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Veröffentlicht am 27.05.2019

Informativ & verständlich

Wütendes Wetter
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Hitzewellen, heftige Stürme und Unwetter. Sind diese Ereignisse dem Klimawandel geschuldet und könnten sie in Zukunft öfters auftreten?

Die Physikerin Friederike Otto hat die Attributionswissenschaft ...

Hitzewellen, heftige Stürme und Unwetter. Sind diese Ereignisse dem Klimawandel geschuldet und könnten sie in Zukunft öfters auftreten?

Die Physikerin Friederike Otto hat die Attributionswissenschaft mitentwickelt, anhand derer festgestellt werden kann, wie wahrscheinlich ein Wetterereignis aufgrund des Klimawandels geworden ist. Auf diese Weise ist es nun möglich, das veränderte Klima mit dem Wetter zu verknüpfen.

In „Wütendes Wetter“ zeigt die Autorin auf, wie schwierig es war, die Frage zu beantworten, ob der Klimawandel für ein Extremwetterereignis verantwortlich ist. Mit Hilfe von Attributionsstudien kann sie nun berechnen, ob die Häufigkeit eines konkreten Extremwetters aufgrund der Erderwärmung zugenommen hat und wie diese das Wetter in Zukunft beeinflussen wird. Anhand des Hurrikans Harvey, der 2017 über Houston wütete, erklärt sie, wie sie bei der Attribution vorgeht und möglichst zeitnah ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren kann, bevor das Wetterereignis aus dem Interesse der Menschen verschwindet.

Ihre Arbeitsweise und die meteorologischen Hintergründe beschreibt sie so, dass sie auch für einen Laien verständlich sind. Deshalb ist das Buch leicht zu lesen, bis auf die Tatsache, dass sie die geschlechtergerechte Schreibweise benutzt. Vor allem zu Beginn des Buches ist das störend, da „Sternchen innen“ sehr oft vorkommt und ich jedes Mal beim Lesen darüber gestolpert bin.

Fazit
Die Wissenschaftlerin liefert hier ein informatives und verständliches Buch über die Auswirkungen des Klimawandels auf das heutige Wetter und gibt einen Ausblick, wie sich dieses weiter verändern wird, wenn die Erwärmung um 2°C oder mehr Realität wird. Daher kann ich dieses Sachbuch jedem empfehlen, der sich für das Wetter, den Klimawandel und dessen Folgen für die Menschen oder Extremwetterereignisse interessiert.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Tolle Geschichte mit starken Charakteren

Der Gesang der Bienen
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Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. ...

Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. Informationen über die Zeidlerei, die Bienen, die Köhlerei oder andere Situation aus dem Mittelalter sind geschickt in die Handlung eingebettet und veranschaulichen das alltägliche Leben, so dass man sich in diese Zeit zurückversetzt fühlt.

Gut gefallen haben mir die gut ausgearbeiteten Charaktere mit Ecken und Kanten und Erlebnissen aus der Vergangenheit, die sie bis heute beschäftigen und ihr Handeln beeinflussen. Nicht alle sind sofort leicht einzuschätzen und können einen überraschen.

Der Schluss ist richtig spannend und dramatisch geschildert, allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten, wie das Verhalten mancher Figuren, die ich am Ende nicht vollständig nachvollziehen konnte. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Erklärung gewünscht. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Zitat von Hildegard von Bingen oder aus der Bibel, was dem Buch noch mehr Charme verleiht. Eine Karte von Seyfrieds Wanderung, ein Personenverzeichnis mit allen vorkommenden Charakteren und ein Nachwort des Autors, das informiert, welche Aspekte den Tatsachen entsprechen und welche frei erfunden sind, runden den Roman ab.

Fazit
Gelungener Roman über das Leben im Mittelalter, die Zeidlerei und Hildegard von Bingen mit anschaulichem Schreibstil und gut ausgearbeiteten Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 18.02.2019

Fesselnd

Die Träumenden
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Das Besondere an dem Buch ist der Schreibstil bzw. die Art des Erzählens der Geschichte. Sie wird geschildert von einem auktorialen, allwissenden Erzähler, der trotzdem nah am Geschehen ist. Beim Lesen ...

Das Besondere an dem Buch ist der Schreibstil bzw. die Art des Erzählens der Geschichte. Sie wird geschildert von einem auktorialen, allwissenden Erzähler, der trotzdem nah am Geschehen ist. Beim Lesen hat man das Gefühl, als ob er von oben auf die Stadt und das Geschehen herabschaut und abwechselnd in die verschiedenen Leben der Studentin, der beiden Geschwister mit ihrem Vater und des jungen Paares mit Baby eintaucht. Gleichzeitig erzählt er mit einer Nähe zu den Figuren, dass man manchmal denkt er wäre mittendrin gewesen und er schildert die Ereignisse Jahrzehnte, nachdem sie passiert sind, seiner Familie oder einem guten Freund. Dabei gibt es immer mal wieder absolut passende und anschauliche Vergleiche sowie fast schon philosophische Gedanken über das Träumen.

