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Veröffentlicht am 07.04.2019

Gedichte zum Mitfühlen & Wohlfühlen

Quarterlife Crisis
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Gedichte und Jugendliche passen in den seltensten Fällen zusammen, denn für die meisten sind die Dichtkünste der „alten“ Meister einfach zu verwirrend und somit uninteressant. So auch für mich, denn ich ...

Gedichte und Jugendliche passen in den seltensten Fällen zusammen, denn für die meisten sind die Dichtkünste der „alten“ Meister einfach zu verwirrend und somit uninteressant. So auch für mich, denn ich habe Gedichte gehasst und sie lange Zeit wie Kryptonit von mir fern gehalten. Doch die Zeit heilt ja so manche Wunden, weswegen ich mich die letzten Jahre wieder vermehrt an diese Literatur traue. Zum Glück, denn ansonsten wäre mir dieses Buch ganz klar durch die Finger gegangen.



Dies wäre schade gewesen, denn die Gedichte von Max Osswald sind nicht nur leicht, sondern sprechen auch Themen an, die so manchen heranwachsenden Menschen beschäftigen. Die Liebe auf den ersten Blick, Herzschmerz, die eigenen Erwartungen an die Zukunft oder die allgemeine Selbstfindung und viele weitere Themen sprach der Autor an und traf mich damit meist mitten ins Herz. Oftmals fragte ich mich sogar woher er meine Gedanken kenne und musste schließlich einsehen, dass ich nicht alleine damit bin. Kurz um, ich fühlte mich verstanden und ich fühlte mich dabei wohl.



Etwas was mir Kurzgeschichten und Gedichte immer kaputt gemacht hat, war ihre Interpretation. Doch ist diese wirklich nötig? Reicht es nicht für sich selbst zu erkennen, was der Text einem verraten will? Genau deswegen kann ich beides wieder genießen und nehme ihre Aussagen, so auf, wie ich sie sehe. Das war hier besonders leicht, da der Autor bewusst auf umständliche Umschreibungen verzichtete und lieber eine modernere Wortwahl vorzog. Und genau das machte es auch für mich so leicht durch die Texte und Gedichte zu schlüpfen. Klar, war hier mal ein „Arschloch“ oder da ein „geil“ zu finden, aber eben nur sehr dezent. Trotzdem fand ich mich in seiner Schreibweise wieder und musste bei einigen Zeilen sogar mal kichern.



Hätte ich eine so gute und aussagekräftige Prosa früher in der Schule gehabt, hätten ich sie nicht so lange gemieden. Ich danke dem Autor, denn nicht nur durch sein Buch, sondern auch seine Auftritte in sozialen Medien machen Mut, da sie zeigen, dass man selbst mit viel Muskelkraft, auch einen Sinn für Lyrik haben kann.


Mein Fazit



Emotional, packend und süchtig machend, und dabei rede ich hier von einem Gedichtband. Max Osswald konnte mich mit seiner Prosa einfach nur begeistern und ich hoffe sehr, das es irgendwann einen weiteren Band von ihm gibt.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Handlettering mit Liebe

Handlettering with Love – Glückwünsche, Einladungen und Sprüche gestalten
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Seit ich das Handlettering für mich entdeckt habe, ist der Kauf von Glückwunschkarten rapide zurückgegangen. Seit ich aber dieses Buch besitze, ist er gänzlich zum Erliegen gekommen. Mir macht es mittlerweile ...

Seit ich das Handlettering für mich entdeckt habe, ist der Kauf von Glückwunschkarten rapide zurückgegangen. Seit ich aber dieses Buch besitze, ist er gänzlich zum Erliegen gekommen. Mir macht es mittlerweile viel mehr Spaß meine Karten selber zu gestalten, da auch die Freude seitens der Beschenkten um ein vielfaches größer ist.



