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Veröffentlicht am 10.03.2019

Die Wahrheit über die Wahrheit

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Angststörungen und Depressionen sind wohl die mit am meisten verbreiteten Erkrankungen von Menschen auf der ganzen Welt und doch wird so wenig darüber gesprochen. Betroffene müssen sich zumeist erklären ...

Angststörungen und Depressionen sind wohl die mit am meisten verbreiteten Erkrankungen von Menschen auf der ganzen Welt und doch wird so wenig darüber gesprochen. Betroffene müssen sich zumeist erklären und stoßen doch eher selten auf Verständnis. "Mach doch einfach." - Das lässt sich so viel einfacher sagen, wenn man eben nicht betroffen ist. Und genau dieses Thema greift die Autorin Ava Reed in ihrem neusten Buch auf und zeigt eine mögliche, fiktive Variante dieser Krankheiten und eine Möglichkeit damit umzugehen. Zumeist läuft es weniger rosig ab und bis zu einer Diagnose dauert es selbst in der heutigen, aufgeklärten Zeit zumeist viel zu lange. Gerade Jugendliche haben es schwer, denn irgendwo zwischen Pubertät und dem älter werden gibt es eben auch die möglichkeit, dass einem alles entgleitet und sich eben nicht "heraus wächst". So eine Erfahrung muss auch unsere Protagonistin Leni machen und das ist alles andere als leicht.

Kämpfen. Kämpfen. Kämpfen. Das ist für Leni neuer Alltag, denn zunächst kämpft sie sich durch ihren Alltag und zuletzt muss sie kämpfen um überhaupt das Bett zu verlassen. Was es heißt so gefangen zu sein zwischen Logik und schierem Unmut, bringt uns Ava Reed sehr gut näher. Natürlich bleibt auch hier weiterhin der Fokus darauf, dass eben nicht jede Geschichte eben so abläuft, denn bei jedem Individuum zeigen sich Sympthome - körperliche wie Seelische - auf verschiedenste Art und Weise.

Lenis Weg zu erleben ist hart, ehrlich und wirklich sehr gut geschrieben. "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" konnte mich vor allem auch mit Lenis Tagebucheinträgen begeistern, welche im Buch Handgeschrieben und gezeichnet, von der Autorin selbst, daher kommen. Sie sind individuell und mit einer wirklich schönen Handschrift genau passend zu Lenis Stimmungen in Szene gesetzt. Da ein Tagebuch etwas sehr persönliches ist, geben diese Einträge noch einmal die düstersten Gedanken, die schlimmernsten Hoffnungen und die schlimmste Resignation Lenis wieder. Ganz so, wie es einfacher Fließtext nicht könnte.

Etwas später in der Geschichte lernen wir auch Matts kennen, mit dem ich ehrlich gesagt nicht so schnell warm wurde. Ich kann auch gar nicht sagen woran genau es lag, dennoch musste er sich meine Sympathie erst durch Taten verdienen. Es ist überraschend wie unterschiedlich Krankheiten sein können und wie ähnlich am Ende doch die Wünsche der Betroffenen sind: Heilung. Für den einen mag das ein reelles Ziel sein, für andere weiterhin ein Wunschtraum. Matts muss zunächst lernen, dass die Krankheit nicht sein Leben bestimmen sollte und das macht ihn schnell sehr greifbar. Mir gefiel der Matts der letzten Seiten am allerbesten!

Das Ziel des Lebens ist Leben. Doch was, wenn dir selbst das Atmen schwer fällt? Wo bleibt da das Leben? Und was ist das neue Ziel? Ich bin begeistert von Lenis Geschichte und von Matts und von all den ehrlichen Probleme von Jugendlichen, welche ohne Hilfe anderer sehr verloren wären.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Ludmillas Abenteuer beginnt ...

Der Spiegelwächter
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Die magische Welt von Eldrid wird von dunklen Mächten bedroht und die Bewohner brauchen einen Menschen, Ludmilla, um hoffentlich ihre Welt des Lichts zu retten. Doch da Ludmilla nichts vom Erbe ihrer Familie ...

