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Veröffentlicht am 02.02.2020

Ein spannender Jugendthriller

ONE OF US IS LYING
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Zitat: „Ein Toter, vier Verdächtige und einer von Ihnen lügt“

Die fünf Jugendlichen Browyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen gemeinsam in der Schule nachsitzen. Jeder von ihnen hat während der Schulzeit ...

Zitat: „Ein Toter, vier Verdächtige und einer von Ihnen lügt“

Die fünf Jugendlichen Browyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen gemeinsam in der Schule nachsitzen. Jeder von ihnen hat während der Schulzeit ein Handy zugesteckt bekommen und wurde im Unterricht damit erwischt. Warum gerade sie? Während sie ihre Aufgaben erledigen, ereignet sich auf dem Schulhof ein Autounfall und ihr Lehrer verlässt den Klassenraum. Aufgeregt diskutieren die fünf in seiner Abwesenheit darüber, wer wohl hinter der Handyaktion steckt. Plötzlich leidet Simon unter Atemnot und sackt in sich zusammen. Sein Medikament, das er dringend benötigt, ist verschwunden und weder im Ranzen noch in der Schulapotheke auffindbar. Ein Krankenwagen wird gerufen und bringt Simon in eine Klinik. Wenig später stirbt er dort und die ganze Schule steht unter Schock. Zunächst glauben alle an ein Unglück. Doch wenig später stellt sich heraus, dass Simon an einer Erdnussallergie gelitten hat und daran gestorben ist. Zufall!? Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Simon war kein Engel. Mit seiner Gossip-App hat er viele Gerüchte verbreitet und Schüler in Verlegenheit gebracht. Immer enger zieht sich die Schlinge um Browyn, Addy, Nate und Cooper zusammen. Simon war kurz davor, die Geheimnisse der vier Schüler in seiner App preiszugeben. Hat womöglich einer von ihnen mit dem Tod von Simon etwas zu tun?
Mein persönliches Fazit:
Eine Highschool in Amerika. Ein Todesfall. Sicherlich keine außergewöhnliche Story, aber für mein Empfinden von Karen M. McManus hervorragend umgesetzt. „One of us is lying“ ist ein Jugendthriller, der dem Genre alle Ehre macht. Großartig, wie sich die Hauptprotagonisten im Laufe der Story weiterentwickeln. Unterschiedliche soziale Hintergründe und Problematiken. Absolut passend für ein Jugendbuch. Spannend, sexy und raffiniert, so steht es auf dem Buchcover und ich kann dem nur voll zustimmen. Viele Wendungen und ein nicht ganz überraschendes Ende. Trotzdem hielt die Spannung bis zum Schluss. Ich persönlich habe mich auch als Erwachsene sehr gut unterhalten gefühlt. Mein einziger Abzug in der B-Note ist die ständig wechselnde Erzählperspektive. Die Kapitel werden aus Sicht der Hauptprotagonisten immer wieder im Wechsel erzählt. Das ist etwas was ich persönlich nicht so gerne mag, da ich so immer ein wenig länger brauche, um voll in die Geschichte eintauchen zu können.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne/5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein außergewöhnlicher Thriller, der zum Nachdenken anregt

Tannenstein
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Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und ...

Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Kurz nach seiner Inhaftierung wurde seine Freundin Lydia, ebenfalls Polizistin, heimtückisch im Berliner Tiergarten ermordet. Vermutlich vom gleichen Mörder, der bereits vor drei Jahren eine Gruppe von Menschen in Tannenstein ermordet hat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Koller hat Born bis zu seiner Festnahme an diesem Fall gearbeitet. Gemeinsam waren sie auf der Suche nach dem Mörder, genannt „der Wanderer“.
Nun hat Polizeioberkommissarin Norah Bernsen die Ermittlungen zu der Ermordung von Lydia Wollstedt übernommen und interessiert sich für die damaligen Ermittlungsergebnisse von Born und Koller. Auf der Suche nach Antworten besucht sie Alexander Born im Gefängnis. Doch dieser gibt sich distanziert und wortkarg.
Drei Wochen später kommt Born frei und hat nur eines im Sinn. Rache! Doch er ahnt nicht annähernd, auf was er sich da einlässt. Auf der Suche nach Gerechtigkeit gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Macht, Gewalt und Selbstjustiz.

Klappentext: Ein abgeschiedener Ort nahe der tschechischen Grenze. Elf Tote an einem kalten Novemberabend. Ein Killer, der keine Spuren hinterlässt, und ein kriminell gewordener Ex-Polizist, der Rache will. Der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann. Tannenstein.

