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Veröffentlicht am 03.04.2019

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Die Tochter der Hexe
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England, 1627: Bess lebt ein normales Leben mit zwei Geschwistern und ihren Eltern, bis eines Tages die Pest durchs Land zieht und ihr den Großteil ihrer Familie nimmt. Nur noch Bess und ihre Mutter sind ...

England, 1627: Bess lebt ein normales Leben mit zwei Geschwistern und ihren Eltern, bis eines Tages die Pest durchs Land zieht und ihr den Großteil ihrer Familie nimmt. Nur noch Bess und ihre Mutter sind übrig. Zu zweit versuchen sie durchs Leben zu kommen. Eines Tages steht ein Hexenjäger vor der Tür. Bess‘ Mutter ist wegen Hexerei angeklagt worden und nun soll ihr ein aussichtsloser Prozess gemacht werden. Kurz vor ihrer Hinrichtung sagt sie ihrer Tochter, sie solle den mysteriösen Gideon Masters aufsuchen, denn nur er könne sie beschützen.
England, 2007: Elizabeth lebt abgeschieden von den restlichen Bewohnern am Rand eines Dorfes. Nur um Einkäufe zu erledigen und ihre Waren zu verkaufen mischt sie sich unter die Menschen. Doch Tegan, eine Teenagerin, fängt eines Nachmittags an Elizabeth mit Fragen zu löchern und gibt dies auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht auf. Bald merkt Elizabeth, dass sie ihr Geheimnis vielleicht nicht vor jedem Menschen zu verstecken braucht und sie sich doch mehr nach Gesellschaft sehnt, als sie geahnt hat.
Die Geschichte beginnt sehr actionreich, mit einer Verfolgungsjagd über Wald und Wiesen. Danach wird man zu Elizabeth ins Jahr 2007 geworfen und dieser Teil der Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen erzählt. Die Geschichte von Bess aus dem Jahr 1627 ist aus der Sicht von Bess im ganz normalen Erzählstil geschrieben. Ich mochte diese Abwechslung gerne. Man erlebt mit Bess die verschiedenen Jahrhunderte und ihr Leben dort mit. Alle Abschnitte ihres Lebens sind super spannend und ich wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Durch die unterschiedlichen Abschnitte, müssen natürlich eine Menge Nebencharaktere eingeführt werden, aber jedem wurde eine gute Charaktertiefe verpasst, niemand blieb blass. Auch viele geschichtliche Ereignisse wurden so verarbeitet, dass man gut Bescheid wusste, aber es nie den Charakter eines historischen Romans angenommen hat.
Dazu kommt der bildgewaltige und anschauliche Schreibstil von Paula Brackston. Ich konnte mir jeden Ort unglaublich gut vorstellen und war überall wo Bess oder Elizabeth war auch mit dabei. Sie verwendet starke, passende und auch ungewöhnliche Adjektive zur Beschreibung, was ich wirklich erfrischend fand.
Den Plot konnte ich selten vorhersehen. Jede zeitliche Epoche hat so ihr eigenes Ende und die Geschichte aus 2007 ebenfalls. Mein Mund stand am Ende des Buches wirklich offen und ich konnte nicht glauben, dass es tatsächlich so geendet ist. Eigentlich finde ich es auch mal ganz schön, wenn nicht aus jedem Fantasybuch direkt eine Trilogie gemacht wird, aber hier wünsche ich mir so sehr eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 23.02.2019

All in - Tausend Augenblicke

All In - Tausend Augenblicke
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Kacey ist die Gitarristin von „Rapid Confession“, eine Band die gerade auf dem Weg zu großer Berühmtheit ist. Doch trotzdem fühlt sie sich einsam, zweifelt immer wieder an ihrem Lebensweg und flüchtet ...

Kacey ist die Gitarristin von „Rapid Confession“, eine Band die gerade auf dem Weg zu großer Berühmtheit ist. Doch trotzdem fühlt sie sich einsam, zweifelt immer wieder an ihrem Lebensweg und flüchtet sich in den Alkohol. Nach einem Konzert in Lad Vegas wacht sie auf der Couch ihres Chauffeurs Jonah auf. Die beiden haben sofort einen Draht zueinander. Kacey verbringt ein paar freie Tage bei Jonah, der ihr helfen möchte auf den richtigen Weg zu kommen. Sie fühlen sich schnell sehr verbunden, doch Jonah hat ein Geheimnis, das Kaceys Welt aus den Fugen reißen könnte…

Ich finde das Cover schön und wenn man das Buch gelesen hat, passt der Titel wunderbar dazu. Doch ehrlicherweise hat mich das Buch anfangs gar nicht so interessiert, da der Klappentext der Geschichte wirklich nicht gerecht wird. Er klingt nach einer normalen New Adult Geschichte und das ist „All in“ mitnichten!
Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll.

