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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Glaubt ihr an das Paranormale?

Die letzten Tage des Jack Sparks
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Schriftsteller Jack Sparks ist mit seinen Büchern recht erfolgreich, denn seine Art zu recherchieren ist mehr als aussergewöhnlich. Doch Jack ist kein allzu angenehmer Zeitgenosse, denn sein Ego ist so ...

Schriftsteller Jack Sparks ist mit seinen Büchern recht erfolgreich, denn seine Art zu recherchieren ist mehr als aussergewöhnlich. Doch Jack ist kein allzu angenehmer Zeitgenosse, denn sein Ego ist so groß, dass er über Wolkenkratzer schauen kann und höflich, bescheiden und respektvoll passt nicht in seinen Wortschatz. Nun will Jack unbedingt enthüllen, dass alles Paranormale nur eine Erfindung ist. Um für sein neues Buch zu recherchieren, reist er nach Italien, um dort an einem Exorzismus beizuwohnen. Das er auch hier nicht ernst bleiben kann, ist vorprogrammiert, doch schon auf dem Rückflug in seine Heimat geschieht etwas kurioses. Auf seinem Youtube Channel taucht ein Video auf, das er nie dort hochgeladen hat und dieses Video ist mehr als unheimlich. Jack setzt alles daran, herauszufinden, wer ihm da einen Bären aufbinden will, doch was da wirklich hintersteckt, kann er einfach nicht ahnen.
Meine Meinung
Hach, allein das Cover macht ja schon ein wenig Gänsehaut und der Klappentext schrie mich regelrecht an: LIES MICH!
Durch den sehr leichten Schreibstil, der durchaus zu fesseln weiß, kam ich auch mit dem Inhalt schnell zurecht, doch was Jason Arnopp mir hier sagen wollte, blieb mir noch recht lange fern. Aber genau das ist hier auch reine Absicht, denn mit diesem Aufbau wiegelt der Autor den Leser recht lange in “Sicherheit” und lässt so viele Fragen entstehen, dass man einfach weiterlesen muss.
Unterteilt ist das Buch in zwei Abschnitten, erzählt wird es durch Jack Sparks Bruder, bzw. durch Jack selber. Alistair, Jacks Bruder, erhält nach dessen Tod Jacks Laptop und findet dort diese Art Manuskript für sein neues Buch. Mit zwischenzeitlichen Anmerkungen Alistairs und der Ich-Erzählung durch Jack selber, ist man hier als Leser sehr nah am Geschehen. Was mir im ersten Teil aber noch viele Fragezeichen ins Gesicht zauberte, klärt sich so nach und nach im zweiten Teil. Was harmlos beginnt, nimmt unglaubliche Wendungen und ist auf keinen Fall etwas für schwache Nerven. Jason Arnopp bleibt zwar noch in einem Bereich, der noch nichts mit Splatter zu tun hat, aber es wird durchaus brutaler. Aber nicht nur das, denn das Paranormale bringt immer wieder Gänsehaut. Je nachdem wo man sich gerade mit Jack befindet, wirkt die Atmosphäre und da ich den zweiten Abschnitt im Dunkeln gelesen habe, noch einmal mehr.
Jack Sparks ist ein unglaublicher Charakter und das meine ich nicht immer im positiven Sinne. Bisher ist mir noch niemand wie Jack begegnet, weder im realen Leben noch in einem Buch und dieser hat mich so manches Mal mit einem WtF-Gesicht vor dem Buch sitzen lassen. An Selbstvertrauen mangelt es ihm auf keinen Fall, eher im Gegenteil, denn Jack ist großkotzig, anstandslos und mit einem Ego ausgestattet, dass sich da ein Herr auf einem anderen Kontinent noch eine Scheibe von abschneiden kann. Ich konnte Jack schlicht und einfach nicht leiden und doch mochte ich ihn am Ende des Buches. Warum kann ich euch allerdings nicht verraten. Jack ist auch so ziemlich der Mittelpunkt des Universums, Entschuldigung, der Geschichte meinte ich natürlich. Aber trotzdem gibt es hier noch ein paar weitere Figuren, die wichtig sind, wie z. B. Jacks beste Freundin Bex. Alles in allem möchte ich aber auch da nicht zuviel verraten, denn eigentlich muss man das alles selbst erlebt haben.
Mein Fazit
Mit “Die letzten Tage des Jack Sparks” konnte mich Jason Arnopp rundherum gut unterhalten. Was mich zum Kopf schütteln brachte und mich auch zwischendurch sogar amüsierte, wurde im zweiten Teil ganz schön Nerven aufreibend. Zwar baut Arnopp schon im ersten Teil kleinere Gänsehautmomente ein, doch mit was er dann weitermacht, habe ich einfach nicht kommen sehen. Wer Bücher mit Gänsehauteffekt und auch Schockmomenten mag, sollte hier unbedingt reinlesen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Welche Todsünde ruht in dir?

