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Veröffentlicht am 21.03.2019

Tragisches Schicksal einer starken Frau

Die Fliedertochter
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Berlin 2018, Paulina wird von ihrer Freundin Antonia nach Wien geschickt um ein Erbe in Empfang zu nehmen. Antonia ist über 70 Jahre und kann aus gesundheitlichen Gründen nicht selber Reisen.
Als Paulina ...

Berlin 2018, Paulina wird von ihrer Freundin Antonia nach Wien geschickt um ein Erbe in Empfang zu nehmen. Antonia ist über 70 Jahre und kann aus gesundheitlichen Gründen nicht selber Reisen.
Als Paulina das Tagebuch in Empfang nimmt und darin zu lesen beginnt spürt sie ein Band zwischen der Erzählerin und sich selbst.
Berlin 1936, Luzie Kühn ist Halbjüdin, Ihre Eltern sind tot und sie ist bei den Eltern ihrer Mutter groß geworden.
Da die Großeltern Juden sind ermutigen sie Luzie dazu, zu der Schwester ihres Vaters nach Wien zu ziehen. Ihre Tante wird sie als ihre Tochter ausgeben damit sie vor den Nazis sicher ist.
Luzie wird auch in Wien herzlich aufgenommen, findet eine Anstellung am Theater.
Doch gerät sie durch ihre Liebe zu einem Juden doch in Gefahr.
Mit ihrem neuen Roman „Die Fliedertochter“ hat Teresa Simon ein wunderschöne wenn auch tragische Geschichte erzählt.
Das Buch erzählt von 2 Frauen und spielt auf 2 Zeitebenen.
Da ist einmal Paulina in der Gegenwart und Luzie in den Jahren 1936 bis 1944.
Ich mag es gerne wenn in einem Buch in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt wird und sich die Geschehnisse langsam annähern und die Geheimnisse gelüftet werden.
Genau das passiert hier in diesem Roman.
Die Protagonisten sind vortrefflich gelungen. Ich habe Luzie gleich ins Herz geschlossen und ihr Schicksal hat mich sehr berührt.
Auch Peter ihr „Halbbruder“ mochte ich sehr. Er muss Luzie sehr gerne gehabt haben. Hat er doch ihr Tagebuch bis zu seinem Tod aufgehoben. Seine Erinnerung an seine Luzie.
Auch Paulina mochte ich auf Anhieb. Ich mochte es mit ihr die Plätze in Wien zu besuchen von denen Luzie in ihrem Tagebuch berichtete.
Ich habe schon viele Bücher gelesen die im 2. Weltkrieg spielten aber nur wenige sind mir so ans Herz gegangen wie „Die Fliedertochter“

Veröffentlicht am 28.02.2019

Ein Historischer Roman wie ich ihn mag

Der Gesang der Bienen
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In seinem neuen Historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ erzählt Ralf H. Dorweiler die Geschichte des Zeidlers Seyfried.
Es ist das Jahr 1152, im Schwarzwald lebt Seyfried mit seiner Frau Elsbeth und ...

