Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2019

Ein wichtiges Buch

6

Aufgrund des großen Hypes und meiner Begeisterung für Laura Kneidls ersten beiden New Adult-Romane, hatte ich hohe Erwartungen an Someone New.
Zunächst einmal kann ich positiv anmerken, dass sich das Buch ...

Aufgrund des großen Hypes und meiner Begeisterung für Laura Kneidls ersten beiden New Adult-Romane, hatte ich hohe Erwartungen an Someone New.
Zunächst einmal kann ich positiv anmerken, dass sich das Buch dank Laura Kneidls flüssigem Schreibstil gut liest. Die Seiten verfliegen beim Lesen nur und sie hat eine einmalige Atmosphäre geschaffen, in der man sich wohl fühlt und als Leser gerne zurückkehrt. Das Buch besteht aus vielen lebendigen Szenen, die dafür sorgen, dass man sich gut unterhalten fühlt.
Die Charaktere werden alle gut vorstellbar beschrieben und sind mir sympatisch. Micah ist sehr selbstbewusst und nicht auf den Mund gefallen, wodurch sie etwas ganz eigenes erhält. Manchmal wirkt sie in Bezug auf Julian etwas zu ungeduldig, aber aufgrund ihrer erfrischenden Art, habe ich gerne aus ihrer Sicht gelesen. Etwas, das mir an ihr besonders gut gefällt, ist, dass ihre Familie ihr so wichtig ist und sie zu Beginn der Geschichte das Ziel verfolgt, ihre Eltern und ihren Bruder wieder zusammenzubringen. Das ist neu für mich gewesen, da die meisten reichen Mädchen aus New Adult-Geschichten sich zu Beginn des Studiums für den endgültigen Bruch entscheiden und nicht so hoffnungsvoll wie Micah gestimmt sind. In dieser Denkweise zeigt sie viel Reife für mich und sie macht das Buch auch realistischer, weil man trotz solcher Probleme nicht einfach damit aufhört, seine Eltern zu lieben. Als Hauptperson empfinde ich sie somit als sehr gut ausgearbeitet, da man ein rundes Bild von ihr erhält. Außerdem gefällt mir die Idee, dass sie ein so großer Comic-Fan ist und man ihr das auch immer wieder anmerkt. Die Bezüge zu anderen Comics, Serien und Filmen empfand ich zwar als zu viel, weil das das Lesen irgendwann anstrengend macht, wenn man die erwähnten Dinge nicht kennt, aber rundet Micah als Charakter dennoch gut ab.
Julian habe ich schnell ins Herz geschlossen. Man erfährt zu Beginn der Geschichte zwar nicht viel über ihn, aber merkt dennoch, dass er ein gutes Herz besitzt. Er wirkt sehr sensibel und ich finde es authentisch geschildert, wie er langsam immer offener wird. Auch muss ich positiv anmerken, dass er trotz seiner schwierigen Vergangenheit sich nicht zu einem Bad Boy entwickelt, obwohl seine anfangs undurchdringliche Art darauf hindeuten hätte können.
Etwas, das mir besonders gut gefällt ist, dass sich die Liebesgeschichte zwischen ihm und Micah langsam entwickelt. Erst entsteht eine Freundschaft und erst nach einiger Zeit wird daraus mehr, wodurch die Entwicklung glaubwürdig dargestellt wird. Manchmal hätte ich mir mehr Funken zwischen ihnen gewünscht, so wie sie bei ihrer ersten Begegnung zu spüren waren, aber bis zum Ende hin stimmt die Chemie zwischen ihnen und sie präsentieren eine Beziehung, bei der vor allem zum Schluss die Gefühle stimmen.
In den ersten 400 Seiten findet sich nicht viel Spannung, weil hauptsächlich nur Micahs Alltag beschrieben wird, wodurch sich die Handlung sehr zieht. Als Leser habe ich das jedoch nicht als Problem empfunden, weil durch Laura Kneidls lockeren Schreibstil und die lebhaften Charaktere dennoch Dynamik herrscht. Somit langweilt man sich hier trotz des kaum vorhandenen Spannungsaufbaus nicht. Die letzten 100 Seiten stecken dafür voller Spannung und großer Gefühle, so, dass man während dem Lesen dieser das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Die Nebencharaktere sind mir auch sympatisch und ich finde es toll, dass Laura Kneidl deren Hobbys mit aktuellen Themen verknüpft. Auri und Cassie sind zum Beispiel in der Cosplay-Szene unterwegs und Aliza führt einen erfolgreichen Koch- und Backblog. Das macht die Geschichte und die Charaktere nahbarer.
Man merkt beim Lesen schnell, dass Laura Kneidl ein diverses Buch schreiben wollte. Das finde ich in erster Linie gut, weil es meiner Meinung nach mehr Diversität in Büchern geben sollte.
Allerdings muss ich zugeben, dass es auf mich in Verbindung mit den "Problemen" und der präsentierten Intoleranz anderer zu aufgezwungen wirkt und die Nebencharaktere - mit Ausnahme von Aliza, zu sehr durch ihren Hintergrund definiert werden. In anderen diversen Büchern, die ich gelesen habe, wirkt die Atmosphäre natürlicher und die Diversität "normaler", weshalb mir das bei Someone New im Vergleich zu diesen aufgefallen ist. Auch in Bezug auf persönliche Erfahrungen, weil ich selbst ein buntes Umfeld habe, aber das ist eine subjektive Wahrnehmung und empfindet jeder Leser anders.
