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Veröffentlicht am 05.05.2019

Ein gelungener Abschluss einer phänomenalen Trilogie

Jenseits der Zeit
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Inhalt:
Wie auch in Band 1 und 2 gibt es einen neuen Hauptcharakter, den man durch die Erzählung begleitet. Cheng Xin ist Raumfahrtingenieurin und stolpert fast zufällig in die wichtigen Geschehnisse der ...

Inhalt:
Wie auch in Band 1 und 2 gibt es einen neuen Hauptcharakter, den man durch die Erzählung begleitet. Cheng Xin ist Raumfahrtingenieurin und stolpert fast zufällig in die wichtigen Geschehnisse der Menschheit. Nach der Abschreckung des Dunklen Waldes in Teil 2 wiegt sich die Menschheit in Sicherheit und möchte in einem neuen Zeitalter des Friedens von dem wissenschaftlichen Fortschritt der Trisolarier profitieren. Mit zunehmender Zeit verlernt die Erde auch die kriegerische Haltung und Vorsicht der vergangenen Zeit der Krise; Vielmehr sehnt sie sich nach mütterlicher Liebe und Einfühlsamkeit. In diesem Zusammenhang wird auch der in Teil 2 begleitete Hauptcharakter Luo ji von der zaghaft handelnden Cheng Xin ersetzt und die Entwicklung nimmt ihren Lauf.
Liu Cixin ist ein absoluter Ausnahmeschriftsteller der Science Fiction. Mit seiner Trilogie schaffte er eines der wichtigsten Werke des Genres. Wie auch in den ersten beiden Teilen trifft man in Band 3 auf eine sehr anspruchsvolle und abwechslungsreiche Sprache, die mit unzähligen sprachlichen Bildern und Metaphern verziert wurde. Hinzu kommen Querverweise auf bekannte Werke wie Moby – Dick, die das Buch zu etwas anderem als einem typischen Sci-Fi Buch verwandeln. Das fast tausend seitige Buch besteht nicht nur aus einer Zusammensetzung wissenschaftlicher und technischer Texte, sondern einer Verwebung der Geschichte mit Gedichten und sogar Fabeln, die clever in das Geschehen integriert werden. So wurden zum Beispiel geheime Botschaften in drei fantasievolle „Kindergeschichten“ versteckt, um dadurch einer Entschlüsselung des Feindes zu entgehen. Die Fabeln, die insgesamt etwa 40 Seiten des Buches füllen, bergen neben den versteckten Nachrichten eine liebevoll und aufwendig gestaltete Welt und lassen erahnen, wie viel Mühe der Autor in ihre Entwerfung gesteckt hat.
In diesem Stil liest sich auch das restliche Buch. Es geht um viel mehr als bloße Wissenschaft. Bei Liu Cixin findet sich die „Fiction“ direkt neben der „Science“ und nicht etwa dahinter. Viele Seiten befassen sich mit den Charakteren, deren Motiven, möglichen Entscheidungen, Stärken und Schwächen. Dabei entwickelt sich beim Lesen ein Gefühl, als käme jeder Charakter aus der Feder eines anderen Autors. Dass das Buch aber natürlich auch enorm anspruchsvolle Wissenschaft bietet, sollte nicht vergessen werden. Ohne ein naturwissenschaftliches Interesse und Vorwissen könnte sich ein Großteil der Handlung als schwer nachvollziehbar oder zäh herausstellen, weshalb das Buch wahrscheinlich nicht für jeden etwas ist.
Im Gesamtkontext gefiel mir Band 2 jedoch besser als Band 3. Das lag weniger an einer Verschlechterung der Geschichte oder der Sprache, sondern eher daran, dass ich mich auf die Hauptcharakterin schwerer einlassen konnte, als auf Luo ji. Cheng Xin wurde natürlich ganz bewusst mütterliche und einfühlsame Eigenschaften auf dem Weg gegeben, dennoch brachen mir ihre Entscheidungen und daraus resultierende Konsequenzen teilweise das Herz, obwohl diese in ihrem empfindsamen und naiven Kosmos Sinn ergaben. Was mir fehlte war eine charakterliche Entwicklung, wie man sie bei Luo ji beobachten konnte. Stattdessen beharrte Cheng Xin auf ihren altruistischen Motiven, trotz zahlreicher Rückschläge. Für mich fühlte es sich an, als würde sie nicht aus ihren Fehlern lernen wollen.
Alles in allem ist das natürlich nur meckern auf höchstem Niveau. Das Buch beziehungsweise die ganze Reihe ist absolut phänomenal und bekommt eine klare Leseempfehlung. 5/5