In seinem neuen Historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ erzählt Ralf H. Dorweiler die Geschichte des Zeidlers Seyfried.
Es ist das Jahr 1152, im Schwarzwald lebt Seyfried mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern Anna, Jasper und Lise.
Seyfried ist Zeidler, das heißt, er erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölker.
Seine Frau Elsbeth ist die Tochter eines Apothekers und da sie schon in jungen Jahren ihrem Vater geholfen hat kennt sie sich mit Heilpflanzen und ihrer Wirkung gut aus.
So wird sie immer wieder um Hilfe gebeten. Ein fahrender Medicus hat ihr ein junges Mädchen übergeben das starke Blutungen hat. Es stellt sich heraus, dass Mädchen ist Fronika von Staufen, die Tochter des Burgherren von Gottfried von Staufen. Als das Mädchen stirbt wird Elsbeth zum Tode verurteilt. Die Begründung, weil Elsbeth ein Weib ist kann sie keine Heilerin sein, sie muss mit dem Teufel im Bunde stehen.
Auf Seyfrieds Einwand hin, dass Hildegard von Bingen auch eine Heilerin ist wird ihm eine Frist von 2 Wochen gewährt die Fürsprache von Hildegard einzuholen.
Seyfried macht sich auf den weiten Weg nach Bingen.
Die Handlung wechselt von Seyfried der auf dem Weg nach Bingen ist zu den Kindern die in der Burg festgehalten werden und zu Elsbeth die in einem finsteren Verlies eingesperrt ist.
Ich fand es schön, dass nicht nur der Weg nach Bingen und der Aufenthalt im Kloster von Seyfried beschrieben wurden sondern auch die Nöte von Elsbeth und den Kindern.
Besonders gut hat mir die Beschreibung vom Bau des Klosters gefallen. Man hat die Baustelle und das Gewusel förmlich vor seinem inneren Auge gesehen.
Auch die Person Hildegard von Bingen wurde in vielen Fasteten dargestellt. Einmal als unnahbare, ja fast herrliche Äbtissin und dann wieder als einfühlsame und milde Mutter und als hochintelligente Frau.
Ganz nebenbei konnte man auch noch einiges über das Zeidler Handwerk erfahren.
Am Ende des Buches ist ein Personenregister das ich sehr nützlich fand.
Die einzelnen Kapitel sind mit einer Überschrift versehen in der die Tage gezählt werden die Seyfried für die Rettung seiner Frau noch bleiben. Das fand ich sehr spannend, man spürte förmlich wie Seyfried die Zeit davon lief.
„Der Gesang der Bienen“ ist ein intensiver und lehrreicher Historischer Roman so wie ich ihn mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.02.2019

Krimi mit Suchtpotenzial

Eisige Tage
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„Eisige Tage“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Alex Pohl, vielen Krimi/Thriller Fans unter dem Pseudonym F. C. Frey bekannt.
Der Handlungsort ist Leipzig.
Die Kommissare sind Hanna Seiler und ...

„Eisige Tage“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Alex Pohl, vielen Krimi/Thriller Fans unter dem Pseudonym F. C. Frey bekannt.
Der Handlungsort ist Leipzig.
Die Kommissare sind Hanna Seiler und Milo Novic.
Zwei interessante Charaktere mit bewegter Vergangenheit die sich nur allmählich entblättert.
Hanna ist verwitwet und hat einen Sohn, ihr Mann war auch Polizist, hatte ein Alkoholproblem und hat sich erschossen.
Novic ist Serbe und hat im Kosovo-Krieg alles verloren, bis auf seine Schwester.
Er scheint immer noch unter einem Trauma zu leiden. Seine Sinne sind geschärft und er erlebt sein Umfeld oft in Farben.
Ich denke und hoffe, dass man über die Vergangenheit der beiden Kommissare in den nächsten Bänden noch mehr erfahren wird.
Der Fall, ein Mord an dem Anwalt Malinowski. Bei ersten Ermittlungen stoßen die Kommissare auf Bilder und Videos von minderjährigen Mädchen.
Der Weg führt zu dem Russen Iwanow der „Onkel“ genannt wird und der die Stadt sein eigen nennt.
Iwanow ist ein weiterer interessanter Charakter. Er weiß viel über die Vergangenheit der Ermittler.
Woher? Vielleicht erfährt man das im nächsten Band, den ich bin sicher, dass man auch von Iwanow noch lesen wird.
Das Buch umfasst 425 mit Spannung geladene Seiten.
Durch Rückblenden lernt man die Kommissare langsam kennen aber hier liegt noch einiges im Verborgenen und ich freue mich sie in weiteren Bänden noch besser kennen zulernen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und nicht mit unnötigem Drumherum in die Länge gezogen.

„Eisige Tage“ ist ein spannender Krimi der alle Krimifans begeistern wird.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Furioses Ende der Trilogie um Gut Greifenau

Gut Greifenau - Morgenröte
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Gut Greifenau – Morgenröte ist der dritte Band einer Trilogie rund um das Gut Greifenau und ihre Bewohner von Hanna Caspian.
Der 3. Teil schließt auch wieder nahtlos an den vorherigen Band an.
Der Krieg ...