Micahs beste Freundin Lilly wird zum Beispiel die ganze Zeit als Teen-Mom dargestellt, aber ich habe nicht das Gefühl etwas über richtige Charaktereigenschaften von ihr zu erfahren. Bei Micahs Bruder Adrian geht es, bis darauf, dass er Architektur studieren möchte, immer nur um seine Sexualität. In Bezug auf Cassie und Auri habe ich die Szene, in der Cassie Auris Hautfarbe als Grund dafür nennt, dass sie noch keine Beziehung führen, als überspitzt dargestellt empfunden. Ich bin der Ansicht, dass es ihr egal sein könnte, was andere davon denken, wenn sie ihn wirklich liebt, womit ihre Argumentation nicht ganz Sinn für mich ergibt und mich mit einem mulmigen Gefühl zurück gelassen hat. Die Szene wirkt auf mich aufgezwungen und ich denke, dass sie Personen in Auris Situation nicht das richtige Gefühl vermittelt und sich etwas mit der eigentlichen Botschaft der Geschichte widerspricht.
Wie gesagt finde ich es zwar gut, dass viele wichtige Themen angesprochen werden, aber aufgrund der Menge erhalten die einzelnen meiner Meinung nach leider nicht die Tiefgründigkeit, die sie verdient hätten. Hier wäre es meiner Meinung nach sinnvoller gewesen, diese auf mehrere Bücher zu verteilen, um ihnen gerecht zu werden oder sie nicht mit angeblichen Problemen zu verknüpfen. Beispielsweise wird in Bezug darauf auch die Situation mit Micahs Bruder Adrian zu einfach gelöst, obwohl man viel daraus hätte machen können. Dadurch hatte ich den Eindruck, dass es der Autorin nur darum ging möglichst viele Gruppen zu vertreten. Das allein reicht für mich jedoch nicht aus, weil ich der Meinung bin, dass man diesen Gruppen auch gerecht werden muss, wenn man sie einbringt.
Auch finde ich es schade, dass die ganze Elterngeneration als intolerant beschrieben wird und es so wirkt, als ob nur Micah und ihre Freunde tolerant wären und das restliche Umfeld nicht. Natürlich ist mir bewusst, dass es leider nach wie vor viele intolerante Menschen gibt und ich finde es gut, dass Laura Kneidl mit Someone New dagegen spricht und zeigt, dass wir mehr Akzeptanz und Toleranz brauchen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass sich die Gesellschaft in einem Wandel befindet und viele Eltern ihre Kinder unterstützen. Genauso wie die meisten jungen Menschen offen sind. Hier hätte ich es als glaubwürdiger und realistischer empfunden, wenn man ein Elternpaar als unterstützend dargestellt hätte und ein paar Freunde aus Julians Vergangenheit erhalten geblieben wären.
Julians Geheimnis erfährt man erst gegen Ende des Buchs und es wird sicher viele überraschen, weil das Thema in der Literatur bisher kaum behandelt wurde. Ich finde es unglaublich toll, dass sich Laura Kneidl dafür entschieden hat über sein Thema zu schreiben und dadurch Menschen in seiner Situation eine Stimme gibt. Seine Ängste und Gefühle werden authentisch geschildert und ich habe mit ihm mitgefühlt, weil Laura Kneidl sein Geständnis so emotional und nachvollziehbar schildert. Man merkt in Bezug darauf auch, dass sich die Autorin mit dem Thema auseinandergesetzt und viel recherchiert hat. Das Buch wird sicher vielen Menschen in Bezug darauf die Augen öffnen. Es zeigt nämlich, dass wir alle nur Menschen sind und das ist eine wichtige Botschaft, die von mehr Personen gehört werden sollte.
Für mich kam die Hauptthematik dann aber leider etwas zu kurz. Nachdem Micah von Julians Geheimnis erfährt, wird das relativ schnell abgehandelt und auch Micah verarbeitet das zu schnell. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn Julians Thema mehr im Fokus gestanden hätte und man sich mehr Zeit dafür genommen hätte. Ich persönlich hätte es einfach interessant gefunden, mehr darüber zu erfahren, weil das Thema sehr weit geht. Dennoch finde ich es schön, dass Micah so offen reagiert, weil das die Botschaft der Geschichte verdeutlicht.
Alles in allem, hat mir Someone New somit gut gefallen und ich finde, dass es ein wichtiges Buch ist, das von vielen gelesen werden sollte. Ich finde es toll, dass sich Laura Kneidl dafür entschieden hat über das Thema zu schreiben. Ihr Schreibstil ist wie bereits erwähnt super und die Charaktere sind mir sympatisch und halten die Geschichte lebendig. Außerdem trägt das Buch eine wichtige Botschaft und zeigt, wie wichtig Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft sind. Someone New hebt sich auf jeden Fall von anderen Büchern des Genres ab. Es gibt für mich nur kleinere Schwächen bei der Umsetzung und ich hätte mir vor allem gewünscht, dass das Hauptthema mehr im Fokus steht. Aus diesem Grund kommt Someone New für mich trotz der wichtigen Themen leider nicht an Berühre mich. Nicht heran.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das von vielen gelesen werden sollte und sich aufgrund der Thematik auch von anderen Büchern des Genres abhebt. Nur in der Umsetzung gibt es meiner Meinung nach kleinere Schwächen.

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Veröffentlicht am 24.02.2019

wie Licht und Schatten, wobei das Licht überwiegt

1

Diese Rezension enthält SPOILER!

Ich finde es schwer dem Buch eine Bewertung zu geben, einerseits finde ich das Thema wichtig, es hat mich bewegt und mich auch sehr berührt und interessiert,
auf der ...

Diese Rezension enthält SPOILER!

Ich finde es schwer dem Buch eine Bewertung zu geben, einerseits finde ich das Thema wichtig, es hat mich bewegt und mich auch sehr berührt und interessiert,
auf der anderen Seite haben mich auch ein paar Punkte in dem Buch gestört.

Ich fange mal mit den nach meiner Meinung negativen Punkten an und arbeite mich dann zu denen, die ich geliebt habe vor und die dieses Buch für mich auch so gut gemacht haben.

Ein Punkt und der mich wirklich massiv gestört hat, waren die verschiedenen Klischees, die dann trotz der Diversität in der Geschichte, vorhanden waren.
Micahs Eltern sind Anwälte und fast immer, wenn sie sich Intolerant oder unangemessen verhalten haben, sei es nun im Bezug auf Micahs Wünsche und ihr Leben, Adrians Sexualität, oder nicht reichen Menschen im Allgemeinen wurde ihr Beruf erwähnt. Das Klischee, Anwälte waren einfach kalte Menschen und nur auf Geld bedacht, ist einfach nur alt und es steckt Leute in Schubladen.

