Profilbild von kleine_welle

kleine_welle

Lesejury Star
offline

kleine_welle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kleine_welle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2016

Einfach nur Wow

Winter is Coming
0

Dieses Sachbuch handelt von Game of Thrones. Die Autorin zieht Vergleiche zum Mittelalter und Geschichten aus dieser Zeit. Es soll eine Hommage an die Fernsehserie und die Buchreihe sein. Um es mit ihren ...

Dieses Sachbuch handelt von Game of Thrones. Die Autorin zieht Vergleiche zum Mittelalter und Geschichten aus dieser Zeit. Es soll eine Hommage an die Fernsehserie und die Buchreihe sein. Um es mit ihren eigenen Worten auszudrücken, es zeigt „Parallelen, Anklänge, strukturelle Gleichheiten und gemeinsame Ansichten“.

Das Cover zeigt den Eisernen Stuhl und ist deshalb auch sehr düster gehalten. Das ist natürlich ganz passend zu GoT.
Mir gefällt es, das die Autorin versucht, dieses Sachbuch ohne Spoiler zu gestalten. Wo es allerdings unvermeidbar ist, hat sie Zeichen an den Rand des Textes gedruckt. So kann jeder GoT-Fan das Sachbuch lesen, egal an welcher Stelle im Buch er sich gerade befindet. Ich habe z.B. noch nicht alle Bücher gelesen und war so immer vorgewarnt.
Die Abbildungen im Buch haben mir auch gut gefallen, meist waren es natürlich Bilder aus dem Mittelalter, die zum Thema passend gewählt wurden, aber so konnte man sich einige Gebiete besser vorstellen. Die einzige Abbildung die mir im ganzen Buch gefehlt hat, war eine Karte von Westeros und Essos. Da die Kapitel schön strukturiert nach Gebieten geteilt waren und Carolyne Larrington sehr bildreich die Reise durch Westeros und Essos beschreibt, hätte ich gerne dies nochmal direkt nachverfolgt ohne einen Roman von Das Lied von Eis und Feuer zu öffnen.
Doch trotz der guten Strukturierung, fand ich die Verweise auf spätere Kapitel etwas nervig. Man war gerade in einem Thema so gut drinnen und dann sagt einem die Autorin, darauf kommen wir in einem späteren Kapitel zu sprechen. Das waren teilweise böse Cliffhanger und so kam ich auch manchmal aus dem Lesefluss raus. An einigen wenigen Stellen wiederholte sie sich dann dadurch auch ein bisschen.
Nichts desto trotz waren die Vergleiche sehr interessant und erstaunlich. Man fühlte sich nicht nur nach Westeros und Essos versetzt sondern auch in die Vergangenheit, denn die Autorin weiß wie man seinen Leser fesseln muss. Teilweise habe ich vergessen, dass es Westeros und Essos nicht wirklich gab bzw. gibt, denn die Geschichte und Geschichten aus dem Mittelalter verschmelzen untrennbar mit der Historie von GoT. Dies passiert weil Carolyne Larrington einfach sehr anschaulich erzählt.
Mir hat das Sachbuch auch nochmal einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Stämme und Personen gebracht und ich habe Zusammenhänge und Beziehungen nochmal besser verstanden. Auch aus dieser Sicht war es gut das Buch zu lesen, denn man sieht nochmal alles mit anderen / neuen Augen. Mir hat Winter is coming einfach Lust gemacht, endlich doch mal die Buchreihe weiterzulesen. Vielleicht kann ich dann auch mal das Nachwort lesen. Denn dieses war ein böser Spoiler und deswegen habe ich es überblättert.
Es ist wirklich schade, dass Carolyne Larrington ihr Buch nicht dicker gemacht hat, denn ich bin sicher, sie hätte bestimmt noch mehr zu GoT und dem Mittelalter schreiben können. Vielleicht kommt ja mal ein zweites Buch raus.

Mein Fazit: Als Game of Thrones-Fan sollte man dieses Buch lesen.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Wunderbares Buch

Wunderbare Möglichkeiten
0

Maximilian ist elf Jahre alt. Er liest gerne und viel und benimmt sich deshalb auch manchmal recht seltsam. Damit eckt er manchmal nicht nur bei seinen Klassenkameraden an. Und auch sonst macht er sich ...