Schon der Einstieg ins Buch machte Spaß, da er nicht nur sehr farbenfroh gestaltet war, sondern auch gleich eine Seltenheit zeigte. Dieses Buch wurde nicht von einer Handlettering-Künstlerin erstellt, sondern gleich von 3. Sophie Lichtensteiger, Martina Johanna Janssen und Verena Prechsl sind allesamt Frauen, die sich ihr Können selbst erlernt haben und daher aus eigener Erfahrung berichten. Gerade so etwas finde ich immer sehr inspirierend, da z.B. Frau Prechsl gesteht, das ihre Handschrift nicht gerade die Schönste ist, sie aber beim Zaubern von Handlettering-Projekten, so viel Wert auf die Entstehung legt, dass wunderschöne Schriften dabei herauskommen. Wenn das kein Anreiz ist.



Bevor es jedoch wirklich losging, gab es noch einmal eine Aufstellung von Grundlagen, welche zwar kein richtiges Einführungsbuch ersetzen können, aber für die einfacheren Projekte völlig ausreichten. Die Unterschiede der Schrifttypen und eine Aufstellung wichtiger Materialien wie Stifte waren hier zu finden.



Selbst beim einfachen Durchblättern, bekam zumindest ich, richtig Lust mir einen Stift zugreifen und loszulegen. Dafür sorgten zuallererst die Anleitungen, welche jedes Projekt spielend leicht aussehen ließen. Besonders hilfreich waren dabei allerdings die Hinweise darauf, welche Materialien für das jeweilige Bild verwendet wurden. Gerade für mich, die keinerlei Ahnung von der Beschaffenheit von Stiften, Pinseln und Farben hat, sind diese Tipps immer sehr hilfreich.


Nun zu den Möglichkeiten, welche dieses Buch bietet. Denn trotz der sehr geringen Seitenzahl von gerade einmal 112 Seiten steckten eine ganze Menge Themen im Buch. Wer also wie ich für jede Gelegenheit gewappnet sein möchte, der dürfte hier nicht viel falsch machen. Egal ob Taufe, Weihnachten, Geburten oder der Geburtstag an sich, für so jede eventuelle Möglichkeit werden mehrere Optionen geboten. Bei diesen handelt es sich übrigens nicht allein nur um verschieden Arten von Schriften, sondern auch um deren Gestaltung. Egal ob schlicht mit dezenten Tönen oder mit der Kraft der Farbe, die Auswahl ist hier einfach enorm.



Wer seine Projekte übrigens gerne noch etwas erweitern möchte, aber nicht weiß womit, der dürfte auf den letzten Seiten fündig werden. Hier lockt das Buch mit verschiedenen Schmuckelementen, welche man entweder abzeichnen oder abpausen kann. Auch hier geizte das Buch nicht mit Möglichkeiten und bot neben floralen Elementen, auch Banner oder Sprechblasen.



Ich habe mit diesem Buch bereits meine ersten Karten erstellt und sehr viel Lob für diese erhalten. So schnell werde ich demnach dieses Buch nicht weglegen.


Mein Fazit



Von außen und innen liebevoll gestaltet ist das Buch eine wahre Inspirationsquelle. „Handlettering with love“ bot eine große Bandbreite an Möglichkeiten um Grußkarten oder Bilder kreativ zu erstellen. Egal ob für Anfänger, wie ich, oder erfahrenere Letterer, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. So macht Handlettering Spaß.

Veröffentlicht am 04.03.2019

spannend, kriminell und voller emotionaler Momente

Hanoi Hospital
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Neben Krimödien haben es mir schon seit geraumer Zeit die Länderkrimis aus dem Conbook Verlag angetan. Neben Japan und China war mit Hanoi Hospital nun Vietnam dran, ein Land, mit welchem ich mich ehrlich ...

Neben Krimödien haben es mir schon seit geraumer Zeit die Länderkrimis aus dem Conbook Verlag angetan. Neben Japan und China war mit Hanoi Hospital nun Vietnam dran, ein Land, mit welchem ich mich ehrlich gesagt noch nie wirklich auseinandergesetzt habe. Trotzdem bestand eine rege Neugier an fremden Kulturen, weswegen ich mit wachsender Spannung in dieses Buch startete.



