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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Wolfskrimi

Wütende Wölfe
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Kommissarin Irmi Mangold hat sich eine Auszeit genommen, die sie auf einer Almhütte verbringen möchte. Melken, käsen, Alm pflegen - so hat sich Irmi ihren Almsommer vorgestellt. Doch kaum angekommen, versetzt ...

Kommissarin Irmi Mangold hat sich eine Auszeit genommen, die sie auf einer Almhütte verbringen möchte. Melken, käsen, Alm pflegen - so hat sich Irmi ihren Almsommer vorgestellt. Doch kaum angekommen, versetzt ein Wolf, der nachts herumschleicht, die Almbewohner in Aufruhr. Weitere merkwürdige Vorfälle kommen hinzu und Irmi ist unverhofft wieder als Ermittlerin gefragt ...

Der Kriminalfall ist insgesamt nicht sonderlich verworren. Es ist schon bald klar, in welche Richtung es geht. Das Ende hätte ich mir persönlch etwas anders gewünscht. Leider kann ich das nicht weiter ausführen, ohne zu spoilern.
Wie von Nicola Förg gewohnt, geht es wieder um ein Tier- und Umweltschutzthema. In diesem Band gibt es viele Informationen über die Rückkehr des Wolfs und Pro- und Contra-Argumente. Dazu kommen Passagen über artgerechte Kuhhaltung. Die Infos sind über das Buch verteilt und geschickt in die Geschichte eingeflochten, sodass es nicht zu viel auf einmal wird. Mir hat es gut gefallen, neben dem Kriminalfall etwas tiefer in die Wolfsdiskussion eingeführt zu werden.
Auch wenn Irmi in diesem Band auf der Alm weilt, sind ihre aus den anderen Büchern bekannten Kollegen dank Telefon und Auto mit von der Partie. Einen von ihnen lernt Irmi sogar von einer ganz anderen Seite als bisher kennen ...

Fazit: Ein recht unspektakulärer Kriminalfall, der aber durch interessante, geschickt eingeflochtene Informationen zum aktuellen Thema Wolf aufgewertet wird, vier Sterne.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Ruhiger Frankreich-Krimi

Die Richterin und die tote Archäologin
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In ihrem zweiten Fall bekommt es Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt mit dem Mord an einer bekannten Archäologin zu tun, die außerdem eine Schulfreundin Mathildes war. Welche Geheimnisse verbarg ...

In ihrem zweiten Fall bekommt es Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt mit dem Mord an einer bekannten Archäologin zu tun, die außerdem eine Schulfreundin Mathildes war. Welche Geheimnisse verbarg die tote Flavia Leone?

Die aus Band 1 bekannten Personen waren allesamt wieder mit von der Partie: Die Polizisten Rachid Bourada und Felix Tourrain, die mit Mathilde ermitteln, ihre Familie und Reiseführerautor Martin aus Bonn. Einige Ereignisse aus dem ersten Fall werden nochmals erwähnt, trotzdem denke ich, dass man das Buch gut lesen kann, ohne den Vorgänger zu kennen.

Mathildes Ermittlungen erweisen sich als verzwickt. Es gibt viele Spuren, die plausible Mordmotive liefern, aber ins Leere laufen. Erst auf den letzten Seiten wird der Fall mit einem überraschenden Täter schlüssig aufgelöst. Zwischendurch gibt es einige kleinere Spannungsmomente, aber insgesamt fokussiert sich das Buch eher auf ruhige Ermittlungen mit vielen Gesprächen.

Das südfranzösische Flair kommt nicht zu kurz, aber angenehmerweise wird der Leser nicht mit Beschreibungen und Informationen überhäuft, sondern der Fall steht klar im Mittelpunkt.

Fazit: Ein ruhiger Frankreich-Krimi mit einem verzwickten Fall, überraschender Auflösung und der richtigen Dosis südfranzösischem Flair.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Gemütlicher Cosy Crime aus England

Miss Daisy und der Mord unter dem Mistelzweig
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Daisy Fletcher verbringt Weihnachten 1923 mít ihrem Polizisten-Gatten Alec und dem Rest ihrer Familie auf dem Landsitz Brockdene, den die Norvilles, die verarmte Verwandtschaft des Earls von Westmoor, ...

Daisy Fletcher verbringt Weihnachten 1923 mít ihrem Polizisten-Gatten Alec und dem Rest ihrer Familie auf dem Landsitz Brockdene, den die Norvilles, die verarmte Verwandtschaft des Earls von Westmoor, bewohnen. Als ein Mord geschieht, müssen Daisy und Alec die Geheimnisse der Familie Norville aufdecken, um den Täter zu überführen...

