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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Eine tolle Geschichte, die den Vergleich mit Harry Potter nicht scheuen muss

Die Verlobten des Winters
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Ophelia lebt auf Anima, eine von mehreren Archen auf der Welt. Dort kümmert sie sich um das Erbe ihrer Ahnen; denn Anima kann Gegenstände lesen. Wenn sie die Gegenstände berührt, dann erfährt sie die ganze ...

Ophelia lebt auf Anima, eine von mehreren Archen auf der Welt. Dort kümmert sie sich um das Erbe ihrer Ahnen; denn Anima kann Gegenstände lesen. Wenn sie die Gegenstände berührt, dann erfährt sie die ganze Geschichte der Gegenstände. Ophelia ist zufrieden mit ihrem Leben, doch ihre Familie möchte sie gerne verheiratet sehen. So kommt es zur Verlobung mit einem Adeligen des Pols. Ophelia beugt sich ihrem Schicksal und folgt ihrem Ehemann in spe zum Pol. Doch dort ist alles ganz anders als erwartet. Warum, reden alle um sie herum von Gefahr? Und warum hat sie das Gefühl, nicht alles über ihre neue Heimat zu erfahren?
In den ersten Minuten des Hörbuchs konnte mich der Schreibstil, die Erzählweise und das Wordbuilding sofort für sich einnehmen. Jeder Satz wirkt wohlüberlegt und hätte besser nicht gewählt werden können.
Der Aufbau der Welt ist ebenfalls sehr interessant. Mit den verschiedenen Archen, auf denen jeweils meist eine Familie lebt, ist mir so noch nicht begegnet. Auch haben die Bewohner meist außergewöhnliche Fähigkeiten wie das Lesen von Gegenständen oder das Reisen durch Spiegel. Der Erzählstil rundet diese Welt perfekt ab, ich hatte sie förmlich vor Augen und würde dort auch gerne einmal einen Ausflug hinmachen!
Auch die Geschichte bietet viel Abwechslung und immer wieder neue Wendungen, wodurch die Spannung nicht abbricht. Ich hatte eine eher royal angehauchte Geschichte mit Fantasyelementen gedacht. Bekommen habe ich Spannung, Intrigen und ausgereifte Charaktere.
Unsere Hauptcharakterin Ophelia war mir durchweg sympathisch, auch wenn ich die Ausprägung ihrer Introversion und Tollpatschigkeit teilweise etwas zu viel fand. Es hat sie zeitweise dümmlich wirken lasse, was sie aber absolut nicht ist!
Eine tolle Geschichte, die den Vergleich mit Harry Potter nicht scheuen muss! 4/5

Veröffentlicht am 03.04.2019

Ein spannender Urlaubsroman

Paradies
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Eine Woche im Paradies entspannen. Wer würde sich nicht darüber freuen? Das fanden auch Petra, Anka, Suse, Jenny und eine Menge weiterer Leute. Als Reisegruppe möchte dieser Haufen ganz unterschiedlicher ...

Eine Woche im Paradies entspannen. Wer würde sich nicht darüber freuen? Das fanden auch Petra, Anka, Suse, Jenny und eine Menge weiterer Leute. Als Reisegruppe möchte dieser Haufen ganz unterschiedlicher Menschen eine Woche im Paradies verbringen und sich nur auf sich konzentrieren. Der Prospekt verspricht, dass man als ein anderer Mensch wiederkommt. Jeder hat sein Päckchen aus dem Alltag zu tragen und manche Geheimnisse treffen überraschend auch andere Teilnehmer. Als ein Sturm aufkommt und die Gruppe auf sich selbst gestellt ist, versucht jeder allein und alle zusammen das beste aus der Situation zu machen. Bis es zu einem tragischen Tod kommt. Hat der Prospekt also recht behalten und die Teilnehmer sind nun andere Menschen?
Die Geschichte der Reisegruppe wird aus den Perspektiven von Petra, Anka, Suse und Jenny erzählt. Vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich hatte anfangs Sorge davor, dass es zu viele Perspektiven werden und man die Frauen nicht auseinanderhalten kann. Aber da habe ich mich getäuscht. Jede hat einen einzigartigen Charakter und eigene Merkmale, die es ermöglichten, sie gut zu unterscheiden. Auch die anderen Gruppenmitglieder haben eine eigene Vergangenheit und Eigenarten bekommen. Vom Berliner Dialekt, bis zur religiösen Fanatikerin ist alles dabei.
Der Schreibstil von Amelie Fried ist sehr flüssig. Ich habe das Buch fast an einem Abend durchgelesen. Was vielleicht auch daran lag, dass die Kapitel oft mit einem Cliffhanger beendet wurden und ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht.
Keiner der Handlungsstränge waren langweilig. Auch wenn mir manche Charaktere anfangs sympathischer waren als andere, habe ich doch aufgrund ihrer Geschichte irgendwann jeden ins Herz geschlossen. Ein paar Ereignisse fand ich im Nachhinein vorhersehbar, jedoch haben sie mich während des Lesens überrascht. Ob ich bei Lesen unaufmerksam war? Ich weiß es nicht, vielleicht hat Amelie Fried es auch einfach geschafft, die Geschichte so zu erzählen, dass man daran keine Gedanken verschwendet hat.
Ich muss sagen, dass ich die Leiche gar nicht gebraucht hätte. Auch ohne wäre die Geschichte für mich unterhaltsam und lesenswert gewesen, aber es ist auch kein negativer Aspekt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Eine kurze schöne Geschichte fürs Herz