Vietnam war für mich immer ein Land der Armut, da ich es durch die Medien, nicht anders präsentiert bekam. Doch wo die Dokumentationen stets nur einen Aspekt dieser Kultur aufzeigten, schaffte es David Frogier de Ponlevoy Kultur, die gesellschaftliche Struktur und einen Krimi zu vereinen. Dabei heraus kam ein Buch, welches nichts verschwieg und doch die Bräuche und Sitten des Landes eindrucksvoll beschrieb. Hier war ich sehr froh, dass der Autor nichts verschönerte, sondern klar zeigte, wie er Vietnam erleben durfte. Natürlich nicht aus seiner Person, aber anhand seiner Charaktere, welche aus unterschiedlichen Schichten kamen und teilweise sogar deutsche Wurzeln hatten.



Hier wäre zu erste Anne zu nennen, welche eigentlich Vân Anh heißt. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und kommt, wegen eines Praktikums nach Vietnam. Hier wartet jedoch nicht nur Arbeit auf sie, sondern auch die Familie und die hat erst einmal ein Ziel. Nämlich die junge Frau verheiraten. Ja in Vietnam laufen die Uhren ein wenig anders, doch hier steht ihr, ihre Cousine Linh bei, welche in Vietnam arbeitet. Neben dieser Sicht, darf man auch die von Tuân erleben, welcher durch die Krankheit seiner Freundin in eine missliche Lage gerät, jedoch alles tut, um Yên wieder gesund zu bekommen. Aber auch die Ärzte darf man nicht vergessen, denn auch die lassen in ihr Leben schauen und überraschten mich dabei am laufenden Band. Überrascht klingt dabei fast zu freundlich, denn ehrlich gesagt, war ich entsetzt.



Leider fühlte sich der Krimiaspekt nicht ganz so an wie ein Krimi, da z.B. vonseiten der Polizei kaum Ermittlungen stattfanden und eigentlich die 2 Mädels alles zusammen trugen. Dabei entstand auch kein richtiger Fall, wie man ihn vielleicht kennt, sondern eher eine Recherche. Diese hatte es allerdings in sich und brachte erschreckende Zustände hervor. Auch hier muss ich den Spannungsbogen loben, denn die Geschehnisse, egal ob rund um den Fall oder um das Land selbst waren immer interessant und sorgten dafür das ich nicht nur viele AHA-Momente hatte, sondern auch das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte.



Wer wie ich, vor lauter Namen schon einmal den Überblick verliert, dem wart auch diesmal wieder geholfen. Nach der Geschichte wartet nicht nur ein Personenverzeichnis, sondern auch ein Glossar, das schwierige Begriffe erklärt. Wie auch in vorherigen Länderkrimis, nutze ich dieses gern, da man manchmal aus dem Kontext nicht ganz heraus lesen konnte, um was es sich nun eigentlich handelt. Die Erklärungen im Glossar sind übrigens sehr gut verständlich und endeten für mich meist mit einem „Achsooo“.



Das tat ich schließlich auch nicht und erlas wie gebannt das Ende, welches nochmal ein paar Überraschungen parat hatte. Ich konnte es also mit Erleichterung zuklappen und mich daran erfreuen, nicht nur eine spannende Story gelesen , sondern auch etwas gelernt zu haben.


Mein Fazit

Dieses Buch verdient den Namen „Länderkrimi“, wie kein Anderer. Tolle Ansichten in eine fremde Kultur, glaubhafte Charaktere aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und ein spannender Fall, welcher mich an seine Seiten fesselte, ja, der Autor hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht, weswegen ich hoffe noch mehr Bücher wie dieses, von ihm erscheinen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Unterhaltsame Storys für jede Gelegenheit

Ohne Dich ist manchmal ganz gut
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„Firma Hubertus Sanitär und Pizza Roma, juten Tach!“

Ein verdutzter Blick und ein paar Lacher später hatte mich auch die Geschichte zu der etwas seltsamen Fusion gepackt und erfreute mich noch, als das ...

„Firma Hubertus Sanitär und Pizza Roma, juten Tach!“

Ein verdutzter Blick und ein paar Lacher später hatte mich auch die Geschichte zu der etwas seltsamen Fusion gepackt und erfreute mich noch, als das Buch längst ausgelesen war. Doch so erging es mir nicht nur mit dieser Story, nein, eigentlich alle Geschichten brannten sich förmlich in meinem Gedächtnis ein und werden da wohl noch eine ganz Weile festhängen.



Piet Weber hat sich in der PoetrySlam-Szene einen Namen gemacht, den ihn so schnell niemand streitig machen wird. Seine Texte sind ehrlich, unterhaltsam und könnten manchmal aus dem Leben von uns allen kommen. Doch auch politische Themen und seine eigene Meinung sind stets mit eingebunden, aber auch hier stets mit einer Spur Ironie. Wer die erste Geschichte im Buch über den Spieleabend mit seinem Neffen gelesen hat, wird merken, dass dieser Mann neben einer blühenden Fantasie, über ein gut ausgebautes Vokabular verfügt, welches selbst in den kürzesten Erzählungen zum Einsatz kommt.



Wer sich ein wenig mit dem aktuellen Zeitgeschehen und der Politik befasst, der dürfte an jeder Geschichte sein Vergnügen haben. Ich hatte ein wenig mit den politischen Themen zu kämpfen, welche es zum Glück aber nicht all zu oft gab. Um so öfter, fielen bekannte Lieder unter die Fittiche des Autors und wurden da regelrecht auseinander genommen. Ganz zu meinem Vergnügen denn ich war mehr als erstaunt was für Müll unsere Kinder teilweise lernen. Aber auch Schlager kamen nicht zu kurz. Mein persönlicher Favorit ist jedoch ein Liebesbrief an seine Freundin, welcher vor Unsinn gerade zu überquoll, aber doch ganz klar zeigte, das dieser Mann sein Mädel liebt. Es muss halt nicht immer die altbekannte Romantik sein, welche das Herz einer Frau erobert, sondern nur die Stichworte MILF, Hannibal Lecter und Fesselsexflexer. Na, auch schon Herzchen in den Augen?



Ja, wer die Auftritte des Autors gesehen hat, dem erwartet in diesem Buch nicht viel Neues. Doch genau deswegen wollte ich es haben. Ich wollte diese genialen Texte stets parat haben und mich an ergötzen können, auch wenn kein Youtube in der Nähe ist. Dies ist aufgrund der schlanken 159 Seiten stets möglich. Ich hoffe jedoch das es irgendwann einmal einen Nachfolger zu diesem Buch geben wird, denn ich kann ich mich jetzt schon nicht an den Texten satt lesen. Egal wie die Tageslaune ist, einfach eine Geschichte lesen und man hat den ganzen Tag ein Grinsen im Gesicht.



Und nicht vergessen, Berlin, das „J“ steht für Freundlichkeit.


Mein Fazit



Für mich ist dieses Buch ein Stück Literaturgut geworden, das ich bestimmt noch öfter in die Hände nehmen werde, da es eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten bietet. Jeder Text ist ein Unikat für sich und bezeugt das hinter den unterhaltsamen Texten ein cleverer Bursche steht, der eine ganze Menge Ahnung vom Leben hat und von Monopoly.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Wenn dein Feind zur Freundin wird

Meine Freundin, die Depression
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Mein erster Gedanke, als ich das Buch sah war „Bei ihr hätte ich das nie gedacht!“ Aber warum? Weil ich sie als Moderatorin erleben durfte? Weil sie eine Person des öffentlichen Lebens ist? Nein, es war ...

Mein erster Gedanke, als ich das Buch sah war „Bei ihr hätte ich das nie gedacht!“ Aber warum? Weil ich sie als Moderatorin erleben durfte? Weil sie eine Person des öffentlichen Lebens ist? Nein, es war ihre Stärke und ihre locker, freche Art, die mir zeigte, das diese Frau mit beiden Beinen fest im Leben steht. Dass sie ihr Leben allerdings mit jemanden teilt, denn ich selbst sehr gut kenne, überraschte mich und veranlasste mich dazu ihr Buch in die Hand zu nehmen.