Veröffentlicht am 04.05.2019

Spannend ab der ersten Seite

Der Kuss der Krähe 1: Zarenthron
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Vasilisa steht kurz vor ihrer Krönung zur Zarin. Nachdem ihr Vater ermordet wurde und ihr Bruder spurlos verschwunden ist, liegt die Last des Königreichs nun auf ihren Schultern. Doch zu ihrer Krönung ...

Vasilisa steht kurz vor ihrer Krönung zur Zarin. Nachdem ihr Vater ermordet wurde und ihr Bruder spurlos verschwunden ist, liegt die Last des Königreichs nun auf ihren Schultern. Doch zu ihrer Krönung soll es nicht kommen. Ihre angebliche Schwester Mascha, eine Begabte, findet einen Weg ins Schloss und tauscht durch ihre Magie mit der Zarin den Körper. Sie lässt Vasilisa in das am besten bewachte Gefängnis werfen. Dort taucht der meistgesuchte Attentäter Juran auf und bietet ihr an, sie mithilfe seiner Magie auch dem Gefängnis zu befreien und ihr zurück auf den Thron zu helfen. Vasilisa nimmt an. Doch was ist der Preis für diesen Pakt?
Vor allem angesprochen durch den Titel, habe ich mir die Beschreibung des Buchs durchgelesen und wusste sofort, dass ich es lesen möchte. Ich habe mich daher auch riesig gefreut, dass ich „Der Kuss der Krähe“ von @isabelclivia rezensieren durfte!

Das Cover ist nicht ganz meins, ich mag einfach Gesichter auf Covern nicht. Aber naja, das ist Geschmackssache und macht den Inhalt einen Buchs ja nicht schlechter!
Die Geschichte beginnt sofort spannend mit dem Attentat auf Zarin Vasilisa und die Spannung nimmt ab diesem Zeitpunkt auch nicht wieder ab! Ich hatte es bisher selten in Büchern, dass sie mich wirklich über ihre ganze Länge so sehr gebannt haben, wie diese. Die Welt wurde schön aufgebaut und ich habe mir die Orte gut vorstellen können. Die Magie spielt hier eine Nebenrolle, im Vordergrund steht die Reise von Vasilisa und wie sie feststellen muss, dass sie von vielen ihr eigentlich vertrauten Leuten angelogen wurde. Anfangs ist sie noch sehr von sich und ihrer Ansicht überzeugt, doch durch Juran muss sie feststellen, dass vieles nicht so ist, wie es scheint. Vasilisa entwickelt sich von der einfachen Thronfolgerin im Laufe des Buches zu einer starken Charakterin, die sich nicht mehr so einfach blenden lässt. Diese Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Auch die anderen Charaktere haben entweder Sympathien oder Abneigung in mir ausgelöst, kein Charakter existierte einfach nur.
Neben Vasilisa ist Juran einer der wichtigsten Charaktere. Der Attentäter bleibt bis zum Schluss zurückhaltend und geheimnisvoll, was die Zarin und auch mich teilweise zur Weißglut getrieben hat! Dennoch habe ich ihn seit seinem ersten Auftritt im Buch gemocht.
Die Geschichte wird auch de Sicht von vielen verschiedenen Personen erzählt. Wer jetzt denkt, dass das schnell verwirrend werden kann hat sich bei diesem Buch auf jeden Fall geirrt! Ich kam mit den Charakteren nie durcheinander, da jeder viel Tiefe und Hintergrund bekommen hat. Durch die verschiedenen Perspektiven wurde die ganze Erzählung somit einfach sehr belebt und man durfte an vielen Beweggründen und Gedanken teilhaben.
Der Schreibstil von Isabel Clivia ist sehr atmosphärisch und flüssig. Die elektronischen Seiten flogen bei mir nur so dahin! Es ist allein die Schuld der Uni, dass ich dieses Buch nicht schneller gelesen habe!
Der zweite Teil erscheint zum Glück schon im Juni, denn ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte um Vasilisa weitergeht!

