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Veröffentlicht am 03.03.2019

Die Botschaft des Buches ist mir sehr ans Herz gegangen und hat mich mitfiebern lassen!

Broken Beautiful Hearts
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Das Buch beginnt mit einem tollen Einstieg! Man bekommt sofort Peyton und ihr Umfeld mit, ohne, dass man mit zu vielen Informationen zugeschmissen wird. Die Anspannung zwischen ihr und ihrem Freund ist ...

Das Buch beginnt mit einem tollen Einstieg! Man bekommt sofort Peyton und ihr Umfeld mit, ohne, dass man mit zu vielen Informationen zugeschmissen wird. Die Anspannung zwischen ihr und ihrem Freund ist deutlich spürbar und ihr Missfallen gegenüber seinen Aktivitäten ebenso.
Dann, kurze Zeit später: Die Offenbarung und der Unfall. Krass, wirklich krass! Mehr als diese Worte fallen mir dazu nicht ein, obwohl ich hundert Gedanken gleichzeitig beim Lesen hatte. Die Szene war so emotional und mitreißend und ich habe mitgefühlt und innerlich geweint. Es ist heftig, was Menschen machen können, wozu sie fähig sind.

Als Peyton danach wie eine Lügnerin aussieht. Boah, mir sind fast alle Sicherungen durchgebrannt. Ich bin so wütend geworden. Wenn Peyton meine Freundin wäre, hätte ich die Übeltäter kopfüber in die nächste Mülltonne gesteckt!
Umso mehr kann ich ihre Mutter verstehen, die ihre Tochter von all dem Hass und Mobbing weghaben will. Sie ist der absolut großartigste Mensch, den ich mir vorstellen könnte. Wie sie alle zur Schnecke macht und ihre Tochter beschützt. Hach, ich liebe sie mit all ihrer Sympathie!
Die Autorin hat die Situation so hautnah und authentisch dargestellt, dass ich erschüttert war. Diese unbändige Wut und die Drohungen. Mir ist jetzt noch übel bei dem Gedanken.

Peyton lässt sich auf das Angebot ein, die Schule zu wechseln und landet bei ihrem Onkel und seinen beiden Zwillingssöhnen. Die kleinen Raufbolde und der große Mann mit dem ebenso großem Herz haben sich gleich in mein Herz geschlichen.

In der Abgeschiedenheit kann sie sich ganz auf sich konzentrieren und lernt schon bald zickige Cheerleaderinnen, großspurige Machos und kämpferische Raufbolde kennen. Das völlig normale Highschool Drama eben. Und mittendrin begegnet sie Owen. Der ist nicht nur geheimnisvoll und super heiß, er ist auch mitfühlend und sensibel.

Mit dem Verlauf habe ich Peyton immer besser kennengelernt. Ihre Zielstrebigkeit bekommt seit dem Unfall einen Knacks und sie lässt sich auf der neuen Schule gerne auf die eine oder andere Zickerei ein. Dass sie auch hier immer wieder ins Visier gerät, bleibt nicht aus. Sie ist nämlich stur, eigensinnig und lässt sich nichts sagen. Außerdem ist es ihr ein Graus Hilfe anzunehmen - einerseits verständlich, anderseits, meine Güte, es würde sie nicht umbringen, sich in einen Jeep helfen zu lassen.

Es ist schade, dass sie so sehr an sich zweifelt, dass sie voreingenommen ist und keinem Menschen traut. Diese Vorurteile führen zu unsinnigen Streit, den ich der vernünftigen Peyton nicht zugetraut hätte. Sie hat nicht das Recht andere zu verurteilen, tut es aber trotzdem. Deswegen konnte ich mich nicht bei jedem Abschnitt mit Peyton anfreunden.
Aber mit der Zeit lernt sie wieder zu Leben, zu Lachen und Menschen in ihr Herz zu lassen. Ich bin froh, dass Peyton eine wahre Freundin findet und auch Owen sie nicht kalt lässt.

Mir hat es sehr gefallen, dass ich immer hautnah dabei war, den Unfall selbst miterlebt habe und nicht erst 200 Seiten rätseln musste, was für ein Geheimnis Peyton birgt. Das ist mal neu und erfrischend. Sonst sitze ich oft vor einem Buch und frage mich WAS genau denn passiert ist und wie es dazu kam.
Dazu noch der authentische, mitreißende Schreibstil und die Gefühle, die in jeder Seite steckten.

