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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Perfekte Mischung aus Tragik und Humor

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
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Ein Zitat von The Guardian vergleicht der Roman „Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ von Anneliese MacKintosh mit Jane Austens Roman „Emma“. Obwohl ich mich diesem Zitat nicht unbedingt anschließen ...

Ein Zitat von The Guardian vergleicht der Roman „Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ von Anneliese MacKintosh mit Jane Austens Roman „Emma“. Obwohl ich mich diesem Zitat nicht unbedingt anschließen würde, kann ich den Roman definitiv weiterempfehlen, denn mir hat er sehr gut gefallen.
Ottila McGregor, die Protagonistin des Romans, hat an mehr als einer Front ihre persönlichen Kriege zu führen. Gegen den Alkohol, gegen die ungesunde Beziehung mit ihrem Chef, für die mögliche Beziehung zu Thales, auf die sie sich unbedingt einlassen möchte, gegen die Schuldgefühle gegenüber ihrer Schwester… Das klingt jetzt zwar ziemlich deprimierend, aber Anneliese MacKintosh gelingt es durch eine Mischung aus Tragik, Drama, Situationskomik und Humor ein Gesamtpaket zu schnüren, dass den Leser zum einen neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte macht, zum anderen aber auch ein Auf und Ab auf der Gefühlsachterbahn auslöst, sodass man auch ganz persönlich berührt wird von den Ereignissen im Leben der Ottila McGregor.
Hinzu kommt, dass der Roman ein Sammelsurium aus Textnachrichten, E-Mails, Tagebucheinträgen, Briefchen und Mitschriften aus Therapiesitzungen etc. ist. Durch die verschiedenen Stilmittel wird die Geschichte zusätzlich aufgelockert, andere Charaktere kommen durch diese Kommunikationsmittel direkt zu Wort, was es dem Leser ermöglicht, sich mit der emotionalen Reaktion von Ottila auf diese Informationen auseinanderzusetzen, ohne dass sie immer direkt beschreiben muss, welche Gefühle das in ihr auslöst.
„Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ ist ein emotional anrührender Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Wem das Cover ein wenig zu kitschig ist – lasst euch nicht abschrecken, der Inhalt ist nicht übermäßig kitschig. Das Cover wirkt ein wenig altbacken, aber die Geschichte ist sehr modern und trotz aller Tragik und Dramatik in manchen Momenten zum Schreien komisch.
Von mir erhält der Roman daher fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Magische Geschichte

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Inhalt

Dr. Miles Singer, seines Zeichens Arzt/Psychiater, hat seine Vergangenheit vermeintlich hinter sich gelassen. Allerdings wird er in eine Mordermittlung verstrickt, die ihn wieder mit eben dieser ...

Inhalt

Dr. Miles Singer, seines Zeichens Arzt/Psychiater, hat seine Vergangenheit vermeintlich hinter sich gelassen. Allerdings wird er in eine Mordermittlung verstrickt, die ihn wieder mit eben dieser Vergangenheit in Berührung bringt, die er so verzweifelt hinter sich zu lassen versuchte.

Meine Meinung

Die Geschichte selbst spielt in einer Welt, die nicht ganz die Kriterien von Steampunk erfüllt, aber auch nicht gänzlich historisch anmutet. Auf der einen Seite erinnert mich die Beschreibung Aelands an ein England der Vergangenheit, auf der anderen Seite sind da die magischen Elemente der Hexen, Amaranthine und Sturmsänger. Außerdem gibt es für diese Zeit „moderne“ Maschinen, die mit Aether betrieben werden – z.B. Radios und Autos. Mich hat diese bunte Mischung außerordentlich fasziniert – es ist eine Welt, die so in ihren Regeln und den Begrenzungen der Möglichkeiten verständlich und nachvollziehbar konstruiert ist.

Auch die Charaktere, Miles Singer und Tristan Hunter, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen, sind faszinierend. Da ist Miles, getrieben von dem Wunsch, sich von seiner Vergangenheit zu befreien. Außerdem ist es sein größter Wunsch, den Menschen zu helfen, daher auch die Berufswahl des Arztes. Tristan Hunter und die Einblicke in eine weitere Dimension der Fantasywelt von C.L. Polk haben mich wiederum neugierig auf mehr gemacht. Mehr Informationen zu der Welt der Amaranthine, mehr Informationen darüber, welche Geheimnisse Tristan wohl noch hütet.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird im nächsten Band der Reihe mehr Miles Schwester Grace im Mittelpunkt stehen. Ich hoffe allerdings auch auf weitere Einblicke in die Entwicklung der Beziehung zwischen Miles und Tristan.

