Cover-Bild Der Freund der Toten
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.03.2020
  • ISBN: 9783832164652
Jess Kidd

Der Freund der Toten

Roman
Klaus Timmermann (Übersetzer), Ulrike Wasel (Übersetzer)

Der charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah.
Von Anfang an beunruhigen sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht und seine freundliche Art die Dorfbewohner. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ausgesprochen anarchistische ehemalige Schauspielerin. Gebrechlich, furchtlos und unverblümt wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Bewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Fesselnde Geschichte, die verzaubert

0

„Der Freund der Toten“ hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Autorin Jess Kidd vereint eine spannende Geschichte um einen brutalen Mord mit magischen Elementen und einem wunderbar poetischen ...

„Der Freund der Toten“ hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Autorin Jess Kidd vereint eine spannende Geschichte um einen brutalen Mord mit magischen Elementen und einem wunderbar poetischen und schwarzhumorigen Stil.

Der Roman beginnt mit einem Prolog, in dem die Autorin unmissverständlich klarmacht, dass 1950 ein Mord geschehen ist. Doch die Einwohner des irischen Dorfes Mulderrig verweigern sich der Realität und möchten die Vergangenheit am liebsten vergessen – alle haben dabei ihre eigenen Motive. 26 Jahre später kommt Mahony, der Sohn der Ermordeten, zurück an den Schauplatz des Geschehens, um herauszufinden, was mit seiner Mutter passierte. Er wuchs in einem Waisenhaus in Dublin auf und besitzt nur ein Foto von seiner Mutter, aber keine Erinnerung an sie. Das Besondere: Mahony kann als einziger die Geister der Toten sehen. Diese kommunizieren aber nicht so, wie er es sich wünscht, weshalb er auf die Hilfe der Lebenden angewiesen ist. In Mulderrig trifft er zahlreiche schräge Charaktere. Je näher Mahony der Wahrheit kommt, desto dramatischere Dinge geschehen…

Die Geschichte und die vielschichtigen Charaktere haben mich absolut gefesselt. Auch die übernatürlichen Elemente gefielen mir sehr gut, da sie hervorragend zu der düsteren Stimmung des Buches passen. Gleichzeitig finde ich es gut, dass keiner der Charaktere zaubert oder irgendeine andere übernatürliche Gabe hat. So erhält sich die Geschichte trotz der Geister irgendwie ein realistisches Gefühl.

Trockener Humor lockert das Buch immer wieder auf und Jess Kidds Stil mit den poetischen Metaphern und dem ungewöhnlichen Sprachgebrauch ist einfach wunderbar. Die Autorin hat mit „Der Freund der Toten“ ein starkes Debut vorgelegt und ich freue mich schon jetzt auf ihre folgenden Romane.

Veröffentlicht am 18.05.2023

Ein tragisch komisches irisches Märchen

0

»Wenn die Toten versuchen, sich an etwas zu erinnern, bemühen sich die Lebenden umso mehr, es zu vergessen, das ist eine allgemein uneingestandene Wahrheit.« S. 200

Das Buch spielt überwiegend 1976 in ...

»Wenn die Toten versuchen, sich an etwas zu erinnern, bemühen sich die Lebenden umso mehr, es zu vergessen, das ist eine allgemein uneingestandene Wahrheit.« S. 200

Das Buch spielt überwiegend 1976 in dem irischen Dorf Mulderrig, in dem Fremde nicht willkommen sind. Das spürt auch der Hippie und Gelegenheitsdieb Mahony, der als junger Mann an seinen Geburtsort zurückkehrt. Er ist überzeugt, dass seine Mutter Orla hier umgebracht wurde, und will den Täter finden.
Dass sie auf grausame Weise 1956 getötet wurde, erfahren wir bereits im Prolog. Und Kidd zeichnet das kurze, harte Leben der jungen Orla in einigen Rückblicken nach.
Mahony stiftet mit seiner Ankunft reichlich Verwirrung. Jeder erkennt in ihm sofort Orlas Sohn, die Frauen verlieben sich in ihn, die anderen werden an ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit erinnert und setzen alles daran, ihn loszuwerden. Und genau wie seine Mutter kann Mahony mit den Toten reden.

Mit ihrem Debüt schafft Kidd ein düsteres, atmosphärisches gleichzeitig aber auch köstlich amüsantes Buch, in dem es um die Suche nach Herkunft, Zugehörigkeit, Liebe und Schuld geht. Ihr Schreibstil ist das, was mir zuallererst auffiel, teil poetisch, voller einmaliger Bilder, dass man sich gern Zitate aufschreiben möchte, dann wieder schnoddrig und derb. Aber genauso originell sind ihre Charaktere, allesamt skurril, einmalig und mehr oder wenig sympathisch. Und das gilt ebenso für die Toten, die ständig an Mahonys Seite sind. Das alles vermischt sie mit ihrem Sprachwitz zu einem modernen irischen Märchen, das an manchen Stellen grausam tragisch ist, dass ich mich wahrlich erschreckt habe.
Alles in allem ein sehr außergewöhnliches Buch, bei dem ich mich lange schwertat, es zu bewerten.