Gut Greifenau – Morgenröte ist der dritte Band einer Trilogie rund um das Gut Greifenau und ihre Bewohner von Hanna Caspian.
Der 3. Teil schließt auch wieder nahtlos an den vorherigen Band an.
Der Krieg wütet weiter und fordert seine Opfer auch wenn der Frieden mir Russland näher rückt.
Konstantin, auf dem am Ende des zweiten Teils ein Mordanschlag verübt wurde schwebt in Lebensgefahr.
Damit nicht genug, zieht auch die Spanische Grippe durchs Land und fordert einige Todesopfer.
Auch um Gut Greifenau steht es schlecht, ist es doch hoch verschuldet. Als einzige Rettung bleibt nur die Hochzeit zwischen Katharina und Prinz Ludwig.
Auch der dritte Band ist wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Kaum denkt man es wendet sich etwas zum Guten öffnet sich an anderer Stelle wieder ein Graben.
Ich habe mit den Charakteren gelitten und gebangt. Besonders um meine Lieblingsperson Katharina.
War sie doch im ersten Band noch ein Mädchen, ja fast noch ein Kind, ist aus ihr eine mutige, starke und selbstbewusste Frau geworden.
Es war schön über drei Bände die Entwicklung der Protagonisten zu erleben. Einige haben sich positiv weiterentwickelt andere sind stur und verbohrt geblieben.
Auch haben es nicht alle Charaktere bis zum Ende der Trilogie geschafft. Hat der Krieg oder andere Schicksalsschläge so manches Opfer gefordert. Um (fast) alle hat es mir leid getan.
Wie schon in den zwei vorherigen Bänden wechselt die Autorin auch hier wieder zwischen der Grafenfamilie und den Bediensteten. Auch bei den Angestellten tut sich so einiges.
Natürlich fehlen auch im dritten Band die Historischen Gegebenheiten nicht.
So wird von den Unruhen nach dem Krieg berichtet, die ich mir nicht so Grass vorgestellt habe.
Auch dass die Frauen das erste Mal wählen durften findet seinen Platz. Hier steht Rebecca für alle Frauen an diesem Tag. Man spürt förmlich welche Freude das für sie ist.
Man kann nicht genug erwähnen mit welcher Akribie und mit welcher Liebe die Autorin die Charaktere erschaffen hat und wie gut sie das Zeitgeschehen recherchiert hat.
Jetzt bleibt mir nur noch übrig mich mit einem weinenden Auge von Gut Greifenau zu verabschieden und der Autorin für die schönen Lesestunden zu danken.
Alle drei Bände waren ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Alles übertreffender Abschluss der Trilogie

Im Kopf des Mörders - Toter Schrei
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Mit „Im Kopf des Mörders – Toter Schrei“ schließt Arno Strobel seine Trilogie mit Kommissar Max Bischoff ab.
Der Autor zieht noch einmal alle Register um den Leser in Hochspannung zu versetzen.
Max Bischoff ...

Mit „Im Kopf des Mörders – Toter Schrei“ schließt Arno Strobel seine Trilogie mit Kommissar Max Bischoff ab.
Der Autor zieht noch einmal alle Register um den Leser in Hochspannung zu versetzen.
Max Bischoff und sein Kollege Hauptkommissar Horst Böhm sind ja schon aus den zwei vorherigen Bänden bekannt.
So verschieden die zwei Ermittler sind geben sie doch ein super Team ab. Bis zu diesem letzten Buch!
Die zwei Bände „Tiefe Narben“ und „Kalte Angst“ aus der Reihe „Im Kopf des Mörder“ bauen ja schon langsam auf diesen letzten Band auf. Hat Bischoffs Schwester im ersten Band merkwürdige Facebook-Nachrichten bekommen hat sie sich im zweiten Band beobachtet gefühlt und am Ende hat Max eine leer Wohnung und einen Brief vorgefunden.
Mehr möchte ich über die Handlung nicht verraten.
In „Toter Schrei“ lässt Arno Strobel den Leser die die Abgründe der menschlichen Seele schauen. Mir ging es wie Max Bischoff, ich wusste nicht mehr wem man trauen kann.
Natürlich kann man „Im Kopf des Mörders – Toter Schrei“ auch lesen ohne die zwei vorherigen Bände zu kennen um aber in den ganzen Genuss zu kommen würde ich empfehlen die gesamte Reihe zu lesen. Ihr werdet es nicht bereuen.