Das einzige was mich wirklich genervt hat: Diese ganze Gewalt im Buch. Jeder geht auf jeden los. Es wird nicht viel geredet, denn hey, man kann stattdessen auch Fäuste schwingen. Man muss auch keine Situationen aufklären oder jemanden zu Wort kommen lassen. Gebrochene Nasen, Blut und geprellte Rippen sagen doch so viel mehr aus, oder nicht?
Dann kommen noch die ganzen Zicken. Vorsicht: Teenie-Alarm! Der Hang zum Übertreiben dringt durch das ganze Buch und es läuft so einiges aus dem Ruder. Sehr viel Drama-Baby!
Und dafür, dass Peyton nichts mehr mit Männern am Hut haben will, schmeißt sie sich ja regelrecht dem sexy Owen an die Brust.
Eine Stelle hat mich ebenfalls gestört: Für Peyton bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass Owen ein Geheimnis vor ihr hat. Warum? Sie hat ihm ebenfalls nichts von ihrem Geheimnis erzählt. Was für eine Heuchlerin …

Trotz der Prügeleien und den teilweise nervigen Charakteren, ist mir die Botschaft des Buches sehr ans Herz gegangen und hat mich mitfiebern lassen. So eine schlimme Erfahrung sollte wirklich niemand machen!

Fazit: Es geht um Mobbing, Aggressionen und das-nicht-wahrhaben-wollen. Um Zurückweisung und die Folgen daraus. Aber vor allem handelt es davon seine Ängste zu überwinden, neuen Lebensmut zu finden und sich zu öffnen. Selbst wenn der Weg nicht der einfache ist und die Steine einem zum stolpern zwingen, kann man ihn bestreiten. Und genau das hat mir das Buch auf authentische Weise vermittelt.
Das ganze Highschool Drama drumherum hat das Leseerlebnis geschmälert, aber nicht die Wichtigkeit der Botschaft genommen!

Veröffentlicht am 28.01.2019

Eine schöne, musikalische Geschichte mit Liebe und Witz. Leider wiederholt sich sehr viel!

Der letzte erste Song
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Aus der First-Reihe ist dies bereits der 4. Band, da aber alle in sich abgeschlossen sind, hatte ich keine Probleme mich mit diesem zurecht zu finden.

Biancas Schreibstil ist große klasse! Sie hat eine ...

Aus der First-Reihe ist dies bereits der 4. Band, da aber alle in sich abgeschlossen sind, hatte ich keine Probleme mich mit diesem zurecht zu finden.

Biancas Schreibstil ist große klasse! Sie hat eine schöne, flüssige Sprache, ohne Wortwiederholungen und mit viel Flexibilität. Es fiel mir wirklich leicht der Geschichte zu folgen und ganz in die Handlung einzutauchen. Sie baut an den richtigen Stellen Witz ein und spielt mit dem Charme einiger Charaktere. Allen voran Mason. Er ist einfühlsam, lustig, hartnäckig und weich. Ich habe schon nach kurzer Zeit mein Herz an ihn verloren!
Grace ist da schon schwieriger, sie kämpft ständig mit ihren Selbstzweifeln. Anfangs tritt das noch nicht so stark hervor, da erleben wir sie als zielstrebig, ein bisschen verklemmt und doch lustig. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, umso verschlossener wird sie. Einerseits fand ich es sehr authentisch und echt, andererseits kapselt sie sich ab, stößt alle von sich weg und wundert sich dann, warum ihr keiner hinterher läuft. Zwischendurch schafft Mason es, sie aus dieser Spirale zu ziehen und plötzlich ist Grace weich, zärtlich und hat Spaß an ihrem Leben.

Alle Elemente die sich um Musik, Songs, Bandproben und das Songschreiben drehen, haben mir sehr gefallen. Die Auftritte fand ich am schönsten, gerade da hier die Emotionen hochkochten und von gefühlvoll bis rockig alles dabei war. Zweimal habe ich still und heimlich Tränen verdrückt, weil die Szenen mir so ans Herz gingen.

Aber …

Leider ist mir aufgefallen, dass sich in der Geschichte unendlich viel wiederholt. Das beinhaltet Handlungen, Rückblenden und Gedanken. Die Andeutungen, die sich auf die anderen Teile der Reihe beziehen, werden nicht weiter ausgeführt. Ich habe also einen Teil der Geschichte erfahren, manchmal mehr und meistens dreimal im gesamten Verlauf. Aber nicht nur da. Geschehnisse werden alle 40 Seiten in dem fast selben Wortlaut nochmals erzählt und ich saß vor dem Text und dachte, ich hätte mich verblättert. Also ich vergesse ja viel, aber nicht alles.
Ich kann es daher leider nicht schöner sagen aber: das hat mich genervt. Es störte nicht nur den Lesefluss, sondern wirkte langgezogen und zäh.

Und das ist der nächste Punkt: Ich habe das Buch gelesen, weil es so spannend und toll geschrieben ist und plötzlich kommt nach dreiviertel des Lesens ein Umbruch, der gar nicht Not tat. Das wirkte so eingebaut, als bräuchte man jetzt noch einen Schuss Dramatik, damit das Gesamtkonzept stimmt.

Weil das Ende aber wieder grandios ist und ich zweimal Tränen wegwischen musste, aufgrund der wunderschönen Auftritte und der spürbaren Emotionen, vergebe ich 3,5 gute Sterne mit der Tendenz zu 4.

Fazit: Eine schöne, musikalische Geschichte mit Liebe und Witz. Bianca hat einen wahnsinnig ausgefeilten und leichten Schreibstil, der einen alles andere vergessen lässt. Die Sing-, Tanz- und Auftrittsszenen haben dem ganzen etwas Besonderes verliehen. Gerade an den weichen und einfühlsamen Mason ist mein Herz verloren gegangen! Leider wiederholt sich sehr viel und mindert die schönen Seiten der Geschichte.

Veröffentlicht am 01.06.2023

Konnte mein Herz nicht erreichen ...

The Way We Melt
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Nena Tramountani schreibt sehr fesselnd und punktet mit ihrem Sprachgefühl. Obwohl ich die Geschichte durch den schönen Schreibstil quasi eingesaugt habe, konnten mich die Emotionen dieses Mal nicht komplett ...

Nena Tramountani schreibt sehr fesselnd und punktet mit ihrem Sprachgefühl. Obwohl ich die Geschichte durch den schönen Schreibstil quasi eingesaugt habe, konnten mich die Emotionen dieses Mal nicht komplett erreichen.

Es war unheimlich schwer einen Draht zu Nic aufzubauen. Erst war ich erbost, dann habe ich sein Verhalten nicht nachvollziehen können und erst zum Ende hin, taute er auf und ließ in sein Inneres blicken. Anders verhielt es sich mit Darcy. Ihre Palette an Emotionen war sofort greifbar. Verzweiflung, Zorn, Einsamkeit, Sehnsucht und der Wunsch nach Harmonie wechselten sich miteinander ab und wirkten authentisch und nahbar.

Es ist so viel Ungesagtes zwischen den Personen, so viel angestaute Wut, so viel verstrichene Zeit. Aber nur ein reumütiger Blick und das Verhalten ist verziehen. Selbst Darcy und Julian stehen in meinen Augen zu schwach für ihr eigenes Wohlbefinden ein. Dann war noch viel drumherum, das die Handlung wuselig und manchmal unübersichtlich gemacht hat. Auch wenn es wirklich schön war, die anderen Charaktere wiederzusehen und ihren weiteren Lebensweg zu verfolgen, wirkte es im Ganzen zu chaotisch.

Noch etwas das mich wirklich störte und mir nicht aus dem Kopf ging: Darcy stellt Collagen von Fotos aus Zeitschriften und Selbstgebasteltem her. Es regt mich tierisch auf, wenn Menschen nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie Bilder nicht zerschneiden oder umgestalten dürfen, um diese für ihre Zwecke zu verkaufen. Dafür gibt es das Urheberrecht (auch in England)!

Fazit: Nena Tramountani hat ein unglaubliches Sprachgefühl, sodass ich ihre Worte förmlich aufgesaugt habe. Doch leider kratzten die Gefühle nur an meiner Oberfläche und drangen nicht bis in mein Herz vor. Schade.

Veröffentlicht am 04.04.2023

Ein starker Anfang, ein schwaches Ende.

Equilon
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Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten ...

Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten Handlungen zu erleben, überrascht zu werden und sich unvorbereitet in die Szenen zu stürzen. Die Charaktere hatten so unterschiedliche Wege, die sie bestreiten mussten und doch waren sie gleichsam gefährlich.

Ich muss gestehen, als ehemalige Grenzländerin hätte ich Jenna anders eingeschätzt. Wer sein Leben lang ums Überleben kämpft, der muss doch einen Funken in sich tragen. Dieser Funke hat mir gefehlt. Ich konnte ihr Wesen nicht greifen, ihre Gedanken blieben mir verschlossen, ihre Gefühle nicht fassbar. Sie wurde die ganze Zeit als naiv und weinerlich dargestellt.

Hat sich die Autorin in den vorigen Erklärungen und Beschreibungen Zeit gelassen, damit es auf die Lesenden wirken konnte, so wurden diese am Ende auf ein Minimum reduziert. Die letzten Seiten waren konfus, überschlugen sich an Ereignissen und unschlüssigen Handlungen. Ich empfand es als wirr, nicht nachvollziehbar und völlig überstürzt. Die ganzen aufgebauten Handlungsstränge und Hintergründe wurden in einem Knall zunichtegemacht. Schade.

Fazit: Für mich bot »Equilon« von Sarah Raich einen starken und beeindruckenden Anfang, der im Verlauf noch viel mehr in die Tiefe hätte gehen können. Stattdessen wurde die Handlung am Ende mit wirren Ereignissen überschüttet und begrub den roten Faden unter sich.

Zwischen 3 und 3,5 Sternen!

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 28.03.2023

Jugendbuch oder Dark Fantasy für Erwachsene?

Rosen & Violen - Rosenholm-Trilogie (1)
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Der Schreibstil von Gry Kappel Jensen war recht einfach, manchmal kindlich, in anderen Abschnitten aber brutal und fesselnd. Die Stimmung war sehr gedrückt, mit einem unheilvollen Unterton und einer gewissen ...

Der Schreibstil von Gry Kappel Jensen war recht einfach, manchmal kindlich, in anderen Abschnitten aber brutal und fesselnd. Die Stimmung war sehr gedrückt, mit einem unheilvollen Unterton und einer gewissen Melancholie in den Zeilen. In manchen Szenen kroch es düster und kalt heran, in anderen lag ein sanfter Nebel über der Handlung. Die Magie, das mystische Setting und der rätselhafte Mordfall hielten die Spannung bis zum Ende.

Das Schulsystem und die Magiezweige waren eine interessante Idee, die mich zwar an eine andere Geschichte erinnert, aber trotzdem in ihren Bann geschlagen hat. Auch wenn ich mir in vielen Situationen mehr Präsenz gewünscht hätte.

Es war spannend, wie die vier Frauen eine Einheit bilden und daraus eine Freundschaft erwächst. Sie haben sich auf erstaunliche Weise ergänzt, angespornt und ermutigt. Im Ganzen blieben sie mir jedoch zu oberflächlich. Vielleicht war es den Zeitsprüngen geschuldet, dass ich noch keine Beziehung zu den Protagonistinnen aufbauen konnte. Es wäre schön, wenn sie im Verlauf der Reihe an Tiefe gewinnen.

Der größte Aspekt, der für mich beim Lesen nicht übereinstimmte, war der Wechsel von Jugendbuch zu Dark Fantasy für Erwachsene. Sind die Verhaltensweisen und Dialoge oft kindlich dargestellt, so schwenkt es plötzlich zu brutalen Tiertötungen, düsteren Präsenzen und alkoholgeschwängerten Festen.

Außerdem fand ich den Umgang mit dem Alkohlkonsum bedenklich, genauso wie die Übergriffigkeit mancher Lehrkräfte.

Fazit: Gry Kappel Jensen hat mich sehr neugierig auf ihren düster, mystischen Auftakt der Rosenholm Trilogie »Rosen & Violen« gemacht. Die Atmosphäre und der Mordfall haben mich gleich eingenommen, auch wenn es mir im Ganzen zu oberflächlich war.

Zwischen 3 und 3,5 Sternen!