Cover-Bild Was man unter Wasser sehen kann
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 378
  • Ersterscheinung: 15.02.2019
  • ISBN: 9783352009242
Henriette Dyckerhoff

Was man unter Wasser sehen kann

Roman
Damals, im Tal.

Als ihre Mutter verschwindet, kehrt die junge Luca in ihre Heimat zurück, nach Ronnbach, jenen kleinen Ort zwischen waldigen Hügeln und tiefhängendem Himmel, wo sie zwischen Mutter und Großmutter aufwuchs, zwischen zwei Frauen, die einander das Leben schwermachten. Luca verstand nie, warum, doch nun sucht sie nach Antworten, und bald erkennt sie, dass die Geschichte ihrer Familie ihren Anfang nahm, als das Ronnetal in den Sechzigern gegen den Willen einiger geflutet werden und ein ganzes Dorf versinken sollte.

Henriette Dyckerhoff erzählt von drei Frauengenerationen und einer Liebe zwischen zwei Heimatlosen und lässt dabei ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden – klug, berührend, eigenwillig.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2019

Entwurzelt

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Die fast dreißigjährige Luca ist vor fünf Jahren aus dem sauerländischen Ronnbach nach Berlin gezogen. Sie fühlt sich dort wohl. Dann will ihre Mutter Marion sie besuchen, aber sie kommt nicht an. Das ...

Die fast dreißigjährige Luca ist vor fünf Jahren aus dem sauerländischen Ronnbach nach Berlin gezogen. Sie fühlt sich dort wohl. Dann will ihre Mutter Marion sie besuchen, aber sie kommt nicht an. Das Auto der Mutter stand auf einer Brücke bei Ronnbach, aber Marion ist einfach verschwunden. Oma Grete, mit der Marion zusammenlebte, ist besorgt. Also macht sich Luca auf ins Sauerland. Luca verbindet mit ihrem Heimatort nicht gerade glückliche Gefühle. Ihre Großmutter und ihre Mutter hatten ein schwieriges Verhältnis.
Diese Geschichte dreht sich um Menschen, die entwurzelt wurden, als man ihnen ihre Heimat nahm, um eine Talsperre zu bauen. Wie sich Menschen fühlen, wenn sie alles aufgeben müssen, was seit langer Zeit im Besitz der Familie ist, was ihnen Heimat ist, das wissen wir in NRW rund um den Braunkohletagebau zur Genüge. Wie oft habe ich gehört, nur nicht darüber nachdenken, einfach weitermachen, sonst verzweifelt man. In den neuen Orten wohnen die ehemaligen Nachbarn und einige neue Bewohner, doch trotzdem sind die Dörfer seelenlos.
Die Geschichte der Frauen geht zurück bis in die fünfziger Jahre, als der Ort geflutet wurde. Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet, sie haben Ecken und Kanten und sind sehr menschlich. Dazu kommt ein gutes Stück der Sauerländer Mentalität.
Erst jetzt, als sich Luca auf die Suche nach ihrer Mutter macht, versteht sie Marion und Grete besser. All die Jahre war da etwas präsent, aber es wurde geschwiegen. Daher war es für Luca auch nie fassbar. Nun aber begreift sie so nach und nach und das nimmt sogar Einfluss auf ihr eigenes Leben.
Es ist eine spannende Geschichte über Verluste und traumatische Erlebnisse, über Heimat und Identitätssuche. Sie hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Am Ende klärt sich Vieles, aber nicht alle Fragen werden beantwortet.
Ein fesselndes Familiendrama. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

unbedingt lesen

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Über den Inhalt des Buches möchte ich gar nicht zu viel erzählen, denn die Spannung entsteht tatsächlich vor allem dadurch, dass man mit der Hauptdarstellerin Luca nach und nach den Geheimnissen von Großmutter ...

Über den Inhalt des Buches möchte ich gar nicht zu viel erzählen, denn die Spannung entsteht tatsächlich vor allem dadurch, dass man mit der Hauptdarstellerin Luca nach und nach den Geheimnissen von Großmutter und Mutter aber auch einem einschneidenden Ereignis in der Geschichte ihres Heimatdorfes auf die Spur kommt. Ihre Suche beginnt, als die Mutter plötzlich spurlos verschwindet und die junge Frau heimkehrt und allen, die sie kennen und kannten Fragen stellt. Dabei erkennt sie nach und nach nicht nur, warum es immer Spannungen und Ungesagtes in ihrer Familie gab, sondern ihr gelingt es Stück für Stück auch, ihre eigene Entwicklung zu reflektieren und neue Zukunftspläne zu finden, die verschüttet in ihr schlummerten.