C. L. Polk hat einen sehr feinen, wundervollen Schreibstil, der einen direkt in die Geschichte hineinzieht und abtauchen lässt in eine magische Welt, die voller Wunder, aber auch Schrecken ist.

Bis zum Ende hin hat mich der Fantasyroman gefesselt und wunderbar unterhalten. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, der hoffentlich zeitnah ins Deutsche übersetzt wird, sobald er erscheint.
Witchmark: Die Spur der Toten erhält von mir fünf von fünf möglichen Sternen!

Veröffentlicht am 08.04.2019

Spannend bis zum Schluss

Niemalswelt
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Bee hat ihre erste große Liebe vor ungefähr einem Jahr verloren. Jim hat Selbstmord begangen, so lautete das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen. Aber Bee hat ihre Zweifel. Was wissen ihre ehemaligen ...

Bee hat ihre erste große Liebe vor ungefähr einem Jahr verloren. Jim hat Selbstmord begangen, so lautete das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen. Aber Bee hat ihre Zweifel. Was wissen ihre ehemaligen Freunde über die Nacht, in der Jim gestorben ist? In der Hoffnung, Antworten auf ihre ungeklärten Fragen zu erhalten, folgt Bee der Einladung ihrer Freundin Whitley zu ihrer Geburtstagsparty. Dort versammeln sich alle ihrer ehemaligen Freunde – eine echte Chance für Bee, die Antworten zu erhalten, die sie sich wünscht. Allerdings endet die Nacht in einem absoluten Desaster. Bee und ihre Freunde entgehen vermeintlich dem Tod durch einen Zusammenstoß mit einem ihnen entgegenkommenden Wagen, nur um dann von einem Fremden mit einer unglaublichen Geschichte konfrontiert zu werden. Sie sind dem Unfall nicht entkommen, bis auf einen von ihnen sind alle gestorben. Und sie sitzen so lange in einer endlosen Abfolge von den sich wiederholenden elf Stunden gefangen, bis sie sich darüber einig sind, wer überleben soll.

Ich bin mit relativ hohen Erwartungen an „Niemalswelt“ von Marisha Pessl herangegangen. Die Geschichte hörte sich sowohl grausig als auch faszinierend an. Wie würde die Autorin diese Geschichte umsetzen? Und Marisha Pessl hat einen verdammt guten Job bei der Umsetzung gemacht, finde ich. Nach und nach enthüllt die Autorin die Geheimnisse, die die einzelnen Charaktere mit sich herumtragen. Dadurch gelingt es ihr, auch vor dem Hintergrund der Zeitschleifenthematik, einen anhaltenden Spannungsbogen aufzubauen, der einen bis zum Schluss fesselt. Unerwartete Wendungen und Enthüllungen tun ihr Übriges, um die Spannung zu steigern.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen für diesen Roman!

Veröffentlicht am 04.03.2019

Spannung pur

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Inhalt

Nach dem 7. Band der Reihe („Er will dein Herz“) beginnt „Jetzt gehörst du mir“ zumindest im Hinblick auf die Ehe von Marina und Phil erst einmal harmonischer als der Vorgängerband. Phil und seine ...

Inhalt

Nach dem 7. Band der Reihe („Er will dein Herz“) beginnt „Jetzt gehörst du mir“ zumindest im Hinblick auf die Ehe von Marina und Phil erst einmal harmonischer als der Vorgängerband. Phil und seine Frau sehen sich zwar immer noch der Gefahr durch Phils mysteriöse Stalkerin gegenüber, haben aber beschlossen, dass sie von nun an wieder gemeinsam versuchen werden mit der Situation umzugehen.
In diesem Band kommt die Geschichte um die Person, die bisher unter dem Namen Fiona Welch ihr Unwesen getrieben hat, zu ihrem Höhepunkt.

