Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Etwas besser als Teil eins

Mein Freund Pax - Die Heimkehr
0

Das Abenteuer mit Pax und Peter geht weiter und ich kann mich in vielen Dingen wiederholen, da ich es bereits zum Vorgänger gesagt habe, auch wenn sich einige Dinge geändert haben, zumindest was die Handlung ...

Das Abenteuer mit Pax und Peter geht weiter und ich kann mich in vielen Dingen wiederholen, da ich es bereits zum Vorgänger gesagt habe, auch wenn sich einige Dinge geändert haben, zumindest was die Handlung betrifft. Aber so ganz überzeugt bin ich nicht. Allerdings gebe ich zu, dass mir Die Heimkehr besser gefallen hat als der Vorgänger. Das lag vor allem an der rührenden Geschichte von Pax und seiner Tochter, die doch sehr traurig ist. Peter spielt zwar eine wichtige Rolle, aber seine Geschichte kann mich nach wie vor nicht überzeugen und gewinnt erst, nachdem Pax auftaucht. Besonders sympathisch ist er mir immer noch nicht und ich kann immer noch nicht nachvollziehen warum er so handelt wie er handelt. Sein Charakter stellt für mich ein großes Fragezeichen dar. Die Heimkehr ist eine nette Geschichte, deren Stimmung für die Zielgruppe vielleicht auch verstörend sein mag, da eine fast schon dystopisch angehauchte Stimmung verbreitet wird (was ich bei einer „normalen Tiergeschichte so nicht erwarten würde), aber das kennt man bereits vom Vorgänger.
Jacob Weigert ist keine schlechte Wahl für die Vertonung, er versteht es die Stimmung des Buchs gut zu übertragen, aber auch er ist an Grenzen gebunden, welche die Vorlage vorgibt.
Der Pianist Rainer Bielfeldt begleitet die Abenteuerreise wieder mit bewegender Musik. Ganz nett, hätte aber auch nicht sein müssen.
Das Buch kann man nebenbei hören, aber man muss es nicht. Besser als der Vorgänger, aber immer noch ein Buch, das keine besonderen Gefühle in mir weckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2020

Ganz nett...

Wer besser spinnt, gewinnt
0

Ein Vorlesebuch für Kinder ab 4.
Naja, so richtig überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die gereimten Texte sind ganz nett, aber der Informationsgehalt ist eher dürftig und teilweise auch sehr oberflächlich. ...

Ein Vorlesebuch für Kinder ab 4.
Naja, so richtig überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die gereimten Texte sind ganz nett, aber der Informationsgehalt ist eher dürftig und teilweise auch sehr oberflächlich. Natürlich ist das Buch kindgerecht aufbereitet, aber ich hätte durchaus mehr erwartet. Auch ein vierjähriges Kind kann einen Blauwal von einem Pottwal unterscheiden und sollte wissen, das Wal nicht gleich Wal ist. Da hätte man schon mit der Wissensvermittlung anfangen können, auch wenn es interessant ist, dass der Wal die längste Zunge hat (nur … welcher Wal?)
Und wenn Giraffen Halsschmerzen haben brauchen sie auch keinen Schal. Mag sein, dass der eine oder andere diese Verniedlichung/Vermenschlichung sinnvoll findet, vor allem bei Kindern. Mag auch sein, dass es witzig gemeint ist, aber … ich hatte mir witzig gereimte Rekorde vorgestellt, mehr sachlich und informativ als so wie es dargeboten wurde, mit viel sinnfreiem Drumherum.
Und was die Zeichnungen anbelangen … Kunst (und Geschmack) liegen bekanntlich im Auge des Betrachters … mir haben sie nicht gefallen.

Ganz nett, aber dem Kind schadet es nicht, wenn es das Buch nicht zu Gesicht bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.01.2020

Naja ....

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
0

Ein bisschen wurde ich an Patrick Süßkinds PARFÜM erinnert, aber auch wenn Düfte in Shadowscent eine Rolle spielen, ist die Geschichte ganz anders.
Shadowscent ist ein netter, kleiner Fantasyroman, in ...