Die magische Welt von Eldrid wird von dunklen Mächten bedroht und die Bewohner brauchen einen Menschen, Ludmilla, um hoffentlich ihre Welt des Lichts zu retten. Doch da Ludmilla nichts vom Erbe ihrer Familie ahnt und auch nicht immer ein angemessenes Verhalten an den Tag legt, könnte das eventuell schief gehen, oder?

Der Spiegelwächter ist der erste von fünf Bänden um Ludmilla und die Welt Eldrid und ich wage zu behaupten, dass er eine Art Einleitung darstellt. Erstmal müssen wir gemeinsam mit Ludmilla ja die Welt kennen lernen, die Zusammenhänge verstehen und auch ein paar Verbündete gewinnen. Wieso gerade Ludmilla für Eldrid so wichtig ist und wie sie helfen kann den Bewohnern zu Helfen, ist auf jeden Fall wundervoll beschrieben. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, doch die Geschichte hat mich wundervoll unterhalten und ich hätte gerne sofort mehr aus dieser magischen Welt gelesen.


Spiegelwächter Uri begleitet Ludmilla durch diese neue Welt und zeigt ihr die Gefahren, sowie die schönen Seiten dieser eigenartigen Welt. Doch das Mädchen scheint sich dort ehrlich sehr wohl zu fühlen und findet sich sehr schnell zwischen den unterschiedlichsten Charakteren zurecht. Ich bin ja schon etwas erstaunt wie leicht sie all das hin nimmt, wo sie doch sonst so aufbrausend und großmäulig gegenüber ihrer Großmutter zu sein scheint.

Die wundervolle Aufmachung des Buches wird der Geschichte auf jeden Fall gerecht und die Idee der Magischen Welt hinter dem Spiegel finde ich wirklich sehr unterhaltsam. Ich würde mir für künftige Bände auf jeden Fall mehr über die anderen Spiegel wünschen und allem, was daran hängt. Die Familien sind bisher ja auch nur angeschnitten worden und ich hoffe wirklich sehr, dass künftig noch ein paar wunderbare Dinge dazu kommen.

Ein wenig skeptisch war ich aufgrund mancher Wortwahl in einer Geschichte, die eigentlich für jüngere Leser geschrieben wurde. "Utopie" und dergleichen sind keine Wörter des alltäglichen Gebrauchs eines 10-14 jährigen heranwachsenden. Aber gut. Ich selbst falle nicht in die Kategorie und kann sehr gut damit leben.

Ich hoffe auf jeden Fall auf eine baldige Fortsetzung und mehr magische Momente in Eldrid mit Ludmille, den Spiegelwächtern und all den anderen Wesen dieser Welt. Die Geschichte ist spannend, unterhaltsam und bietet sehr viel Potential für eine rasante und fesselnde Fortsetzung!

Veröffentlicht am 30.11.2018

Eine Chance für Chance!

One More Chance
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Ich begann dieses Buch ohne jemals etwas von den beiden Autorinnen gelesen zu haben, die hier ein gemeinsames Projekt starteten und bin ohne große Erwartungen in die Geschichte eingestiegen und wurde nicht ...

Ich begann dieses Buch ohne jemals etwas von den beiden Autorinnen gelesen zu haben, die hier ein gemeinsames Projekt starteten und bin ohne große Erwartungen in die Geschichte eingestiegen und wurde nicht enttäuscht, denn One More Chance bietet eine lustige, sexy Geschichte mit einem guten Hauch von Liebe überzogen. Die Geschichte beginnt mit vielen anzüglichen Witzen und einem charmanten und undurchschaubaren Chance, sowie mit einer verklemmt durchgeplanten Aubrey auf der Flucht von ihrem alten Leben. Und so startet ein Roadtrip der besonderen Art. Warmer Humor trifft auf eine Wand aus Eis und Misstrauen. Anzügliche Kommentare treffen auf verklemmte Peinlichkeit.