Meine Meinung

Als Fan der Reihe um das gemeinsam ermittelnde Ehepaar, bestehend aus Marina Esposito, ihre Zeichens Profilerin, und Phil Brennan, DI bei der Mordkommission, habe ich mich auf den neuesten Band der Reihe sehr gefreut. Man leidet nach wie vor mit den beiden Helden der Buchreihe mit. In diesem Band sehen sich die beliebten Protagonisten besonders üblen Verbrechen und Erlebnissen konfrontiert und stehen dieses Mal von Anfang an in der Schusslinie der Täterin.

Wie bereits in den Vorgängerbänden erzählt Tania Carver die Handlung zum einen aus der Sicht der verschiedenen Personen, die an der Ermittlung beteiligt sind, zum anderen werden immer wieder Informationen, Gedankengänge und Motive des Täters/der Täterin in die Handlung eingefügt, sodass man als Leser ab und an einen kleinen Wissensvorsprung zu haben scheint. Ob die Vermutungen, die man aufgrund dieser Informationen anstellt, am Ende dem entsprechen, was letztlich aufgedeckt wird, bleibt dem Leser und seiner Phantasie bis zur Auflösung selbst überlassen. Gerade dadurch gewinnen die Thriller von Tania Carver so unglaublich an Spannung – und „Jetzt gehörst du mir“ ist dabei keine Ausnahme.

Ein mitreißender Schreibstil, Protagonisten, die einem ans Herz gewachsen sind und mit denen man mitfiebert und ein absolutes Gespür für gekonnten Spannungsaufbau – was will man von einem Thriller mehr? Von mir erhält „Jetzt gehörst du mir“ daher volle fünf Sterne und eine Leseempfehlung an alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Fesselnd bis zum Ende

A Stranger in the House
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"A Stranger in the House" von Shari Lapena war noch so viel besser als ich erwartet hatte. Nachdem der Klappentext mich schon neugierig auf den Inhalt gemacht hatte, konnte ich das Buch gar nicht mehr ...

"A Stranger in the House" von Shari Lapena war noch so viel besser als ich erwartet hatte. Nachdem der Klappentext mich schon neugierig auf den Inhalt gemacht hatte, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat ein Händchen dafür, Spannungsbogen nach Spannungsbogen aufzubauen. Wenn man gerade glaubt, begriffen zu haben, was in diesem spannenden Thriller vor sich geht, kommt eine Wendung um die Ecke, die einen trifft wie ein buchstäblicher Holzhammer und alles über den Haufen wirft, was man über die Protagonisten der Geschichte zu wissen glaubt.

Und da wären wir auch schon bei den Charakteren, die Shari Lapena ihren Lesern präsentiert. Karen, brave Hausfrau und außer sich, als sie im Krankenhaus zu sich kommt und nicht mehr weiß, was geschehen ist und wie sie ins Krankenhaus gekommen ist. Und ihr Mann Tom, der zu Beginn der Geschichte bereits irgendeine Last mit sich herumzutragen scheint und er von dem plötzlichen Interesse der Polizei an seiner Frau einfach nur überfordert ist. Hin- und hergerissen zwischen der Angst, die Frau, mit der er zusammenlebt, gar nicht richtig zu kennen und dem tiefen Wunsch sie zu beschützen.

Nach und nach werden einzelne Teile des großen, komplizierten Puzzles, das die Handlung von "A Stranger in the House" darstellt, aufgedeckt. Man ist in die Geschichte eingebunden, leidet mit Tom und Karen mit und fragt sich, was wirklich geschehen ist. Ist Karen zu dem fähig, was die Polizei ihr vorwirft? Traut ihr Mann wirklich einen Mord zu? Die Spannung bleibt bis zum Ende durchgehend hoch und ich war von dem Ende der Geschichte tatsächlich ein bisschen geplättet. Und das ist für einen Thriller ein echtes Kompliment.

Der Schreibstil der Autorin war für mich sehr eingänglich und hat dafür gesorgt, dass ich sehr leicht in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem war er eindringlich genug, um mich zu fesseln. Auch das Cover ist meiner Meinung nach absolut gelungen und passt perfekt zu der Geschichte, die die Leser erwartet.

Von mir erhält "A Stranger in the House" eine absolute Leseempfehlung und volle fünf Sterne!