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Veröffentlicht am 22.03.2019

Eine spritzige, aber auch bittersüße Limonade

Limonadentage
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Inhalt:
Seit Kindheitstagen teilten Avery und Cade viele erste Male miteinander: den ersten Limonadenstand, den ersten Kuss, das erste Mal – und auch den ersten Liebeskummer. Als Cade am Ende ihrer Highschool-Zeit ...

Inhalt:
Seit Kindheitstagen teilten Avery und Cade viele erste Male miteinander: den ersten Limonadenstand, den ersten Kuss, das erste Mal – und auch den ersten Liebeskummer. Als Cade am Ende ihrer Highschool-Zeit ohne eine Erklärung mit Avery Schluss machte und aus ihrem Leben verschwand, brach für sie eine Welt zusammen.

Nun ist Avery gerade für ihren Traumjob als Journalistin nach Boston gezogen. Sie hat einen liebevollen Freund, ihre Karriere nimmt Fahrt auf, sie könnte nicht glücklicher sein. Bis ihr ein nur allzu vertrauter Mann in die Arme läuft. Cade. Sofort erwachen in Avery die Erinnerungen an ihre prickelnd süße, erste Liebe. Unweigerlich fragt sie sich: Was wäre, wenn damals alles anders gelaufen wäre?


„Zeit ist eine komische Sache. Manchmal vergeht sie zu schnell und manchmal zu langsam. Und in ganz besonderen Momenten tut sie beides.“


Meinung:
Ein schwungvoller Roman. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn skeptisch war, was den Aufbau des Buches anbelangt. Wir steigen in die Geschichte ein mit der witzigen, tollpatschigen Avery und ich habe mich sofort über sie amüsiert. Sie ist wirklich eine spezielle Person, aber sehr sympathisch und clever. Allerdings wird man schon nach etwa drei Seiten wieder von ihr getrennt und lernt Cade kennen, aus dessen Perspektive. Auch Cade hat mir sofort gefallen, er scheint der perfekte Gegenpart zu Avery zu sein mit seiner fokussierten, kontrollierten Art, aber trotzdem wirkte er auf mich nie verbissen oder langweilig, sondern immer humorvoll, frech und herzensgut. Zwei Seiten später der nächste Wechsel zurück zu Avery. Drei Seiten später die erste Rückblende, in die Kindheit der beiden. Die Rückblenden sind für mich das Highlight des Buches. Es macht Spaß Avy und Cade schon als Kinder kennenzulernen und ihre gemeinsame Entwicklung zu beobachten, mit allen Höhen und Tiefen, was oft auch sehr emotional war. Diese schnellen Wechsel ziehen sich durch das gesamte Buch und obwohl ich auf der einen Seite gern etwas länger in die jeweiligen Perspektiven eingetaucht wäre, statt sofort wieder herausgerissen zu werden, war das gesamte Buch so wunderbar dynamisch und energiegeladen. Vielleicht waren es auch gerade diese Perspektivwechsel, die die Figuren so nachvollziehbar und sympathisch gemacht haben, ich mochte sie schlussendlich jedenfalls sehr.
Wichtig finde ich noch zu erwähnen, dass es sich um einen Fortsetzungsroman handelt, die Handlung endet also mittendrin, was meiner Meinung nach etwas unglücklich ist. 100 Seiten mehr und dafür ein vernünftiges Ende hätten der Geschichte für mich besser gestanden.


Fazit:
Kein Happy End für alle Herzschmerzfans. Das Ende bleibt dem Leser verwehrt und nötigt ihn zu Band 2. Ich persönlich hätte mich mit diesem Wissen wahrscheinlich nicht für das Buch entschieden, bin aber ganz froh, dass ich ihm trotzdem eine Chance geben konnte, denn im Endeffekt hat es mir echt gefallen, Avy und Cade sind mir ans Herz gewachsen und ich werde vermutlich auch den nächsten Teil verschlingen.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Hier liegen Freud' und Leid' ganz nah beeinander

Good Luck Chuck
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Wie viele Schicksalsschläge können einen Menschen treffen und was braucht es um ihn aus seiner Misere zu retten?

Peter Pastuszek taucht mit seinem Erstlingswerk „Good Luck Chuck“ in die Abgründe einer ...

Wie viele Schicksalsschläge können einen Menschen treffen und was braucht es um ihn aus seiner Misere zu retten?

Peter Pastuszek taucht mit seinem Erstlingswerk „Good Luck Chuck“ in die Abgründe einer Seele ein und erzählt in dem in Eigenregie veröffentlichten Roman eine ganz besondere Liebesgeschichte.

