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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Eine außergewöhnliche Story - und ein interessantes Leseerlebnis

Mein Jahr der Ruhe und Entspannung
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Mit dieser Rezension habe ich mich äußerst schwergetan – und das paradoxerweise, weil ich dieses Buch so interessant fand. „Interessant“, das war, was ich unmittelbar nach Abschluss der Lektüre dachte. ...

Mit dieser Rezension habe ich mich äußerst schwergetan – und das paradoxerweise, weil ich dieses Buch so interessant fand. „Interessant“, das war, was ich unmittelbar nach Abschluss der Lektüre dachte. Nur ist „interessant“ leider ähnlich aussagekräftig wie „nett“ … ich versuche mal eine Annäherung.

New York, einige Monate vor 9/11. Die namenlose Ich-Erzählerin hat alles: Sie ist jung, schön, finanziell unabhängig, hat einen Hochschulabschluss und arbeitet in einer hippen Galerie. Vor allem aber hat sie eines: die Nase von allem gestrichen voll. Und so beschließt sie, ein Jahr lang durchzuschlafen, um dann phönixgleich wiederaufzuerstehen und, endlich einmal richtig ausgeruht, neu zu beginnen …

Ausnahmslos alle Figuren in diesem Roman sind in irgendeiner Weise beschädigt: Die ausgebrannte Protagonistin, ihre versoffene, mittlerweile verstorbene Mutter, der desinteressierte, ebenfalls verstorbene Vater, die fragwürdige Therapeutin, von der sie ihre Schlafmittel erhält, der egomane On-Off-Freund, die nach sozialer Anerkennung gierende Freundin – zerbeulte Seelen allesamt. Als Leserin blieben sie mir alle fremd, doch es bereitete mir ein gewisses wohliges, Schaudern, ein fast voyeuristisches Vergnügen, sie von außen zu beobachten. Ich kam mir während der Lektüre vor wie die unbedarfte Landpomeranze, eine altjüngferliche Cousine etwa, die unversehens Zeit mit der abgefeimten und abgef***ten Jeunesse Dorée Manhattans verbringt, deren Eskapaden sie mit offenem Mund bestaunt, ohne selbst wirklich teilzuhaben.

Das Buch ist nicht so blutrünstig und krass wie die Romane Bret Easton Ellis‘, nicht so frivol wie Sex and the City und nicht so elegant wie Gossip Girl – und doch hat es von allem irgendwie etwas. Und diese Mischung ist schlichtweg: interessant.

Veröffentlicht am 12.01.2021

Ein eher schwaches Werk von Nicci French, dennoch mit spannenden Aspekten

Eine bittere Wahrheit
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Ich bin ein großer Fan des Autoren-Ehepaars Nicci Gerrard und Sean French, das unter dem Pseudonym „Nicci French“ seit nunmehr 20 Jahren ebenso spannende wie abwechslungsreiche Romane schreibt. Ihr neuestes ...

Ich bin ein großer Fan des Autoren-Ehepaars Nicci Gerrard und Sean French, das unter dem Pseudonym „Nicci French“ seit nunmehr 20 Jahren ebenso spannende wie abwechslungsreiche Romane schreibt. Ihr neuestes Werk, „Eine bittere Wahrheit“, bietet einerseits eine interessante, weil sperrige und auf erfrischende Weise nicht allzu sympathische Hauptfigur, einen gemessen am Inhalt außergewöhnlichen Handlungsort (zumindest im ersten Teil) und viele offene Fragen, die erst ganz am Ende restlos beantwortet werden. Andererseits weist es leider die eine oder andere Länge auf, auch die Schlüssigkeit wird arg strapaziert.

Und darum geht es:
Tabitha Hardy sitzt im Knast: Sie soll ihren Nachbarn ermordet haben. Noch befindet sie sich „nur“ in Untersuchungshaft, doch ihre Anwältin macht ihr wenig Hoffnung: Zu erdrückend scheinen die Indizien, die gegen sie sprechen. Nicht nur, dass der Leichnam in ihrem Gartenschuppen gefunden wurde, zu dem außer ihr zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt niemand Zugang hatte, sie kannte den Toten auch aus ihrer Vergangenheit. Stuart Rees war einst ihr Mathelehrer – und hat ihr, als sie gerade fünfzehn war, mehrfach sexuelle Gewalt angetan. Überdies ist Tabitha äußerst labil, leidet an Depressionen und nimmt Medikamente, die ihr Bewusstsein trüben. Die Dorfbewohnerinnen sind sich jedenfalls einig: Diese wortkarge, mürrische Eigenbrötlerin ist eine Mörderin. Und Tabithas Pflichtverteidigerin scheint das ähnlich zu sehen, rät sie ihrer Mandantin doch, auf schuldig zu plädieren und die Strafe damit wenigstens abzumildern.
Tabitha selbst kann sich an die Tat, ja, an den ganzen Tag kaum erinnern. Doch trotz ihrer Erinnerungslücken ist sie sich sicher: Sie war es nicht. Kurzerhand beschließt sie, ihre Anwältin zu feuern und sich selbst zu verteidigen. Ohne juristische Vorkenntnisse. Nahezu ohne Hilfe. Und aus dem Gefängnis heraus … Schon bald stellt Tabitha fest, dass Stuart Rees keineswegs jene allseits beliebte Stütze der Gesellschaft war, zu der man ihn nach seinem gewaltsamen Tod verklärt. Tatsächlich gibt es so einige, denen der Ermordete das Leben schwergemacht hat. Doch wer von ihnen hatte ein echtes Mordmotiv – und die Gelegenheit?