Ich bin restlos begeistert von dieser Geschichte. Die Story ist so viel mehr als eine einfache Familiengeschichte. Der Autorin Henriette Dyckerhoff gelingt in ihrem Erstling eine gekonnte Mischung aus Zeitgeschichte, Generationenkonflikt, Spurensuche nach der Familienvergangenheit und einem Hauch Crime, der durch das rätselhafte Verschwinden der Mutter genährt wird. Dazu eine Sprache, die nah dran ist an den Charakteren, den Facetten der Darsteller nachspürt aber auch die raue Landschaft und die dörfliche Gemeinschaft gut widergibt.

Diese Autorin werde ich mir merken und hoffe, bald wieder etwas von ihr zu lesen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein großariges Werk

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Inhaltsangabe:
Damals, im Tal.

Als ihre Mutter verschwindet, kehrt die junge Luca in ihre Heimat zurück, nach Ronnbach, jenen kleinen Ort zwischen waldigen Hügeln und tiefhängendem Himmel, wo sie zwischen ...

Inhaltsangabe:
Damals, im Tal.

Als ihre Mutter verschwindet, kehrt die junge Luca in ihre Heimat zurück, nach Ronnbach, jenen kleinen Ort zwischen waldigen Hügeln und tiefhängendem Himmel, wo sie zwischen Mutter und Großmutter aufwuchs, zwischen zwei Frauen, die einander das Leben schwermachten. Luca verstand nie, warum, doch nun sucht sie nach Antworten, und bald erkennt sie, dass die Geschichte ihrer Familie ihren Anfang nahm, als das Ronnetal in den Sechzigern gegen den Willen einiger geflutet werden und ein ganzes Dorf versinken sollte.

Henriette Dyckerhoff erzählt von drei Frauengenerationen und einer Liebe zwischen zwei Heimatlosen und lässt dabei ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden – klug, berührend, eigenwillig.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Henriette Dyckerhoff, ist mit ihrem Roman Debüt, ein wirklich großartiges Werk gelungen. Es ist eine Geschichte die drei Frauen Generationen umspannt, von Hass, Gleichgültigkeit, Verlusten, Geheimnisen und Ängsten. Ihre Protagonisten sind Getriebene, Menschen auf der Suche nach ihrem Platz, ein Stück Heimat, das sie verloren haben. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, berührend, tiefgründig und feinfühlend. Sie versteht es sich in ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere hinein zu versetzen. Deren Gefühle, Ängste und Emotionen, kommen Glaubhaft rüber, es viel einem Leicht sich in sie hinein zu denken. Sehr schön hat sie die verschiedenen Zeitebenen von 1956 in Bosbach, bis 2015 miteinander zu verweben, und ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen.
„ Ein beeindruckendes , eigenwilliges und spannendes Werk, das einem fesselt“

Alles fängt in Berlin 2015 an, Luca die dort in einem Lebensmittelladen arbeitet, bekommt von ihrer Mutter Marion einen Anruf, das sie kommt. Aber Marion kommt nie an, langsam wird Luca unruhig, und als dann noch Oma Grete anruft, Marions Auto, steht verlassen auf dem Parkplatz der Ronnetalsperre, reist sie nach Bosbach ins Sauerland. Oma Grete scheint überhaupt nicht besorgt, über das verschwinden ihrer Tochter, man hat das Gefühl das ihr sie Gleichgültig ist, auch die Polizei macht keine große Anstalten. Aber Luca, lässt nicht locker, sie beißt sich regelrecht fest, und forscht und stochert herum. Sehr zum Missfallen von Grete. Gut das Luca, so starrköpfig ist, sonst wären wir nie im Jahr 1956 gelandet, und hätten nie von den Familiendramen erfahren. Den Verlusten und Ängsten den Menschen, als man ihre Häuser abreisen lässt, sie umsiedelt, um diese Talsperre, gegen ihren Willen zu bauen. Cord, ist besonders hartnäckig, Grete bewundert ihn, aber er scheint sie nicht zu beachten. Als es zum äußersten kommt, ist es Grete die ihn rettet. Hier beginnt das ganze Drama, aus Cord und Grete werden Feinde, warum, werden wir das am Schluss erfahren. Aber auch warum ist Grete, ihre Tochter Marion so gleichgültig, gut das Verhältnis der beiden war alles anderes als gut, das musste auch Luca als Kind erfahren, sie saß immer zwischen zwei Stühlen. Auch ist Grete außer sich, als sie erfährt das Luca, Cord besucht hat, und mit seinem Enkel Paul unterwegs ist, der ihr helfen will.
Eine sehr spannend Geschichte, mit schon etwas Kriminalistischen Zügen. Man erfährt von einem früheren Trauma und prägenden Erfahrungen, ein authentischer Roman, voller Hoffnung, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Eine schwierige Großmutter-Mutter-Enkelin-Beziehung