Als ich begann zu lesen, habe ich nicht gedacht, dass mich diese Geschichte so sehr mitreißen würde, aber sie ließ mich absolut begeistert zurück. Ich muss natürlich gestehen, dass ich dem Australier Chance total verfallen bin. Er ist natürlich DER Mann schlechthin mit Akzent, Muskeln und gutem Aussehen. Einfach zum schwärmen! Natürlich will er nur Aubrey und natürlich kämpft er um sie und natürlich ... ich versteht was ich meine. So sehr das auch nach 0-8-15 klingt, haben sich die Autrinnen hier einen echt coolen Aha-Moment ausgedacht. Etwas mit dem ich so nicht gerechnet hätte, denn man rätselt ja in Büchern schon mal mit. Ich mag es besonders gern, wenn einmal ein Punkt erwähnt wird, der nicht gleich in jeder zweiten anderen Story zu lesen ist. Mit Aubrey hatte ich so meine Startschwierigkeiten, doch ich denke, ich musste sie einfach etwas besser kennen lernen. Ein besonderes Augenmerk sollte jedoch auf die Ziege gelegt werden. Es ist so süß beschrieben mit diesem Tier, dass es dem Leser gleich ans Herz wächst. Ihr werdet es erleben!

One More Chance ist ein unterhaltsamer, fesselnder Roadtrip der besonderen Art und zugleich eine sehr schöne Liebesgeschichte. Es geht um einen heißen Mann und um den Kampf um die Liebe, denn selbstverständlich ist nicht immer alles ganz einfach. Ich bin hingerissen und begeistert - ganz unerwartet. Die Geschichte konnte mich für eine kurze Zeit sehr gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzähstil
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  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.10.2018

Elayne von Corbenic

Elayne (Band 1): Rabenkind
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Es wird geworben mit der Legende von König Artus, doch erwartet uns hier weder der König selbst noch eine Geschichte darüber wie er zum König wurde. Es gibt keine Neuerzählung darüber, wie er Excalibur ...

Es wird geworben mit der Legende von König Artus, doch erwartet uns hier weder der König selbst noch eine Geschichte darüber wie er zum König wurde. Es gibt keine Neuerzählung darüber, wie er Excalibur für sich beanspruchte, nein: Es geht um Elayne von Corbenic, fernab vom Hof des Hochkönigs. Es geht um das junge Mädchen, welches behütet aufwuchs und von ihrem Vater geliebt und benutzt wird. Es geht um Elayne und ihren Weg zur Frau, zur Eigenständigkeit, zur Stärke.

Wir lernen Elayne als junge, recht behütete, wenig Wert auf Etikette legende, recht untergeordnete Prinzessin kennen. Doch es gibt in ihrem Leben keinen Prunk, denn sie verrichtet jegliche anfallende Arbeiten, ohne zu zögern. Sie ist ein sanftes, gutmütiges Wesen und wirkt zunächst nicht wie die Heldin einer großen Geschichte. Wer jedoch dran bleibt, kann erleben, wie eben jene junge Prinzessin in die Unabhängigkeit erwächst und ihren eigenen Weg findet. Die Ereignisse in der Feste lassen auch wenig Spielraum für Elayne, denn entweder beugt sie sich den Gegebenheiten, oder aber sie begehrt auf. Es gefiel mir gut ihren Werdegang zu erleben, denn zunächst schien mir die Rolle der Protagonistin für sie nicht passend - wie ein schönes Kleid, in welches sie zunächst hineinwachsen muss. Doch auch ich bin ihrem Charme irgendwann erlegen, ebenso wie der Barde Galahad.

Galahad, der zur Feste kommt und schnell einen Hauch des außergewöhnlichen zeigt. Welcher Barde kann auf eine solche geschickte Art mit Waffen umgehen. Mit Pferden. Mit ... einfach allem. Ich muss gestehen, dass mir Galahad am meisten gefallen hat, obwohl seine Geheimnisse für mich doch relativ offensichtlich schienen. Ich habe nur gehofft, dass er diese bald mit Elayne teilen wird. Aber seien wir mal ehrlich: Wieso sollten Männer auch ihre Geheimnisse mit Frauen teilen. Pah. Kein Wunder, dass hier wieder alles drunter und drüber geht. Und das nicht zu knapp!

Besonders aufgefallen ist natürlich ein gewisser Altersunterschied zwischen den beiden Hauptpersonen, doch man bedenke die Zeit in der diese Geschichte spielt und schon ist das alles gar nicht mehr so absurd. Und wisst ihr was? Große Altersunterschiede kommen auch in der heutigen Zeit wieder öfter vor - also wirkt das alles gar nicht mehr so abwegig.

Die Artus-Sage ist für mich jetzt nicht unbedingt neu, jedoch kenne ich auch nur ein paar kurze Fakten. Aufgrund dessen war die gesamte Geschichte doch recht neu für mich, denn wer hat noch nicht von den Rittern der Tafelrunde gehört?! Aber Elayne von Corbenic war mir gänzlich unbekannt. Doch lesen wir nicht genau deswegen? Um neues zu lernen? In einem geschichtlichen Nachwort beschreibt die Autorin ein wenig die Sage und gibt uns so noch etwas Hintergrundwissen mit auf den Weg. Das ist gar nicht schlecht, muss ich gestehen. Vielleicht hätte mir dies am Anfang der Geschichte etwas mehr "geholfen".

Insgesamt ist diese Geschichte sehr schön geschrieben. Mit einem flüssigen Schreibstil und greifbaren Charakteren sorgt Jessica Bernett dafür, dass man sich schnell in die Geschichte einfindet. Auch einige witzige Stellen versüßen einem das Gelesene. Der erste Band "Rabenkind" gefiel mir also recht gut und ich bin wirklich auf kommendes gespannt. Die Autorin flüsterte mir bereits zu, dass die weiteren Bände etwas umfangreicher werden würde. Als ob mich das abhalten wird: Im Gegenteil! Ich wünsche mir jedoch mehr zu den Raben und ihrer angeblichen Rabenmagie, denn es sind zwar Andeutungen vorhanden, jedoch nichts handfestes. Und welche Geschichte kann nicht ein wenig Magie gebrauchen ...

Veröffentlicht am 09.03.2018

Der Meisterspion und die Prinzessin

Gilde der Jäger - Engelsdunkel
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Am Hofe des Erzengels Neha soll einer der Sieben und zugleich Meisterspion, Jason, herausfinden wie der Gemahl des wie eine Königin lebenden Erzengels sterben konnte. Um Jason zu binden und der Spionage ...

Am Hofe des Erzengels Neha soll einer der Sieben und zugleich Meisterspion, Jason, herausfinden wie der Gemahl des wie eine Königin lebenden Erzengels sterben konnte. Um Jason zu binden und der Spionage vorzubeugen muss er sich mit einem Blutbund an Nehas Mündel Mahiya binden, die zugleich die Tochter der verstorbenen Zwillingsschwester des Erzengels ist. Doch der schweigsame Jason ist überraschend fasziniert von Mahiya, in der er nur ein Vorzeigepüppchen vermutete. Mahiya kann ihre Geheimnisse vor Jason nicht verbergen. Es ist, als würde er bis auf den Grund ihrer Gedanken sehen. Und so bleibt ihr nichts anderes, als ihn um Hilfe zu bitten.

Endlich mal wieder eine Geschichte nach meinem Geschmack. Der düstere, schweigsame Jason mit den Mitternachtsschwingen, der die zauberhafte Prinzessin aus dem Orient rettet. Täuschend märchenhaft und zugleich über die maßen grausam. Natürlich sind die Bücher von Nalini Singh keine träumerischen Werke, aber ein bisschen Magie steckt trotzdem in diesen Büchern. Um jedoch herauszufinden, wer für den Tod von Nehas Gemahl verantwortlich ist, graben Jason und Mahiya in den tiefsten Tiefen all der Geheimnisse am Hofe und stoßen auf grausame und unglaubliche Dinge.

Neha ist einer der Erzengel, die zwar zu ihrem Wort stehen, allerdings gerne auch alles zu wörtlich nehmen. Jason muss also gut aufpassen auf welche Absprachen er sich einlässt. Indessen lernen wir Jason in Abschnitten aus seiner Kindheit besser kennen und lieben. Er war so ein herzallerliebster kleiner Engel. Zugleich zeigt seine Vergangenheit wie unglaublich Grausam Engel im allgemeinen sein können und wie blutig manche Schicksale sind.

Die Geschichte von Mahiya und Jason ist einfach zauberhaft. Vor allem Jason steckt so voller Überraschungen und die sanftmütige Mahiya passt sehr gut zu seinem Gemüt. Ich hoffe, dass wir am Rande noch die ein oder andere Begegnung mit den beiden haben werden, denn Jason ist einfach wundervoll.