Ich habe Jonah und Kacey sofort ins Herz geschlossen, auch wenn sie zunächst unterschiedlicher kau seien könnten. Jonah ist – aus gutem Grund – sehr verschlossen, aber trotzdem hilfsbereit. Kacey hat ihre kleinen Eigenarten, die mich zum Schmunzeln gebracht haben und ist ein sehr offener Mensch. Ich habe von Anfang bis Ende mit den beiden mitgefiebert, wollte, dass alles sich fügt. Die Gefühle der Beiden wurden meine Gefühle, ich habe Tränen vergossen, gelacht und alles Mögliche dazwischen.
Theo, Jonahs Bruder, kümmert sich rührend um Jonah, steht ihm immer bei und ist jedem Menschen gegenüber skeptisch, der in Jonahs Leben tritt. Also auch Kacey gegenüber. Trotz seiner doch unfreundlichen Art mochte ich ihn gerne, denn man kann seine Beweggründe gut nachvollziehen.
Auch alle anderen Nebencharaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Keiner kommt zu kurz oder wird nur oberflächlich beschrieben. Emma Scott hat tolle Menschen geschaffen und ich bin wirklich froh, dass es noch einen zweiten Teil gibt.
Die Geschichte von Kacey und Jonah ist gefühlvoll und tiefsinnig und ich konnte gar nicht anders, als das Buch fast in einem Rutsch zu lesen, da es mir jedes Mal das Herz zerrissen hat, wenn ich das Buch weglegen sollte.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Ein rundum tolles Buch

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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Avianna ist die Kronprinzessin des Wüstenlandes, zumindest, bis ihr Vater, der König, ihr erklärt, dass sie nutzlos ist, da sie ihr Feuermagie nicht wirken kann. Ihr Vater schickt sie ins Eisland, um dort ...

Avianna ist die Kronprinzessin des Wüstenlandes, zumindest, bis ihr Vater, der König, ihr erklärt, dass sie nutzlos ist, da sie ihr Feuermagie nicht wirken kann. Ihr Vater schickt sie ins Eisland, um dort König Byron zu heiraten, der im ganzen Land als grausamer Herrscher bekannt ist. Nachdem Avianna erst Schwierigkeiten hat, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, muss sie feststellen, dass ihr so beständiges Weltbild ins Wackeln gerät….
Das Cover hat mir wirklich gut gefallen. Die Vermischung von Wüste und Eis in der Krone passt gut zum Buch und zieht durch die ungewöhnliche Aufmachung die Blicke auf sich.
Der Schreibstil von Ellie Sparrow ist sehr flüssig, was das Buch im Zusammenspiel mit der Geschichte zu einem richtigen Pageturner macht.
Die Welten und die Umgebung wurden so gut beschrieben, dass ich sie richtig sehen und fühlen konnte.
Unsere Hauptcharakterin Avianna ist sehr stolz. Sie weicht ungern von der Etikette ihres Heimatlandes ab und lässt sich schwer von einer anderen Sicht überzeugen. Innerlich möchte sie Byron manchmal die Stirn bieten, hält sich dann aber doch zurück, da es sich nicht gehört dem König zu widersprechen. Ihre Charakterzüge sind sehr stimmig und sie war mir unglaublich sympathisch. Ich habe alles gefühlt, was sie gefühlt hat. Eine Hauptcharakterin, wie man sie gern hat.
Byron gegenüber war ich anfangs sehr skeptisch. Wohl auch den Gedanken von Avianna geschuldet, aus deren Sicht das Buch ausschließlich geschrieben ist. Doch schneller als bei Avianna hatte er bei mir ein Stein im Brett und eine Platz im Herzen.
Auch die Nebencharaktere sind alle schön ausgestaltet und vor allem Aviannas Zofe und gleichzeitig beste Freundin ist mir in Erinnerung geblieben. Sie ist eine solche Frohnatur und steht Avianna zu jeder Zeit bei.
Die ganze Welt mir ihren politischen Beziehungen, der Magie, die Eigenarten der Menschen und Lebensstile wurde anschaulich und detailreich erklärt und ich würde sie gerne selbst besuchen können.
Als ich anfangs gesehen habe, dass das Buch ein abgeschlossener Einzelband ist, habe ich mich gefreut. Ich fand es mal ganz erfrischend keine Reihe zu beginnen. Nachdem ich das Buch aber jetzt zu Ende gelesen habe würde ich so gerne noch mehr über Avianna, Byron und die anderen erfahren können und ich verlasse das Buch mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Ein wirklich tolles Fantasybuch, bei dem ich absolut nichts zu bemängeln habe.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein nachhaltig spannendes Buch

Scythe – Die Hüter des Todes
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In ‚Scythe – Die Hüter des Todes‘ von Neal Shusterman geht es um eine Welt, in der die Menschen nicht mehr sterben. Jeder Mensch ist unsterblich, wodurch die Welt langsam übervölkert. Deswegen gibt es ...