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Diese Familiengeschichte hat mir gut gefallen.
Die Geschichte der in einem Ort namens Ronnbach im Sauerland lebenden Familie Schreiber führt in die 60er Jahre zurück. Die Bewohner werden zwangsweise umgesiedelt, ...

Diese Familiengeschichte hat mir gut gefallen.
Die Geschichte der in einem Ort namens Ronnbach im Sauerland lebenden Familie Schreiber führt in die 60er Jahre zurück. Die Bewohner werden zwangsweise umgesiedelt, weil der alte Ort für den Bau einer Talsperre überflutet wird. Einige wie Cord Hennes überwinden dieses Trauma zeitlebens nicht, während sich andere mit der Situation arrangieren. Zwischen Cord und der Nachbarstochter Grete kommt es in der Nacht vor der Sprengung seines Hofes zu einem folgenreichen Treffen, werden später aber zu erbitterten Feinden. Grete heiratet ausgerechnet den Planer der Talsperre. Die Beziehung zu ihrer Tochter Marion bleibt angespannt. Marion wird zur Alkoholikerin und hat den Ruf eines leichten Mädchens. Als sie plötzlich spurlos verschwindet, kommt Marions Tochter Luca, die überwiegend von der Oma großgezogen wurde und sich von ihrer Mutter immer ungeliebt fühlte, in ihre alte Heimat zurück. Sie erfährt über den Ort und ihre Familie, vor allem das Verhältnis zwischen Oma und Mutter ihr bislang nicht bekannte Aspekte.
An dieser Geschichte ist deutlich zu erkennen, dass die Autorin selbst eine gebürtige Sauerländerin ist. Die Bewohner des beschaulichen fiktiven Ortes Ronnbach werden recht authentisch dargestellt. Ihre Ecken und Kanten wirken lebendig. Auch die Schilderungen zur Landschaft sind sehr anschaulich. Recht spannend bleibt die Frage, ob die verschwundene Marion wieder auftaucht. Die Spannung erhöht sich dadurch, dass sich die Darstellung der Geschehnisse aus der Vergangenheit mit denen aus der Gegenwart abwechselt. Das Mystische wird noch durch eingestreute und stets abgewandelte Sagen über die Ronne-Marie verstärkt. Was mir insbesondere gut gefallen hat, ist, dass am Ende längst nicht alle Fragen eindeutig beantwortet sind, der Leser aber in die Lage versetzt wird, sich selbst eine Vorstellung des Geschehenen zu bilden.
Das Buch zu lesen kann ich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Drei Frauen

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Die Autorin Henriette Dyckerhoff schreibt in ihrem Roman „Was kan unter Wasser sehen kann“ von dem Schicksal dreier Frauen aus drei Generationen.

Luca lebt im Jahr 2015 in Berlin. Ihre Mutter meldet ...

Die Autorin Henriette Dyckerhoff schreibt in ihrem Roman „Was kan unter Wasser sehen kann“ von dem Schicksal dreier Frauen aus drei Generationen.

Luca lebt im Jahr 2015 in Berlin. Ihre Mutter meldet sich überraschend zu einem Besuch an. Aber sie kommt nicht an. Ihr Auto steht auf einer Brücke in ihrem Heimatort Ronnebach. Niemand weiß, wo Marion abgeblieben ist. Da macht sich Juca auf den Weg zu ihrer Großmutter Grete.

Das Verhältnis zwischen Grete und Marion ist seltsam.
Die Geschichte geht zurück in das Jahr 1956, da wird ein Teil des Ortes für einen Staudamm abgerissen und geflutet. Die Bewohner sind alle erwas merkwürdig.
Auch Luca ist nicht einfach, aber sie lernt jetzt einiges über Marion besser verstehen.
Die Charakter der Frauen sind gut ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten versehen.

Henriette Dyckerhoff ist es gut gelungen die Stimmung eines Dorfes und ihrer Bewohner einzufangen. Daraus resultiert dann die Stimmung unter einander 

Ein spannender Roman, den man verschlingt.