Saligia
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Keira ist sechzehn Jahre alt und lebt allein bei ihrer Mutter. Schon immer fühlte sie diesen abgrundtiefen Zorn in sich, was sie dazu bringt immer und überall anzuecken. In der Schule ist sie die unheimliche ...

Keira ist sechzehn Jahre alt und lebt allein bei ihrer Mutter. Schon immer fühlte sie diesen abgrundtiefen Zorn in sich, was sie dazu bringt immer und überall anzuecken. In der Schule ist sie die unheimliche Außenseiterin, der jeder mit Misstrauen begegnet. Als sie eines Tages von Eliot angesprochen wird, der ihr erzählt, dass sie eine Saligia sei und die Todsünde des Zorns in sich trägt, glaubt sie ihm recht schnell, denn genau das würde all ihre Gefühle erklären. Kurzerhand begleitet sie Eliot ins Eliteinternat Canterbury, an dem die Saligia unterrichtet werden. Hier trifft sie auf weitere Schüler und jeder von ihnen trägt eine der Todsünden in sich: Zorn, Hochmut, Neid, Lust, Habgier, Völlerei und Trägheit. Doch irgendetwas stimmt nicht im Internat, eine Schülerin ist verschollen und es scheint, als würden die anderen ihr etwas verschweigen.
Meine Meinung
Dieses Cover passt einfach perfekt zu dem Inhalt des Buches und machte mich neugierig. Auch der Klappentext klang nach einer neuen Idee, einer anderen Geschichte.
Genau diese habe ich mit Saligia auch erhalten. Swantje Oppermann erzählt leicht und sehr flüssig, dabei so jung und modern, dass es auch hervorragend für die Zielgruppe geeignet ist. Aber auch dem erwachsenen Leser bietet die Geschichte viel Spannung und eine ungewöhnliche Geschichte.
Unterteilt ist das Buch in vier großen Abschnitten, wobei man im ersten Abschnitt viel Zeit bekommt, sich an Keira und an die gesamte Situation, in der sie sich befindet, zu gewöhnen. Man erfährt mehr über die Schüler und deren Fähigkeiten und wird immer mehr in die Handlung gezogen. Dabei steigert sich die Spannung von Abschnitt zu Abschnitt und Swantje Oppermann hält diese mit immer wieder neuen Überraschungen aufrecht. Ob und wem man hier Vertrauen kann, bleibt ein Rätsel und man zweifelt gemeinsam mit Keira. Geheimnisse und Misstrauen und die daraus resultierende Wirkung sind sehr gut gelungen und ich habe, gemeinsam mit Keira alles beobachtet. Zum Ende bleiben noch viele Fragen ungeklärt und ich hoffe, dass dieses Buch ganz schnell fortgesetzt wird.
Keira erzählt in der Ich-Form von den Ereignissen und ihren Gefühlen. Dabei entwickelt man immer mehr einen Eindruck, wie es in ihr aussieht und wie sie die Welt um sich herum erlebt. Eine Saligia mit der Todsünde Zorn, eine sogenannte Ira, macht sie zu einem äußerst schwierigen Charakter. Doch Swantje Oppermann ist es perfekt gelungen, Keiras Charakter so darzustellen, dass man sie durchaus mögen muss.
Auch die weiteren Charaktere und deren Fähigkeiten wurden wirklich sehr gut gezeichnet. Dadurch, dass Keira ein äußerst misstrauischer Mensch ist, begegnet man den anderen Charakteren ebenfalls mit einem gewissen Maß an Misstrauen, doch die Dynamik untereinander und die gesamte Entwicklung der Charaktere war richtig gut umgesetzt.
Mein Fazit
Swantje Oppermann ist mit Saligia ein spannender Jugendroman gelungen, der einmal eine etwas andere Story bietet. Die Darstellung der Schüler mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, den Todsünden, ist der Autorin richtig gut gelungen. Natürlich gibt es einige Geheimnisse, von denen auch noch nicht alle geklärt sind, und unvorhersehbare Ereignisse, die die Spannung aufrecht halten, so dass man immer mehr von der Story gefesselt wird. Ein mitreißender Schreibstil, aussergewöhnliche Charaktere, Geheimnisse und spannung lassen dieses Buch zu einem Pageturner werden.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Endlich wieder David Hunter