In ‚Scythe – Die Hüter des Todes‘ von Neal Shusterman geht es um eine Welt, in der die Menschen nicht mehr sterben. Jeder Mensch ist unsterblich, wodurch die Welt langsam übervölkert. Deswegen gibt es die ‚Scythe‘, die beruflich die Leute ‚nachlesen‘, was ein schöneres Wort für töten ist. Ein Scythe sucht sich zwei neue Lehrling Citra und Rowan, die beide eigentlich gar keine Scythe werden wollen und damit haben sie die richtigen Voraussetzungen…
Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich dieses Buch begeistert hat. Die Welt, die geschaffen wurde, ist unglaublich gut durchdacht und hebt sich deutlich von der heutigen ab. Allen Menschen geht es gut, es gibt keine Kriminalität mehr und es muss auch keine Weiterentwicklung mehr geben, doch ist das alles wirklich so toll?
Citra war mir von Anfang bis Ende super sympathisch. Sie hat einen starken Charakter, mit einer ebenso starken Moral, welche sie konsequent verfolgt. Eine heldenhafte Hauptcharakterin wie sie im Buche steht! Bei Rowan ging es mir schon anders. Am Anfang war auch er mir sympathisch, auch wenn ich ihn immer weniger mochte als Citra. Jedoch ließ sein Charakter durch seine Handlungen im Laufe des Buches deutlich nach und am Ende mochte ich ihn gar nicht mehr. Aber ich denke, das war so gewollt, von daher ist das keine negative Seite des Buches. Die Scythe, die man im Laufe des Buches kennenlernt könnten teils gegensätzlicher nicht sein, was das Ganze unglaublich spannend macht. Es gab etliche Wendungen in der Geschichte, die ich nicht vorausgesehen hatte und die mich zum Staunen gebracht haben.
Mich hat das Buch auch immer wieder sehr nachdenklich gemacht. Könnte es bei uns auch soweit kommen? Wie würde ich dann zur ‚Nachlese‘ stehen? Gibt es bei dieser Debatte überhaupt nur schwarz-weiß? Würde ich in dieser Welt leben wollen?

Das Buch wird mich wohl noch länger beschäftigen und ich kann es jedem nur empfehlen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Wundervolles Wohlfühlbuch

Animant Crumbs Staubchronik
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'Animant Crumbs Staubchronik' spielt im England von 1890. Animant lebt auf dem Land und und möchte sich mit nichts anderem beschäftigen als Büchern. Das passt ihrer Mutter gar nicht, denn diese geht gerne ...

'Animant Crumbs Staubchronik' spielt im England von 1890. Animant lebt auf dem Land und und möchte sich mit nichts anderem beschäftigen als Büchern. Das passt ihrer Mutter gar nicht, denn diese geht gerne aus und ihr Hobby ist es ihre Tochter mitzunehmen und sie verkuppeln zu wollen! Um dem zu entfliehen fängt Animant an in einer Bibliothek im London zu arbeiten und die Geschichte nimmt ihren Lauf, natürlich nicht ohne Hürden...

Animant ist mir von der ersten Seite an ins Herz gewachsen. Sie ist pflichtbewusst, stolz, aufmüpfig und sarkastisch und sich niemals zu fein für sich oder andere einzustehen. Auch der griesgrämige Mr. Reed hat mit der Zeit einen Platz in meinem Herzen gefunden, da auch er ein sehr großes hat! Natürlich erst nachdem er mich seitenlang wütend gemacht hat!
Die Geschichte hat mich ständig zum schmunzeln gebracht und ich war wirklich schlecht gelaunt, wenn ich das Buch aus der Hand legen musste.
Alle Charaktere haben tiefe, kommen sie auch nur noch so kurz vor.
Die Bibliothek ist wunderschön beschrieben und am liebsten wäre ich selbst dort!
Das zu der Zeit herrschende Problem der verschiedenen Klassen (Arbeiter, Adel etc.), religiöse Unterschiede und Geschlechterrollen werden angesprochen, da manche Charaktere damit konfrontiert sind. Die Auflösung und verschiedenen Gesichtspunkte möchte ich jetzt nicht vorweg nehmen, aber ich fand den Umgang mit dem Thema gut verarbeitet.
Und das Cover, es ist so wunderschön, dass kann ich gar nicht in Worte fassen!