„Eine bittere Wahrheit“ (aus dem Englischen von Birgit Moosmüller) hinterlässt bei mir etwas gemischte Gefühle.
Ich mochte die Protagonistin Tabitha trotz oder gerade aufgrund ihrer mangelnden Anpassungsfähigkeit, ihrer Schroffheit und Sperrigkeit ausgesprochen gern. Diese Frau will nicht gefallen, sie legt es nicht darauf an, gemocht zu werden, ihr liegt nichts an Friede, Freude, Eierkuchen. Doch sie ist mutig – um nicht zu sagen, waghalsig –, sie steht für sich ein, steht zu ihren Schwächen, sie ist impulsiv – und genau das macht sie in meinen Augen zu einer sehr besonderen Romanfigur, die mich überdies stellenweise an eine andere Protagonistin des Nicci-French-Universums erinnert: an Frieda Klein, die Hauptfigur der „Blauer Montag“-Reihe. Auch das Frauengefängnis als Research-Base, von der aus Tabitha vollkommen ahnungslos ihre Verteidigung plant, ist als Handlungsort sehr originell und verleiht dem Handlungsgerüst „Junge Frau sucht den wahren Mörder“ einen interessanten Twist, der durch die Handlungsfortführung im Gerichtssaal keineswegs geschmälert wird. Gleiches gilt für die wachsende Zahl der Verdächtigen, die Tabitha im Laufe der Recherche zutage fördert: Agatha-Christie-artig präsentiert sich ein ganzes Tableau an potenziellen Täter
innen, die gleichzeitig ein offenbar wasserdichtes Alibi haben – mit gerunzelter Stirn folgt man jeder einzelnen Figur und fragt sich, wer zum Kuckuck es denn jetzt wirklich war. (Oder war’s doch die Angeklagte?)

Was indes zu wünschen übrig lässt, ist – leider! – die Plausibilität. Dass gegen Tabitha überhaupt Anklage erhoben wurde, dürfte jedem Staatsanwalt und jeder Staatsanwältin ein herzliches Lachen entlocken. Die „Beweislage“ basiert ausschließlich auf einer Handvoll Indizien und fragwürdigen Zeugenaussagen und ist so dürftig, dass selbst der Laie kopfschüttelnd abwinkt. Überhaupt agieren nahezu alle in Tabithas Fall involvierten Profis – die Pflichtverteidigerin, der Staatsanwalt und seine Kollegin, der leitende Ermittlungsbeamte – die meiste Zeit derart dilettantisch oder schlichtweg doof, dass es unglaubwürdig wird. Auch wenn einige der Verhaltensweisen dramaturgisch erforderlich sind: Stellenweise wurde nach meinem persönlichen Geschmack die Plausibilität zu sehr auf dem Altar der Dramaturgie geopfert.

Und doch kann ich die Lektüre – bei einer reduzierten Erwartungshaltung – durchaus empfehlen, da die positiven Aspekte aus meiner Sicht überwiegen.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Wie "Golden Cage" - nur in Silber

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Die Story von Faye, die in „Golden Cage“ erst von ihrem Mann arglistig hintergangen wurde und dafür umso arglistiger Rache an ihm übte, geht weiter, und ich kann schon so viel verraten: Wer den ersten ...

Die Story von Faye, die in „Golden Cage“ erst von ihrem Mann arglistig hintergangen wurde und dafür umso arglistiger Rache an ihm übte, geht weiter, und ich kann schon so viel verraten: Wer den ersten Band mochte, der wird auch diesen mögen – wer nicht, der nicht. Denn beide Romane ähneln einander sehr: in Aufbau, Duktus, Luxuslabel-Namedropping und expliziten Erotikszenen.