Die Geschichte dreht sich um das Träumen und wie Menschen mit Extremsituationen wie z. B. einer Epidemie umgehen. Wie sich ihr Leben dadurch verändert; was sie tun, wenn jemand aus dem eigenen Umfeld betroffen ist. Es ist sehr, sehr spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. War ich mal nicht am lesen, kreisten meine Gedanken immer darum, wie es weiter geht. Wie viele werden noch erkranken? Werden die Erkrankten sterben oder wieder aufwachen? Was ist das für ein seltsamer Schlaf? Was passiert mit den Träumenden? Wie lang werden sie schlafen? Wie geht es weiter? Kann das Virus gestoppt werden?
Der einzige Nachteil an diesem Buch, was im Nachhinein betrachtet das Lesevergnügen aber sicherlich geschmälert hätte, ist, dass der wissenschaftliche Aspekt vom Identifizieren des Virus und seine Bekämpfung bzw. Entwickeln eines Gegenmittels völlig außer Acht gelassen wird und man darüber nichts erfährt.

Fazit
Ein sehr spannendes Buch über das Leben und das Träumen, das mich sehr gefesselt hat.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Fünf Frauen wagen die Überquerung der Alpen

Die Expedition
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Inhalt

Fünf Frauen wollen 1903 etwas wagen, was keinem bisher gelang: Sie wollen die Alpen im Winter mit Schlittenhunden überqueren. Die gutbürgerlich verheiratete Ludmilla ertränkt die Enge und Langeweile ...

Inhalt

Fünf Frauen wollen 1903 etwas wagen, was keinem bisher gelang: Sie wollen die Alpen im Winter mit Schlittenhunden überqueren. Die gutbürgerlich verheiratete Ludmilla ertränkt die Enge und Langeweile ihrer Ehe in Likör. Ihre Magd Rosa ist die Einzige, die die Berge wirklich kennt. Die junge Malerin Henny ist ständig pleite und hofft, mit der künstlerischen Darstellung des Abenteuers Erfolg zu haben. Die Gräfin Adele hat psychische Probleme, die sie mit der Alpenüberquerung endgültig und dauerhaft überwinden will. Die Ärztin Emily ist nach einem schlimmen Ereignis aus ihrem bisherigen Leben geflohen, hadert aber noch immer damit. Jede der fünf hat ein Geheimnis, dass sie mit auf die Wanderung nimmt und sie ebenso an ihrem Vorhaben hindern kann, wie die schonungslosen Bedingungen und Wetterverhältnisse in den Alpen.

Meine Meinung

Die Geschichte wird aus den Perspektiven dieser fünf Personen geschildert. Zunächst lernt man sie in ihrem gegenwärtigen Leben kennen, erfährt von ihren Problemen, Wünschen und Hoffnungen. Ihre Empfindungen sind sehr gut nachzuvollziehen. Leider geht die Überquerung der Alpen erst nach ungefähr der Hälfte des Buches los.

Sehr gut gefallen hat mir, dass der Schreibstil und die Erzählweise der fünf Frauen sich unterscheiden. Die Magd Rosa beispielsweise hat keine gewählte Ausdrucksweise wie ihre Arbeitgeberin Ludmilla und erzählt ihre Sichtweise in der Umgangssprache und ihrem Dialekt. Dabei kommen unter anderem nicht grammatikalisch korrekte Ausdrücke wie „die wo“ und „als wie“ vor.

Fazit

Ein toller Roman, der vor allem die Situation von Frauen verschiedener Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit beschreibt und die Überquerung der Alpen im Winter weniger Raum einnimmt, als ich es mir gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Sehr spannend

Vier.Zwei.Eins.
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Inhalt

Kit und Laura reisten im Sommer vor 15 Jahren zu einem Festival in Cornwall, um eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Nach diesem Ereignis meint Laura, eine Vergewaltigung gesehen zu haben. Monate ...

Inhalt

Kit und Laura reisten im Sommer vor 15 Jahren zu einem Festival in Cornwall, um eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Nach diesem Ereignis meint Laura, eine Vergewaltigung gesehen zu haben. Monate später steht die Frau vor ihrer Tür und tritt in ihr Leben. Und damit ändert sich so einiges im Leben des Paares. Jetzt leben die beiden mit geändertem Namen so anonym wie möglich, ohne Spuren im Internet oder anderen Medien zu hinterlassen. Laura lebt in ständiger Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte.

Meine Meinung

Die Geschichte ist von Anfang an spannend. Durch die mit Hinweisen gespickte Handlung, welche Probleme Laura und Kit durch Beth in der Vergangenheit hatten und in der Gegenwart immer noch haben, tauchen einige Fragen auf und die Spannung wird noch erhöht. Darüber hinaus hält das Buch einige Überraschungen und unerwartete Wendungen parat. Die Kapitel enden teilweise so spannend, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Das Buch zieht einen in seinen Bann.

Man begleitet Kit, der für eine totale Sonnenfinsternis auf die Färöer reist, und Laura, die aufgrund der Schwangerschaft mit den Zwillingen zu Hause bleibt. Durch die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, verfolgt der Leser die beiden ab der totalen Sonnenfinsternis vor 15 Jahren, so dass man nach und nach erfährt, was damals und seitdem geschehen ist. Die Fragen, die man sich aufgrund der Hinweise stellt, werden mit der Zeit beantwortet.

Die Charaktere spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle. Laura und Kit sind mir beide sympathisch. Daneben gibt es Beth, der man gleichzeitig Mitgefühl und Ablehnung entgegenbringt. Die hier auftretenden Charaktere sind nicht einseitig gezeichnet sondern sehr vielschichtig, so dass man die Figuren nicht immer einzuschätzen weiß.

Außergewöhnlich ist bei diesem Buch, dass es in die fünf Phasen einer Sonnenfinsternis unterteilt ist und zu Beginn diese Phasen kurz erklärt werden.

Fazit

Ein überaus spannendes Buch mit vielen Überraschungen.