Der junge, stark depressive David bekommt die vernichtende Diagnose Krebs und beschließt statt eine Chemotherapie zu machen, sich einen letzten Traum zu erfüllen. Eine Reise nach New York. Dort angekommen trifft er auf die quirlige Coco, die sich nicht nur als seine Reiseleiterin versucht, sondern auch alles daran setzt den stillen, in sich gekehrten Mann aus seinem Schneckenhaus zu locken.

Die Story war für mich von Beginn an fesselnd, sodass ich eigentlich kaum aufhören konnte zu lesen. Auch wenn es die Geschichte die eigentlich eher unangenehmen Themen Depression und Krebs beinhaltet, wirkt die Story durch den intelligenten, leichtfüßigen Humor doch nicht zu schwer und der Fokus bleibt stets auf der Lovestory. Pastuszeks Schreibstil ist leicht und bildlich und regt dadurch sofort das eigene Kopfkino an. So macht mir das Lesen schon einmal Spaß.

Außerdem für mich die größte Stärke des Buches: die Charaktere. Auch wenn mir das Thema Depressionen zu Beginn völlig fremd war, war mir David sofort sympathisch. Durch die bildliche Sprache ist es leicht seine traurigen Gedanken nachzuvollziehen und mit David zu leiden. Dazu war Coco ein toller Gegensatz, mit ihrer eigenwilligen, chaotischen Art und ihrem besonderen Humor. Sie ist wunderbar erfrischend und es ist spannend zu verfolgen, was sie sich alles ausdenkt, um David immer aufs Neue herauszufordern und mit ihrer unbedarften Art zu verzaubern. Wenn es etwas gibt das beide beherrschen, dann ist das auf jeden Fall Romantik.

Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass mir der faktische Hintergrund, gerade bei den Szenen, die die Krankheiten betreffen, teilweise etwas dünn war und gerade der Krebs ziemlich beschönigt auf mich gewirkt hat. Ich hätte mir da etwas mehr Tiefgang und vorherige Recherche gewünscht. Im Großen und Ganzen tut es dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch.

Mein Fazit: Jeder der auf Romantik steht und außergewöhnliche Hauptfiguren mag, ist mit „Good Luck Chuck“ gut beraten. Ich habe das Buch genossen und war von Beginn an vollkommen abgetaucht in die Story der beiden. Von meiner Seite aus gibt es zwei Daumen hoch, klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2020

Außen hui, innen so lala

Das Lied der Sonne
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Jennifer Wolf entführt uns in „Das Lied der Sonne“ in eine ganz neue Welt. In ein Reich voller Gegensätze. Im Süden das wunderschöne, sonnige, hawaiianisch anmutende Palilan. Im Norden das von Elend geprägte ...

Jennifer Wolf entführt uns in „Das Lied der Sonne“ in eine ganz neue Welt. In ein Reich voller Gegensätze. Im Süden das wunderschöne, sonnige, hawaiianisch anmutende Palilan. Im Norden das von Elend geprägte Kingsplains, der Sitz des Großkönigs.

Als Lanea in der Rolle ihrer Freundin der Prinzessin von Palilan zu dessen Brautschau fahren soll, zögert sie nicht. Doch weiß sie nicht, in was für ein Abenteuer das Leben bei Hofe sie stürzen wird. Verliebt sie sich doch tatsächlich den mächtigsten Mann ihrer Welt und das als Frau ohne Stand und noch dazu als Schwindlerin.

Jennifer Wolf erschafft hier eine wirklich glühende Atmosphäre, gerade das paradiesische Palilan mit dessen exotischen Einwohnern erzeugt sofort ein Feeling von Harmonie und Urlaub, dazu der Kontrast zu den prekären, verarmten Verhältnissen im Rest des Großkönigreiches.

Leider geht viel dieser Atmosphäre verloren für eine nicht stimmige Hauptfigur, die in erster Linie durch Egoismus und Impulsivität besticht. Die Handlung glänzt durch Kitsch und nicht zu Ende gedachte Ideen. Sobald sich eine spannende Wendung zu entwickeln scheint wird diese sofort im Keim erstickt. Die Lovestory rund um den Großkönig und seine bürgerliche Geliebte ist absolut vorhersehbar und entbehrt streckenweise jeglicher Logik.

Insgesamt eine wirklich schöne Atmosphäre, eine super interessante Welt, die leider durch eine eher langweilige Handlung zum Scheitern verurteilt wurde.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2019

Gelungener erster Teil mit kleinen Schwächen

Im Schatten des Fuchses
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Asiatische Mythologie und eine ganz neue Welt, hier in Julie Kagawas Roman „Im Schatten des Fuchses“, dem Auftakt einer fantasiegeladenen Triologie.

