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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

Keine typischen New Adult Charaktere

True North - Kein Für immer ohne dich
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Zara und Dave lernen sich in einer Bar in Vermont kennen. Zara ist die Barkeeperin. Dave macht in dem kleinen Ort Urlaub und kam schon an einigen Abenden in die Bar. Für heute hat er sich vorgenommen Zara ...

Zara und Dave lernen sich in einer Bar in Vermont kennen. Zara ist die Barkeeperin. Dave macht in dem kleinen Ort Urlaub und kam schon an einigen Abenden in die Bar. Für heute hat er sich vorgenommen Zara anzusprechen. Die beiden wollen erst nur eine Nacht miteinander verbringen. Doch nach dieser Nacht sehen sie sich jeden Abend bis zu Daves Abreise für unverbindlichen Sex. Keine persönlichen Gespräche oder andere Unternehmungen. Bloß Sex. Nachdem Dave weg ist, muss Zara feststellen, dass sie schwanger ist. Sie sucht Dave vergeblich und findet sich damit ab, eine alleinerziehende Mutter zu sein. Mit ihrer besten Freundin eröffnet sie ein Café, indem zwei Jahre später Dave auftaucht, da er wieder in Vermont Urlaub macht…
Das Cover hat eine total ruhige Wirkung auf mich. Es ist mit seinen weichen Farben herrlich unaufregend. Außerdem spiegelt es die schöne Umgebung von Vermont wieder, wodurch ein Bezug zum Buch entsteht.
Der Schreibstil von Sarina Bowen ist flüssig, unglaublich anschaulich und detailreich. Die Geschichte wird abwechselnd aus Daves und Zaras Perspektive erzählt. Der Perspektivenwechsel hat mich beide Seiten erleben und verstehen lassen, was ich wirklich gut fand.
Zara ist eine starke, unabhängige, selbstbewusste Frau und ich mochte sie sofort. Sie entspricht nicht dem typischen naiven und etwas devoten ‚New Adult‘ Charakter, was ich sehr erfrischend fand. Sie möchte ihr Leben allein regeln und scheut dennoch nicht davor Hilfe anzunehmen. Mit ihrem Zwillingsbruder Benito hat sie im Buch einige witzige und schlagfertige Gespräche.
Bei Dave waren meine Gefühle gar nicht so klar. Er ist Profi Eishockeyspieler und das bekommt man in der ersten Hälfte des Buches auch sehr oft zu lesen. Wenn das Buch in seine Perspektive wechselt, gibt es einen Haufen Anspielungen und Vergleiche vom Alltag oder seinen Gefühlen zum Sport. Das hätte für mich etwas dezenter ausfallen können. Besonders zu Anfang definiert sich sein Ego ausschließlich über den Sport. Dave ist selbstbewusst, mit dem Hang ins arrogante, sehr direkt und dominant. Ab der Hälfte mochte ich ihn aber schon mehr. Man bekam tiefere Einblicke in sein Leben und seine Gedanken, das hat ihn für mich zugänglicher gemacht und am Ende war ich ihm total verfallen.
‚True North - kein für immer ohne dich‘ war mein erstes Buch von Sarina Bowen, aber es mir definitiv Lust gemacht auch ihre anderen Bücher zu lesen. Es ist zwar das vierte Buch der Reihe, allerdings in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Ein spannender Auftakt!

Die weiße Magierin: Gefährliche Mächte
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Rael ist eine Gauklerin, die mit ihrer Truppe von Stadt zu Stadt zieht, um die Menschen zu unterhalten. Als sie an einem Abend Feuer für ihr Lager holen möchte, findet sie Nolan und Jerdan, zwei Magier, ...

Rael ist eine Gauklerin, die mit ihrer Truppe von Stadt zu Stadt zieht, um die Menschen zu unterhalten. Als sie an einem Abend Feuer für ihr Lager holen möchte, findet sie Nolan und Jerdan, zwei Magier, die soeben mit ihrer Kutsche verunglückt sind und nimmt sie mit zum Lager ihrer Truppe. Nolan und Jerdan bemerken bei Rael ein magisches Talent und rekrutieren sie für die magische Akademie in Prelon. Dort muss sie eine Aufnahmeprüfung bestehen, durch die sie in ihr Haus eingewiesen wird. Denn Prelon ist in hierarchisch geordneten Häusern organisiert, von denen das erste Haus den König stellt. Rael freut sich auf ihr neues Leben, doch bald muss sie feststellen, dass Intrigen das Leben in Prelon beherrschen und man nicht immer klar zwischen Freund und Feind unterscheiden kann…

‚Die weiße Magierin: Gefährliche Mächte‘ ist der erste Band der Reise von Rael. Ein zweiter Band ist bereits erschienen. Ob ein dritter geplant ist, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich auch den zweiten Band noch nicht gelesen habe.