Mein persönliches Fazit:
Linus Geschke recherchiert so gut, dass die Story absolut real wirkt. Doch wo endet die Realität und wo beginnt die Fiktion? Ein absolut gelungener Auftakt der Born-Trilogie. Flüssig geschrieben, starke Charaktere und ein Hauptprotagonist, der polarisiert. Ein Buch, das noch eine ganze Zeit nachwirkt und dazu anregt, sich selbst zu den Themen Moral, Gerechtigkeit und Selbstjustiz zu hinterfragen.
Spannend, politisch, außergewöhnlich! So lautet mein Fazit zu dem Thriller „Tannenstein“ von Linus Geschke.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.09.2019

Ein wunderbarer Roman, der berührt und nachdenklich macht

Wenn Schmetterlinge fliegen lernen
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Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, ...

Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, hat sie alle Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. Alles, was bleibt, sind Trauer und Selbstzweifel. Ihre Bemühungen Liebe und Zuneigung von den Großeltern zu bekommen, schlagen fehl. Zu groß ist deren Trauer um den Verlust der Tochter, Olivias Mutter.
So früh wie möglich verlässt sie ihre Großeltern und reist in der Welt umher. Wahllos treibt es sie von Land zu Land, immer auf der Suche nach einem Ort voll Liebe und Geborgenheit.

4 Jahre später kehrt sie zurück in die Schweiz. Ihre Großvater ist mittlerweile verstorben und ihre Großmutter Erika an Alzheimer erkrankt. Viel Zeit bleibt Olivia nicht mehr, um sich mit ihrer Großmutter zu versöhnen. Doch die Verletzungen auf beiden Seiten sind groß und die Differenzen scheinen unüberbrückbar.
Unterstützung erhält Olivia von der langjährigen Haushälterin Maria und Tom, ihrem Freund aus Kindertagen. Zufällig ist sie ihm auf der Straße begegnet. Gemeinsam mit seiner Schwester Valerie betreibt er das Cafe` Mokkart und bietet Olivia einen Job an, den sie so dringend benötigt. Zum Unmut seiner Schwester Valerie, werden die beiden immer vertrauter miteinander. Olivia genießt jeden Augenblick, obwohl sie spürt, dass auch Tom von einem Geheimnis umgeben zu sein scheint.

Und dann ist da ja auch noch Prof. Dr. Edelmann, der zum 15-jährigen Todestag ihrer Eltern ein Interview mit ihr führen möchte. Olivias Vater war ein berühmter Schmetterlingsforscher und Prof. Dr. Edelmann sein Assistent. Ein seltener Schmetterling scheint damals – kurz vor dem Tode ihres Vaters- verschwunden zu sein. Kann er Olivia helfen, sich an die Ereignisse von früher zu erinnern und können sie gemeinsam den Schmetterling wiederfinden?

Zitat: „Es waren nicht die Erinnerungen, die schmerzten. Es war das Verdrängen.“

Astrid Töpfner ist ihrem eigenen Anspruch, den Roman so realistisch wie möglich zu schreiben, absolut gerecht geworden. Als gelernte Tourismusfachfrau lässt sie den Leser an ihrer Liebe für fremde Länder teilhaben. Detailverliebt und lebensnah beschreibt sie dem Leser die Orte , an denen die Hauptprotagonistin Olivia ihre Zeit im Ausland verbracht hat. Zürich ist nicht nur Olivias Heimatstadt, sondern auch die der Autorin. Jeder Winkel, jede Ecke, jede Gasse. Wundervoll in Szene gesetzt.
Mit einem unglaublichen warmen und flüssigen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Olivia und ihrer Familie. Viele verschiedene Charaktere, die der Leser am Anfang des Buches kennenlernt und die sich unterschiedlich weiterentwickeln. Nicht immer zwingend sympathisch, doch im Laufe der Geschichte durchaus nachvollziehbar, verfolgt jede Charaktere ihr eigenes Ziel.

Mein persönliches Fazit:

„Wenn Schmetterlinge fliegen lernen“ ist ein unglaublich liebevoll geschriebener Roman. Der Titel, der Klappentext und das Cover bilden eine wunderbare Einheit und verschmelzen mit dem Inhalt des Buches. Viel mehr kann ein Leser sich nicht wünschen. Eine Buch, das Menschen mit ähnlichen Erfahrungen triggern kann. Das Buch steht für Eigenreflexion, Aufbruchstimmung und Aufarbeitung. Vertrauen und sich fallen lassen. Wertschätzung sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Hierzu gehört aber auch, verzeihen zu können! Ein Roman, der mich sehr berührt hat.
Gewünscht hätte ich mir lediglich, eine langsamere Entwicklung der Charaktere. Es hätten meiner Meinung nach gerne noch ein paar Seiten mehr sein dürfen. Für diesen Roman gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

4,5 Sterne/5 Sternen

Veröffentlicht am 12.03.2019

Wenn die Angst vor der Angst dein Leben beherrscht

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Leni und Emma, zwei Freundinnen im letzten Jahr vor dem Abitur. Während Emma alles zufällt und sie von einer gewissen Leichtigkeit und Vorfreude umgeben wird, erschreckt Leni der Gedanke an die nächsten ...