Es handelt sich um einen gemütlichen, englischen Cosy Crime. Zu Beginn dauert es, bis der Mord geschieht. Zunächst werden die handelnden Personen mit all ihren charmanten bis nervigen Eigenheiten eingeführt, wobei immer wieder der Zeitgeist der Zwanzigerjahre hindurchschimmert, zum Beispiel bei der Rolle der Frauen. Spannend war in dieser Phase vor allem die Frage, wer wohl ermordet werden wird. Die anschließenden weihnachtlichen Ermittlungen laufen ebenfalls eher beschaulich ab. Alec befragt die Verdächtigen und seine kleine Tochter und sein Neffe spielen Spurensuche. Der Täter blieb für mich bis kurz vor Schluss unbekannt. Es kamen zwar nur wenige Personen in Frage, doch beim Motiv tappte ich im Dunkeln.

Fazit: ein gemütlicher Cosy Crime aus England - vier Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Teils zum Schmunzeln, teils erschreckend

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Das Buch besteht aus einer Sammlung von kurzen (einige Sätze) Berichten von Lehrern, Erziehern usw. über ihre Erlebnisse mit überfürsorglichen Eltern. Es ist in thematische Kapitel untergliedert, die von ...

Das Buch besteht aus einer Sammlung von kurzen (einige Sätze) Berichten von Lehrern, Erziehern usw. über ihre Erlebnisse mit überfürsorglichen Eltern. Es ist in thematische Kapitel untergliedert, die von der Schwangerschaft bis zur Universität reichen.

Die Begebenheiten laden teilweise zum Schmunzeln ein. Überwiegend fand ich es jedoch erschreckend zu lesen, was manche Eltern in ihrem Wahn, alles richtig zu machen, ihren Kindern und deren Umfeld antun. Schon der Buchtitel bietet ein gutes Beispiel für solch eine schockierende Aussage eines Helikopter-Elternteils.

Meiner Meinung nach ist es kein Buch, das man in einem Rutsch verschlingt. Die Aneinanderreihung der kurzen Berichte wird sonst schnell eintönig. Es eignet sich vielmehr dazu, immer mal wieder einige Minuten darin zu lesen.

Fazit: Sammlung von verrückten Handlungen und Wünschen von Helikoptern-Eltern, teils zum Schmunzeln, teils erschreckend, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Echter Wohlfühlkrimi mit liebenswerten Personen

Der Hund, der eine Grube gräbt
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Tierärztin Dr. Katja Maus muss den Hund ihrer Freundin Angela behandeln, weil er mit Rattengift vergiftet wurde. Kurz darauf liegt ein Toter in Angelas Garten. Hängen die beiden Fälle zusammen? Was steckt ...

Tierärztin Dr. Katja Maus muss den Hund ihrer Freundin Angela behandeln, weil er mit Rattengift vergiftet wurde. Kurz darauf liegt ein Toter in Angelas Garten. Hängen die beiden Fälle zusammen? Was steckt dahinter? Katja kann ihre Neugierde nicht zügeln und stellt selbst Nachforschungen an. Vielleicht liegt das auch an dem Polizisten Blum, der so ein merkwürdiges Kribbeln in ihr auslöst...

Ich habe mich in Katjas Umfeld sofort wie zu Hause gefühlt. Es ist einer dieser Krimis, bei denen man am liebsten sofort einen zweiten Band lesen möchte, um all die liebgewonnenen Personen wiederzutreffen. Besonders gut haben mir die Szenen in der Tierarztpraxis gefallen, weil Tierärztin einst ein echter Wunschberuf für mich war, den ich vermutlich tatsächlich ergriffen hätte, wenn einige Dinge anders gelaufen wären.

Die Krimihandlung ist überraschend verzwickt. Immer wieder passiert etwas Unvorhergesehenes. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, mitzurätseln, wer der Täter ist und wie alles zusammenhängt. Am Ende dachte ich mehrfach, es wäre alles geklärt und jetzt käme Friede, Freude, Eierkuchen und vielleicht noch eine Leseprobe - und wurde immer wieder mit einer neuen Wendung oder einem Ereignis überrascht.

Fazit: Ein echter Wohlfühlkrimi mit liebenswerten Personen, die ich im nächsten Band gerne wiedertreffen möchte - vier Sterne.