcher der berüchtigte Raubritter wohnt. Doch um Knappe zu werden, soll Knirps eine Knappen-Prüfung ablegen. Um sie zu bestehen, soll er ein möglichst gefährliches Verbrechen begehen…

Als ich das Buch zum ersten Mal im Internet entdeckt hatte, war ich sofort begeistert. Das Cover ist schön und ansprechend. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, da ich unbedingt das Buch mit meinem Kind lesen wollte. Zwar wurde diese Geschichte nur zu etwa einem Fünftel von Michael Ende geschrieben, dennoch war ich sehr neugierig auf die Erlebnisse von Rodrigo Raubein und seinem Knappen Knirps.
Die gebundene Ausgabe ist wirklich ein Hingucker und auch von innen lässt es sich sehen. Insgesamt wurde das Buch nicht nur sehr liebevoll geschrieben, sondern auch illustriert.
Schon beim Aufklappen des Buches schauen den Betrachter sämtlich vorkommende Figuren an. Das gefiel mir sehr gut, da ich immer die Möglichkeit hatte mir noch einmal einen Überblick zu verschaffen, wer alles eine Rolle in diesem spannenden Abenteuer spielte.
Jedes, der insgesamt sechzehn Kapitel, bekam jeweils zu Beginn immer eine kleine Illustration und einen Untertitel. Des Weiteren enthielt jedes Kapitel auch eine, zum Thema passend, illustrierte Seite und am Kapitelende noch eine kleine Zeichnung. Insgesamt war also der Wortanteil wesentlich höher als der Bildanteil, was vor allem für jüngere Kinder vielleicht interessant zu wissen ist.
Die Kapitellänge war für mich angenehm, beim Vorlesen war es für den kleinen Zuhörer manchmal zu lang, sodass wir innerhalb der Kapitel auch mal eine Lesepause einlegen mussten. Das ging aber super und hat auch den Fluss der Geschichte nicht gestört.
Auch zum Selber lesen ist dieses Buch hervorragend geeignet, da es kaum schwierige Wörter enthält. Für Leseanfänger müssen zwar kleinere Abschnitte ausgewählt werden, aber das stellte für uns kein Problem dar.
Der personale Erzähler führte durch die Geschichte und sorgte dafür, dass wir immer wieder anderen Figuren durch die Handlungen folgen konnten. Zeitweise waren es bis zu vier Handlungsstränge, die aber nach und nach miteinander verwoben wurden.
Der Aufbau der Erzählungen war schön durchdacht und logisch. Unklarheiten, wie zum Beispiel der Begriff „Mittelalter“ wurden kindgerecht und dennoch spannend erklärt. Kleine Wiederholungen auf vorangegangene Erlebnisse frischten nicht nur das Wissen rund um die Geschichte wieder auf, sondern bezog auch uns Leser noch mehr in das lebhafte Treiben der Figuren mit ein.
Was mir persönlich ganz besonders gut gefallen hatte, war der Umgang mit sensiblen Themen wie Angst und Schuld. Hier wurde nicht der drohende Zeigefinger erhoben, nein, die Themen wurden liebevoll in die Geschichte eingebettet, erklärt und kindgerecht aufgearbeitet. Natürlich kamen andere Bereiche wie Wünsche und Freundschaft ebenfalls nicht zu kurz.
An dieser Stelle auch ein großes Kompliment an Wieland Freund, dem es mit viel Feingefühl und gutem Gespür für die losen Fäden von Michael Endes Geschichte gelungen war, ein wirklich zauberhaftes Buch zu Ende zu erzählen. Hier war kein Stilbruch zu merken und der Schreibstil blieb durchgängig lebhaft, freundlich, verständlich und flüssig.
Alle Figuren entwickelten sich auf die eine oder andere Art weiter, was der Geschichte viel Tiefe gab und vor allem für den kleinen Leser nachvollziehbar blieb.
Auch die gewählten Schauplätze waren toll gewählt und äußerst bildlich beschrieben worden. Die Spannung baute sich gemächlich auf, zu Beginn wurde noch recht viel erläutert und erklärt. Doch mit dem Voranschreiten der Handlungen und der mitunter überraschenden Wendungen, wurde es immer packender und interessanter.
Auch wenn dieses Buch eigentlich ein Kinderbuch ist, ich persönlich finde, dass diese großartige Geschichte von Jung und Alt gelesen werden kann.

Fazit: Zauberhaft und wirklich schöngeschrieben. Dieses Buch lädt zum Schmunzeln, träumen, mit Nicken zur Zustimmung, zum Fürchten und Gruseln ein. Kurzum eine tolle Geschichte für Groß und Klein.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eine wundervolle Geschichte

0

Knirps reist mit seinen Eltern, die Puppenspieler sind, in einem bunt bemalten Wagen durch die Lande. Dabei ist Vorsicht geboten, denn der Raubritter Rodrigo Raubein soll die Gegend unsicher machen. Knirps ...

Knirps reist mit seinen Eltern, die Puppenspieler sind, in einem bunt bemalten Wagen durch die Lande. Dabei ist Vorsicht geboten, denn der Raubritter Rodrigo Raubein soll die Gegend unsicher machen. Knirps hat sich den Raubritter zum Vorbild genommen, verlässt klammheimlich seine Eltern und macht sich furchtlos auf die Suche nach Rodrigo Raubein, um bei ihm in die Lehre zu gehen. Der verlangt allerdings eine Mutprobe von ihm. So macht sich Knirps auf, um eine Prinzessin zu rauben. Doch da ist noch jemand anderes, der böse und gefährlich ist und es auch auf die Prinzessin abgesehen hat.
Dieses Romanfragment von Michael Ende wurde nun von Wieland Freund vollendet. Mir hat diese Geschichte gut gefallen, doch ich finde den Schreibstil für das genannte Alter (6-8 Jahre) ziemlich anspruchsvoll.
Wunderschön sind auch das Cover und die Illustrationen im Buch.
Rodrigo Raubein hat geschickt für seinen Ruf gesorgt, damit er seine Ruhe hat. Knirps ist furchtlos und möchte Abenteuer erleben, und da das beim Puppenspiel wohl nicht möglich ist, verlässt er einfach seine Eltern. Er macht sich überhaupt keine Gedanken darüber, dass diese sehr besorgt sein könnten. Doch die geben ihren Jungen nicht so schnell auf und machen sich auf die Suche. Knirps ist furchtlos und mutig und nimmt seine Aufgabe an. Zum Glück findet er ja auch Unterstützung. Alle Figuren sind ganz toll und sehr individuell ausgearbeitet. Ganz besonders hat mir der Papagei Sokrates gefallen.
Die Geschichte ist sehr spannend, manchmal lustig, auf jeden Fall aber sehr abenteuerlich. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Ein Lehrling mit eigenem Kopf …

0

Kurzbeschreibung

Ein kleiner Junge, der auszog, Raubritter zu werden, wie sein Vorbild Rodrigo Raubein.

Knirps, ein pfiffiger kleiner Junge, liebt es Abenteuer zu erleben und macht sich eines Tages auf, ...

Kurzbeschreibung

Ein kleiner Junge, der auszog, Raubritter zu werden, wie sein Vorbild Rodrigo Raubein.

Knirps, ein pfiffiger kleiner Junge, liebt es Abenteuer zu erleben und macht sich eines Tages auf, den legendären und gefürchteten Raubritter Rodrigo Raubein kennenzulernen und bei ihm in die Lehre zu gehen.
Dabei hat er nicht mit der gefährlichen Aufgabenstellung einer Mutprobe gerechnet. Wer jetzt glaubt, dass Knirps davor zurückschreckt, der irrt allerdings, denn der macht sich voller Tatenrang auf und plant prompt einen Prinzessinenraub.

Dass aber die Prinzessin einen viel gefährlicheren Gegner als Knirps hat, ahnt zu dem Zeitpunkt noch niemand.




Cover

Das Cover passt hervorragend zum Inhalt.
Hier sieht man Knirps in seinem Harlekin Anzug durch den Bange Wald wandern. In der Szenerie hinten sieht man die Burg des Raubritters Rodrigo und ein Hinweisschild wo es langgeht. Sehr schön und stimmig mit den Tieren die fast fragend dem Jungen bei seinem Weg zusehen.

Illustrationen von Regina Kehn.


Schreibstil

In dieser wundervollen Geschichte hat der mittlerweile verstorbene Autor Michael Ende 3 Kapitel verfasst, die über zwanzig Jahre später von Wieland Freund vervollständigt wurden.

Hier haben die beiden Autoren einen wundervollen Schreibstil, mit einer interessanten Geschichte vermischt, bei der es um Freundschaft, Familie und Ziele geht. Denn was macht einen glücklich und was sollte man aus seinem Leben machen.
Sehr schön zusammengefasstes Kinderbuch für Leser ab 6 Jahren.


Meinung

Ein Lehrling mit eigenem Kopf …

Genau der steht bei dem Raubritter Rodrigo Raubein eines Tages vor dem Tor und möchte bei ihm in die Lehre gehen.
Da Rodrigo weder vorhat einen Lehrling auszubilden, geschweige denn einen kleinen Jungen aufzunehmen, schickt er diesen auf eine Mutprobe, da er hofft, es würde den Jungen abschrecken.
Nur Knirps wäre nicht Knirps, wenn er sich von solchen Dingen abschrecken lassen würde.
Denn er denkt gar nicht daran zu seinen Eltern, den Puppenspielern, zurückzugehen.
Die wiederum sind mehr als besorgt, wovon man von der damaligen mittelalterlichen Zeit und den Gefahren des Waldes und der Räuber ausgehen kann.
Da würde es mir nicht anders ergehen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich den kleinen jungen Knips auch verstehen kann.
Eingepfercht in einen kleinen Kutschenwagen mit seinen Eltern, jeder Menge Puppen und einem Papagei der alles besser weiß, wäre ich auch lieber auf meinem eigenen Abenteuer unterwegs.