Bis zum letzten Herzschlag
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Kate und Evan in das Traumpaar schlechthin. Bis Kate ihn eines Tages inflagranti mit einer anderen in der gemeinsamen Wohnung erwischt. Ihre Welt und ihr Herz sind zerstört. Nur wenige Tage später erfüllt ...

Kate und Evan in das Traumpaar schlechthin. Bis Kate ihn eines Tages inflagranti mit einer anderen in der gemeinsamen Wohnung erwischt. Ihre Welt und ihr Herz sind zerstört. Nur wenige Tage später erfüllt sie sich ihren Wunsch und wandert mit ihrer besten Freundin nach Deutschland aus, um einen Neuanfang zu starten. Doch schnell muss sie feststellen, dass das Schicksal nicht möchte, dass sie Evan für immer aus ihrem Leben streicht. Jahre später sieht sie ihn wieder. Können die beiden ihre Probleme und Fehler überwinden, ihre Vergangenheit hinter sich lassen und noch einmal neu anfangen?
Ich mochte Kate von der ersten Seite an und hasste Evan. Wie konnte er der angeblichen ‚Liebe seines Lebens‘ so etwas antun? Ich habe Kate völlig dabei unterstützt sich zu trennen und auszuwandern! Sie ist eine unglaublich starke, gefühlvolle und lebenslustige Frau und alles was sie gefühlt hat, habe ich auch gefühlt.
Auch Evan konnte mich irgendwann für sich gewinnen. Auch wenn trotzdem bis zum Ende die Skepsis ihm gegenüber nicht vollständig gewichen ist!
Kates beste Freundin Josie ist einfach nur wundervoll. Jasmin Winter hat da eine Freundin geschaffen, die sich jede Frau nur wünschen kann. Egal zu welcher Tageszeit und worum es geht, Josie ist mit Rat und Tat zur Stelle.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Kate erzählt, wechselt aber ab und zu auch mal in die Sicht von Evan. Das hat es auch gebraucht, um mir diesen Betrüger sympathischer zu machen! Der Schreisbtil von Jasmin Winter war auch wie in „In Liebe, John“ wieder sehr flüssig und gefühlvoll.
Mein einziger Kritikpunkt gilt aber auch wie „In Liebe, John“ der Schnelligkeit der Handlungen. Besonders am Anfang ging mir alles etwas zu schnell, das wird aber im Laufe der Geschichte deutlich besser.
Alles in allem aber ein Roman, der das Herz höher schlagen lässt, mich zum weinen und zum lachen gebracht hat und den ich jedem nur empfehlen kann, der Geschichten fürs Herz mag.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Ein Psychothriller, bei dem "Psycho" nicht nur eine Marketing-Strategie ist

Grenznebel
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Noah und Gabriel haben keine leichte Kindheit. Gewalttätige Eltern machen den beiden das Leben schwer, bis es eines Tages eskaliert und die beiden Jungen dort herausgeholt werden. Nach langem Warten werden ...