Als nächste Adrian, Laura Kneidels Charakter sind im Allgemeinen wirklich toll, vielseitig und man kann sich gut in sieh hineinversetzen, doch bei Adrian ging es mir nicht so, ganz im Gegenteil.
Adrian wurde unfreiwillig geoutet, vor seinen Eltern und diese zeigten ihm nichts als Ablehnung und Verachtung, weshalb er von Zuhause weggegangen ist. Dass ist noch vollkommen verständlich, doch dass er auch seine Zwillingsschwester einfach ohne ein Wort verlassen hat, war einfach nicht nachvollziehbar. Es hat auch nicht zu der Darstellung gepasst, dass die beiden sich ihr ganzes Leben so nah waren, alles gemeinsam unternommen haben und sogar ihre Zukunft an der Universität zusammen geplant hatten.
Dass er im späteren Verlauf der Geschichte, als er sich dann doch dazu bereiterklärt, Micah zu treffen, ihre Gefühle herunterspielt fand ich wirklich schade und Micah wurde dadurch wieder in einen Zwiespalt gedrängt. Auf der einen Seite liebt sie ihren Bruder, will ihn zurück und wieder in ihrem Leben haben, auf der anderen Seite merkt sie im Laufe der Geschichte, wie egoistisch ihr Bruder ist und dass sie sich immer zurückgenommen hat. Durch das schnelle Abtun ihrer Gefühle und der einfachen Aussprache mit Adrian, der ich eine wirklich dürftige Begründung gibt, warum er sich nicht bei ihr gemeldet hat, nimmt sie und Ihre Gefühle wieder zurück.
Dass er nicht wusste, ob Micah wie ihre Eltern reagiert, finde ich wirklich gemein von ihm. Es wirkt, als würde er seine Schwester gar nicht wirklich kennen.


Das Letzte und auch dass, was ich am meisten zu bemängeln habe, ist, dass das Buch, wenn man es liest in zwei Teile geteilt ist.
Im ersten Teil geht es viel um Micah, ihren Umzug, der Start in einen neuen Lebensabschnitt und um ihre neuen und alten Freundschaften.
Sie lernt Alice kenne, Cassi und Auri und stellt fest, dass Julian ihr Nachbar ist.
Laura Kneidel geht viel auf die Nebencharaktere ein und ihr Alltag wird oft beschrieben, wodurch sich Situationen ähneln oder gleich sind, wodurch sich das Buch zieht. Die Beziehung zwischen Julian und Micah baut sich langsam auf, was ich durchaus angenehm und realistisch finde. Die Handlungen der beiden waren auch gut verständlich, nachvollziehbar und nicht irrational, doch dadurch gab es auch uninteressante Passagen und das Buch konnte nicht wirklich an Fahrt aufnehmen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass durch die langsame Erzählweise Spannung erzeugt werden sollte, doch das hat nicht wirklich funktioniert, meine Gedanken sind dadurch abgeschweift.

Im zweiten Teil geht dann alles etwas flotter, was endlich Spannung gebracht hat und mich persönlich auch viel stärker gefesselt hat.
Leider wurde dem zweiten Teil auch etwas Raum und Zeit gestohlen, da der erste Teil länger und etwas zähflüssiger war, was dem Buch nicht unbedingt gutgetan hat, da für mich der zweite Teil, der weitaus bedeutender und bewegender war.

Obwohl mich die vielen ausführlich behandelten Nebencharaktere ein wenig gestört haben, war es zugleich auch etwas Positives. Die Liebe, die in die Charakterentwicklung gesteckt wurde und die Diversität, die es unter den verschiedensten Personen gab war großartig.
Alle Charaktere werden super in die Geschichte eingeflochten und sind auch wirklich wichtig für das Buch, man lernt sie lieben und ich habe mich sehr gefreut, dass Cassi und Auri ein eigenes Buch bekommen, da einem die Beiden schnell ans Herz wachsen.

Viele Szenen haben unglaublich viel Humor oder ein Augenzwinkern wodurch ich oft schmunzeln musste. Auch keine Stelle im Buch hat mich wirklich massiv gestört, sodass ich mich daran aufgehängt hätte. Natürlich haben mich Micahs Eltern sehr geärgert und auch Adrian hat mir ab und an ein Stirnrunzeln abverlangt, aber im Großen und Ganzen hab es keine Stelle, die problematisch für mich war.

Die Liebesgeschichte von Julian und Micah hat mir sehr gefallen, doch leider wurde ihr nicht so viel Raum gegeben wie sie verdient hätte.
Durch den langen ersten Teil wurde dem wichtigen Teil der Geschichte Raum genommen, den er dringen gebraucht hätte.

