Profilbild von Schneerose

Schneerose

Lesejury Star
offline

Schneerose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schneerose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein großariges Werk

Was man unter Wasser sehen kann
0

Inhaltsangabe:
Damals, im Tal.

Als ihre Mutter verschwindet, kehrt die junge Luca in ihre Heimat zurück, nach Ronnbach, jenen kleinen Ort zwischen waldigen Hügeln und tiefhängendem Himmel, wo sie zwischen ...

Inhaltsangabe:
Damals, im Tal.

Als ihre Mutter verschwindet, kehrt die junge Luca in ihre Heimat zurück, nach Ronnbach, jenen kleinen Ort zwischen waldigen Hügeln und tiefhängendem Himmel, wo sie zwischen Mutter und Großmutter aufwuchs, zwischen zwei Frauen, die einander das Leben schwermachten. Luca verstand nie, warum, doch nun sucht sie nach Antworten, und bald erkennt sie, dass die Geschichte ihrer Familie ihren Anfang nahm, als das Ronnetal in den Sechzigern gegen den Willen einiger geflutet werden und ein ganzes Dorf versinken sollte.

Henriette Dyckerhoff erzählt von drei Frauengenerationen und einer Liebe zwischen zwei Heimatlosen und lässt dabei ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden – klug, berührend, eigenwillig.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Henriette Dyckerhoff, ist mit ihrem Roman Debüt, ein wirklich großartiges Werk gelungen. Es ist eine Geschichte die drei Frauen Generationen umspannt, von Hass, Gleichgültigkeit, Verlusten, Geheimnisen und Ängsten. Ihre Protagonisten sind Getriebene, Menschen auf der Suche nach ihrem Platz, ein Stück Heimat, das sie verloren haben. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, berührend, tiefgründig und feinfühlend. Sie versteht es sich in ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere hinein zu versetzen. Deren Gefühle, Ängste und Emotionen, kommen Glaubhaft rüber, es viel einem Leicht sich in sie hinein zu denken. Sehr schön hat sie die verschiedenen Zeitebenen von 1956 in Bosbach, bis 2015 miteinander zu verweben, und ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen.
„ Ein beeindruckendes , eigenwilliges und spannendes Werk, das einem fesselt“

Alles fängt in Berlin 2015 an, Luca die dort in einem Lebensmittelladen arbeitet, bekommt von ihrer Mutter Marion einen Anruf, das sie kommt. Aber Marion kommt nie an, langsam wird Luca unruhig, und als dann noch Oma Grete anruft, Marions Auto, steht verlassen auf dem Parkplatz der Ronnetalsperre, reist sie nach Bosbach ins Sauerland. Oma Grete scheint überhaupt nicht besorgt, über das verschwinden ihrer Tochter, man hat das Gefühl das ihr sie Gleichgültig ist, auch die Polizei macht keine große Anstalten. Aber Luca, lässt nicht locker, sie beißt sich regelrecht fest, und forscht und stochert herum. Sehr zum Missfallen von Grete. Gut das Luca, so starrköpfig ist, sonst wären wir nie im Jahr 1956 gelandet, und hätten nie von den Familiendramen erfahren. Den Verlusten und Ängsten den Menschen, als man ihre Häuser abreisen lässt, sie umsiedelt, um diese Talsperre, gegen ihren Willen zu bauen. Cord, ist besonders hartnäckig, Grete bewundert ihn, aber er scheint sie nicht zu beachten. Als es zum äußersten kommt, ist es Grete die ihn rettet. Hier beginnt das ganze Drama, aus Cord und Grete werden Feinde, warum, werden wir das am Schluss erfahren. Aber auch warum ist Grete, ihre Tochter Marion so gleichgültig, gut das Verhältnis der beiden war alles anderes als gut, das musste auch Luca als Kind erfahren, sie saß immer zwischen zwei Stühlen. Auch ist Grete außer sich, als sie erfährt das Luca, Cord besucht hat, und mit seinem Enkel Paul unterwegs ist, der ihr helfen will.
Eine sehr spannend Geschichte, mit schon etwas Kriminalistischen Zügen. Man erfährt von einem früheren Trauma und prägenden Erfahrungen, ein authentischer Roman, voller Hoffnung, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Eine fazienierende Legende

Marlene und die Suche nach Liebe
0

Inhaltsangabe:
Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt.

Wie im Rausch erkundet die junge Marlene die wilden Nächte Berlins. Sie liebt, wen immer sie begehrt, und wird mit „Der blaue Engel“ zum Star. Bald ...

Inhaltsangabe:
Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt.

