Cover-Bild Wir, die wir jung sind
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 14.02.2019
  • ISBN: 9783406734489
Preti Taneja

Wir, die wir jung sind

Roman
Claudia Wenner (Übersetzer)

Eine dramatische Familiengeschichte, die zugleich die Geschichte eines Firmenimperiums und eines Landes, die brutale, letztlich scheiternde Machtübergabe von den Alten zu den Jungen darstellt, von den Männern zu den Frauen - das erzählt Preti Taneja in ihrem preisgekrönten, spannenden und gewaltigen Debütroman.
Der alte Devraj, ehemaliger Maharadscha und Chef eines mächtigen indischen Mischkonzerns, der nur ehrfürchtig "The Company" genannt wird, ist alt geworden und will sein Erbe verteilen. Er hat drei Töchter, Ranjit Singh, sein Berater, Teilhaber und Wegbegleiter, hat zwei Söhne, die ebenfalls mit bedacht werden sollen.Wer wird sich durchsetzen in diesem umfassenden Machtkampf, der auch ein Geschlechterkampf ist?
Mit hoher Präzision und Intensität, nah an den Figuren entlang, erzählt Preti Taneja in diesem unerschrockenen, ergreifenden, aber auch sarkastischen Familienepos, dicht angelehnt an Shakespeares "King Lear", eine brisante und düstere, universelle Geschichte von Macht, Verrat, Untergang und Überleben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein zerrissenes Indien zwischen Tradition und modernem Heute

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Jivan, der uneheliche Sohn des engsten Vertrauten und Teilhaber des großen Devraj Bapu, Ranjit Singh, kommt, nachdem er seine Jugend- und Ausbildungsjahre in den USA verbracht hat, zurück 'nach Hause', ...

Jivan, der uneheliche Sohn des engsten Vertrauten und Teilhaber des großen Devraj Bapu, Ranjit Singh, kommt, nachdem er seine Jugend- und Ausbildungsjahre in den USA verbracht hat, zurück 'nach Hause', nachdem seine Mutter, einst nach Amerika abgeschoben und mit einem Onkel des Familienclans verheiratet, gestorben ist. Dort soll er seinen Platz im Geschäftsgefüge der Familie finden, der Company. Als er eintrifft, ist die Macht- und Kompetenzstruktur gerade im Umbruch, denn der alte Firmenchef will seine Nachfolge regeln und das riesige Imperium zwischen seinen eigenen drei Töchtern und den zwei Söhnen seines Kompagnons aufteilen.
Und diese Situation bringt das fragile Gefüge der Familie zum Beben. Kämpfe zwischen dem immer noch machtvollen und machtwilligen großen Devraj Bapu und seinen Töchtern, von denen jede das Sagen für ihre ganz eigenen Ziele erlangen will, gehen einher mit Umtrieben zwischen den weiblichen und männlichen Nachkommen, irgendwo zwischen den alten indischen Traditionen und der modernen westlich geprägten Geschäftswelt. Dazu kommen unterdrückte sexuelle Tendenzen und tatsächliche Handlungen und das alles eingebettet in die gesellschaftlichen Strukturen zwischen der ausgebeuteter armer Landbevölkerung und der High Society dieses Landes mit seiner Korruption und denselben kriminellen Machenschaften, wie überall auf der Welt.
Ein monumentales Romanwerk wird uns hier vorgestellt, gleich diesem großen Land im Aufbruch, durchaus verbunden mit einer ungeahnten Brutalität, die so in ihrer Notwendigkeit nicht ganz nachvollziehbar ist. Aber es ist nun mal Mittel der Wahl der jungen Autorin, die selbst in England lebt und indische Wurzeln hat und so natürlich eine ganz andere Herangehensweise und ein ganz anderes einprägendes Fühlen für diese doch irgendwie auch sehr exotische Lebenswelt aufbringt. Ein Roman, der tiefe Einblicke gewährt, bei der die einzelne Person eher eine Stellvertreterrolle einnimmt und zwar präsent, aber emotional nicht wirklich eingebunden, in den Handlungsrahmen aufgenommen ist. Das Buch ist lang, teilweise etwas langatmig und die Hoffnung auf ein das alles aufwiegende Schlussintermezzo bleibt, je nach Sicht der Dinge, eher aus. Aber genau so wollte die Autorin zum Ausdruck bringen, wo dieses Land heute steht, bereit für eine unwägsame, offene Zukunft. Für Erkunder der indischen Mentalität und Lebensart ein großes Werk, für alle Anderen ein Buch, das mal etwas ganz anderes zu bieten hat.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Familienepos

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Die Autorin Preti Taneja erzählt in dem Roman „Wir, die wir jung sind“ einen großen Familienroman.
Der Roman wurde von Claudia Wenner übersetzt.
Jivan hat in der USA studiert, seine Mutter war von der ...

Die Autorin Preti Taneja erzählt in dem Roman „Wir, die wir jung sind“ einen großen Familienroman.
Der Roman wurde von Claudia Wenner übersetzt.
Jivan hat in der USA studiert, seine Mutter war von der Familie verstoßen worden und ist gestorben. Er kommt nach Indien zurück. Durch seine westlichen Erfahrungen, hat er es schwer in die indische Art zurückzufinden.
Sein Vater ist Teilhaber eines Firmenimperiums, er hat zwei Söhne und der Inhaber drei Töchter. Es ergibt sich ein Kampf ums Erbe.
Die Alten sind ziemlich skrupellos . Die Geschichte der weiteren Personen ist teilweise interessant.

Ich hatte Probleme in diese indische reiche Kultur einzutauchen.
Die Autorin schreibt ganz gut über alte und neue Machtstrukturen. Alles in allem ein imposantes Familienepos.



Veröffentlicht am 30.07.2019

Übergabe eines Imperiums

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Das Cover ist recht nichtssagend, so könnte die Familiensaga überall angesiedelt sein. Wir erleben den alternden Maharadscha Devraj, der sein Familienimperium auch nach seinem Tod in guten Händen wissen ...

Das Cover ist recht nichtssagend, so könnte die Familiensaga überall angesiedelt sein. Wir erleben den alternden Maharadscha Devraj, der sein Familienimperium auch nach seinem Tod in guten Händen wissen will. Er selbst hat drei Töchter, sein Berater zwei Söhne, die für die Fortführung von "The Company" in Frage kämen. Auf dem Rückflug aus Amerika reist Jivan an, der mit 13 Jahren seine Heimat Indien verlassen hat und seit einem Jahrzehnt den Lebensstil Amerikas verinnerlicht hat.
Der Roman weißt eine Fülle an für uns fremdklingende Namen auf, viele Menschen und ihre Verbindungen untereinander verwirren. Die hohe Seitenanzahl ist für diese Familiengeschichte und die Machtverhältnisse Indiens wohl nötig, um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Übermäßig durchkomponiert

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Der bei C.H.Beck erschienene, umfangreiche Roman „Wir, die wir jung“ sind gibt aus der Sicht eines Heimkehrers einen tiefen Einblick in Indien und seine Kultur. Jivan kommt nach Jahren des Studiums in ...

Der bei C.H.Beck erschienene, umfangreiche Roman „Wir, die wir jung“ sind gibt aus der Sicht eines Heimkehrers einen tiefen Einblick in Indien und seine Kultur. Jivan kommt nach Jahren des Studiums in den USA zurück und hofft auf eine Position im Familienunternehmen The Company.
Zunächst ist Jivan orientierungslos, fühlt sich sich mit westlicher und östlicher Prägung zwischen allen Stühlen. Mit seinen alten Freunden Sita oder Gargi versteht er sich aber noch gut.

In den folgenden Teilen wechseln die Figuren, die im Blickpunkt stehen, aber alle stehen sie im Zusammenhang mit dem Unternehmen und der Familie. Es sind insgesamt Jivan – Gargi – Radha – Jeet – Sita.
Durch diese Erzählmethode erhält der Leser einen guten Überblick.
Leider empfinde ich die Figuren nach gutem Anfang mit der Zeit nicht unbedingt als sympathisch, aber das soll kein wertendes Urteil sein. Dennoch hapert es nach meinem Empfinden an der Figurenentwicklung.

Sprachlich ist das Buch nicht schlecht gemacht. Manchmal sind aber auch verunglückte Sätez dabei, wobei ich nicht soweit gehen will, von schiefen Bildern zu sprechen. Dennoch ...

Preti Taneja spinnt diese Familiengeschichte kühl durchkalkuliert und auf komplexe Art. Sie ist an König Lear angelehnt, was man meiner Meinung nach nicht unbedingt wissen muss. Ein wenig stört es, dass vom Verlag und sogar von der Autorin damit geprotzt wird.
Wenn man als Shakespeare-unkundiger Leser einige Anspielungen nicht versteht? So what!