Maximilian ist elf Jahre alt. Er liest gerne und viel und benimmt sich deshalb auch manchmal recht seltsam. Damit eckt er manchmal nicht nur bei seinen Klassenkameraden an. Und auch sonst macht er sich sehr viele Gedanken über das Leben, doch seine Eltern, besonders sein Vater, hält ihn dafür noch zu jung. Nur seine Schwester hält immer zu ihm.

Das Cover finde ich einfach ganz wundervoll. Ein Junge, der in ein Buch schaut wie in ein Fernglas. Ein Blick in ferne Welten.
Die Geschichte selber ist natürlich nicht so kompliziert geschrieben, d.h. es gibt viele einfache Sätze, aber sie richtet sich ja auch hauptsächlich an Kinder und von daher ist das vollkommen okay. Manchmal fand ich aber trotzdem die gewollt jugendliche Sprache etwas anstrengend.
Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in Maxis Gedankenwelt. So war man immer mittendrin und konnte direkt miterleben, wie kindlich aber auch zugleich erwachsen die Gedanken von Maxi sind. Er befindet sich genau zwischen dem Kind- und Erwachsensein. Und dieser Moment ist dadurch noch besser eingefangen.
Die Erwachsenen, und speziell die Eltern, im Buch finde ich zum größten Teil einfach nur schrecklich. Sie unterdrücken die Kinder ein Stück weit und kanzeln sie ansonsten häufig mit einem „dafür bist du noch zu jung“ ab. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob es leider wirklich so ist. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen.
Der Roman verleiht dem Leser Selbstbewusstsein und die Botschaft scheint zu sein: Sei der, der du bist und nicht der du sein sollst. Das gefällt mir sehr gut, da viele Kinder sich bestimmt nicht trauen, einfach sie selbst zu sein.
Wunderbare Möglichkeiten regt einfach zum Nachdenken an und nicht nur über das Erwachsenwerden, sondern auch über viele andere Dinge.
Einzig das Ende war mir etwas zu plötzlich und ich wurde ziemlich überraschend aus der Geschichte gerissen. Gerne hätte ich noch mehr über Maxi gelesen, denn sein Reifungsprozess war noch nicht abgeschlossen. Schade, dass das Buch so abrupt geendet hat.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte für Jung und Alt.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Magisch, mystisch

Der Ozean am Ende der Straße
0

Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdort zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den ...

Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdort zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den er lange nicht mehr betreten hat. So gelangt er zur Hempstock Farm, wo damals seine Freundin Lettie wohnte.