Auch in diesem Roman finden sich unterschiedliche Handlungsstränge: Fayes Kosmetikmarke, die sie in „Golden Cage“ mithilfe eines Netzwerks aus betrogenen und enttäuschten Frauen aufgebaut und in Blitzgeschwindigkeit zu Weltruhm gebracht hat, ist in Gefahr. Ein anonymer Käufer strebt nach der Aktienmehrheit, Fayes Aktionärinnen, deren Loyalität sie sich eigentlich sicher war, verkaufen unerklärlicherweise eine nach der anderen. Fayes Verbleib in der Firma ist in Gefahr, und so sucht sie fieberhaft nach einer Lösung. Währenddessen leben Fayes totgeglaubte Mutter und Tochter in Fayes luxuriösem Haus in Italien, geheim und unerkannt, doch glücklich. Doch ihr unbeschwertes Dasein gerät in Gefahr, als Fayes für den Mord an der gemeinsamen Tochter verurteilter Mann mit einem Mitinsassen aus dem Gefängnis ausbricht. Und dann ist da noch dieser attraktive Geschäftsmann, den Faye in einer Hotelbar kennenlernt und der ein mehr als platonisches Interesse an ihr hat – und sie an ihm. Ach ja: auch Fayes Kindheit und Jugend wird, wie schon im ersten Band, in zahlreichen Rückblicken thematisiert, und auch diese Enthüllungen zeichnen alles andere als das Bild einer unbeschwerten Kindheit.

Das klingt nach ziemlich viel Handlung für einen einzigen Roman? Ja, das ist es auch. Und vielleicht liegt es an dieser Fülle der Ereignisse, dass Fayes Schicksal mich persönlich – genau wie in „Golden Cage“ – alles in allem leider ziemlich kaltließ, denn hier wie dort blieb Faye für mich als Person wenig greifbar und als Charakter leider ohne nennenswerten Tiefgang. Und auch wenn ein Roman nicht zwangsläufig realitätsnah gestaltet sein muss: Wie zielstrebig und erfolgreich Faye auf ihren Stilettos hier durch den tiefen Sumpf unzähliger Schwierigkeiten schreitet und sie eine nach der anderen resolut angeht, ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich selbst mit dem größten Wohlwollen so manches Mal entnervt aufseufzte.
Des ungeachtet lässt sich „Wings of Silver“ locker wegschmökern und ist insgesamt auch durchaus unterhaltsam. Und ich muss zugeben: der Cliffhanger am Ende des Romans macht mich doch neugierig, wie es wohl weitergeht …

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Leider nicht gänzlich überzeugend

Offene See
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Eine charmante Grundidee, deren Umsetzung mich leider nicht gänzlich überzeugen konnte
Nordengland, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Leben des sechzehnjährigen Robert scheint unverrückbar vorgezeichnet: ...

Eine charmante Grundidee, deren Umsetzung mich leider nicht gänzlich überzeugen konnte
Nordengland, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Leben des sechzehnjährigen Robert scheint unverrückbar vorgezeichnet: Er wird, wie alle Männer seiner Familie, Bergarbeiter werden. Doch in diesem Sommer will er ein einziges Mal Freiheit spüren, seiner Sehnsucht nach Weite und Ferne und dem Meer nachgeben. Auf seiner Wanderschaft begegnet er Dulcie: Sie ist bedeutend älter als er, lebt in einem etwas heruntergekommenen Cottage, verfügt zu Roberts Erstaunen über eine scheinbar nie versiegende Speisekammer und hat solch außergewöhnliche Ansichten über das Leben und die Liebe, wie Robert sie nie zuvor erlebt hat. Dulcie lädt ihn ein, eine Weile bei ihr zu bleiben, und sie macht ihn mit einer ihm bis dato völlig unbekannten Welt bekannt: Literatur, Kunst, Musik, Philosophie und so manche kulinarische Genüsse – dem jungen Mann eröffnen sich völlig neue Horizonte. Im Gegenzug kümmert er sich um Dulcies verwilderten Garten, renoviert das baufällige Gartenhäuschen – und stößt auf ein Manuskript bislang unveröffentlichter Gedichte. Wer ist die rätselhafte Autorin? Woher kennt Dulcie sie? Und warum meidet sie die offene See, ja selbst den Blick auf das Meer?

Benjamin Myers‘ Roman über das ungleiche Gespann Robert-Dulcie könnte eine poetische, verzaubernde, berührende Geschichte über die Freundschaft, die Liebe und das Leben sein. Und tatsächlich weist sie einige wunderbare Momente auf, die mich beim Lesen keineswegs kaltgelassen haben: Die sich entwickelnde Freundschaft von Dulcie und Robert ist charmant und bisweilen humorvoll erzählt, die Geschichte, die sich hinter dem Manuskript und Dulcies Abneigung gegen das Meer verbirgt, bittersüß und ergreifend. Und dennoch vermochte der Roman mich nicht vollends zu überzeugen, denn es ist für meinen Geschmack von allem etwas zu viel vorhanden: Die Figur des unbedarften Robert ist etwas zu naiv gezeichnet, die der unkonventionellen Dulcie hingegen zu nassforsch; die poetische Sprache (aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann) rutscht leider nur allzu oft in Pathos ab.