Ich muss gleich vorweg sagen, das ich selten Biografien lese, da mich das Leben anderer Personen meistens sehr wenig interessiert. Warum ich dieses Buch trotzdem las? Weil ich wissen wollte, wie diese Frau es schaffte, sich mit ihrer Depression zu versöhnen. Ich spreche hier natürlich nicht von Heilung, aber von einem Weg sich selbst wieder ein wenig mehr im Griff zu haben. Dabei ersetzt dieses Buch natürlich keine Therapie, denn auch die Autorin schaffte es nicht ohne sie.



Was dieses Buch ganz klar vermitteln möchte, ist das anders sein, nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Doch schon in der Jugend stellt sich uns die Frage: Machen wir das, was alle coolen Kids machen, auch wenn es uns nicht gefällt oder sind wir uns treu und nehmen dafür in kauf vielleicht ausgestoßen zu werden? Auch Victoria van Violence spielte das Spiel des Lebens und entschied sich anfangs dafür lieber mit der Masse mitzugehen, nur um zu merken, dass sie das bereits als Schulkind an ihre Grenzen brachte. Als ich Geschichte zu ihrer Kindheit las, kamen mir die Tränen, doch nicht vor Trauer, sondern vor Erleichterung. Ich sah mich, wie ich stets versuchte, in einem Umfeld klarzukommen, das überhaupt nicht zu meinem Charakter passte. Hier zeigte sich bereits die Stärke ihrer Persönlichkeit, welche ich leider nie aufbringen konnte, mir aber Mut gab, sie noch zu finden.



Ja, man erlebt viele Stationen in Victorias Leben, die aber leider etwas zu sehr im Buch vermischt wurden. Ich hüpfte von stets von der Gegenwart in eine ferne Vergangenheit, welche aber zum vorherigen Sprung keinen Sinn ergab. Ich hätte lieber Station für Station befahren, um den Verlauf der Krankheit und ihrer Persönlichkeit besser unter einen Hut zu bringen. War das Buch deswegen schlecht? Nicht im geringsten. Auch wenn ich etwas orientierungslos durch das Leben der Autorin steuerte, war es ihre Erzählweise, die mich ans Buch fesselte.



Es müssen nicht immer Details über Details sein, um eine Geschichte lebendig wirken zu lassen. Dies zeigte auch Victoria und ließ mich nur über die Geschehnisse hinweg fliegen und das war auch gut. Der Aufenthalt in der Klinik, zeigte genug wichtige Punkte um das Gefühl zu geben, das eine Einweisung nicht das Schlechteste ist, auf Gespräche mit der Therapeutin wurde nicht näher eingegangen, da nicht jeder die Therapie braucht, die sie hatte und ihr Umfeld, welches zwar nur mit schattenhaften Personen beschrieben wurde, aber ganz klar zeigte, wie unterschiedlich Charaktere mit dieser Thematik umgehen. Am meisten aber begeisterte mich ihr Mut. Sich selbst einzugestehen, das man einen schwierigen Charakter hat, ist nicht leicht, dann auch noch dazuzustehen nochmal etwas anderes.



Einer der wichtigsten Punkte, die ich aus dem Buch mitnahm, war die Verbindung vom world wide web zur Depression. Egal ob am Handy oder am PC, das Internet steckt voller Versuchungen, die uns zeigen, wie mies wir sind und was wir vielleicht nie erreichen können. Deswegen einfach mal öfter Internet aus und sich einen Tag komplett Handy-frei bewegen. Ich habe mittlerweile einen Tag, wo das Handy nicht benutzt wird und mag ihn sehr.



Wie schon erwähnt ist das Buch kein Ratgeber, aber tolle Literatur für alle, die ihre Depression gerne an ihrer Seite wüssten, anstatt einen Kampf gegen sie zu führen.


Mein Fazit



Der Kampf gegen die Depression ist ein harter Weg. Um so schöner ist es zu sehen, das es Personen gibt, die sich diesem Kampf gestellt haben und mit einer Freundin wieder herauskamen. Victoria van Violence ist eine dieser Personen und spricht offen darüber wie ihr Leben, die Gesellschaft und die Neuerungen des 21. Jahrhunderts ihre Krankheit veränderten.