Vorneweg, das Buchcover und auch die Innenillustrationen sind einfach ganz toll. Mir gefällt es besonders, weil die Illustratorin durch diesen Zeichenstil, der wenig verrät und alles im Schatten lässt die Geschichte noch mehr hervorhebt.
Und genau das trifft es wohl am besten, denn die Geschichte von Neil Gaiman bleibt für mich im Schatten. Es ist kein einfaches Buch, denn um ehrlich zu sein konnte ich nicht immer allem ganz klar folgen. Wo ordne ich diese Geschichte ein?
Ist es ein Märchen für Erwachsene und ich muss alles so magisch und mysteriös hinnehmen, ohne es groß in Frage zu stellen? Oder steckt doch mehr dahinter, wie ich an einigen Stellen vermutet habe?
Für mich ist es eine Erzählung über das Erwachsen werden und was man alles dabei zurücklassen kann. Freundschaften, Fantasie, einfach das unbeschwerte Leben. Wobei unbeschwert sind die Ereignisse für den Protagonisten und Lettie auf keinen Fall.
Aber die Abenteuer, die die beiden erleben kamen mir manchmal real vor und dann hatte ich doch das Gefühl, dass die überbordende Fantasie der beiden die Ungeheuer hervorrufen.
Ich habe das Buch zusammen mit Tina von Buchpfote im BuddyRead gelesen und auch sie konnte das Buch nicht ganz erfassen.
Die Sprache ist sehr malerisch und meiner Meinung nach sprüht sie nur so vor Metaphern, aber dann wiederum habe ich mich gefragt wofür stehen denn die Metaphern? Und gibt es dann überhaupt welche, wenn ich nicht verstehe, wofür sie stehen? :D
Der Ich-Erzähler bleibt genauso im Schatten wie die Geschichte und die Bilder, er hat im ganzen Buch keinen Namen und kann sich an alles nur vage erinnern, bzw. kommt die Erinnerung erst wieder als er in sein Heimatdorf zurückkehrt. Da seine Kindheit nicht von positiven Aspekten geprägt ist, ist das durchaus möglich. Zum Beispiel ist seine Mutter kaum anwesend, sein Vater manchmal sehr gewalttätig und viele Freund*innen schien er auch nicht gehabt zu haben. Und trotzdem ist er nicht traurig, darüber und findet einen Weg all dem zu entfliehen, indem er Bücher liest. Was seine große Fantasie erklären könnte.
Als er Lettie kennenlernt, die älter ist und mehr über die Welt weiß als er, fühlt er sich bei ihr und ihrer Familie geborgen. Sie kümmern sich um ihn.
Lettie ist stark und ein schöner Charakter, die dem Erzähler Mut gibt und ihm hilft das Böse zu bezwingen.
Ich habe so einiges geschrieben zu dem Buch und doch weiß ich immer noch nicht wie ich die Story fassen soll. Auch das Ende lässt mich etwas ratlos zurück, denn die Rätsel bleiben auch hier das was sie sein sollen, unlösbar.

Mein Fazit: Eine wirklich wunderschöne Ausgabe mit wahnsinnig tollen Illustrationen von Elise Hurst. Allerdings bleibt die Geschichte für mich etwas im Dunkeln und ich weiß nicht genau, wo ich sie einordnen soll. Das mystische, märchenhafte hat mir gut gefallen, aber dass ich für mich keinen richtigen Schluss am Ende aus dem gelesenen ziehen kann, verwirrt mich doch sehr. Ich denke, hier muss man sich sein eigenes Bild machen und das Buch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2022

Guter Abschluss der Trilogie

Gwendys letzte Aufgabe
0

Das dritte Mal taucht Farris in Gwendys Leben auf und sie soll natürlich wieder den Wunschkasten übernehmen. Doch diesmal ist alles anders, nicht nur, dass sie älter geworden ist, auch das der Wunschkasten ...

Das dritte Mal taucht Farris in Gwendys Leben auf und sie soll natürlich wieder den Wunschkasten übernehmen. Doch diesmal ist alles anders, nicht nur, dass sie älter geworden ist, auch das der Wunschkasten immer zerstörerischer wird. Und Gwendys Aufgabe besteht jetzt, ihn ein für alle Mal loszuwerden.