„Demütige Mönche, ich bitte Euch, geduldig zu sein ...

Asiatische Mythologie und eine ganz neue Welt, hier in Julie Kagawas Roman „Im Schatten des Fuchses“, dem Auftakt einer fantasiegeladenen Triologie.

„Demütige Mönche, ich bitte Euch, geduldig zu sein und nicht vorschnell zu urteilen, denn mir ist eine Vision von der Zukunft erschienen. In dieser Vision habe ich Blut und Flammen und Tod gesehen, kreischende Dämonen und Flüsse auf Knochen, und die Welt verdunkelt sich vor Angst. Doch eine einzelne Füchsin steht über allem, unberührt, in ihrem Schatten ein großer Drache. Sie heißt Yumeko, Kind der Träume, denn sie ist unsere Hoffnung gegen die heraufziehende Dunkelheit.“

Yumeko, die von ihren Eltern verstoßen, in einem Kloster aufwächst wird Zeugin, wie wütende Dämonen ihr Heim überfallen. Denn die Mönche verstecken eines der größten Geheimnisse unter dem Dach des Klosters: Eine magische, sagenumwobene Schriftrolle. Ein Mönch überlässt Yumeko die Schriftrolle mit dem Auftrag sie in einen anderen Tempel zu bringen und nimmt ihr das Versprechen ab, die Schrift zu beschützen, komme was da wolle.

Zu Beginn war ich sehr skeptisch und zwiegespalten, da ich mit den ersten Seiten des Buches zunehmend überfordert war. Meine Kenntnisse in asiatischer bzw. japanischer Mythologie belaufen sich auf Null und gerade anfangs fielen mir die vielen asiatischen Begriffe schwer, was das Verständnis anbetraf und mir so den gesamten Start in die Story erschwerte. Selbst das kleine Glossar am Ende des Buches konnte da nicht immer Abhilfe schaffen. Je weiter ich in die Tiefen des Romans abgestiegen bin, desto leichter viel mir das Lesen und ich konnte auch die verschiedenen Mythen und Wesen immer mehr genießen.

Insgesamt ist das Buch enorm vielfältig. Es finden so viele kleine Geschichten, viele verschiedene Figuren und Wesen statt und alles gut verwoben zu einem stimmigen Gesamtbild, was ich mochte. Für mich war die hier durchscheinende Mischung aus „One Piece“ und „Sucker Punch“ zwischendrin teilweise etwas überzogen und zu mangaesk für einen Roman, aber das ist sicher Geschmackssache und war hier wahrscheinlich nicht anders zu erwarten. Auch die Einordnung ab 14 ist hier sinnvoll gewählt, da es zwar durchaus einige Kampfszenen enthält, aber nicht besonders blutig oder grausam scheint.

Schlussendlich aber ein gelungener Start in die Reihe mit ein paar kleinen Längen, aber sehr überzeugenden Charakteren.

Veröffentlicht am 11.12.2022

Mittelmäßige moderne Mythologie

Neon Gods - Hades & Persephone
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Griechische Mythologie but make it hot and new - so das Versprechen von Neon Gods - Hades und Persephone von Katee Robert.

Persephone wird gezwungen den berühmt, berüchtigten Zeus zu heiraten. Da sie ...

Griechische Mythologie but make it hot and new - so das Versprechen von Neon Gods - Hades und Persephone von Katee Robert.

Persephone wird gezwungen den berühmt, berüchtigten Zeus zu heiraten. Da sie jedoch das Schicksal der ihrer Vorgängerinnen kennt, bleibt ihr nur eins übrig. Die Flucht. Geradewegs in die Arme von Hades. Sind die Grenzen zwischen Gut und Böse wirklich so leicht zu erkennen?

Die allseits bekannten Götter bekommen vollkommen neue Gesichter. Sehr modern und nahbar, fast wie die Nachbarn von nebenan. Auch das Setting gibt dem Rahmen einen Schups in die Moderne, da der Olymp mehr oder minder zu einer modernen Großstadt wird. Zwists zwischen den einzelnen Figuren werden gekonnt gestreut und strategisch aufgebaut.

Leider wiederholen sich bestimmte Passagen und Zusammenhänge sehr oft, sodass es etwas vom Lesespaß nimmt. Auch die Liaison zwischen Hades und Persephone wird mit jeder Seite langweiliger und vorhersehbarer, statt wie erhofft heißer. Die pikanten Szenen konnten bei mir leider auch nicht den gewünschten Effekt erzielen.

Alles in allem ganz okay, mehr aber leider nicht. Schade.

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