Leni und Emma, zwei Freundinnen im letzten Jahr vor dem Abitur. Während Emma alles zufällt und sie von einer gewissen Leichtigkeit und Vorfreude umgeben wird, erschreckt Leni der Gedanke an die nächsten Monate. Ein Jahr mit hohem Lernpensum und die Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen soll, liegen vor ihr. Ihre Eltern, selbst erfolgreich im Job, erhoffen sich von Leni ein gutes Abitur und setzen sie so unbewusst unter Druck. Denn Leni weiß noch gar nicht wie sie ihre Zukunft gestalten möchte. Die Schulwochen vergehen, und die ersten Arbeiten stehen an. Leni fühlt sich ständig müde und unwohl, bekommt phasenweise schlecht Luft und muss sich mehrmals übergeben.
Was anfänglich nach einer Grippe aussieht, entwickelt sich schnell zu einem dauerhaften Problem. Leni ahnt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie spürt eine große Leere in sich und die Angst, dass ihr in der Schule schlecht wird und sie sich übergeben muss, ist allgegenwärtig. Nach einem lebensgefährlichen Zusammenbruch, wird sie von ihrer behandelnden Ärztin in eine Fachklinik überwiesen und trifft dort auf verschieden Mitbewohner mit ähnlichen Problemen. Kurz nach ihr kommt Matti in die Klinik. Matti ist - im Gegensatz zu Leni - nicht freiwillig da und muss sich mit ganz anderen Problemen auseinandersetzen. Und trotzdem verbindet sie etwas! Seit langer Zeit ist Matti die erste Person, bei der Leni sich wohl fühlt. Und wo Matti ist, da will auch Leni sein. Ein Wunsch, der die beiden auf eine unglaubliche Reise mit ungewissem Ausgang führt.

Buchzitat: „Manchmal denkt man, die Depression und die Angst würden einem alles nehmen, was man hat und liebt. Aber die Wahrheit ist, dass nicht die Krankheit das entscheidet, sondern du.“

Ava Reeds Buch ist eine Mischung aus Selbsterlebtem und frei erfundener Geschichte. Die Charaktere lassen dem Leser genug Raum, sich in diesem Buch zu finden. Ob als Betroffener, Angehöriger oder einfach als Leser, der interessiert an diesem Thema ist.

Leni, ein fröhliches Mädchen und Tochter von liebenswerten Eltern. Bisher fröhlich und unbeschwert unterwegs, fühlt sie sich im letzten Schuljahr komplett überfordert. Wie gut schaffe ich mein Abitur, was mache ich danach? Schaffe ich das? Fragen über Fragen, die sich ständig im Kreise drehen. Lenis Selbstzweifel und der Kampf gegen sich selbst lassen sie unglaublich hilflos und zerbrechlich wirken. Doch so schlecht es ihr geht und so schwach wie sie sich fühlt, aufgeben ist nicht ihr Plan und das vermittelt sie auf ganz wunderbare Weise in diesem Buch.

Matti, chronisch krank und völlig überbehütet. Er wächst in einem mehr als gut situierten Elternhaus auf, hat einen Privatlehrer und bekommt die meisten Wünsche von den Augen abgelesen. Anfangs wirkt er oft überheblich und arrogant. Doch im Laufe des Buches bekommen die Leser einen immer besseren Einblick in sein Gefühlsleben. Die Fassade bröckelt und Matti lässt den Leser an seinen Wünschen und Träumen teilhaben.

Emma, Philip, Anna und die Eltern. Alles wunderbare Nebencharaktere die deutlich machen wie wichtig es ist, einfach nur da zu sein und wertfrei miteinander umzugehen.

Der Schreibstil von Ava Reed ist sehr angenehm. Obwohl die Thematik nicht einfach ist, lässt es sich gut lesen und die Zeilen fließen so dahin. Die grüne Farbe des Covers verbunden mit den Lichterketten in der Dunkelheit hat mich zunächst irritiert, dann nachdenklich gestimmt. Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass Grün die Farbe der Hoffnung ist und so erschien mir das Cover schön stimmig zu der Aussage des Buches.

Mein persönliches Fazit:
Ehrlich gesagt fällt es mir ein wenig schwer, dieses Buch objektiv zu betrachten. Ava Reeds Thema in diesem Buch ist auch mein Thema. Doch jeder nimmt seine Angststörung und Depression anders war und ich finde, dass hat Ava Reed in diesem Buch sehr schön beschrieben. Nicht nur ein Roman der sich gut lesen lässt, sondern ein Thema das authentisch und einfühlsam angegangen und gut umgesetzt wurde.
Für mich lediglich unbegreifbar wie Leni sich dazu aufraffen konnte, die Klinik zu verlassen. Aber das war eben IHRE Geschichte.
Erfreulich auch, dass eine Autorin selbst ihre Illustrationen und Tagebucheinträge kreiert. Sicherlich für viele Illustratoren nicht perfekt, aber genau das macht dieses Buch ja aus. Jeder ist gut so wie er ist! Das Streben nach ständigem Perfektionismus macht krank, genauso hohe Selbstansprüche und die Angst vor Kontrollverlust. Das hat Ava Reed hier anschaulich beschrieben. Wie wichtig ihr dieses Thema ist, entnimmt der Leser dem Vor- und Nachwort. Sehr persönlich erklärt sie die Umstände, die zu diesem Buch geführt haben und gibt der Geschichte hiermit einen wichtigen Rahmen. Meiner Meinung nach, hätten es gerne 100 Seiten mehr sein dürfen. Es erschien mir fast ein wenig zu kurz.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 17.02.2019

Fesselnder Jugendroman zum Thema Cyber-Mobbing

I can see U
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Der Schauplatz, eine Schule in Ingolstadt.
Der neue Mitschüler Ben wird freundlich in die Klassengemeinschaft integriert. Vor allem die unscheinbare 15-jährige Marie ist sofort völlig verzaubert. Sie ...

Der Schauplatz, eine Schule in Ingolstadt.
Der neue Mitschüler Ben wird freundlich in die Klassengemeinschaft integriert. Vor allem die unscheinbare 15-jährige Marie ist sofort völlig verzaubert. Sie fühlt sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen. Nichts lässt sie aus, um die Aufmerksamkeit von Ben auf sich zu ziehen. Ben ist immer höflich, zuvorkommend und freundlich zu ihr. Sie hat das Gefühl, niemand kann sich so gut in sie hineinfühlen wie er.

Nach kurzer Zeit tauchen Fake-Bilder von Marie und ihrer besten Freundin Elli im Klassenchat auf. Auch andere Mitschüler der Klasse und selbst der beliebteste Lehrer werden über das Handy bloßgestellt. Täglich werden neue Meldungen verbreitet, das Gerede nimmt seinen Lauf und das Schulleben gerät außer Kontrolle. Zusammen mit ihrem Klassenkameraden Josh und ihrer Freundin Elli, will Marie der Sache auf die Spur kommen. Sie hofft, dass Ben ihr helfen wird und die beiden sich so näher kommen. Doch Ben benimmt sich immer merkwürdiger. Hat er was mit den Geschehnissen zu tun?
Marie, Josh und Elli ahnen, dass es sich hierbei um mehr handelt, als nur um einen Schülerstreich oder ein gehacktes Handy………..

Buchzitat: „Ich hatte Ben eigentlich näher kennen lernen wollen, aber stattdessen war er mir fremd und fremder geworden.“

Der Jugendroman von Matthias Morgenroth ist spannend, fesselnd, erschreckend und ein wenig unheimlich zugleich. Eine fiktive Geschichte, die so realistisch erscheint.
Die Protagonistin Marie erzählt den Roman aus der Ich-Perspektive. Eine 15-jährige Schülerin, verliebt und ein wenig naiv. Ihren Erzählungen rückblickend aufgeschrieben, ehrlich zu sich selbst und die Geschehnisse detailliert beschrieben. Das nette Mädchen von nebenan.
Auch der humorvolle Josh und die impulsive Elli sind absolute Sympathieträger.
Ben wirkt zwar immer freundlich, ist jedoch oft kurz angebunden. Interessiert, aber kühl. Einfach undurchsichtig.
Der Schreibstil absolut klar, flüssig und spannend. Ich habe das Buch zwischendurch nur ungern aus der Hand gelegt. Das Cover ist eher schlicht, aber passend zur Geschichte. Der Junge mit den unterkühlten Augen, die Computerschrift….

Mein persönliches Fazit:
“I can see U” ist ein durchweg gelungener Jugendroman,
der auch für Erwachsene absolut zu empfehlen ist. Dicht an der heutigen Zeit, erschreckend realistisch geschrieben. Als Mutter von drei Kindern hat mich der Roman durchaus nachdenklich gestimmt.
Die perfekte Schullektüre zum Thema „Medienkompetenz“.
Ein Roman, der sensibilisiert und darauf aufmerksam macht, das wirklich jeder Opfer von Cyber-Mobbing werden kann und die Gefahren im Netz (Social Media) kaum erkennbar sind.
Das Ende, ein wenig zu abrupt. Der Spannungsbogen war kurz vor Schluss unglaublich hoch, und mir ging es dann einfach zu schnell. Ich hätte mir hier ein Ende mit einer in sich abgeschlossenen Geschichte gewünscht.