Das Cover ist wieder ähnlich wie die der beiden Bänder vorher. Es wirkt holzig, aber wenn man genau hinschaut, sieht man den Astronautenhelm und so kann man sich vorstellen, was Gwendys Aufgabe miteinschließt.
Denn sie soll mit dem Wunschkasten ins All fliegen und ihn dort für immer loswerden.
Mittlerweile ist sie Senatorin und da sie für Klimafragen verantwortlich ist, soll sie von der neugegründeten Raumstation das Wetter im Blick behalten. Das schwierige an ihrer Mission ist allerdings ihr Alter, denn manchmal weiß sie einige Dinge nicht mehr so genau.
Ich finde das haben die Autoren sehr gut beschrieben, wenn Gwendy wieder einen Namen ihrer Mitreisenden vergisst und sich deshalb total unsicher fühlt. Ich konnte das als Leserin sehr gut nachvollziehen und habe mit ihr gefühlt. Außerdem war da die Angst, was wäre wenn sie vergisst was sie mit dem Wunschkasten machen soll? Was wäre wenn er dann wieder mit ihr auf der Erde landet und dort seine zerstörerische Wirkung vollends zeigt?
Obwohl hier in der Geschichte meiner Meinung nach nicht so viel passiert, ist es interessant zu lesen gewesen, wie Gwendy es schafft als Senatorin ins All zu kommen. Denn man erfährt nicht nur die Geschichte aus der Gegenwart, sondern auch durch Rückblicke wie ihr Leben bis zum Zeitpunkt des Weltraumfluges verlaufen ist. Und es ist einiges passiert und wie es beim Wunschkasten so ist, natürlich nicht nur Gutes.
So im Rückblick auf den zweiten Teil, habe ich jetzt nicht so groß gemerkt das hier an diesem Band wieder Stephen King mitgeschrieben hat, oder halt eben am mittleren Teil nicht. ;)
Ich finde Richard Chizmar hat einen guten Job gemacht und den Stil von King gut aufgenommen und weiterverarbeitet.
Leider erfährt man auch im Abschlussband nicht so viel über die Hintergründe des Wunschkastens, obwohl man hier als King Kenner*in sich vieles Denken kann. Es ist mit Sicherheit also von Vorteil, wenn man einige King Bücher kennt (zum Beispiel der Dunkle Turm), aber auch ohne Vorwissen kann man die Trilogie lesen. Wobei es natürlich immer gut ist, wenn man sich im King’schen Universum auskennt, denn es gibt ja immer wieder Querverweise. ;)
Auf jeden Fall vermisst man hier in der Story auch die Horrorgestalten oder lebendig gewordenen Alpträume, die man aus manch einem anderen King Buch kennt. Aber genauso fehlt mir wie es auch schon im zweiten Teil war, das mysteriöse der Story, dass mich am ersten Band so gefesselt hatte. Auch wenn Gwendy mit und wegen dem Wunschkasten zur Raumstation reist, ist er weniger im Mittelpunkt und die böse Anziehung, die von ihm ausgeht, kommt auch im letzten Drittel erst richtig zur Geltung. Die Reihe ist nicht schlecht zu lesen, aber mir persönlich fehlte etwas Grusel. Dieser kommt meiner Meinung nach leider nur im ersten Teil so richtig raus.
Das Ende allerdings war gut gelungen und da ich Gwendy ins Herz geschlossen habe, war ich doch etwas traurig, dass ihre Aufgabe hier endet. Auch wenn es ein melancholisches Ende ist, liest man Hoffnung daraus. Und vor allem Hoffnung, dass es doch noch weitergehen kann und wird. Wir müssen nur wie Gwendy unser Bestes geben, auch wenn die Umstände nicht immer leicht sind.

Mein Fazit: Der dritte Band ist ein guter Abschluss der Trilogie und das Ende ist stimmig und passt zum Geschehen. Obwohl mir ab dem zweiten Band das im Hintergrund lauernde Böse des Wunschkastens etwas fehlt, habe ich trotz allem die beiden Nachfolgebände gerne gelesen. Stephen King und Richard Chizmar haben eine fantastische Geschichte erschaffen, die sich sehr gut in das King’sche Universum einfügt. Und auch für nicht Kenner dieser Welten ist das Buch durchaus lesenswert. Natürlich hat man immer etwas mehr Freude, wenn man bekannten Dinge, Wesen etc. begegnet. ;)
Doch ich würde diese Trilogie auf jeden Fall empfehlen, denn Gwendy ist ein toller Charakter, die einem beim lesen sehr viel Spaß macht. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2022

Ich hatte doch was anderes erwartet

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
0

Red ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter. Denn seit die KRISE begonnen hat ist man nirgendwo mehr sicher. Es beginnt mit einem Husten und ist nicht aufzuhalten. Also beschließt Red zu Fuß den Weg zu gehen ...

Red ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter. Denn seit die KRISE begonnen hat ist man nirgendwo mehr sicher. Es beginnt mit einem Husten und ist nicht aufzuhalten. Also beschließt Red zu Fuß den Weg zu gehen um möglichen Straßensperren auszuweichen und auch nicht in ein Quarantäne Camp zu müssen. Doch im Wald lauern Gefahren.