Wie im Rausch erkundet die junge Marlene die wilden Nächte Berlins. Sie liebt, wen immer sie begehrt, und wird mit „Der blaue Engel“ zum Star. Bald feiert man sie in Hollywood als glamouröse Diva. Ihr Streben nach Selbstbestimmung lässt Marlene jedoch immer wieder anecken, und auch in der Liebe bleibt sie auf der Suche – bis sie dem Schauspieler Jean Gabin begegnet. Doch dann zieht Marlene mit den amerikanischen Truppen an die Front – und die Rückkehr in das zerstörte Deutschland wird zu ihrem persönlichen Drama.

Eine große Geschichte über Leidenschaft und Kunst, eine Welt im Wandel – und die Liebe


Meine Meinung zu Autor und Buch

C.W.Cortner, erzählt in seinem Roman, die Lebensgeschichte von Marlene Dietrich. Er gibt all seine Eindrücke sehr gut wieder, und von Ereignissen, den Personen und Dingen die wirklich passiert sind. Er lässt auch seinen Gedanken zu dem sexuellen Leben von Marlene sehr freizügig und etwas zu ausgiebig und zu detailliert zurück. Das war das einzige was mich etwas störte, weniger wäre mehr gewesen. Beim Lesen hatte ich immer ihr Lied, „ Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und ihre rauchige Stimme im Kopf. Sein Schreibstil ist sehr flüssig, schonungslos, Bildhaft und mitreißend. Man spürte beim Lesen die „ Femme Fatale „, sie war schon eine beeindruckende Frau. Er nimmt einem bei der Hand und lässt uns abtauchen in Marlenes Welt.
Es war wie ein Sog beim Lesen, obwohl ich vieles von Marlenes Leben kenne. Ich bin 1952 geboren, und weiß das sie geliebt und gehasst wurde. Vielleicht, weil sie nach Amerika ging, gegen Hitler mit kämpfte, seine Ideologie verabscheute. Kein leichtes Leben hatte sie, viele Tiefen und Höhen musste sie überwinden. Ein wirklich toller Roman !

Es war schön Marlene schon in ihrer Kindheit zu begegnen, die wirklich alles andere als Leicht war.
Eine sehr Ehrgeizige und kalte Mutter, die aus ihrer Tochter unbedingt eine berühmte Pianistin machen wollte, ich hatte das Gefühl sie wollte all ihre unerfüllten Träume auf ihre Tochter übertragen. Sehr gut fand ich das Berlin in den goldenen zwanziger beschrieben, wild und Hemmungslos, mittendrin Marlene, die von Kindesbeinen gegen ihre Mutter aufbegehrt. Sie fühlt sich ungeliebt, und das glaube ich ein Leben lang, sie war wirklich auf der Suche nach der wahren Liebe und Geborgenheit. Ihren unbeirrbaren Weg wo sie nach Hollywood ging, damals noch ein goldenes Zeitalter, aber der Film ist ein knallhartes Geschäft, das bekommt sie zu spüren. Mit ihrer Schwester Liesel lebte sie im Clinch, sie war ein Befürworter Hitlers. Sie heiratete Rudi Siebener, die Ehe verlief in einem Fiasko, auch für ihre Tochter blieb keine Zeit, aber man spürte doch das sie ihren Rudi und ihre Tochter liebte. Marlene war eine getriebene Person, die auch Liebschaften mit Frauen hatte, aber auch eine Perfektionistin war, was ihr Leben anging. Die Sätze von ihr S. 475
„Dass alle meine Lieder den Alliierten gewidmet sind, natürlich.“ „ Die schon bald auf euch treffen und euer Tausendjähriges Reich zerstören werden.“ haben mich beeindruckt, sie hatte sich damit Hitler und seine Konsorten zum Feind gemacht. Es war einfach toll all diese Berühmtheiten, die ihren Weg kreuzten kennen zu lernen, ihren Mut und ihre Tatkraft als Major während des 2. Weltkriegs, mit den Truppen nach Europa zu reisen, um die Gis, an der Front mit ihren Auftritten moralisch zu unterstützen. Auch erleben wir beim Lesen viel persönliches Drama, Leidenschaft , und eine Welt im Umbruch. Einfach eine faszinierende Frau, eine schillernde Persönlichkeit, mit Ecken und Kanten...

Veröffentlicht am 22.02.2019

Starke und mutige Frauen und eine Geheimisvolles Erbe

Die Fliedertochter
0

Kurzmeinung: Eine sehr berührendes Familiendrama, in einer dunklen Zeit..
Starke und mutige Frauen und ein Geheimnisvolles Erbe

Inhaltsangabe: Quelle Heyne-Verlag


Eine geheimnisvolle Schneekugel. Das ...

Kurzmeinung: Eine sehr berührendes Familiendrama, in einer dunklen Zeit..
Starke und mutige Frauen und ein Geheimnisvolles Erbe

Inhaltsangabe: Quelle Heyne-Verlag


Eine geheimnisvolle Schneekugel. Das Erbe einer starken Frau. Eine Liebe, die sich nie erfüllt hat.

Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in Richtung Wien. Sie verliebt sich in den charismatischen Bela Król und schwebt im siebten Himmel, doch schon bald wird klar, dass Luzie auch in Wien nicht sicher ist ...

Berlin 2018. Paulina Willke wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück für sie abzuholen. Sie ahnt nicht, dass die Reise nach Wien ihr Leben verändern wird ...


Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Teresa Simon hat es mal wieder mit viel Herzblut geschafft mich mit ihrem neusten Roman über starke Frauen und einer Geschichte voller Geheimnisse in den Bann zu ziehen. Eine Geschichte die einem sehr zu Herzen geht. Voller dunkler, dramatischer, trauriger aber auch freudiger Ereignisse. Sehr schön hat sie die verschiedenen Zeitebenen miteinander verwoben. Ihr Sprach-und Schreibstil, ist wie immer sehr flüssig und Bildhaft. Ihr scheinen beim Schreiben, nur so die Wörter aus der Feder zu fließen. Man spürt beim Lesen, die leidenschaftliche Historikerin, alles ist Akribisch recherchiert. Das historische ist deshalb auch so Authentisch, das geschehen zu der damaligen Zeit, unter dem Hitler Regime und seinen Nazi-Schergen. Alles ist sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut, man verschmilzt mit ihren Figuren. Freut sich und leidet mit ihnen mit. Ihre einzelne Figuren und deren Charaktere, sind sehr gut herauskristallisiert. Es sind Menschen wie du und ich, aus Fleisch und Blut. Es war wunderschön mit ihr durch die Zeit zu Reisen, von Berlin bis Wien, und ein Teil dieser Geschichte zu sein. Auch noch einmal vielen Dank für das sehr ausführliche Nachwort, und die tollen Rezepte, für die leckeren Schmankerl. Ein Roman der einem zufrieden zurück lässt, den am Ende lösen sich alle offenen Geheimnisse angefangen vom Tagebuch, bis zur Schneekugel auf.


Durch einen Brief an Antonia, Paulinas mütterliche Freundin, die beide in Berlin 2018 leben, in dem Antonia etwas in Wien erbt, lernen wir diese Luzie Kühn kennen. Da aber Antonia Gesundheitlich nicht gut dran ist, reist Paula für sie nach Wien, im Gepäck ihre heißgeliebte Schneekugel, mit den Riesenrad, auch ein Erbstück. In Wien wird sie sehr liebevoll von ihrer Gastfamilie Brunner empfangen. Bei ihnen steht die gleiche Schneekugel, was Paulina stutzig macht. Auch das Tagebuch das wir gemeinsam mit ihr lesen, ist voller dramatischer und Geheimnisvoller Ereignisse. Es war sehr spannend mit Paulina dieses Tagebuch von Luzie zu lesen,

ihrer Zeit als Sängerin in Berlin 1936, da sie Halb-Jüdin ist wird der Boden sehr heiß für sie in Berlin. Sie reist nach Wien, und findet dort Unterschlupf, als wieder heimgekehrte Tochter getarnt. Sie lernt den Künstler und Juden Bela Krol kennen. Eine zarte, große und aufkeimende Liebe beginnt. Alles alles so schön sein könnte, wird es auch in Wien sehr brenzlig, den Hitler marschiert, auch dort ein. Österreich wird zur Ostmark und die große Jagd auf die Juden und was nicht arisch, und gesund ist beginnt. Es wird sehr spannend und bewegend, und ich konnte gut verstehen, das Paulina ab und zu mal aussetzen musste beim Lesen. In Lena Brunner findet sie eine Freundin, auch ihr Sohn Toni, und dessen Freund Tamas, sind Feuer und Flamme für Paulina, beide umwerben sie.

Die drei beschließen einen Film über Luzie Kühn zu drehen, in dem Paulina sie spielen soll, den sie sieht ihr zum verwechseln ähnlich. Es wird immer mysteriöser, den die Schneekugel, birgt ein Geheimnis, und nicht nur die auch Paulinas Mutter und Antonia hüten eines. Was verrate ich nicht, auch nicht ob Tamas oder Toni, das Herz von Paulina gewinnt.


„ Ein großartiger und facettenreicher Roman, und ein Stück Zeitgeschichte“

Veröffentlicht am 11.02.2019

Das Schiksal zweier Frauen und ihres Pianos

Das Gewicht eines Pianos
0

nhaltsangabe: Quelle Harpercollins


Die neunjährige Katya wächst im Russland der 60er Jahre in bescheidenen Verhältnissen in einer Stadt nahe Moskaus auf. Von einer tiefen Unruhe getrieben, lauscht sie ...

nhaltsangabe: Quelle Harpercollins


Die neunjährige Katya wächst im Russland der 60er Jahre in bescheidenen Verhältnissen in einer Stadt nahe Moskaus auf. Von einer tiefen Unruhe getrieben, lauscht sie jede Nacht den eindringlichen Klaviersonaten des Mansardenbewohners. Er sei ein Ungeheuer, sagt man, ein geflohener SS-Scherge. Als der Mann stirbt, erbt Katya sein Klavier. Ein Blüthner. Es wird ihre erste große Liebe.
Clara ist Automechanikerin in der Nähe von L.A. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, und ihre wichtigste Erinnerung ist das geerbte Blüthner-Piano. Clara hasst es, denn sie hat keine Verbindung zur Musik. Aber es ist das Einzige, was ihr von ihrem Vater blieb.

Ein halbes Jahrhundert und zwei Welten trennen diese beiden Frauen, die doch auf tragische Weise so viel mehr verbindet.



Meine Meinung zur Autorin und Roman „Das Gewicht eines Pianos“

Chris Cander, hat mich mit ihren sehr großartigen und facettenreichem Werk, derart verzaubert und sehr berührt. Mit einer sehr emotionalen Wucht, erzählt sie in verschiedenen Erzählsträngen ,über das Schicksal von der begabten russischen Pianistin Katya, ihrem Mann und Greg ihrem Sohn , die nach Amerika emigriert sind. Sowie der Amerikanerin Clara, und deren tragischen Schicksal, eines geerbten Blüthners, das sie miteinander verbindet. Auch das Piano kommt zu Wort, das die Last der Erben trägt und manch trauriges Schicksal erlebt hat. Alles hat sie wundervoll miteinander verknüpft. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, Einfühlsam, geradezu an vielen Stellen poetisch. Mit viel Fingerspitzengefühl hat sie ihre einzelnen Protagonisten und deren Charaktere beschrieben, und lässt uns in deren verwundete Seelen blicken. Diese Menschen, auf der Suche nach sich selbst, ihre innere Zerrissenheit und der schwere Ballast der auf ihren Seelen liegt. Eine Geschichte die einem nicht mehr loslässt beim lesen, und uns in den Strudel, der Gefühle ihrer Figuren unwillkürlich hineinzieht.

Schon der Einstieg ins Buch, in den Bergen Rumäniens wo wir dem Klavierbauer Blüthner begegnen, und sehr viel über den Bau des Klaviers erfahren, das auch eine Seele hat, war sehr schön erzählt. Es erinnerte mich an das Lied von Udo Jürgens „ Was ich dir sagen will sagt mein Klavier“. Mit der kleinen Katya die bei Moskau wohnt geht es weiter, und von dem Mieter über ihnen, nach dessen Tod sein Piano erbt, der ihre Begabung erkannt hat den wie schreibt er in dem Brief : „ Ihr Herz schlägt für die Musik, das sieht selbst ein Blinder“. Dieses Piano wurde Katya erste große Liebe, und zu ihrem Schicksal. Genau dieses teilt auch Jahre später die Amerikanerin Clara mit ihr, die es von ihrem Vater geerbt hat. Katya Leben war wirklich nicht leicht, sie emigriert gegen ihren Willen mit ihrem Mann, nach Amerika der sich dort ein besseres Leben verspricht, blutendes Herzens muss sie sich von ihrem geliebten Piano auf ungewisse Zeit trennen. Auch Claras Leben verläuft tragisch, bei einem Brand verliert sie ihre Eltern, zurück bleibt nur ein Häufchen Asche, und wie ein Wunder das geerbte Piano, das einzige was ihre geblieben ist. Sie liebt und sie hasst es, es ist ein Erbe das ihre Seele mehr belastet als sie zugibt, eine Bürde die auf ihren Schultern liegt. Bis sie eines Tages, ihren Blüthner durch Geldnot ins Internet zum Verkauf setzt. Wie es das Schicksal will, lernt sie den Fotografen Greg kennen, der dieses Piano unbedingt kaufen möchte, den es an seine Mutter Katya erinnert. Hier fängt die große, abenteuerliche und bewegende Geschichte zweier Frauen an, die so vieles verbindet. Es war schön diese Menschen auf ihren Wegen zu begleiten, und kennen zu lernen. Ob, sie sich je von ihrem Ballst befreien können ?

Veröffentlicht am 11.01.2019

Ein wundervoller und berührender Roman

Der Weg der verlorenen Träume
0

Kurzmeinung: Berührende Familiengeschichte, Authentisch und hervorragend recherchiert.
Eine bewegende Familiengeschichte die unter die Haut geht

Inhaltsangabe : Quelle , www.edition-oberkassel.de



Masuren, ...

Kurzmeinung: Berührende Familiengeschichte, Authentisch und hervorragend recherchiert.
Eine bewegende Familiengeschichte die unter die Haut geht

Inhaltsangabe : Quelle , www.edition-oberkassel.de



Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss sie jedoch ihren eigenen Weg im Leben gehen. Als Hedwig sich endlich angekommen fühlt, zerstört das nahende Ende des 2. Weltkrieges alles. Hedwig und ihrer Tochter Margarethe gelingt die Flucht nach Norddeutschland. Dort kämpfen die beiden Frauen um ein neues Glück, doch auch Margarethes Leben verläuft nicht gradlinig …
Der Weg der verlorenen Träume ist die Geschichte zweier Frauen, die stark und mutig allen Widerständen, die das Schicksal ihnen aufzwingt, trotzen und sich dabei nie selbst verleugnen.


Meine Meinung zur Autorin und Buch

Rebecca Michèle, ist mit ihrer eigenen Familiengeschichte ein großartiges und berührendes Werk gelungen, sehr Authentisch und dicht. Eine Geschichte die mir unter die Haut ging, und nicht unberührt lies. Es ist ein Zeitzeugnis mit einer unserer dunkelsten Epochen, die sie wieder gibt. Da der Roman auf wahren Tatsachen und der Lebensgeschichte ihrer Familie beruht, geht er einem beim Lesen doch sehr nach, und beschäftigt einem, macht nachdenklich. Sie erzählt ihn aus den Erinnerungen ihrer Großmutter Hedwig und ihrer Mutter Margarete heraus, eine Leben ohne Happy End, das war diesen Frauen nicht vergönnt. Alles ist ungeschönt und ungeschminkt wiedergeben, dafür Danke ich der Autorin und ihrer Familie, für ihren Mut sie uns preiszugeben. Der Schreibstil ist sehr Bildhaft, flüssig und ergreifend, ihre Figuren und deren Leben sind sehr Authentisch wiedergeben. Sensburg, die Masuren, Ostpreußen alles sieht man deutlich vor sich und versteht den Schmerz der Menschen, ihre geliebte Heimat vor dem nahenden Feind zu verlassen.


Ich habe die Frauen der Mahnsteins für ihre Kraft, Stärke und unerschütterlichen Glauben und Mut bewundert. Auch Urgroßmutter Auguste hatte es mir angetan, Hedwig ihre Tochter, die einen eisernen Willen besitzt, und für ihren Traum Schneiderin zu werden kämpft, auch die Enkelin die Margarete tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Hedwig. Frauen die aufstehen wenn sie gefallen sind. Sie kämpfen wie eine Löwin für ihre Familie, und beherzigen den Spruch „ Ein Ostpreußisches Mädchen weint nicht“ Viele Schicksalsschläge müssen die Frauen hinnehmen, besonders Hedwig und ihre Tochter Margarete, die nicht das goldene Los mit ihren Männern gezogen haben. Hedwig, die sich gegen die Nazis stellt, und zu den Juden steht, muss bitter dafür büßen. Aber sie wäre nicht Hedwig, und rappelt sich wieder auf, und behält ihre wahre Gedanken über die Nazis, von nun an für sich. Als der Krieg verloren ist, muss die Familie vor den nahenden Russen fliehen, mitten im bitterkalten Winter, eine dramatische Flucht beginnt, ich musste oft innehalten, und an die Frau meines Onkels denken, die auch mit Großmutter und Schwester aus Königsberg fliehen musste. Ich sah alles deutlich vor mir und war mehr als erschüttert, was all diese Menschen auf der Flucht erleiden mussten. Eine Geschichte die man unbedingt lesen sollte, und ich hoffe das die nachfolgenden Generationen, so etwas nicht erleben müssen.

Wie schreibt sie im Vorwort:

Dieses Buch widme ich meiner Großmutter und meiner Mutter, beide geboren in Sensburg Ostpreußen....

…. und den Millionen von Frauen, Männern und Kindern, denen durch einen furchtbaren Krieg,

durch Flucht und Vertreibung die Möglichkeit genommen wurde, ihre Träume zu verwirklichen.