Ein bisschen wurde ich an Patrick Süßkinds PARFÜM erinnert, aber auch wenn Düfte in Shadowscent eine Rolle spielen, ist die Geschichte ganz anders.
Shadowscent ist ein netter, kleiner Fantasyroman, in dem Düfte eine sehr große Rolle spielen. Er ist nicht schlecht geschrieben, aber ich habe einige Zeit gebraucht mich in die Welt und ihre Gewohnheiten hineinversetzen zu können, die Hauptcharakter wechseln in meinem Ansehen von langweilig, uninteressant zu könnten vielleicht interessant werden (ach nein, doch nicht) und die Reise ist mir auf der einen Seite zu langatmig, zu ereignislos oder mit zu schnellen Konfliktlösungen. Etwas schwierig macht es der Perspektivwechsel der Charaktere, manchmal führt es zu Verwirrung aus welcher Sicht gerade beschrieben wird, vor allem, wenn man Lesepausen innerhalb der Kapitel macht. Es ist ein nettes Buch, das man lesen kann, aber nicht muss, da es zwar eine interessante Idee aufweist (die Welt der Düfte) sich aber ansonsten kaum von anderen Fantasywelten unterscheidet. Auch die Reise an sich ist nichts Neues und wurde schon an anderer Stelle interessanter umgesetzt. Das Buch liest sich schnell und endet mit einem durchaus als interessant zu nennenden Cliffhanger, aber da mich der Schreibstil, die Welt, die Charaktere nicht wirklich überzeugen konnten, werde ich die Reihe wohl nicht weiter verfolgen. Wie gesagt: Ganz nett, aber nett ist zu wenig, um zu begeistern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2020

Zu lang, um überzeugend zu sein

Das Ende der Evolution
0

Matthias Glaubrecht ist ein deutscher Zoologe und Wissenschaftsjournalist. Er studierte Biologie an der Universität Hamburg, wo er 1990 sein Diplom erlangte und 1994 promoviert wurde. Von 1994 bis 1995 ...

Matthias Glaubrecht ist ein deutscher Zoologe und Wissenschaftsjournalist. Er studierte Biologie an der Universität Hamburg, wo er 1990 sein Diplom erlangte und 1994 promoviert wurde. Von 1994 bis 1995 arbeitete er an der Universität Hamburg. Von 1996 bis 2009 arbeitete er in verschiedenen Museen. 2011 habilitierte er sich an der Humboldt-Universität Berlin.
Er forscht über evolutionäre Systematik, historische Biogeographie, Morphologie und Wissenschaftsgeschichte der Biologie.
In seinem neuesten Werk (und das kann sich mit über 1000 Seiten sehen lassen), DAS ENDE DER EVOLUTION, rechnet Glaubrecht mit der Menschheit ab. Und das mit ungeschönten, ernstzunehmenden Worten.
Ich würde sagen, es ist ein wichtiges Buch, das durchaus aufrüttelt (obwohl es viele andere Bücher zum Thema gibt, sie alle aufrütteln sollten, aber wenn man ehrlich ist … der Effekt ist gleich null. Bücher zu schreiben oder zu lesen ist nur ein kleiner Tropfen auf … man kennt das Sprichwort ja).
Glaubrecht gibt Beispiele, die offensichtlich sind und auch ständig in den Medien kursieren (das Verschwinden der Insekten, wobei es nicht unbedingt um die Arten selbst, sondern um die Anzahl, die Biomasse, geht; die letzten Nashörner und afrikanischen/Asiatischen Großkatzen …), aber auch andere, die zum Nachdenken anregen.
Davor wirft er einen Blick auf die Menschwerdung, zeigt woher wir (vermutlich) kommen und wirft auch einen Ausblick darauf, wohin wir gehen.
Und die letzten Seiten werden (so wie man es von einem Buch dieser Art erwartet) von Quellen- und Literaturhinweisen eingenommen und bieten noch mehr Interessantes zum Thema.

Es hätte ein gutes Buch werden können, das aber aufgrund der Dicke schon die meisten Leser abschrecken dürfte (und mich selbst hat es etwas überrascht). Selbst ohne Literatur und Quellen sind es noch 900 Seiten, die gelesen werden wollen und Informationen bieten.
Und ja, die Botschaft gefällt mir, sie ist wichtig und sollte sich endlich in den Köpfen der Menschheit durchsetzen. Das Buch hat auch seine Stärken, denn es ist verständlich geschrieben, nimmt kein Blatt vor dem Mund und zeigt teilweise sehr drastisch (aber realistisch) wie der Mensch auf seine Umwelt einwirkt.