Das Julian Trans ist, habe ich bis zuletzt nicht geahnt, selbst bei der Szene in Idaho war mir das noch nicht wirklich klar. Ich war einfach nur verwirrt und dadurch war das eindeutig der Höhepunkt der Geschichte zumindest für mich.
Dass Julian Micah sein Geheimnis nicht verraten hat, konnte ich sehr gut verstehen. Obwohl sie ihm von ihrem Bruder erzählt hat, stell ich mir das unglaublich schwer vor, sich zu „outen“.




Wie Micah reagiert hat war einfach toll und es hat gut zu ihr gepasst. Sie war verletzt, dass er nicht früher etwas gesagt hat, doch sie hat ihm keine Vorwürfe gemacht, sondern ruhig mit ihm geredet, ihm gehalten und ihm gezeigt, dass man auch Zuspruch und Liebe bekommen kann, nicht nur Ablehnung, so wie bei seiner Mutter.
Das Buch war leider so gut wie zu Ende, als es dann um das Thema Trans ging und ich hätte mir gewünscht, dass das ganze etwas ausführlicher gewesen wäre.
Es wurde nur kurz angeschnitten, wie eine solche Geschlechtsumwandlung funktioniert, dabei hätte mich das sehr interessiert und auch Julian kam an dieser Stelle irgendwie zu kurz.
Laura Kneidel hat zwar erklärt, warum sie nicht aus Julians Sicht geschrieben hat, da sie das selbst nicht erlebt, aber dennoch wurde das Thema zu kurz angesprochen, dafür dass es genau darum in diesem Buch eigentlich ging.

Die Szene in Idaho war schrecklich und bewegend zugleich. Es war ein wunderbarer Gegensatz. Julians grausame Mutter, die ihren Sohn von sich gestoßen hat, nur weil er nicht mehr im falschen Körper bleiben wollte. Auf der anderen Seite Micah, die ohne mit der Wimper zu zucken auf Julians Seite war und ihn gestützt hat.
Dasselbe hätte ich mir auch bei den Eltern der beiden gewünscht.
Sowohl Julians als auch Micahs Eltern haben negativ auf Julians Trans sein als auch auf Adrians Homosexualität reagiert.
Ein positives Beispiel wäre sicher ein schönes und ermutigendes Signal gewesen.

Um das ganze abzuschleifen sage ich noch ein Paar Worte zu dem Text vor der Danksagung.
Diese hat mir gut gefallen und hat das Buch perfekt abgeschlossen.

Selbst nach meiner Rezension weis ich noch nicht wirklich, wie ich „Someone Nwe“ bewerten soll.
Das Buch war für mich nicht so flüssig zu lesen wie die anderen Bücher von Laura Kneidel und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, haben mich mehr Sachen gestört als ich gedacht hatte.
Auf der Anderen Seite habe ich mich sehr gefreut, dass eine so populäre Autorin ein solches Thema aufgreift und so positiv und romantisch rüberbringt.

Schlussendlich werde ich dem Buch wohl 3,75 bis 4 Sterne geben, da der Zweite Teil des Buches mich für den etwas langatmigen ersten Teil entschädigt hat.

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Veröffentlicht am 11.02.2019

wichtige Thematik fesselnd aufgegriffen - überrascht aber nicht so sehr, wie der krasse hype vermuten lässt!

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Micah, Tochter aus reichem, versnobten Anwaltshaus, trifft kurz nach Antritt ihres Studiums auf ihren neuen Nachbarn: Es ist Julian, den sie einige Zeit zuvor als Kellner auf einer Party bei ihren Eltern ...

Micah, Tochter aus reichem, versnobten Anwaltshaus, trifft kurz nach Antritt ihres Studiums auf ihren neuen Nachbarn: Es ist Julian, den sie einige Zeit zuvor als Kellner auf einer Party bei ihren Eltern kennengelernt und um seinen Job und seine Bezahlung gebracht hat. Sie will ihr schlechtes Gewissen beruhigen, aber Julian bleibt unnahbar und distanziert. Davon lässt sie sich aber nicht abhalten, ist sie doch fasziniert von ihm und will seine Nähe suchen. Auf der Suche nach "seinem Geheimnis", das ihn dazu bringt, niemanden nah an sich heran zu lassen, entwickelt sich - sonst wäre es doch kein New Adult Roman - dennoch eine Liebesgeschichte zwischen ihnen.

Kaum ein Buch wurde mit so viel Spannung erwartet wie dieses, kaum ein New Adult Roman wurde in jüngster Vergangenheit so gehyped und hatte eine solche Aufmerksamkeit. So kam auch ich nicht drum herum, so schnell wie möglich den neuen Roman von Laura Kneidl zu lesen: Gewohnt flüssig und klar schreibt sie, bringt die Persönlichkeit von Micah dem Leser aus der Ich-Perspektive nahe und stellt Julian, Aurie, Cassie, Lilly und Aliza vor, ebenso wie Micahs Zwillingsbruder Adrian. Wie immer lässt einen ihre Schreibstil nicht abschweifen, sondern gespannt weiterlesen, ohne Umschweife schreibt sie deutlich auf den Punkt. Auch beginnt der Einstieg in die Welt um Micah gemächlich, bis dann zum Ende hin viel auf einmal passiert und sich die Story fast überschlägt.

Leider muss ich bereits an dieser Stelle sagen, dass mich "Someone New" nicht so überzeugt hat, wie der Hype es hat vermuten lassen: Es bleibt eine recht spannende New Adult Lovestory mit krassem Plottwist, der einen kontroversen Hintergrund hat - mit absoluter Sicherheit ist mir die Brisanz dieses Hintergrundes klar, und auch ich empfinde es als durchaus wichtig, dass die Thematik dahinter viel von ihrer Stigmatisierung abbauen sollte. Dennoch gilt es in meinen Augen für einen herausragenden Roman nicht nur ein brisantes, tabuisiertes Thema aufzugreifen.

Jedoch hat es mir sehr gut gefallen, mit welcher Selbstverständlichkeit weitere nicht "typische" Themen aufgegriffen wurden: Cosplay, Live Action Role Play, homosexuelle Orientierung, Schwangerschaft in jungen Jahren etc. Eine solche Selbstverständlichkeit für sämtliche Neigungen, Vorliegen, Hobbys, Lebensereignise ... die etwas aus der Reihe tanzen, wünsche ich mir auch im echten Leben!

AB HIER SPOILER
Micahs Charakter bleibt für mich etwas flach, ihr Bruder Adrian nach seinem Auftauchen auch. Was genau hat ihn dazu bewegt, den Kontakt abzubrechen? Seine Erklärung, sich seiner Zwillingsschwester nicht anvertrauen zu können, bleibt für mich schwach. Generell fehlt es mir an Tiefe der Beziehung zwischen den beiden, obwohl immer wieder Versuche auftauchen, die Geschwisterliebe zwischen den beiden zu illustrieren.

Nach dem großen Knall um Julians frühere Identität passiert alles Schlag auf Schlag. Mir ging es im Vergleich zum gemächlichen Anlauf zu Beginn etwas zu schnell.

Was mich aber vor Allem nicht ganz überzeugt hat, ist die Beziehung zwischen Julian und Micah: Versteht mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von Laura Kneidl, und bspw. Sage und Luca habe ich GELIEBT. Bei den beiden konnte ich ihre Gefühle zueinander förmlich durch die Buchseiten hindurch spüren, das hat mir bei Micah und Julian einfach gefehlt. Für mich blieb die Gefühlswelt zwischen den beiden einfach flach. Ich konnte nicht fühlen, was Micah an Julian so reizt und was er in ihr auslöste, damit sie weiterhin den Kontakt zu ihm sucht.

Insgesamt möchte ich aber auch betonen, dass das hier alles "Meckern auf hohem Niveau" ist - in Anbetracht des Hypes um Someone New bin ich aber davon überzeugt, dass eine Rezension mit einer besonderen Strenge verfasst werden sollte.

ZUSAMMENFASSUNG
Ich habe Someone New gern und zügig gelesen und war ganz angetan aufgrund der Selbstverständlichkeit, mit der Micah und ihre neuen und alten Bekanntschaften durch ihr jeweils nicht ganz dem Stereotypen entsprechenden Leben gehen. So viel Akzeptanz in allen Bereichen wünsche ich mir auch für's echte Leben! Allerdings konnte mich die Liebesbeziehung zwischen Micah und Julian nur bedingt überzeugen - mir hat es ein wenig an Gefühl gefehlt.

Alles in allem kann ich Someone New getrost empfehlen, möchte aber die riesigen Erwartungen und Hoffnungen auf einen bahnbrechenden Roman etwas zurückschrauben!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Wichtige Themen, die im Buch angesprochen werden

1

Meinung

Someone New von Laura Kneidl ist jedem, der das Lyx Verlag oder das Genre New Adult liebt, ein Begriff. Das Buch ist das wohl am meisten gehypte Buch derzeit. Auf den Social Media Plattformen ...

Meinung

Someone New von Laura Kneidl ist jedem, der das Lyx Verlag oder das Genre New Adult liebt, ein Begriff. Das Buch ist das wohl am meisten gehypte Buch derzeit. Auf den Social Media Plattformen ist das Buch in Unmengen zu sehen. Viele positive Meinungen wurden kundgetan und Liebeserklärungen an die Autorin und ihrem Buch wurden so in die Welt getragen, vereinzelt gab es aber auch negative Meinungen bzw. Punkte, die angesprochen wurden.
Ich habe mir durch die Leserunde bei der Lesejury die Möglichkeit geben lassen, mir einen eigenen Eindruck vom Buch zu verschaffen. Nach dem Lesen kann ich ganz klar sagen, dass ich sowohl einige der hochgelobten Punkte nachvollziehen kann, aber auch die kritischen Punkte, die negativ ausfielen.

[Weiterlesen ...]

Im Buch werden viele Charaktere mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen vorgestellt. Dabei entsteht ein Überfluss bzw. Über-Reiz an Persönlichkeiten. Das Besondere an den Persönlichkeiten ist, dass die Autorin sich der Randgruppen der Gesellschaft bedient hat. Sie geht dabei auf wichtige Themen wie Homosexualität, Idealbild der Gesellschaft, Sexualität, Rassismus, Teeniemutter und vieles mehr ein. Was im Grunde nicht schlecht ist, aber dadurch dass die Autorin versucht hat alles abzudecken, kam die Geschichte um den Bruder von Micah zu kurz. Ich denke, dass weniger mehr ist. Hätte die Autorin weniger aus der Kister der Randgruppen genommen, hätte sie mehr auf einige der Randgruppen eingehen können wie die Homosexualität und das Idealbild der Gesellschaft. So hatte ich beim Lesen oft das Gefühl gehabt nur so über die Themen hinweg zu lesen ohne wirklich darauf einzugehen.
An sich waren aber alle Charaktere sehr sympathisch. Aber unabhängig davon, hätte ich mir weniger Charaktere gewünscht, damit die wichtigen Themen mehr Raum hätte bekommen können.

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wie zu Erwarten einfach nur toll! Ich habe "Die Krone der Dunkelheit" von ihr gelesen und war direkt von ihrem Schreibstil verzaubert. Die Charaktere haben Ecken und Kanten und sind voller Details. Auch den Aufbau der Geschichte fand ich super. Voller Spannung und Vermutungen, die man sich beim Lesen machen konnte. Als das Geheimnis um Julian gelüftet wurde, war ich komplett überrascht, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Aber der Zauber der Geschichte legte sich, als Micahs Reaktion darauf viel zu rasant war und ja, nicht authentisch. Die Zeit zum Nachdenken und Überdenken spürte man auf keiner Seite, obwohl das eine Wende in ihrer Beziehung war. Was die Geschichte ebenfalls unrealistisch erschienen ließ, war die Überdosis an Randgruppen, die sich in dem Plott befanden. Dass Jeder aus dem Freundeskreis eine ungewöhnliche Lebenserfahrung hatte, ist im echten Leben recht selten.

Trotz meiner Kritik finde ich das Buch gut, denn die Themen, die im Buch aufgegriffen wurden, sind wichtig und regen einen zum Nachdenken an!

Fazit

Someone New vermittelt viele wichtige Themen, die durch die Vielfalt an Charakteren an Stärke verliert und die Themen somit nicht so stark behandelt, wie ich es mir für die Geschichte gewünscht hätte. Gegen Ende ging vieles zu schnell, sodass die Glaubwürdigkeit der Geschichte etwas nachließ. Es ist aber dennoch ein gutes Buch, das ich weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 10.02.2019

Was für ein Buch

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Meine Meinung
Zunächst einmal muss ich kurz auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Natürlich hat das Aussehen eines Buches keinen Einfluss auf meine Bewertung ... allerdings finde ich dennoch, dass auch ...

Meine Meinung
Zunächst einmal muss ich kurz auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Natürlich hat das Aussehen eines Buches keinen Einfluss auf meine Bewertung ... allerdings finde ich dennoch, dass auch der Verlag mal ein wenig Lob verdient hat, wenn er so etwas tolles gestaltet. Also, lieber LYX-Verlag - wow, das habt ihr wirklich klasse gemacht!

"Someone New" ist ja im Moment wirklich sehr gehypt. Umso gespannter war ich auf das Buch (obwohl ich auch verstehen kann, dass einige sich langsam ein bisschen davon belästigt fühlen ... ?) und habe mich daher riesig gefreut, als ich es vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. Im Übrigen war das Buch auch mein erstes von Laura Kneidl - ich bin also vollkommen unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und wusste nicht, was mich erwartet.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass die Autorin einen unglaublich angenehmen Schreibstil hat. Er ist flüssig zu lesen und noch dazu extrem fesselnd. Ich habe tatsächlich knapp 100 Seiten im Zug gelesen, obwohl es mir sonst recht schwer fällt, mich während einer Zugfahrt auf ein Buch zu konzentrieren. Man fliegt nahezu durch die Seiten - echt klasse!

Nun aber zur Geschichte selbst: Die Charaktere waren mir von der ersten Seite an sympathisch und ich habe mich sofort in der Geschichte wohlgefühlt. Besonders Micah mit ihrer nerdigen und direkten Art hat es mir wirklich angetan und auch Julian, den ich als unglaublich interessanten und authentischen Charakter empfand, konnte mich sofort für sich einnehmen. Und dann ist da natürlich noch Laurence - OH GOTT! Wie süß kann ein Tier bitte sein? Was soll ich sagen, der kleine Kater war wirklich ein großes Highlight für mich (... irre Katzenlady).

Auch an Spannung hat es im Buch nicht gemangelt. Schon gleich zu Beginn wird deutlich, dass Julian ein großes Geheimnis hat - und ich wollte so unbedingt wissen, was es ist, dass ich nach etwa 300 Seiten nicht mehr warten konnte und ins Nachwort gelunscht habe ... ? "Ach komm schon, Helena ... nur den ersten Satz. Das wird ja wohl nicht schaden ..." Ich kann euch nur sagen: OH DOCH! Tut das nicht! Schon der erste Satz des Nachworts spoilert die komplette Geschichte - aber ehrlich gesagt hat das meinem Lesevergnügen keinen großen Abbruch getan (und ich will auch lieber gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn mich die Auflösung unvorbereitet getroffen hätte ... dann wäre ich wohl aus den Latschen gekippt).

So, und auch wenn es mir lieber wäre, die folgenden Dinge nicht schreiben zu müssen ... kommen wir jetzt zu meinen Kritikpunkten. Ich habe großen Respekt davor, dass Laura Kneidl sich an solch eine Thematik herangewagt hat. Schließlich geschieht das viel zu selten in Büchern und ich kann mir vorstellen, dass es, leider, einige Menschen gibt, die solche Dinge lieber totschweigen würden, als sie anzusprechen - oder eben darüber zu lesen. Ich finde es also wirklich klasse, dass sie in "Someone New" diese Thematik aufgreift. Allerdings muss ich leider sagen, dass mir viel zu sehr die Tiefe gefehlt hat. Die Autorin wartet, vermutlich der Spannung wegen, so lange damit, Julians Geheimnis aufzulösen, dass am Ende kaum noch Seiten übrig bleiben, um die Sache zu vertiefen. Mir war das alles viel zu sehr auf "Drama" ausgerichtet, als darauf, aufzuklären - was ich unglaublich schade finde! Das Buch hätte einfach so viel Potenzial gehabt, Augen zu öffnen ...

Fazit
Tatsächlich fällt es mir in diesem Fall ziemlich schwer, das Buch zu bewerten und meine Meinung auf den Punkt zu bringen. Nicht etwa, weil ich die Geschichte schlecht finde - nein, ganz und gar nicht! Sondern vielmehr, weil ich immer ein großes Problem damit habe, wenn wichtige Thematiken in Büchern verarbeitet, aber nicht richtig ausgearbeitet werden. Trotzdem ist dieses Buch aber ein guter Schritt in die richtige Richtung - und das rechne ich Laura Kneidl hoch an.