Das Cover hat mir gut gefallen. Eigentlich mag ich Gesichter auf Covern nicht, jedoch ist es hier dezent gehalten. Durch die Verschnörkelungen und das intensive Lila bleibt der Blick sofort am Cover hängen.
Der Schreibstil von Tatjana Karg ist schön flüssig und verständlich.

Die Welt Perdosien und vor allem Prelon werden umfassend beschrieben. Man lernt die Natur, die Menschen, die Regeln und die komplizierte Politik des Landes gut kennen. Prelon hat vor meinem inneren Auge bis ins Detail Form angenommen.

Raels Alter wird fast bis zum Schluss nie explizit genannt und trotzdem war sie in meiner Vorstellung noch recht jung. Das liegt vor allem an ihrer recht naiven Art. Sie möchte niemandem etwas Böses und vermutet auch bei anderen keinerlei böse Absichten. Womit sie im intriganten Prelon in den Mittelpunkt der Fehden der Häuser gerät. Durch den Klappentext erfährt man bereits, dass sie verliebt in Nolan ist. Diese Liebesgeschichte hätte das Buch meiner Meinung nach nicht gebraucht. Sie wurde nur zwischendurch und dann auch recht kurz angesprochen. Leider habe ich zu Rael keinen vollen Zugang gefunden, was wohl an ihrem sehr lieben, naiven Charakter liegt. Den hat sie bis zum Schluss und ich würde mir für Teil 2 wünschen, dass sie sich dort etwas weiterentwickelt und erwachsener wird.

Bei den anderen Charakteren haben meine Sympathien gewechselt wie die Seiten im Buch. Was keinesfalls negativ gemeint ist! Tatjana Karg schafft es unglaublich gut den Leser an der Nase herumzuführen und unerwartete Wendungen zu schaffen. Die Spannung wurde so das ganze Buch über aufrecht gehalten. Das Ende deutet auf einen zweiten Teil hin, der glücklicherweise auch schon erschienen ist! Dem werde ich mich jetzt auch bald widmen, da ich es kaum erwarten kann, zu erfahren, wie es mit Rael weitergeht!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Eine ruhige Liebesgeschichte und viel Natur

Show me the Stars
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Nachdem es bei Liv beruflich sehr schlecht läuft, stößt sie auf das Angebot, einen Leuchtturm auf einer Insel in Irland für sechs Monate zu bewohnen. Sie bewirbt sich und bekommt den Job. Voller Euphorie ...

Nachdem es bei Liv beruflich sehr schlecht läuft, stößt sie auf das Angebot, einen Leuchtturm auf einer Insel in Irland für sechs Monate zu bewohnen. Sie bewirbt sich und bekommt den Job. Voller Euphorie und doch auch etwas Sorge kommt sie beim Leuchtturm an. Dorthin gebracht hat sie Kjer mit seinem Boot. Der äußert attraktive Kjer versorgt sie nun auch regelmäßig mit den notwenigen Dingen zum Leben, doch bleibt es nur dabei?
Das Cover finde ich schön und es hat einen guten Bezug zum Buch. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Da Liv auf einer einsamen Insel ist und natürlich dadurch nur sporadisch Kontakt zu anderen Leuten hat, wird die Landschaft sehr ausführlich beschrieben, aber das mochte ich wirklich gerne. Während des Lesens habe ich viel Lust bekommen auch nach Irland zu reisen und in einem Leuchtturm zu leben. Liv ist eine ehrgeizige Einzelgängerin, die mir aber von Anfang an sympathisch war. Zu Kjer konnte ich bis zum Schluss keine Verbindung aufbauen. Er ist unnahbar und sich seiner Attraktivität sehr bewusst und schläft sich durch den Ort. Zudem hat er eine miese Vergangenheit, aber das müsst ihr selbst lesen! Die Geschichte hat mir trotz ihrer klassischen Elemente gut gefallen. Nur einen Kritikpunkt habe ich: Das Ende. Es kam mir dann doch etwas zu schnell und war nicht authentisch. So wie ich die Charaktere kennengelernt habe, hätte das Buch meiner Meinung nach nicht dieses Ende finden können.
+++SPOILER+++
Liv sagt einmal, dass sie nicht die typische Frau sein möchte, die sich einbildet, den gebrochenen Typen, der keine feste Bindung möchte zu flicken und ihn für sich zu gewinnen. Leider wird das zwar gesagt, aber nicht befolgt, denn Liv ist genau so.
+++SPOILER ENDE+++

Mir hat das Lesen aber trotzdem Spaß gemacht und daher gibt es 3,5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Du wolltest es doch

Du wolltest es doch
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Emma O’Donovan ist hübsch und beliebt und das weiß sie auch. Sie ist keine gute Freundin für Ali, Maggie und Jamie – ihre angeblich besten Freundinnen. Die Clique untersteht einem ständigen Konkurrenzkampf ...

Emma O’Donovan ist hübsch und beliebt und das weiß sie auch. Sie ist keine gute Freundin für Ali, Maggie und Jamie – ihre angeblich besten Freundinnen. Die Clique untersteht einem ständigen Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit, Noten und Geld. Ständig findet in dem kleinen Städtchen Ballinatoom eine Party statt und Emma und ihre Freundinnen sind immer dabei. Nach einer Party wacht Emma misshandelt und ohne jegliche Erinnerung in ihrem Vorgarten auf. Doch es gibt eine ganze Menge Fotos, die nun jeder kennt…
Das Cover ist auf so eine traurige Art und Weise schön und passt gut zu der Geschichte.
Ich habe selten Charaktere anfangs so unsympathisch gefunden wie Emma und ihre Freunde. Sie sind untereinander fies und hinterhältig, geben aber vorne rum vor die beste Freundin der jeweils anderen zu sein. Deswegen interessiert es auch keinen, als Emma mit einem jungen im Schlafzimmer verschwindet.
Emma erlebt ihr Welt nach der Vergewaltigung wie in Trance und auch ich habe mich beim Lesen so gefühlt. Louise O’Neill ist es wirklich gut gelungen durch den Schreibstil dieses ohnmächtige Gefühl zu vermitteln.
Das Einzige, was mich am Schreibstil gestört hat, ist, dass es unglaublich viele Einschübe in Klammern gibt. Das ist wahrscheinlich Absicht und stört vielleicht andere nicht, aber für mich unterbricht es immer etwas den Lesefluss.
Emmas Geschichte hat mich teilweise wirklich zerstört. Ich musste das Buch ein paar Mal weglegen, weil mir ihre Erlebnisse so nahe gingen und mir wurde bei einigen Stellen übel.
Die Reaktionen ihrer Umwelt haben bei mir Ekel, Wut, Mitgefühl und noch so vieles mehr ausgelöst. Louise O’Neill thematisiert victim blaming und slut shaming unbarmherzig und ehrlich. Aber genau das braucht dieses Thema! Das Ende kam dann noch ganz unerwartet dazu, aber darüber möchte ich natürlich nichts verraten.
Ein Buch, das wichtige Themen offen anspricht und sehr zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein sensibles Thema, mit angemessener Würdigung

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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In ‚das Schicksal ist ein mieser Verräter‘ von John Green geht es um Hazel. Hazel ist 17 Jahre alt und hat Krebs. Ihre Mutter möchte, dass sie ein möglichst normales Leben führt, was soziale Kontakte angeht ...

In ‚das Schicksal ist ein mieser Verräter‘ von John Green geht es um Hazel. Hazel ist 17 Jahre alt und hat Krebs. Ihre Mutter möchte, dass sie ein möglichst normales Leben führt, was soziale Kontakte angeht und schickt Hazel zu einer Selbsthilfegruppe. Dort lernt sie Augustus kennen. Die beiden beginnen schnell ihre komplette Freizeit miteinander zu verbringen und eine außergewöhnliche Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf.

Hazel und Augustus waren mir von Anfang an sympathisch. Beide haben Krebs und gehen damit immer so humorvoll wie möglich um. Sie thematisieren oft untereinander, dass sie es nicht mögen, als stark dargestellt zu werden und doch möchte auch ich sagen, dass sie unglaublich stark sind.
Es werden verschiedene allesamt nachvollziehbare Wege dargestellt, mit der Krankheit als Außenstehender umzugehen. Von ebenfalls Betroffenen, Familie und Freunden erfahren Hazel und Augustus ganz unterschiedliche Behandlung.

John Green hat dem ganzen Buch unglaublich viel Witz hinzugemischt. Aber nicht in einer unangemessenen Art und Weise. Es ist kein Roman, der vor Trauer trieft angesichts des Themas ‚Krebs‘. Ich fand die Gedanken und das Gesagte der Charaktere sehr nachvollziehbar und sie haben mich zum Denken über meine eigene Sicht angeregt.
Der Schreibstil ist flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin.

Trotzdem gibt es leider auch etwas Schlechtes zu sagen. Besonders zum Ende des Buches konnte ich die Entscheidungen und Handlungen teilweise nicht mehr nachvollziehen und manches ging mir zu schnell. Das ist schade, denn jede dieser Handlungen hätte ins Konzept passen können, wenn man etwas besser dort hingeführt geworden wäre.
Alles in allem ein Roman, der ein paar schöne Stunden beschert und zum Nachdenken anregt.