Was mir nicht gefallen hat:
Ich finde den Titel irreführend. Es wird zwar immer wieder erklärt, warum wir das Ende der Evolution herbeiführen, aber so richtig ist das nicht. Evolution ist fortführend und nur weil einige (leicht übertrieben) Arten aus dem Verkehr gezogen werden (und diese Arten keine Möglichkeit mehr haben sich weiter zu entwickeln) endet für andere die Evolution nicht, nur weil ein Tier (wir) den Planeten verändert. Evolution endet erst, wenn der Planet zerstört ist (nicht mehr existiert), aber darum geht es in diesem Buch nicht.
Ich finde den Titel irreführend und wenn er reißerisch sein sollte, dann verfehlt er in meinen Augen seinen Zweck. Aber vielleicht ist das auch gar nicht beabsichtigt.
Was mir auch nicht gefällt (was aber vielleicht in einem mehrere hundert seiten dicken Buch nötig ist) sind die ständigen Wiederholungen von Tatsachen. Das ermüdet und langweilt auf Dauer (und zieht das Buch vermutlich nur unnötig in die Länge).
Und was mich auch stört, sind die Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler. Normalerweise bin ich jemand, der darüber hinwegsehen kann (besonders bei meinen eigenen), aber manchmal stören sie mich, vor allem wenn sie gehäuft auftauchen.
Die falsche Trennung des Elbufers fand ich ja durchaus erheiternd, aber die Erwähnung von madegassischen Koboldmakis (gibt es nicht) und Rehhühnern (falsche Schreibweise des Rebhuhns, taucht aber mehr als einmal auf) hat mich doch sehr gestört.

Wie gesagt: Es hätte ein wichtiges Buch sein können und der Autor hat auch viel zu sagen.
Aber: Kürzer wäre besser gewesen und würde vermutlich auch mehr Leser ansprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 21.03.2019

Kann man lesen, muss man aber nicht

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
0

Spreewaldwölfe ist der vierte Fall für Klaudia Wagner und auch hier geht es um Wölfe. Für mich war es der erste Fall aus dem Spreewald. Und was am Ende übrig geblieben ist: Lust auf Lübbenau und einer ...

Spreewaldwölfe ist der vierte Fall für Klaudia Wagner und auch hier geht es um Wölfe. Für mich war es der erste Fall aus dem Spreewald. Und was am Ende übrig geblieben ist: Lust auf Lübbenau und einer Fahrt auf der Spree (mit letzterem liebäugle ich allerdings schon länger).
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass man die vorangegangenen Fälle kennen müsste, um der Handlung zu folgen, dann wieder kam ich ganz gut klar, hege jedoch die Vermutung, dass vieles, was angesprochen wurde (vor allem die Sache mit den Wölfen) noch nicht ganz geklärt ist und wohl in den folgenden Bänden (vielleicht) wieder eine Rolle spielen könnte…
Ich kann nicht sagen, dass ich mich gelangweilt hätte, aber vor Spannung nicht aufhören zu lesen konnte ich auch nicht.
Mir fehlte zu viel und so interessant der Klappentext auch war (und meine Erwartungen waren entsprechend hoch), so enttäuscht wurde ich.
Natürlich spielt der Wolf keine große Rolle, er war ein guter Aufhänger, mehr nicht (und ich gehe davon aus, dass das nicht unbedingt als SPOILER gelten mag, der gesunde Menschenverstand sollte das eigentlich schon vermuten lassen) und es ist klar, dass es ein menschlicher Täter war, der zum Tode des Opfers führte.
Auch fehlte mir etwas am Lokalkolorit, aber ich kann nicht sagen, ob das in den vorangegangenen Bänden eine stärkere Rolle gespielt hat. So hätte der Kriminalfall auch an jeder anderen Stelle spielen können (und vermutlich wäre dort die Wolfserscheinung plausibler gewesen als im Land der Spreewaldgurken…).

Es gibt schlechtere Krimis und als Fazit kann ich sagen: Kann man lesen, muss man aber nicht. L(S)eichte Krimiunterhaltung wird geboten, man wird nicht gelangweilt, aber auch nicht unbedingt gefordert. Und was Karin Wagner anbelangt … sie wirkt auf mich, wie viele ihrer Kollegen, sehr farblos und austauschbar.
Freunde von Wochentagsvorabendkrimis könnten ihre Freude daran haben … Ich werde die Reihe wohl nicht weiter verfolgen (und mir auch die Vorgänger nicht zulegen)