Das Cover und auch der Buchschnitt sind wieder klasse gelungen. Ich liebe das an dieser Reihe, denn man sieht das sich wirklich Gedanken gemacht wird und dieses Rot ist richtig klasse!
Ansonsten war ich leider etwas enttäuscht von dem Roman. Nachdem ich die Alice Bücher von der Autorin gelesen hatte, hatte ich hier mit einer düsteren Adaption von Rotkäppchen gerechnet, aber außer das Red gerne rote Kapuzenpullis trägt und auf dem Weg zu ihrer Großmutter ist, konnte ich keine Gemeinsamkeiten zum Märchen entdecken.
Der Roman ist eine postapokaliyptische Geschichte, die mehr an Zombie Filme erinnert. Grundsätzlich wäre das ja als Setting für eine Rotkäppchen Geschichte nicht schlecht gewesen, aber wie gesagt fanden sich keine weiteren Figuren des Märchens im Buch. Ich hatte einfach was anderes erwartet und bin deshalb bestimmt etwas enttäuscht gewesen. Denn sonst mochte ich das Buch eigentlich gerne lesen. Ich mag den Schreibstil von Christina Henry und auch wenn mir Red doch an vielen Stellen einfach auf die Nerven gegangen ist, habe ich mit Interesse verfolgt was denn genau dort los ist und ob Red es bis zu ihrer Großmutter schafft.
Aber wie gesagt, war Red manchmal schon ziemlich nervig. Was ich cool fand, war das sie sich sehr akribisch auf ihre Wanderung vorbereitet hat und alles gut geplant hat. Was man leider von ihrer Familie nicht behaupten kann. Aber genau das hält sie ihnen immer wieder vor Augen und was ich besonders nicht mochte an ihr war, dass sie alle anderen für dumm gehalten hat und auch das jedem unter die Nase gerieben hat. So ist sie natürlich auch immer wieder erstaunt, wenn ihr Bruder Adam mal keine dummen Sachen gemacht oder gesagt hat. Und das ist schon eine fiese Charaktereigenschaft.
Vielleicht wollte die Autorin so nur noch unterstreichen, wie taff Red doch ist, aber mir hat sie das nur unsympathischer gemacht. Klar kann man vielleicht viele Dinge besser wissen als andere, aber man kann das auch anders kommunizieren. Wenn ihr versteht, was ich meine.
Die Story muss ich sagen war okay. Wie gesagt habe ich doch bis zum Ende darauf gewartet, dass es etwas mehr an das Märchen herankommt, aber bekommen habe ich dafür ein Walking Dead Feeling. Denn natürlich bleibt es nicht nur bei dem Husten, sondern es stellt sich auch noch heraus das es noch etwas viel Schlimmeres gibt. Mir persönlich war das etwas too much, denn eine Pandemie reicht für mich vollkommen aus, es muss nicht noch schlimmer werden. Vor allem da wir ja leider aus eigener Erfahrung wissen, dass es wirklich schon reicht, in einer Pandemie zu leben.
Das Ende kam auch etwas plötzlich, nachdem sich die Wanderschaft von Red so lange hingezogen hat. Vielleicht hätte man da auch nochmal einen zweiten Teil hinterherschreiben sollen, anstatt es so plötzlich enden zu lassen. Ich weiß es nicht, aber so war es abrupt und als hätte die Autorin sich gedacht, ui, es sind schon über 300 Seiten, da muss ich aber schnell zum Ende kommen. Vielleicht hätte man sich stattdessen auch einige Beschreibungen von Red im Wald sparen können.

Mein Fazit: Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, nachdem ich die Alice Bücher der Autorin gelesen hatte und es hier um Rotkäppchen gehen sollte. Denn von dem Märchen ist wirklich nur ein Mädchen auf dem Weg zu ihrer Großmutter übrig geblieben.
Vielleicht hätte ich die Story auch mehr gemocht, wenn ich das mit der Adaption gar nicht im Kopf gehabt hätte. Denn schlecht ist die Geschichte nicht. Mit ein bisschen mehr Ausbau und einem nicht so abrupten Ende wäre es ein spannendes Buch geworden. So war es nicht mehr so überzeugend wie die Alice Bücher. Trotzdem bin ich aber noch auf die anderen Bücher von Christina Henry gespannt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere