Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2019

Wichtiges Thema mit Schwachstellen

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Das war dann nun mein erstes Buch von der lieben Laura.
Vorneweg, ich habe das Buch nicht gekauft weil es ja so gehypet wurde, sondern weil mich der Klappentext angesprochen hat und das Cover einfach ...

Das war dann nun mein erstes Buch von der lieben Laura.
Vorneweg, ich habe das Buch nicht gekauft weil es ja so gehypet wurde, sondern weil mich der Klappentext angesprochen hat und das Cover einfach mega schön ist.

Und auch der schreibstil hat mich mehr als überzeugt. Er ist locker leicht und lässt einen fast schon durch die Geschichte schweben.

Akzeptanz und Toleranz gegenüber jedem Menschen ist ein wichtiges Thema, welches Laura mit ihrem Buch widerspiegeln wollte.

Sie hat mehrere Charaktere mit einem wichtigen Thema geschaffen. Meiner Meinung nach war dies aber zu viel.
Man hat zwar alle ein Stück weit kennen gelernt, aber die einzelnen Thematiken bzw das Hauptthema wurden nur angekratzt und kamen durch die Menge einfach zu kurz.

Im Nachhinein wirkt die Vorgeschichte von Micah und Julian im Gegensatz zur Enthüllung seines Geheimnisses etwas langatmig.
Ich hätte mir gewünscht das die Bombe schon viel eher explodiert und es mehr „diskutiert“ wird.

Die Charaktere fand ich alle sehr interessant. Obwohl ich bei Micah etwas gespaltener Meinung bin.
Klar sie wirkt sehr selbstbewusst, hat Humor und ist ein kreativer Kopf. Aber ist im Gegenzug auch recht naiv, und wirkt oft einfach viel zu aufdringlich.

Es ist durchaus ein gutes Buch, hat in meinen Augen aber einige Schwachstellen.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Ist es diesen Hype wirklich wert ?

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MEINE MEINUNG:
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Im Mittelpunkt der ganzen Geschichte steht Micah. Puh, im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sie mir nicht allzu sympathisch ...

MEINE MEINUNG:
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Im Mittelpunkt der ganzen Geschichte steht Micah. Puh, im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sie mir nicht allzu sympathisch war. Zum einen wäre da die Tatsache, dass sie in meinen Augen sehr verzogen ist. Ich meine, sie beschwert sich in einer Tour über ihre herzlosen Eltern, lebt aber trotzdem auf ihre Kosten, lässt sich von ihnen eine Wohnung kaufen und hat keine Skrupel davor, die Kreditkarten zum glühen zu bringen. Obwohl sie stinksauer auf ihre Eltern ist? Aha okay.
Ich kann nicht genau begründen, weshalb ich das Gefühl hatte, sie würde sich aufführen, als wäre sie der Nabel der Welt. Vielleicht ist meine Einstellung hier etwas übertrieben und rührt daher, dass Micah mir allgemein nicht zu sehr sympathisch ist. Aber es gab einfach Kleinigkeiten, die sich gehäuft haben und die mich genervt haben. Da wäre zum Beispiel ihre Ansicht, Cassie und Auri würden unbedingt zusammengehören, weshalb sie für die beiden ein Date arrangiert. Oder ihr Verhalten gegenüber Julian, das ich an manchen Stellen als aufdringlich und sehr überempfindlich empfand. Er hat ein großes Geheimnis und weil er es nicht sofort preisgibt, macht Micah ein Drama daraus. Auch ihr etwas vorlauter Charakter hat ihr nicht unbedingt Sympathiepunkte bei mir eingespielt. Manchmal äußert sie sich sehr zweideutig, was ich zwar als sehr amüsant empfand, im echten Leben wäre sowas aber einfach nur respektlos und das Gegenüber würde solche Kommentare beschämt überhören…
Und ein großes Thema war meinem Empfinden nach, Micahs ewiges und nicht enden wollendes Genörgel. Studium scheiße, Bruder scheiße, Eltern sowieso scheiße. Ja okay, kann ja mal vorkommen, aber wieso ändert sie nichts? Manche werden an dieser Stelle wohl sagen: Aber sie ändert doch was. Das mag so stimmen, aber für mich kam das einfach zu spät. Das Buch ist über 500 Seiten dick und 400 Seiten davon sind gefühlt nur Gemecker.
Ich merke schon, das klingt hier alles sehr negativ, was so nicht unbedingt rüberkommen soll. Micah hatte auch tolle Seiten, das sollte auch noch erwähnt werden. Sie verfügt über eine ausgeprägte Empathie, ist sehr tolerant und eine tolle Freundin. Sie ist auch wirklich witzig und nicht auf den Mund gefallen, ich hatte durchaus auch Spaß mit ihr. Trotzdem war sie sicher nicht mein Lieblingscharakter, welcher mir deshalb leider auch zu kurz kam.
Mein eigentlicher Held ist nämlich Julian. Er ist ein Charakter mit tollen Eigenschaften, er ist hilfsbereit, verfolgt seine Ziele ehrgeizig und er ist eine Kämpfernatur. Das hat mich wirklich beeindruckt, zumal er ein Geheimnis mit sich rumschleppt, das ihn schwer zu belasten scheint. Seine Geschichte war mir aber einfach zu wenig. Die Auflösung kommt erst sehr spät und ich hätte ihn gerne ein wenig mehr auf seinem Weg begleitet.
Eine große Rolle nimmt auch Micahs Bruder Adrian ein. Welche Rolle er spielt wird sehr schnell klar, meiner Meinung nach verhält er sich aber unmöglich. Mit dieser Meinung stehe ich wohl ziemlich alleine da, aber ich konnte nicht so ganz nachvollziehen, weshalb Micah die Fehler ihrer Eltern ausbaden sollte.
Auch die Freunde von Micah spielen eine große Rolle. Da wären Lilly, Aliza, Cassie und Auri. Aber auch hier wurden sie mir ein wenig zu oberflächlich dargestellt. Ich möchte mich an dieser Stelle ein wenig kurzfassen, da Micahs Freunde nicht unbedingt ausschlaggebend für meine Meinung sind. Sie waren alle ganz nett, für mich etwas zu unscheinbar (das Buch hat echt genug Seiten um ihnen eine etwas größere Rolle zukommen zu lassen…) und ich mochte sie alle ganz gerne.