Noah und Gabriel haben keine leichte Kindheit. Gewalttätige Eltern machen den beiden das Leben schwer, bis es eines Tages eskaliert und die beiden Jungen dort herausgeholt werden. Nach langem Warten werden Noah und sein älterer Bruder endlich adoptiert und sie könnten ein neues, unbeschwertes Leben führen. Doch Noahs Psyche verwehrt im dieses. Der beste Freund von Gabriel stirbt, Noah wird dafür verantwortlich gemacht und in die Psychiatrie eingewiesen. Zehn Jahre später holt sein Bruder ihn nach Hause. Doch wird nun endlich alles gut für Noah?
Fangen bei dem Cover an: Es gefällt mir unheimlich gut, denn es bringt sofort die Stimmung der Geschichte rüber. Auch den Titel finde ich sehr passen. „Grenznebel“ drückt für mich aus, dass die Grenze zwischen der richtigen Welt und der des Verstandes nicht immer ganz klar ist.
Der Schreibstil von Senta Herrmann ist sehr anschaulich. Ich war oft selbst mit den Charakteren im Raum oder unterwegs, weil ich mir alles gut vorstellen konnte. Was ich am Schreibstil etwas gestört hat, ist die Beschreibung der Charaktere. Statt die Namen zu nennen (z.B. „Noah“), wird oft ein Adjektiv benutzt, um dem Leser zu beschreiben, wer gerade spricht/handelt (z.B. „Der Jüngere“). Das hat es für mich vor allem am Anfang schwer gemacht, nachzuvollziehen, um wen es gerade geht. Ich glaube, dass ich deswegen auch keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte.
Die Charaktere selbst waren sehr gut ausgearbeitet.
Noah und seine Psychosen waren sehr nachvollziehbar. Er schwankt zwischen seinem erwachsenen-Ich, welches gerne als solchen auch von den anderen angesehen werden würde und dem verängstigten-Ich, welches sehr auf die Leute in seiner Umgebung angewiesen ist. Er hat klare und nebelige Momente, Zweifel und Hoffnung, Angst und Mut. „Psychothriller“ war hier definitiv nicht nur eine Marketing-Strategie, sondern die ganze Zeit präsent!
Auch Gabriel und die anderen Menschen in Noahs engstem Umfeld waren sehr greifbar. Gabriel hat selbst mit der schlimmen Vergangenheit der Geschwister zu kämpfen und steht seinem trotzdem immer bei, selbst wenn er dafür seine eigenen Probleme in den Hintergrund rücken muss. Bei allem Familienmitgliedern und Freunden war sehr nachvollziehbar, wie sie gerade warum handeln.
Die Geschichte selbst war von Anfang an spannend. Es wurde aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was gute Einblicke in die Gedanken der Charaktere gewährt hat. Auch bekommt man immer mal wieder Einblicke in die Vergangenheit der beiden Brüder, was ein schönes Gesamtbild ergab. Die Auflösung war schlüssig und hat mich wirklich überrascht. Eine Frage ist bei mir leider offengeblieben, aber da es nicht um einen Hauptaspekt der Geschichte ging, kann ich darüber hinwegsehen.
Alles in allem ein guter Psychothriller, der durchweg Spannung bietet. Ich möchte mich nochmal bei Senta Herrmann für das Rezensionsexemplar bedanken und freue mich auf ihre nächsten Werke!

Veröffentlicht am 23.02.2019

Vertrauen & Verrat

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Sage wächst in einer Welt auf, in der Frauen ihre Männer durch eine Kupplerin zugewiesen bekommen. Als ihr Onkel auch sie zur Kupplerin schickt, ist Sage alles andere als erfreut. Der Termin nimmt jedoch ...

Sage wächst in einer Welt auf, in der Frauen ihre Männer durch eine Kupplerin zugewiesen bekommen. Als ihr Onkel auch sie zur Kupplerin schickt, ist Sage alles andere als erfreut. Der Termin nimmt jedoch eine gute Wendung und Sage geht bei der Kupplerin in die Lehre. Sie soll sie zum Verkupplungsball begleiten. Eskortiert werden die Frauen von Soldaten. Denn auf dem Weg lauern Gefahren; politische und emotionale…

Das Cover gefällt mir durch seine Farben und seine symbolische Gestaltung sehr gut.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Aus der von Sage und dem Hauptmann. Diese Abwechslung ist für mich auch nötig, da man sonst einen Teil der Geschichte verpassen würde.
Sage ist ein Mädchen, das nicht wie gewollt in die Gesellschaft der Zeit passt. Sie geht gerne in den Wald klettern, schert sich nicht um ihr Aussehen und findet Kleider umständlich. Auch steht sie nicht hinter der Idee, dass die Leute verkuppelt werden, sondern möchte, dass die Menschen sich frei verlieben können.
Die Idee der Kupplerin, zusammen mit den politischen Intrigen des Landes haben für mich eine spannende Geschichte ergeben.
Leider wurden für mich zu Beginn auf Seiten des Militärs zu viele Personen eingeführt. Das ist für die Geschichte zwar wichtig, sonst würde der Plot nicht richtig aufgehen, jedoch konnte ich anfangs nicht entspannt lesen, da ich immer wieder nachgucken musste, wer nochmal wer war.
Trotzdem freue ich mich auf den zweiten und dritten Teil. Der zweite ist unter dem Titel „Liebe & Lügen“ bereits erschienen, der dritte wird wohl „Gefühle & Gefahren“ heißen.