Die ewigen Toten
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Als das leerstehende Krankenhausgebäude des St. Jude Hospitals abgerissen werden soll, findet man auf dem Dachboden eine in einer Plastikplane eingewickelte, mumifizierte Leiche. Zur genaueren Betrachtung ...

Als das leerstehende Krankenhausgebäude des St. Jude Hospitals abgerissen werden soll, findet man auf dem Dachboden eine in einer Plastikplane eingewickelte, mumifizierte Leiche. Zur genaueren Betrachtung wird David Hunter hinzugerufen, der aufgrund des Zustands der Toten gleich bestätigt, dass die Tote hier schon länger liegen muss. Doch schon beim Versuch, die Leiche zu bergen, bricht Davids Kollege Dr. Conrad durch die marode Decke ein. Alle Versuche, Dr. Conrad auf der Station zu finden scheitern und so begibt sich David vom Dachboden aus in den Raum. Hier befindet sich ein Krankenzimmer, das einst zugemauert wurde und darin sind drei Krankenbetten, von denen zwei noch belegt sind.
Meine Meinung
Was habe ich mich gefreut, als ich sah, dass endlich ein neuer Beckett, bzw. vielmehr ein neuer David Hunter Thriller erscheinen wird. Optisch passt dieses Buch wieder perfekt zu der Reihe und Hunters neuer Fall klang mehr als vielversprechend.
Schon der Einstieg fällt sehr leicht und schnell befindet man sich mitten in Davids neuem Fall. In gewohnt leichter und flüssiger Manier erzählt Beckett und das Buch wird ein wahrer Pageturner. Zum einen werden Orte und Begebenheiten so kristallklar gezeichnet, dass man diese direkt vor sich sehen kann, zum anderen bekommt man auch noch ganz viel über Davids Beruf des forensischen Anthropologen mit. Dadurch schafft Beckett wieder eine sehr düstere und auch leicht Gänsehaut bereitende Atmosphäre. Auch der gewählte Schauplatz, das alte, abbruchreife Krankenhaus, wird so lebendig beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, sich auf einer Lost Place Tour zu befinden.
Der Fall selber ist hoch spannend und als Leser hat man, genau wie Hunter, nicht die geringste Ahnung, was sich einst im St. Judes zugetragen haben könnte. Stück für Stück erhält man dabei Antworten und das Puzzle setzt sich langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Neben dem Fall erfährt man auch das ein oder andere über Hunters Privatleben. Doch all das schildert Beckett so geschickt, dass man selbst als Neueinsteiger in diese Serie keinerlei Verständnisprobleme haben dürfte. Ängste des Anthropologen, die sich auf Erlebnisse der Vergangenheit beziehen, werden noch einmal kurz erläutert und somit auch eventuell aufkommende Fragen beantwortet.
Wie immer begleitet man David Hunter aus dessen Perspektive in der Ich-Form, was dazu beiträgt sich ganz nah am Geschehen zu befinden. Wie auch sonst konnte ich hier wieder mit David mitzittern und seine Gefühls- und Gedankenwelt nachvollziehen. Man hat hier einfach das Gefühl, Hunter wirklich kennenzulernen, bzw. auch schon zu kennen.
Simon Beckett hat mit Hunter einen wirklich einmaligen Charakter geschaffen, der mir schon vom ersten Fall an sympathisch war und der mir mittlerweile wie ein guter Bekannter scheint. Doch nicht nur Hunter wird hier geschickt dargestellt, sondern auch die weiteren Nebencharaktere. Auch für diese nimmt sich Beckett so viel Zeit, um diese genauer zu charakterisieren und die ein glaubhaftes und authentisches Bild abgeben.
Simon Beckett hat mit Hunter einen wirklich einmaligen Charakter geschaffen, der mir schon vom ersten Fall an sympathisch war und der mir mittlerweile wie ein guter Bekannter scheint. Doch nicht nur Hunter wird hier geschickt dargestellt, sondern auch die weiteren Nebencharaktere. Auch für diese nimmt sich Beckett so viel Zeit, um diese genauer zu charakterisieren und die ein glaubhaftes und authentisches Bild abgeben.
Mein Fazit
Auch mit dem bereits sechsten Fall für David Hunter konnte mich Simon Beckett fesseln und begeistern und ich habe das Buch erst zur Seite gelegt, als ich es beendet hatte. Der Thriller wirkt von Anfang bis Ende durchdacht und logisch und das Ende sorgt noch einmal für einen Schock. Die Atmosphäre ist düster und wirkt sehr beklemmend, was noch einmal zusätzlich zur Spannung beiträgt. Eine klare Leseempfehlung für alle David Hunter Fans, aber auch für alle Thrillerfans!