Und dann wären da noch Micahs Eltern. Die engstirnigen, bornierten, reichen Unmenschen. Zwar nennt Micah auch nette Eigenschaften, ihr Verhalten macht sie allerdings zu durch und durch fiesen Charakteren. Und das war auch gut so, schließlich müssen die Konflikte ja irgendwo herkommen. Was mir aber ein klitzekleines bisschen gefehlt hat, waren die Begründungen. Micah nennt sie und erklärt sie. Aber die Eltern kommen kaum zu Wort. Eine nette Auseinandersetzung hätte das ganze für mich noch ein wenig explosiver gemacht.
So jetzt aber genug Hate, kommen wir zu einem Aspekt, den ich mal wieder sehr schön fand und zwar Laura Kneidls Schreibstil. Ich finde, sie hat eine ganz besondere Art Geschichten zu erzählen, weshalb ich mir mit Sicherheit auch den nächsten Roman kaufen werde. Vor allem die erotischen Szenen waren sehr gut umgesetzt, es ist niemals zu viel, bleibt aber auch nicht gänzlich auf der Strecke. Auch sonst wird jede Szene sehr detailliert beschrieben, was dem Leser ein hervorragendes Kopfkino beschert, sodass ich das Geschehen immer vor Augen hatte. Die Charaktere und die ganzen Settings konnte ich mir wunderbar vorstellen, was mich tatsächlich auch an die Geschichte gefesselt hat. Alles war sehr real geschildert. Vor allem die Dialoge haben es mir angetan, man lacht, schmunzelt und fiebert mit den Charakteren mit.
Und jetzt noch ein paar Worte zum Kernstück des Buches – die gesamte Story. Es werden viele Themen präsentiert und angeschnitten, wobei die Betonung hier wohl auf angeschnitten liegt. Es sind viele wichtige Themen dabei, zu denen ich nicht zu viel sagen möchte, um nicht zu spoilern. Allerdings hat mir hier ein klarer Fokus leider gefehlt. Natürlich steht Julians Geheimnis im Mittelpunkt, nur leider bleibt dieses Geheimnis sehr lange ein Geheimnis. Ich habe ständig auf den großen Knall gewartet, der leider erst gegen Ende kommt und dem ganzen somit an Raum nimmt. Oft hatte ich das Gefühl, dass viele Szenen wieder und wieder und wieder genauso stattfinden, wie zuvor. Und dann wird das Ganze nochmal wiederholt. Kurz gesagt, ich fand die ganze „Vorgeschichte“ eindeutig zu langatmig und mit der Zeit wurde ich der Geschichte überdrüssig. Eine Auseinandersetzung mit der schwierigen Thematik hätte ich mir einfach gewünscht, gerade weil es doch ein „so wichtiges Thema“ ist. Micah reagiert selbstverständlich toll auf Julians Geheimnis, aber ist das so realistisch? Ohne jetzt intolerant klingen zu wollen, aber auf solch eine Enthüllung so zu reagieren wie Micah es tut, ohne auch nur darüber nachzudenken. Klar wünschenswert, aber realistisch?
Die Message, die dieses Buch vermitteln soll, ist die Wichtigkeit von Toleranz. Das kommt auch gut rüber, auch wenn mir die ganze Problematik einfach zu kurz kam, wie schon erwähnt. Hätte es schon früher den „großen Knall“ gegeben, hätte man sich früher damit auseinandergesetzt und das Thema tiefer behandelt, ja dann wäre dieses Buch sicherlich eins meiner Jahreshighlights geworden.
FAZIT:
Ich glaube meine ganze Rezension klingt durchweg negativ, was sie eigentlich gar nicht werden sollte. Woran lag es? Vielleicht an den hohen Erwartungen. Dennoch muss ich sagen, dass ich Someone New keinesfalls als schlechtes Buch bezeichnen würde. Laura Kneidls Schreibstil ist wie immer super und auch hat die Geschichte mir viel Spaß gemacht, vor allem gegen Ende. Trotzdem empfand ich vielerlei auch als überflüssig, was die Geschichte für mich extrem langatmig gemacht hat. Ja, ich verstehe die Aussagen „Es ist soo wichtig“. Die Thematik ja, ganz sicher. Aber in diesem Buch war mir das ganze zu wenig präsent, gerade weil es erst sehr spät zu der Enthüllung kommt. Die Handlung dümpelte irgendwie vor sich hin. Das Buch ist lesenswert. Es ist durchaus mal was ganz anderes. Ich mochte es. Aber in der Umsetzung war mir einiges einfach zu unstimmig, weshalb ich es nur mittelmäßig bewerten kann, selbst wenn ich damit eine von wenigen bleibe.
(P.S.: Dieses Cover ist so unfassbar schön, zumindest hier bekommt es von mir die Höchstbewertung plus einen Extra-Stern obendrauf!)

