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Veröffentlicht am 03.04.2019

Die Tür mit dem ?

DOORS ? - Kolonie
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Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die ...

Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die Expedition 3 Türen, die mit unterschiedlichen Zeichen versehen sind. 3 Türen, 3 Wege, die die junge Erbin gegangen sein könnte.
In diesem Teil fällt die Wahl auf die Tür mit dem „?“ und führt in eine alternative Realität in den 1940er in denen Hitler durch das Stauffenbergattentat umgebracht wurde und Amerika und England Deutschland übernommen und eine Allianz gegen Russland gebildet haben. Kann das Expeditionsteam nicht nur ihren Auftrag erfüllen, sondern auch die Zukunft dieser Welt verändern und einen drohenden Atomkrieg verhindern.

„Doors ?“ ist eines der 3 gleichzeitig erschienen Teile eines neuen Buchkonzeptes von Markus Heitz. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch der Leser hat die Wahl zwischen 3 verschiedenen Türen und damit auch 3 Büchern zwischen denen er sich entscheiden kann. Alle 3 Bände der Reihe haben denselben Anfang. Je nachdem durch welche Tür man schreitet setzt sich die Geschichte anders fort und man landet in einer anderen Geschichte.
Insgesamt finde ich die Idee hinter dem Buch sehr interessant und gut umgesetzt. Dieser Band ist der erste aus dieser Reihe den ich lese, sodass hier auch der Anfang der Geschichte für mich neu war. Da die anderen Bände eine ähnliche Seitenstärke haben, finde ich, wenn man die ersten 84 Seiten abzieht, die in jedem Buch gleich sind, den Rest der Geschichte relativ kurz. Auch war ich sehr überrascht, dass zumindest das Ende dieser Geschichte relativ offen gehalten ist, da ich bei einer so variablen Geschichte keine Fortsetzung erwarten würde.
Insgesamt finde ich die erste Geschichte sehr gut, bin aber gleichzeitig gespannt, ob mich die anderen Geschichten auch so begeistern können.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Das Leben dreier Generationen

Bella Germania
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Julia ist eine kleine Modedesignerin aus München, die ihre Kollektion in Mailand an die Leute bringen will. Als der große Durchbruch endlich erreichbar scheint, besucht sie ein Mann, der behauptet ihr ...

Julia ist eine kleine Modedesignerin aus München, die ihre Kollektion in Mailand an die Leute bringen will. Als der große Durchbruch endlich erreichbar scheint, besucht sie ein Mann, der behauptet ihr Großvater zu sein. Um sich mit seinem Sohn zu versöhnen, bittet er Julia Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen, den Julia selbst für Tod gehalten hat. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität entdeckt Julia die Geschichte ihrer Familie, die bereits vor über 50 Jahren in Italien begonnen hat und bis in die Gegenwart reicht.

„Bella Germania“ ist ein Familienepos über 3 Generationen, der die Lebensgeschichten der Marconis erzählt. Den roten Faden bildet Julia, die auf der Suche nach ihrem Vater die Geschichte ihrer Familie erfährt, die in Italien vor über 50 Jahren ihren Anfang nahm. Die Erinnerungen der einzelnen Protagonisten werden zu einer wunderschönen und auch traurigen Erzählung verwoben, die Liebe, Familie, Tragödien und die Suche nach einer Heimat und nach sich selbst zum Thema haben.
Grundsätzlich liest sich die über 600 Seiten starke Geschichte sehr flüssig und schön erzählt. Nur an wenigen Stellen gerade zum Ende hin, erschien mir die Erzählung etwas zäh, konnte aber am Ende wieder mehr überzeugen. Die Figuren sind überzeugend und die Geschichte sehr emotionsgeladen. Daneben werden auch politische Themen in die Handlung integriert und auch der Autorennsport findet seinen Platz in der Erzählung.
Alles in allem ist „Bella Germania“ eine wundervolle Geschichte, die mit ihren Emotionen voll überzeugen konnte. Für Liebhaber von Familiengeschichten ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Von der Insel nach London

Die Stadt der besonderen Kinder
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Die besonderen Kinder um Jacob und seine Freunde konnten der Insel und ihren Gefahren nur knapp entkommen. Doch die Wights und Hollows sind ihnen immer noch auf der Spur, während Miss Peregrine sich nicht ...

Die besonderen Kinder um Jacob und seine Freunde konnten der Insel und ihren Gefahren nur knapp entkommen. Doch die Wights und Hollows sind ihnen immer noch auf der Spur, während Miss Peregrine sich nicht mehr in ihre menschliche Gestalt verwandeln kann. Zusammen suchen die Kinder einen Weg Miss Peregrine zu helfen bevor die Verwandlung nicht mehr umzukehren. Auf der Suche nach einer Ymbryne, die noch nicht gefangen genommen wurde, begeben sie sich auf den Weg nach London und müssen sich nicht nur den Monstern stellen, die sie verfolgen, sondern auch einem Krieg ausweichen, der das Land verwüstet.

Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten Band an und dreht sich letztlich um die Suche der Kinder nach Miss Wren, der letzten freien Ymbryne, die Miss Peregrine aus ihrer Vogelgestalt befreien soll. Auch wie im vorherigen Band wird die Geschichte durch Bilder unterstützt, die die Geschichte untermalen.
Im Gegensatz zum ersten Band finde ich es schön, dass die Kinder in der freien Welt ihre Kräfte deutlich häufiger gebrauchen und damit ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Besonders Jacobs Fähigkeit scheint sich immer weiter zu entfalten. Die Flucht vor den Hollows und Wights ist sehr spannend und einige Male nur ein knappes Entkommen möglich. Auch die Romanze zwischen den Hauptfiguren Emma und Jacob entwickelt sich schrittweise weiter ohne kitschig zu werden.
Insgesamt eine deutlich gelungene Fortsetzung, die es mit dem ersten Teil sehr gut aufnehmen kann. Da das Buch mal wieder mit einem bösen Cliffhanger endet, werde ich den nächsten Teil wohl auch zügig in Angriff nehmen müssen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Im Fluss der Zeit

Bernsteinstaub
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Ophelia ist eigentlich eine normale Teenagerin, bis sie eines Tages den Staub bemerkt, den niemand außer ihr zu sehen scheint. Als sie schon glaubt sie würde verrückt werden, eröffnet ihre Familie ihr ...

Ophelia ist eigentlich eine normale Teenagerin, bis sie eines Tages den Staub bemerkt, den niemand außer ihr zu sehen scheint. Als sie schon glaubt sie würde verrückt werden, eröffnet ihre Familie ihr ein uraltes Geheimnis. Denn Ophelia ist eine Zeitlose, jemand der den Strom der Zeit sehen und manipulieren kann. Als Ophelia noch dabei ist ihre neuen Fähigkeiten zu begreifen, führt irgendetwas dazu, dass die Ströme der Zeit überall auf der Welt aus dem Gleichgewicht geraten. Nur mit Mühe und Not können die Zeitlosen die Ereignisse vor dem Rest der Welt verbergen. Auf der Suche nach der Ursache der Anomalien kommt Ophelia einem noch größeren Geheimnis auf die Spur, dass sie seit sie ein Kind ist versucht zu enträtseln.

Die Idee des Buches die Zeit zu manipulieren und zu lenken fand ich sehr abwechslungsreich zu den so viel häufigeren Zeitreisegeschichten. In der Geschichte umgibt uns die Zeit als eine Art Staub, die nur die wenigen Zeitlosen sehen können. Der Anfang der Geschichte erscheint ein wenig holprig, gerade Ophelias Unfall und die Verfrachtung nach Paris erscheinen sehr übereilt und nur oberflächlich beschrieben. Ophelia wundert sich zwar über die schnelle Reise nach Paris, über die Barke und den Fluss der Zeit auf dem sie gefahren sind, auf alles Weitere wird aber erst viel später genau eingegangen. Im Weiteren wird die Geschichte deutlich fantasievoller und geordneter. Die Figuren sind allesamt ein wenig skuril, Pippas zweite Persönlichkeit oder Tante Blanches Turban, sind hier nur einige Eigenheiten. Trotzdem gefallen mir die Charaktere gerade weil sie ein wenig ungewöhnlich erscheinen, aber trotzdem glaubhaft sind. Die langsam wachsende Zuneigung zwischen Leander und Ophelia ist nicht übertrieben, sondern sehr harmonisch. Auch das Ende ist, wenn auch nicht überraschend, sehr passend und rundet die Geschichte gut ab.
Ein insgesamt sehr schönes Buch, originell und abwechslungsreich, dass nicht nur Kindern oder Jugendlichen ein paar schöne Lesestunden bereiten kann.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Von der Dunkelheit ins Licht

Sakura
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Juri lebt in den Tiefen einer Höhle und hat noch nie Tageslicht gesehen. Da wo sie lebt ist es dunkel und eng und es gibt weder genug zu essen noch zu trinken, um zu überleben. Als der Kaiser zur „Blüte“ ...

Juri lebt in den Tiefen einer Höhle und hat noch nie Tageslicht gesehen. Da wo sie lebt ist es dunkel und eng und es gibt weder genug zu essen noch zu trinken, um zu überleben. Als der Kaiser zur „Blüte“ aufruft, ergreift Juri die Chance an die Oberfläche zu kommen. Bei einem Wettkampf, der nur die Vollkommensten unter den vielen Teilnehmern aussondern soll, kann Juri an Schönheit und Anmut nicht mit den anderen weiblichen Teilnehmern mithalten und verkleidet sich als Mann, um an den Wettkämpfen teilnehmen zu können. Doch dieses Auswahlverfahren ist erbarmungslos und gefährlich und nur die Stärksten haben die Chance es an die Oberfläche zu schaffen.

„Sakura“ ist seit langem mal wieder eine Dystopie, die ich gelesen habe. Letztlich geht es um ein Mehrklassensystem in denen die untersten Bewohner der Höhle am Wenigsten haben und der Kaiser und seine Familie in der Sonne im Luxus leben. Aufgebaut wird das Ganze auf einer Ideologie, in der die Göttin Amaterasu die Kinder ihres Bruders in die Höhlen verbannt hat. Einige Aspekte der Geschichte sind an die japanische Kultur angelehnt, haben jedoch insgesamt wenig mit ihr gemein. Die Protagonistin Juri ist ein starker, unabhängiger Charakter und wiedersetzt sich dem Schicksal das man für die in den Höhlen vorgesehen hat. Die Beziehung, die sich zwischen ihr und dem Prinzen entwickelt finde ich nicht immer nachvollziehbar und zeitweise ein wenig oberflächlich.
Auch wenn die Handlung für mich nicht allzu viele überraschende Wendungen aufwies, war sie insgesamt spannend und unterhaltend, sodass ich sie gerne weiterempfehlen kann.