Veröffentlicht am 04.05.2019

Noch ein bisschen besser als der erste Teil

Sturmtochter, Band 2: Für immer verloren (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Auch hier haben wir wieder mein Problem mit Menschen auf Covern, obwohl ich bei diesem Teil die Farben so schön finde, dass ich etwas mehr darüber hinwegsehen kann!
Der Schreibstil war wie im ersten Teil ...

Auch hier haben wir wieder mein Problem mit Menschen auf Covern, obwohl ich bei diesem Teil die Farben so schön finde, dass ich etwas mehr darüber hinwegsehen kann!
Der Schreibstil war wie im ersten Teil flüssig und auch diese 500 Seiten habe ich fast an einem Tag durchgelesen. Im ersten Teil wurde die Geschichte rund um Ava und die Clans eingeführt, in diesem gab es um Einiges mehr Aktion! Auch in diesem Teil war die Handlung für mich wieder oft überraschend. Und der Cliffhanger am Ende! Nachdem es den beim ersten Buch eigentlich nicht wirklich gab, war er jetzt umso größer und ich bin extrem gespannt auf den dritten Teil!
Die Geschichte selbst wurde interessant und schlüssig weitererzählt. Die Charaktere haben sich weiterentwickelt und meine Sympathien sich verschoben. Also alles, was ich von einem guten Buch erwarte, weswegen dieser Teil auch volle 5/5 bekommt und eine klare Leseempfehlung für die beiden Bände!
Ich bin zuversichtlich, das Bianca Iosivoni einen spannenden dritten Teil schreiben wird, der den Leser auch wieder überrascht und hoffentlich am Ende sprachlos zurücklässt!

Veröffentlicht am 20.04.2019

Eine interessante Idee, verpackt in einer tollen Geschichte

Der Schwarze Thron - Die Schwestern / Die Königin
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Inhalt:
Katherine, Arsinoe und Mirabella sind Drillinge der Königin. Als kleine Kinder wurden sie getrennt und in verschiedenen Städten untergebracht, in denen sie erwachsen werden und ihre Gaben erlernen ...

Inhalt:
Katherine, Arsinoe und Mirabella sind Drillinge der Königin. Als kleine Kinder wurden sie getrennt und in verschiedenen Städten untergebracht, in denen sie erwachsen werden und ihre Gaben erlernen sollen. Katherine lebt bei den Giftmischern, Arsinoe bei den Naturbegabten und Mirabella bei den Elementwanderern. Alle drei haben ein Recht auf die Krone und den Thron, doch nur eine kann ihn besteigen. Für diese Entscheidung gibt es keinen netten Wahlkampf und eine Zettelwahl. Nein. Es besteigt diejenige den Thron, die ihre beiden Schwestern umbringt und sich dadurch als die Stärkste beweist.
Meinung:
Das Cover und der Klappentext haben sofort mein Interesse geweckt. Die eigenen Schwestern töten, um zu regieren? Das klingt grausam und spannend! Umso glücklicher war ich darüber, diesen fast 1000 Seiten starken Band rezensieren zu dürfen!
Der Schreibstil war locker, flüssig und sehr detailverliebt, was ich wirklich gern mochte. Die Welt hat sich vor meinem inneren Auge geformt und ich konnte mir alle Orte sehr gut vorstellen! Den Rest hat die Karte übernommen, die vorne im Buch angedruckt ist und durch die man dann die drei Königinnen auf ihren Reisen begleiten kann. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Katherine, Arsinoe und Mirabelle erzählt und man verfolgt alle 3 Schwestern auf ihrem Lebensweg. Im ersten Teil hatte ich für keine der Königinnen mehr Sympathien, als für eine andere, was mich wirklich überrascht hat! Aber hier wurde ganz gezielt niemand hervorgehoben oder unsympathisch dargestellt. Das hat sich im zweiten Teil zwar geändert, aber das ist für den Lauf der Geschichte notwendig.
Auch hatte ich von vornherein keine Schwierigkeiten die Schwestern auseinander zu halten, da jede sehr viel Tiefe und Persönlichkeit bekommen hat. Natürlich bewältigen die Drei nicht alles alleine und mit jeder Schwester kommt ein Haufen Nebencharaktere dazu. Aber auch diese fand ich alle schön ausgearbeitet und ich hatte bei jedem das Gefühl, dass er die Geschichte weiterbringt.
Die Gaben (Natur, Gift und Elemente) sind wirklich schön ausgearbeitet. Jede hat ihren eigenen Nutzen Vorteile und Schwächen. Es gibt Vorurteile zwischen den Völkern, manche stehen sich näher, eins wird von allen mit Vorsicht genossen. Die Gaben gibt es also nicht nur für den Kampf zwischen den Königinnen, sondern sie Formen auch die restliche Welt.
Die Handlung hat mich keine Seite lang gelangweilt. Im ersten Teil werden vor allem die Geschichte, die Charaktere, ihre Begleiter und Hintergründe erzählt. Es kommt weniger Spannung durch Action auf, was aber nicht schlimm ist, da die Welt allein auch interessant ist und man das ganze Wissen benötigt und es die Geschichte formt. Der zweite Teil ist dann etwas actionreicher und schneller. Mehr zum zweiten Teil sagen werde ich nicht, da die Handlung natürlich aufeinander aufbaut.
Mir haben die zwei Teile rundum gut gefallen und die 1000 Seiten vergingen wie im Flug! Ich beende diese Lobeshymne nun damit, dass ich das Buch bzw. die Bücher nur jedem empfehlen kann. Ich kann es kaum abwarten den dritten zu lesen und bin jetzt schon traurig, dann auf die Erscheinung des vierten Bands zu warten!
Von mir bekommen sie volle 5 Sterne!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Witzig, charmant, spannend und originell!

Gold und Schatten
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Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich ...

Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich wird sie von Pflanzen angesprochen. Nur zu Recht fragt Livia sich, ob sie durchdreht. Dann trifft bei einem Museumsbesuch in den Katakomben noch den geheimnisvollen Maél. Nach diesem Treffen wird ihre Welt so auf den Kopf gestellt, dass Livia sich wünscht, es wären nur die sprechenden Pflanzen, um die sie sich einen Kopf machen muss.
Zuerst: Das Cover. Es ist so schön. Ich bin eigentlich kein Fan davon, wenn „echte“ Menschen auf Covern zu sehen sind, aber hier stört es mich überhaupt nicht. Das Cover ist einfach total schön und stimmig.
Kiras Schreibstil ist sehr flüssig. Sie erzählt die Geschichte einfach gerade raus, ohne viele blumigen Umschreibungen, was sehr gut zu unserer Hauptcharakterin Livia passt. Aus ihrer Sicht ist die Geschichte auch erzählt. Livia, hat nicht nur einen wunderschönen Namen, sie ist auch sehr selbstbewusst, schlagfertig, loyal und stark. Ein sehr sympathisches Mädchen und wenn sie zu mir auf die Schule gekommen wäre, hätte ich auch sofort versucht mich mit ihr anzufreunden.
Auch Maél war mir von Anfang an sympathisch, trotz seiner undurchdringlichen Art, die Livia (und auch mich) manchmal zur Verzweiflung getrieben hat.
Die Verarbeitung der griechischen Mythologie fand ich sehr gut. Man merkt, dass Kira sich damit beschäftigt hat, wie alles zusammenhängt und was die einzelnen Götter ausmacht. Ich habe immer Sorge, dass bei Adaptionen von alten Mythen in unsere Zeit alles etwas überzogen wird, aber hier durfte ich definitiv vom Gegenteil überzeugt werden. Allein die Ideen für de Berufe der Götter, wundervoll!
Es wurde alles mit so viel Charme und Witz erzählt, ohne übertrieben zu wirken.
Auch wenn das Ende nicht ganz unerwartet kam, hat es mich doch total mitgerissen und ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil zu lesen.