Veröffentlicht am 13.02.2019

Ein wichtiges Thema, jedoch Schwächen in der Umsetzung.

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Sehr lange hatte ich mich auf "Someone New" gefreut und der große Hype um dieses Buch hat die Erwartungen noch höher angesetzt. Was eventuell auch einer der Gründe gewesen sein könnte, warum ich am Ende ...

Sehr lange hatte ich mich auf "Someone New" gefreut und der große Hype um dieses Buch hat die Erwartungen noch höher angesetzt. Was eventuell auch einer der Gründe gewesen sein könnte, warum ich am Ende doch etwas enttäuscht war.

Vorneweg, das Cover ist ein kleiner Traum!!!
Dies Geschichte an sich ist interessant und greift spannende Themen, über die ich gerne mehr gelesen und tiefere Einblicke erfahren hätte auf. Die Schreibweise ist toll und leicht, wodurch die 550 Seiten schnell zu schaffen sind, und die "Nebendarsteller" sind mehr als sympathisch, was ich von der Protagonistin leider nicht behaupten kann. Bei Micah habe ich mir etwas schwer getan, Sympathie aufzubauen und sie zu verstehen. Für mich hat sie eine zu aufdringliche und leicht komische Art, wobei ihr Sarkasmus mir widerum gut gefallen hat.

Das eigentliche Thema an sich, war für mich viel zu kurz abgehandelt, wobei sich der Mittelteil eher etwas gezogen hat. Außerdem hätte ich es interessanter gefunden, wenn dieses Thema von Julian als Protagonist erzählt worden wäre, denn so hätte man tiefere Einblicke ermöglichen können.

Als Fazit ist zu sagen, dass dieses Buch ein wirklich wichtiges Thema aufgreift, es jedoch besser hätte umgesetzt werden können.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Liebesgeschichte für den Mainstream

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Rezension „Someone new“

Inhalt:
Julian und Micah sind Nachbarn. Doch nicht nur das. Ursprünglich lernten sie sich kennen auf einer von Micahs Familienfeiern, die damit endete, dass ihre Mutter für Julians ...

Rezension „Someone new“



Inhalt:
Julian und Micah sind Nachbarn. Doch nicht nur das. Ursprünglich lernten sie sich kennen auf einer von Micahs Familienfeiern, die damit endete, dass ihre Mutter für Julians Entlassung sorgte, da sie die beiden angeblich in einer „eindeutigen“ Situation erwischt hat. Micah war seitdem von leichten Schuldgefühlen geplagt, doch kam sie nicht dazu, sich zu erklären, da Julian ihr aus dem Weg ging. Doch schon bald entwickelt sich eine gewisse Verbindung zwischen den beiden, die jedoch immer davon überschattet wird, dass Julian ihr offensichtlich etwas verheimlich. Und die Frage, die sie nicht loslässt: „Woher kommt die Narbe an seinem Arm?“

Schreibstil und Cover:
Der Schreibstil von Laura Kneidl passt perfekt zu der Geschichte und zum New-Adult-Genre. Er liest sich flüssig und leicht, und dadurch, dass alles aus der Sicht von Micah geschildert wird, kann man sich gut in sie und ihre Lage hineinfühlen. Das Cover passt wunderbar zum Schreibstil, und wenn man am Ende des Buches die genaue Thematik kennt, auch perfekt zu der Geschichte. Ein wahrer Hingucker in jedem Bücherregal.

Handlung:
Die Handlung ist sehr vielschichtig und es gibt einige Stränge. Einmal natürlich die Interaktion zwischen Julian und Micah, die sich sehr langsam annähern, erst so etwas wie Freunde werden, bis es schließlich funkt. Diese sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung zwischen Micah und Julian war sehr schön zu lesen. Julian war mir sehr sympathisch, da ich seine verschlossene Art eher menschlich fand und die Momente, in denen er aus sich herauskam, einfach absolut zum dahinschmelzen waren. Er sagt im Laufe des Buches so viele tiefgehende, aufrichtige und wunderschöne Dinge, die einem wirklich in Erinnerung bleiben. Micah ist ein Mädchen mit Persönlichkeit, die für ihre Interessen wie Comics, Superhelden und Graphic Novels steht und sich nicht so schnell unterkriegen lässt, obwohl sie es von ihrer Familie aus nicht leicht hat. Trotzdem äußert sie ehrliche Gefühle wie Angst, Wut oder Einsamkeit, die sie verletzlich, aber auch wieder menschlich werden lassen.
Desweiteren gibt es sehr viele Nebencharaktere, die alle irgendeiner Minderheit angehören. So werden viele Arten von Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen aufgegriffen. Und nach meinem Geschmack waren es leider zu viele. Die Themen wie LGBTQ+ oder Rassismus sind sehr nah am Zahn der Zeit geschrieben und aktuelle und brisante Problematiken in der Gesellschaft. Doch es sind zu viele Splittergruppen in ein Buch gepackt worden, die, wie an einer Perlenkette aufgereiht, nacheinander abgearbeitet wurden. Ich wusste erst ganz am Ende, was nun wirklich die eigentliche Hauptproblematik des Buches ist, da auf den ersten 300 Seiten nicht wirklich viel passiert ist, gerade nicht im Hinblick auf die eigentliche Thematik. Ich denke, man hätte den Fokus früher auf Julians Geheimnis legen und es weiter ausführen können, denn die Geheimniskrämerei war schon fast etwas zu viel nach meinem Geschmack, zumal mich ungefähr zu Mitte des Buches ein Verdacht beschlich (der sich auch bestätigte). Trotzdem fand ich das Ende nochmal etwas spannender, doch ansonsten hat es sich leider etwas gezogen.

Charaktere:
Wie man oben vielleicht bereits heraushören kann, mochte ich die Protagonisten an sich sehr gerne. Und auch die Nebencharaktere waren mir sympathisch. Auri und Cassi, die sich mit Julian eine WG teilen, waren authentisch, und ihre komplizierte Beziehung wird im zweiten Teil „Someone Else“ aufgegriffen werden, worauf ich mich schon sehr freue. Micahs eine beste Freundin, Aliza, ist sehr modern und kreativ mit ihrem Foodblog, und ihre zweite beste Freundin Lilly ist durch ihre leichten Selbstvorwürfe bezüglich ihrer Schwangerschaft in jugendlichem Alter auch sehr menschlich, hat aber prinzipiell eine absolut liebe Art und kann tolle Ratschläge geben.

Meinung:
Auch wenn mir die Protagonisten und Charaktere allesamt sehr sympathisch waren und die eigentliche Liebesbeziehung zwischen Micah und Julian wundervoll zu verfolgen war, wurden für meinen Geschmack zu viele Themen in einem Buch aufgegriffen. Es zielte etwas auf den Mainstream ab und schloss viele Splittergruppen ein, sodass der Fokus vom eigentlichen Thema etwas verloren ging, wodurch sich das Buch etwas in die Länge zog. Doch eines kann man sicher festhalten: Die Bücher von Laura Kneidl sind eine Bereicherung für das New-Adult-Genre und befassen sich mit wichtigen Thematiken, vor denen viele zurückschrecken, weshalb ihre Bücher trotz der vordergründigen Liebesgeschichte nicht oberflächlich wirken und einen zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 11.02.2019

Wichtige Thematik, zu wenig Spannung

5

Zitat:
Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber bei dir nicht. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Meinung:
Das ist mein erstes Buch von Laura Kneidl. ...

Zitat:
Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber bei dir nicht. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Meinung:
Das ist mein erstes Buch von Laura Kneidl. Ich habe mich sofort in das wunderhübsche Cover verliebt und nach der Leseprobe war ich Feuer und Flamme zu erfahren, warum das Buch so dermaßen gehypt wird.

Vorab: Ich kann mich dem Hype nicht anschließen. Das Thema ist (fast) neu, man liest nicht oft darüber, es sei denn, man sucht speziell danach. Ich muss aber sagen, dass Julian auch mein Bruder sein könnte (ich grüße dich! ? ) und ich daher mit der Thematik seit Jahren in Berührung bin (mehr dazu weiter unten unter „Spoiler“).

Das Buch umfasst gut 540 Seiten. Obwohl ich zeitig mit dem Lesen anfing, um die Rezi zum „Stichtag“ rauszuhauen, habe ich mich sehr schwer getan, dass Buch auszulesen. Ihr fragt euch warum? Nun ja, auf den ersten 300 Seiten ist nichts großartiges passiert. Klar, Micah erzählt und erzählt und erzählt… Aber die Handlung wurde nicht vorangetrieben. Es kam so viele Themen zur Sprache, dass ich mir nicht sicher war, auf was das Buch jetzt speziell abzielen soll („Es ist so wichtig, das Buch zu lesen!“). Es kamen so viele Nebenprotas auf die Leinwand, die alle einer Minderheit angehören, dass ich nicht wusste, um was es überhaupt geht.

Generell muss ich sagen, dass ich es schöner gefunden hätte, wenn das Buch spannender und nicht so in die Länge gezogen worden wäre. Auch wenn der Schreibstil wirklich angenehm und flüssig zu lesen ist, wäre hier weniger mehr gewesen. Ich hätte gerne auch aus Julians Sicht gelesen, denn das wäre spannender gewesen.
Micah mochte ich teilweise überhaupt nicht. Sie ist wohlbehütet aufgewachsen, mit zu viel Geld, zu wenig Sorgen. Durch ihre reichen Eltern wurde sie ziemlich verhätschelt und weiß gar nicht, was so in der Welt vor sich geht. Obwohl sie von Geheimnissen nicht viel hält und Julian ständig dazu drängt, sich zu öffnen, ist auch sie nicht unbedingt die Person ohne Geheimnisse. Über ihren verschwundenen Bruder spricht sie mit niemanden außer Lilly. Das fand ich sehr widersprüchlich. Auch die ständigen Anspielungen zu Superhelden und Serien – da muss ich leider passen, ich hab vielleicht die Hälfte davon kapiert.

Auch dass Julian eigentlich den Menschen aus dem Weg geht, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Denn was Micah angeht, hat er ziemlich schnell die Nähe gesucht: Er hat immer öfter ohne Probleme, ohne Windungen Zeit mit ihr verbracht, und lediglich beim ersten (und evtl. zweiten) Aufeinandertreffen im Wohnkomplex, hat er ihr zu verstehen gegeben, dass es besser ist, wenn sich die beiden aus dem Weg gehen. Hat nicht so geklappt ? Da suggeriert der Klappentext etwas anderes. Julian ist ab der ersten Seite geheimnisvoll und war der ausschlaggebende Grund, dass ich das Buch beendet habe. Durch die Narben und den Kontaktabbruch der Eltern hatte ich so meine Ahnung und dass ich richtig lag, wurde aber viel zu spät aufgelöst. Das fand ich auch sehr schade, genauso wie die Tatsache, dass das Thema nicht tiefer behandelt wurde. Denn kaum war raus, was es mit dem Geheimnis auf sich hat, da war das Buch auch schon wieder um.

Ich finde das Buch nicht schlecht, dafür ist die Thematik (zumindest für mich!) zu wichtig. Allerdings hat es auch einige Schwächen, weswegen ich dem Buch 3 von 5 Sternen gebe.

SPOILER SPOILER SPOILER:
Wie oben schon erwähnt, bin ich mit der Thematik vertraut. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und mein kleinster Bruder ist ebenfalls transident (dieses Wort hätte ich mir auch gerne im Buch gewünscht). Seit einigen Jahren lebt sie als Frau (Personenstandsänderung ist durch, daher auch gleich das „sie“) und ich kann Julians Geheimnistuerei vollkommen verstehen. Julian hat aber, im Gegensatz zu vielen anderen, den großen Vorteil, dass man es ihm nicht ansieht und er eigentlich deshalb seinem Umfeld schon nicht erklären müsste, dass er transident ist. Die Realität sieht ja häufig leider anders aus, da man es vielen (auch meiner Schwester) ansieht und die Blicke einfach ständig zu ertragen sind. Meiner Schwester geht es psychisch wirklich schlecht, weil sie – egal wo sie hingeht – ständig doof angeglotzt und angesprochen wird. Bei uns „auf dem Dorf“ ist das richtig schlimm und ich würde mir wünschen, dass die Menschen respektvoller und toleranter wären. Ich denke aber, dass ich das nicht mehr erleben werde… So, genug ausgekotzt!
SPOILER-ENDE

Ich bedanke mich noch ganz herzlich bei der Lesejury und dem LYX-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars für die schnelle Leserunde auf Lesejury. Außerdem vielen Dank auch für das Print, welches einen Ehrenplatz erhält. Es gefällt mir wahnsinnig gut!

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