Knirps, den man also hier kennenlernt, will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernt dabei nicht nur, dass manches Sein mehr ein Schein ist, und dass man wahre Freunde auch bei einer Mutprobe finden kann.

Gefällt mir und vermittelt viele tolle Einsichten.


Fazit

Absolut empfehlenswertes Kinderbuch ab 6 Jahren.

Ein Entschluss mit Folgen.


5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 31.01.2019

Bezauberndes Kinderbuch

0

In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat ...

In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat er entdeckt, dass sie an der Burg Rodrigo Raubeins vorbeigekommen sind. Rodrigo Raubein ist ein gefährlicher Raubritter, der schon so manch einen überfallen hat. Damit er überhaupt Knirps als Knappen einstellen kann, soll Knirps eine Mutprobe bestehen. Knirps macht sich auf den Weg und findet dabei ein ganz besonderes Abenteuer.
Meine Meinung

Schon das Cover fand ich auf den ersten Blick bezaubernd und auch wenn mein Sohn noch nicht ganz fünf Jahre alt ist, klang diese Geschichte perfekt für ihn als Vorlesegeschichte, denn er liebt Ritter und ist selbst ein tapferer, kleiner Knirps.
Diese Geschichte wurde einst von Michael Ende begonnen und die ersten drei Kapitel stammen noch aus seiner Feder. Diesem Beginn hat sich dann Wieland Freund gewidmet und dieser hat aus dem Beginn eine spannende Geschichte für kleine Abenteuerer geschrieben. Die sechzehn Kapitel eignen sich vor allem wunderbar zum Vorlesen und mein Sohn lauschte ganz gespannt der Geschichte, während Mama und Papa lesen mussten, bis die Stimme fern blieb. Für Erstleser ist es vielleicht noch zu umfangreich, doch für die etwas älteren Leser der Zielgruppe dürfte es schon leichter werden.
Neben den spannenden Abenteuern gibt es in diesem Buch ganz viele, wirklich tolle Illustrationen von Regina Kehn, auf denen man zwischendrin gemeinsam ganz viel entdecken kann. Immer passend zu den gelesenen Abschnitten gibt es Bilder, die die Fantasie noch einmal zusätzlich anregen.
In einer kindgerechten Sprache wird von Knirps und all seinen Abenteuern erzählt. Aber auch davon, wie sich Knirps Eltern auf die Suche nach ihrem kleinen Ausreißer begeben. Man begleitet also nicht nur Knirps, sondern auch noch einige andere Personen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben. Dabei spielt z. B. auch der äußerst kluge Papagei der Familie Dick (Knirps Familie), Sokrates, eine sehr wichtige Rolle. Es wird spannend, aber auch sehr lustig, denn selbst ich musste beim Vorlesen über so einiges schmunzeln.
Was hier aber der Geschichte noch einmal ganz viel Charme gibt, sind die unterschiedlichen Charaktere, die wirklich wunderbar gezeichnet wurden. Da ist natürlich allen voran Knirps, der so unglaublich mutig ist und vor nichts zurückschreckt, selbst die schrecklichen Skelette vor Rodrigos Burg lassen ihn nicht innehalten. Rodrigo hingegen ist so ganz anders, als ich ihn erwartet hätte, aber lasst euch überraschen. Aber nicht nur diese beiden wissen zu bezaubern, da gibt es noch eine kleine Prinzessin, einen vorlauten, aber sehr cleveren Papagei, einen schwermütigen König und einen gemeinen Zauberer. Also es gibt hier wirklich ganz viel zu entdecken.
Mein Fazit

Ich freue mich wirklich sehr, dass Wieland Freund diese bezaubernde Geschichte mit ganz viel Witz und Spannung weitererzählt hat. Diese Geschichte haben mein Mann und ich abwechselnd unserem Sohn vorgelesen und dieser konnte gar nicht genug bekommen. Nun habe ich hier einen kleinen Knirps, der seinem Vorbild aus dem Buch nacheifert. Selbst für uns Erwachsene gab es hier einiges zum Schmunzeln und die wundervollen Illustrationen geben dem Buch den letzten Schliff. Zum Vorlesen, zum Entdecken, zum Schmunzeln und mitfiebern, ein ganz bezauberndes Kinderbuch, das ich sehr gerne empfehle!