Allerdings muss ich einräumen, dass mein eher durchwachsenes Urteil durchaus meiner Erwartungshaltung geschuldet sein könnte. Die zahlreichen begeisterten Rezensionen, die ich vor der Lektüre las, mögen meine Erwartungen an das Buch dermaßen geschürt haben, dass eine leise Enttäuschung vielleicht unausweichlich war.

Aus diesem Grund kann ich „Offene See“ basierend auf meiner Lektüreerfahrung zwar nicht uneingeschränkt empfehlen, ich kann aber auch nicht guten Gewissens davon abraten. Aus meiner Sicht handelt es sich um eines jener Bücher, die je nach Leser bzw. Leserin entweder begeistern oder enttäuschen, und von denen man sich unbedingt sein eigenes Bild machen sollte.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Eine reizende Grundidee, die in der Ausführung ein wenig hakt

A Thing of Beauty
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Der Ich-Erzähler Charles, ein junger Mann von Mitte zwanzig, hat gerade sein Jura-Studium abgeschlossen und soll bald in die Kanzlei seines Vaters einsteigen. Zuvor gönnt er sich jedoch eine Auszeit, und ...

Der Ich-Erzähler Charles, ein junger Mann von Mitte zwanzig, hat gerade sein Jura-Studium abgeschlossen und soll bald in die Kanzlei seines Vaters einsteigen. Zuvor gönnt er sich jedoch eine Auszeit, und diese führt ihn zu Frances, einer ehemaligen Freundin seiner Eltern. Charles ist sofort fasziniert von dieser unkonventionellen Frau mit der bewegten Vergangenheit. Frances war Musikmanagerin, ein Teil des glamourösen Showbusiness – und stellt damit das genaue Gegenteil von Charles konventionellen, ja spießigen Eltern dar. Doch Frances hat sich aus der Glitzerwelt zurückgezogen und lebt nun auf dem Anwesen Ffrangcon Court inmitten eines überwältigend schönen Gartens. Es ist beinahe eine Parallelwelt, die sich Charles eröffnet, eine Welt voller Licht und Schönheit. Charles besucht Frances immer häufiger, schließt Freundschaft mit ihr, alles könnte wunderbar so weitergehen … bis Frances in einer Dorfkneipe auf die junge, noch unbekannte Sängerin Siobhan aufmerksam wird. Frances will das Ausnahmetalent fördern, managen, einem breiten Publikum bekannt machen, kurz: Frances will in ihr altes Leben zurück. Und dafür ist sie bereit, einen hohen Preis zu zahlen.

Dem Roman "A Thing of Beauty" liegt eine faszinierende Idee zugrunde: Es geht, wie der Titel erahnen lässt, im weitesten Sinne um Schönheit, allerdings nicht um die oberflächliche äußerliche Schönheit eines hübschen Gesichts, sondern um eine Art überirdischer Schönheit, wie sie sich etwa in Frances fantastischem Garten oder der überwältigenden Stimme Siobhans offenbart. Dieser Grundgedanke ist einfach zauberhaft – die Ausführung indes hakt leider, leider an einigen Stellen. Der erste Teil des Romans ist vor allem Frances‘ Garten gewidmet. Die Beschreibung der Anlage, der ‚gezähmten‘ Natur und der vorherrschenden Stimmung ist durchaus gelungen, stellenweise sogar poetisch; gleichzeitig dominieren die Beschreibungen so sehr, dass das eigentliche Geschehen und die Figuren zu meinem Bedauern weit dahinter zurücktreten. Der zweite Teil führt die Leserinnen in die Welt der Musik bzw. des Musikmanagements. Die beschriebenen Mechanismen der Branche zeugen von einer großen Sachkenntnis der Autorin, die Geschehnisse werden jedoch ebenfalls stilistisch recht einseitig, nämlich überwiegend in Form von Dialogen, dargestellt. Ein weiterer Minuspunkt, den ich leider nicht unerwähnt lassen kann, ist das bedauerlicherweise sehr unsorgfältige Lektorat des Romans, das sich in einer Fülle von überwiegend Interpunktions-, aber auch in so manchen orthographischen Fehlern niederschlägt.

Ich denke, "A Thing of Beauty" ist vor allem für Leser
innen interessant, die entweder ein großes Interesse an poetischen Gartenbeschreibungen haben (die sind, wie erwähnt, wirklich bezaubernd) oder aber sich für Musik bzw. das Musikbusiness interessieren. Ich selbst hätte mir ein größeres Augenmerk auf die literarische Ausgestaltung, auf die Figuren, ihre Motive, ihre Entwicklung, ihr Innenleben und ihre Relationen untereinander gewünscht.

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