Veröffentlicht am 08.02.2019

Tolle Fantasy

Feuerjäger 1: Die Rückkehr der Kriegerin
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Krona Karagin ist Schwertmeisterin und Hauptmann im Krieg auf den südlichen Inseln. Doch mit beinahe fünfzig ist sie nicht mehr die jüngste und kehrt nach ihrer Beurlaubung zurück in die Heimat. Mit kleineren ...

Krona Karagin ist Schwertmeisterin und Hauptmann im Krieg auf den südlichen Inseln. Doch mit beinahe fünfzig ist sie nicht mehr die jüngste und kehrt nach ihrer Beurlaubung zurück in die Heimat. Mit kleineren Diensten hält sie sich hier über Wasser, doch als Jerina, die Erbin eines mit Krona befreundeten Kaufmanns, sie bittet, gemeinsam auf die Suche nach einem Artefakt der Familie zu gehen, kann Krona nicht widerstehen. Sie macht sich auf die Suche nach Gefährten für dieses Abenteuer, die sie in dem kleinwüchsigen Zauberer Pintel Luffelheim und dem ruhigen Krieger Fenrir findet. Gemeinsam mit Jelina begeben sie sich auf die Suche und geraten dabei in ein Abenteuer, dessen Ausmaße keiner von ihnen vermutet hätte, denn hinter Jerina verbirgt sich ein Geheimnis. Auf ihrer Reise treffen sie auf die beiden Zwerge Lomir und Nardon, die sie von nun an begleiten. Gleichzeitig sind auch die Kriegerprinzessin Lianna und der Zwerg Thork auf einer gemeinsamen Reise und müssen dabei feststellen, dass Zwerge und Menschen sich durchaus besser verstehen könnten, als sie je geglaubt hätten.
Meine Meinung
Hui, den Inhalt dieses Fantasyromans kurz wiederzugeben, war gar nicht so einfach, denn in dieser Geschichte erlebt man so viel, dass es mir kaum möglich war, mich kurz zu fassen. Das Cover ist ansprechend und vor allem der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt. Der Einstieg in dieses Fantasyabenteuer fiel mir sehr leicht, denn Susanne Pavlovic erzählt mit einer Leichtigkeit und sehr fesselnd, so dass man als Leser ganz dicht am Geschehen bleibt. Aber womit sie mich gleich auf den ersten Seiten packen konnte, war die ungewöhnliche Heldin Krona, die hier als eine der Protagonisten fungiert.
Das Abenteuer an sich klingt zunächst nach einem typischen High Fantasy Setting. Gefährten begeben sich gemeinsam auf eine Reise und geraten dabei in ein Abenteuer. Doch dieses Gesamtpaket war einfach absolut gelungen, neben Rätseln und Action, Magie und Kämpfen erlebt man vor allem die unterschiedlichen Figuren der Geschichte hautnah.
Das Setting ist ein für High Fantasy recht typisches Gebilde, doch gemeinsam mit den Charakteren macht es einfach sehr viel Spaß, diese Welt zu erkunden. Susanne Pavlovic nimmt sich Zeit, sowohl für ihre Welt als auch für ihre Charaktere und baut diese immer tiefer aus, so dass man hier wirklich den Eindruck hat, die Personen der Geschichte zu kennen. Genau diese Personen machten dieses Fantasyspektakel für mich auch zu etwas besonderen. Allen voran Krona, die mich mit ihrer Art zum Lachen, aber auch zum Kopf schütteln brachte. Selten habe ich eine weibliche Protagonistin erlebt, die so derbe, rau und knallhart rüberkommt wie sie und doch wuchs sie mir sehr schnell ans Herz. Allein die Dialoge zwischen den Charakteren sprühen vor Lebendigkeit und sind wortgewandt, aber auch voller Wortwitz und Krona nimmt definitiv kein Blatt vor den Mund. Aber nicht nur Krona konnte mich begeistern, sondern auch die anderen Charaktere. Der schweigsame Fenrir, dessen Geheimnis man durchaus schnell erraten kann, ist das genaue Gegenteil von Krona und brachte mich mit seiner trockenen Art zum Schmunzeln. Mein “kleiner” Liebling ist Pintel Luffelheim, den ich förmlich vor mir sehen konnte und der mit seinen Versuchen zu zaubern, einfach nur zauberhaft war. Aber auch die Zwerge, die zu ihnen stoßen sind etwas besonderes. Susanne Pavlovic hat es auf jeden Fall geschafft, all ihre Figuren mit dem gewissen Etwas auszustatten und brachte mich mit all diesen unterschiedlichen Charaktere richtig zum Mitfiebern.
Mein Fazit
Ein spannendes, humorvolles, actionreiches Abenteuer mit absolut besonderen Figuren. Krona ist mir mit ihrer Art richtig ans Herz gewachsen und während ich hier von ihr schreibe, muss ich die ganze Zeit grinsen. Krona kann man nicht beschreiben, man muss sie einfach erleben. Auch wenn das Abenteuer und das Setting recht typisch ist für dieses Genre, so hat die Autorin Susanne Pavlovic doch etwas besonderes daraus gemacht.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Erwartungen übertroffen

Der Klang der Täuschung
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Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, war gerade einmal sechs Jahre alt, als ihre Mutter von einem Menschenhändler verschleppt wurde. Seitdem hat das Mädchen durch überaus geschickte Taschendiebstähle ...

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, war gerade einmal sechs Jahre alt, als ihre Mutter von einem Menschenhändler verschleppt wurde. Seitdem hat das Mädchen durch überaus geschickte Taschendiebstähle überlebt und gilt als eine der geschicktesten Diebinnen Vendas. Doch als Königin Lia auf das Mädchen aufmerksam wird und sie in ihre Dienste stellt, scheint sich für Kazi das Blatt zu wenden. Nun ist sie eine der Rahtan der Königin und gehört somit zur königlichen Leibgarde. Im Namen Lias soll sie gemeinsam mit weiteren Rahtan die Verräter ausfinding machen, die den großen Krieg zu verantworten haben. Dafür soll sie in das Reich der Rebellen Ballenger reisen, das sich so gerade noch in den Grenzen Eislandias befindet. Doch dann kommt alles anders, denn der Patrei der Rebellen, Jase Ballenger, scheint so ganz anders, als Kazi es erwartet hätte.
Meine Meinung
Schon das Cover ist wieder ein richtiger Hingucker geworden und passt sich der Reihe Die Chronik der Verbliebenen, optisch sehr gut an. Denn mit Die Chroniken der Hoffnung bezieht sich Autorin Mary E. Pearson auf die gleiche Welt, wie in ihrer ersten Reihe.
Der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz so leicht, denn hier nimmt sich die Autorin Zeit, ihre Protagonistin und deren Leben vorzustellen. Doch ganz schnell war ich mitten in die Geschichte gezogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Mary E. Pearson schreibt fesselnd, gut verständlich und mit einer ganz besonderen Art, Bilder und Personen lebendig werden zu lassen. Ihre Welt ist in allen Details durchdacht und konnte mich richtig begeistern.
Dieses Mal findet das Geschehen auf dem Land der Ballengers statt, Höllenrachen und die Torsfeste stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens und nicht nur die beiden gelungenen Karten im Inneren des Buches lassen die Landschaft lebendig werden. Mary E. Pearson beschreibt intensiv, aber ohne sich in unnötigen Details zu verlieren, womit sie dem Leser einen großen Raum eigener Fantasie zugesteht.
Auch die Handlung an sich hat einiges zu bieten und neben actionreichen Kämpfen und unerwarteten Ereignissen gibt es auch noch etwas fürs Herz. Dabei ist die Liebesge-schichte zwischen Kazi und Jase gar nicht so sehr im Mittelpunkt, auch wenn diese den roten Faden der Geschichte bildet. Man fühlt und spürt mit beiden mit und so manches Mal begleiten einen die Zweifel der Protagonisten. Kann man dem Menschen gegenüber vertrauen? Gerade im letzten Teil des Buches steigt die Spannung noch einmal ordentlich an und die Autorin lässt noch einige Fragen offen, um neugierig auf den nächsten Band zu machen. Vor allem der Cliffhanger zum Schluss lässt mich neugierig zurück.
Die Geschichte wird aus kapitelweise wechselnden Perspektiven zwischen den Protagonisten Kazi und Jase in der Ich-Form erzählt. Dadurch bekommt der Leser ganz nah die Gefühle der Charaktere präsentiert und ich konnte mich immer wieder in beide hineinversetzen.
Diese beiden Charaktere haben auch ganz schnell mein Herz eingenommen. Die siebzehnjährige Kazi war mir schon auf den ersten Blick sehr sympathisch, denn sie ist mutig und clever und lässt sich nicht so leicht beeindrucken oder unterkriegen. Jase Ballenger hat aber ebenfalls etwas ganz besonderes, denn nach dem plötzlichen Tod seines Vaters nimmt der gerade einmal neunzehnjährige die Rolle des Familienober-haupts, des Patreis, ein. Damit trägt er allerdings nicht nur die Verantwortung für seine sehr große Familie, sondern auch für die Einwohner von Höllenrachen. Jase muss oftmals Entscheidungen fällen, die ihm nicht leicht fallen und doch spürt man, dass auch er das Herz am rechten Fleck trägt.
Doch nicht nur die beiden Protagonisten waren mir hier sympathisch, sondern auch Jases gesamte Familie und auch Kazis Begleiterinnen bekommen hier die nötige Portion Leben eingehaucht und konnten mich überzeugen.
Mein Fazit
Nach einem kurzen Moment des Zweifels zu Beginn der Geschichte, konnte mich Autorin Mary E. Pearson mit Der Klang der Täuschung absolut abholen und fesseln. Worldbuilding, Schreibstil und Charakterdarstellungen haben mir genauso gut gefallen, wie die spannende und abwechslungsreiche Handlung. Der Cliffhanger und einige offene Fragen lassen mich gespannt auf den nächsten Band warten. Eine tolle Geschichte, die mir absoluten Lesespaß bereitet hat.