Zunächst brauchte ich zwei Anläufe, um es zu Ende zu lesen. Das lag auch daran, dass Kidd eine skurrile Szene an die andere reihte, gespickt mit einer Vielzahl an Charakteren, die ich mir nicht immer alle merken konnte. Das Buch verlange dann doch einige Konzentration und möglichst wenig Unterbrechung. Ich kann zwar sagen, dass ich es gern gelesen habe, auch wenn die Spannung an einigen Stellen abebbte, aber an manchen Stellen habe ich mich dann wieder schwergetan. Allerdings finde ich ihre Erzählweise, ihre originelle, bildliche Schreibweise so herausragend, dass ich wieder fasziniert war und das Buch dann doch nicht aus der Hand legen konnte. Besonders die Szenen, wenn Mahony mit den Toten spricht, haben es mir angetan.
Ich denke, dass Kidd in ihrem Debüt bewiesen hat, dass sie eine unvergleichliche Autorin ist, die außergewöhnliche Geschichten schreiben kann. Inzwischen habe ich ihren neusten Roman »Die Insel der Unschuldigen« gelesen, in dem sie bewiesen hat, dass sie eine Schippe drauflegen kann.
Wen also ein paar Tote nicht stören, wer mit schrägem, teils derben Humor umzugehen weiß und sich von einem besonderen Sprachstil überraschen lassen will, der wird sicher seine Freude an dem Buch haben. Ich für meinen Teil werde auch ihre anderen Bücher lesen, denn sie hat mich wirklich neugierig gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Verzaubert

0

Der Debütroman von Jess Kidd ist die Geschichte einer Suche - nach der eigenen Herkunft, nach Zugehörigkeit und auch nach Liebe. Gleichzeitig ist es ein mysteriöser Krimi mit übernatürlichen Anklängen, ...

Der Debütroman von Jess Kidd ist die Geschichte einer Suche - nach der eigenen Herkunft, nach Zugehörigkeit und auch nach Liebe. Gleichzeitig ist es ein mysteriöser Krimi mit übernatürlichen Anklängen, eine Ansammlung mehr als ungewöhnlicher Charaktere und eine Anhäufung skurriler Ereignisse. Die Bücher von Jess Kidd sind schwer einzuordnen, und gerade das macht sie so besonders. Der Charme offenbart sich in den vielen einzigartigen und unerwarteten Details, die auf jeder Seite überraschen und eine Vorhersehung der Ereignisse (und eine Zusammenfassung der Handlung) fast unmöglich machen. Man weiß nicht wo die Reise hingeht, aber am Ende löst sich alles schlüssig auf und lässt einen überrascht aber zufrieden zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2019

Spannend und sehr amüsant!

0

Das Cover ist doch einfach nur schön: Tränende Herzen, Efeu und Farn – ein Blick in die mysteriöse Welt der Toten?
Jess Kidd erzählt in „Der Freund der Toten“ die Geschichte von Mahony, einem jungen, ...

Das Cover ist doch einfach nur schön: Tränende Herzen, Efeu und Farn – ein Blick in die mysteriöse Welt der Toten?
Jess Kidd erzählt in „Der Freund der Toten“ die Geschichte von Mahony, einem jungen, lässigen Tagedieb, der mit Charme und gutem Aussehen die Damenwelt beeindruckt, aber seinen Weg noch nicht gefunden hat. Sein trauriges Schicksal lastet auf ihm: Er wuchs in einem Waisenhaus auf und musste erfahren, dass seine Mutter ihn verlassen hatte. Nun will er der Wahrheit auf den Grund gehen und kommt nach Mulderrig, dem Heimatort seiner Mutter, um Nachforschungen anzustellen. Umringt von drei Damen – eine davon alt, außergewöhnlich, extrem direkt und scharfsinnig, führt die „Ermittlungen“ an…
Jess Kidd ist ein außergewöhnlicher Krimi gelungen. Er ist fantasievoll, witzig, skurril, etwas abgefahren und auf keinen Fall langweilig! Wenn man sich auf die Geisterwelt einlässt, wird man bestens unterhalten und darf sich über Intrigen, Liebschaften und Geheimniskrämerei amüsieren! Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und trotz herber Rückschläge kommt Mahony mit Hilfe seiner Mädels dem Täter und seiner Familiengeschichte auf die Spur. Und sogar ein Happy-End deutet sich noch an… Einziges Manko: ich hätte gerne noch etwas mehr irischen Flair gehabt!


Veröffentlicht am 22.04.2022

Klappentext spannender als das Buch selbst

0

Der Klappentext klingt gut? Naja, das war es aber schon fast. Die Story zieht sich, hat zwar ein paar lustige Stellen und auch ein bisschen Spannung, jedoch ist der Schreibstil so gar nicht meins. Mit ...

Der Klappentext klingt gut? Naja, das war es aber schon fast. Die Story zieht sich, hat zwar ein paar lustige Stellen und auch ein bisschen Spannung, jedoch ist der Schreibstil so gar nicht meins. Mit den Personen wurde ich auch nicht so richtig warm, nicht mal mit dem Protagonisten Mahony. Und der irische Humor ist auch recht seltsam, da er aus Fürzen und Schlüpfern besteht. Ich musste zwar zwischendurch doch lachen, aber das war es auch schon. Das Ende konnte mich auch nicht recht überzeugen, es kam mir vor, als wurde die Handlung übersprungen und schon am Ende angelangt. Die Story an sich hätte mit einem flüssigen Schreibstil und einer besseren Umsetzung gut geklappt. Denn ich liebe Bücher, in denen Geister vorkommen. Für diesen billigen Abklatsch von "Ghost Whisperer" gibt es von mir

6/10 ⭐.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere