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Veröffentlicht am 11.04.2019

Gehört zur Pflichtlektüre in Schulen!

Das Mädchen mit den roten Schuhen
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Ruth Brooks ist acht Jahre alt als sie auf die renommierte Dalton School kommt. Sie ist zu Beginn froh, dass ihre beste Freundin, Christina Hallowell, mit in der Klasse ist. Ruths Mutter arbeitet für die ...

Ruth Brooks ist acht Jahre alt als sie auf die renommierte Dalton School kommt. Sie ist zu Beginn froh, dass ihre beste Freundin, Christina Hallowell, mit in der Klasse ist. Ruths Mutter arbeitet für die Hallowells und die beiden Mädchen kennen sich gut, da Ruth ihre Nachmittage bei Christina verbringt, während die Mutter dort arbeitet. Auf der neuen Schule muss Ruth feststellen, dass sie die Einzige ist, die anders aussieht. Vor allem Maia, eine reiche und verwöhnte Mitschülerin, lässt das Ruth spüren. Und Christina benimmt sich in der Schule plötzlich anders Ruth gegenüber als zu Hause.


Ruth hat mich sehr berührt. Ihr Eifer, es den Mädchen in der Schule gleich tun zu wollen, um dann zu erfahren, dass sie immer anders sein wird, ist unendlich traurig. Und das einzig und allein auf Grund ihrer Hautfarbe. Egal wie gut Ruth in der Schule ist. Egal, wieviele Schritte sie auf die neuen Mitschülerinnen zu geht. Im Vordergrund steht ihr Aussehen!! Und damit greift die Autorin ein Thema auf, das Tausende kleiner Mädchen auf der ganzen Welt begleitet : Rassismus. Egal was sie anstellen, wie viel sie lernen, um Integration bemüht sind. Sie werden nie ganz dazugehören. Ein authentisches Thema, überhaupt nicht weltfremd verpackt. Denn genau eine Geschichte wie die von Ruth, geschieht immer wieder irgendwo auf dieser Welt.
Die halbe Geschichte über habe ich darüber nachgedacht, was der Titel mit dem Inhalt des Buches zu tun hat? Die Auflösung, ein einzelner, kleiner Satz hat mich fast umgehauen. Und spiegelt die Hoffnung auf eine Welt ohne Rassismus, Ausgrenzung und Anderssein.
Diese Kurzgeschichte ist die Vorgeschichte zu dem Buch " Kleine grosse Schritte" und hat mir so richtig Lust gemacht, dieses ebenfalls zu lesen.
Denn die Autorin greift nicht nur ein Thema auf, das mich sehr interessiert. Sie hat es auch verstanden auf 34 Ebook Seiten eine vollständige Geschichte, die in mir nachklingen wird, zu schaffen.
Ueber den Schreibstil möchte ich mich gar nicht lange auslassen. Jodi Picoult versteht es hervorragend, Tiefe der Figuren zu erreichen und die Handlung einerseits zügig ( im Anbetracht der wenigen Seiten) andererseits vollständig voranzutreiben.
Ich wünschte mir, dass " Das Mädchen mit den roten Schuhen " in vielen Schulklassen auf dieser Welt zur Pflichtlektüre gehören würde.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Leseempfehlung!

Tote Asche
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Kira Roth trauert um ihre Mutter, die nach einer langen und schweren Krankheit verstorben ist. Eines Tages findet Kira in der Küche ihrer Wohnung, die Urne ihrer Mutter, die längst begraben wurde. Dabei ...

Kira Roth trauert um ihre Mutter, die nach einer langen und schweren Krankheit verstorben ist. Eines Tages findet Kira in der Küche ihrer Wohnung, die Urne ihrer Mutter, die längst begraben wurde. Dabei steckt ein Zettel, der Andeutungen macht, dass Kira nicht die Tochter von Maria war … und, dass sie es nicht verdient hat zu leben. Kira kriegt es mit der Angst zu tun, denn nachdem sie sich von dem ersten Schock erholt hat, geschehen Dinge, die Kira verunsichern und sie ängstigen. Hat es jemand auf Kira abgesehen oder bildet sie sich alles nur ein? Kira beginnt die Vergangenheit ihrer Mutter zu durchleuchten und entdeckt Ungereimtheiten. Als ein Mord geschieht, hat Kira Angst dafür verantwortlich zu sein.

" Tote Asche " ist eines dieser Bücher, die man kaum mehr aus der Hand legen kann. Familiengeheimnisse und eine dunkle Vergangenheit sind Themen, die mich in Büchern sehr faszinieren. Doch dieses Buch bietet noch viel mehr. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, Rätseln, wer hinter den merkwürdigen Dingen, die Kira geschehen, stecken mag und ein Plot, der hervorragend durchdacht wurde. Vor allem die Frage, ob Kira sich alles einbildet oder ihr jemand Böses will, empfand ich als sehr fesselnd. Zudem ist die Figur Kira und ihre gesundheitlichen Probleme in der Vergangenheit sehr gut charakterisiert. Gerade in psychologischer Sicht, der Einblick in ein erlebtes Trauma, empfand ich Kira als sehr überzeugend. Immer wieder hat die Autorin mit, wie nebenbei eingeworfenen Sätzen, falsche Spuren gelegt. Irgendwann habe ich buchstäblich fast jeden verdächtigt für die merkwürdigen Geschehnisse verantwortlich zu sein. Die Auflösung hat mich regelrecht umgehauen. WoW! Grosses Kino!
Man merkt wohl meinen Sätzen an, dass ich sehr mitgefiebert habe. So empfand ich die Geschichte als sehr abwechslungsreich und fesselnd. Gefallen hat mir, dass Patricia Walter darauf verzichtet hat, unnötige Verstrickungen der Figuren einzubauen. Der Plot wirkt dadurch sehr durchdacht und man " arbeitet " sich Stück für Stück den roten Faden in der Story entlang.
Wie auch in " dunkle Vergangenheit " , das ich schon gelesen habe, fokussiert sich Patricia Walter auf das Wesentliche im Schreibstil.
Dadurch liest er sich sehr flüssig und ist wunderbar rund. Zudem erlebt man lesend immer wieder Szenen, die absolut authentisch geschrieben sind. Gerade zu Beginn, als Kira als Mädchen im Eis einbricht. Das stelle ich mir genauso beängstigend vor, wie die Szene geschrieben wurde.
Für mich ist dieses Buch ein Lesehighlight im zur Zeit etwas weichgespülten Dschungel der Thriller Neuerscheinungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.04.2019

Ernstes Thema!

Sonntags bei Sophie
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Sophie, Rosa und Melanie sind gute Freundinnen seit sie in einer WG zusammen gewohnt haben. Sie haben schon viel zusammen erlebt, Schönes und weniger Schönes.
Nun ist Melanie schwanger von ihrem verheirateten ...

Sophie, Rosa und Melanie sind gute Freundinnen seit sie in einer WG zusammen gewohnt haben. Sie haben schon viel zusammen erlebt, Schönes und weniger Schönes.
Nun ist Melanie schwanger von ihrem verheirateten Freund und Rosa und Sophie freuen sich riesig auf das Baby, da beide kinderlos sind.
Rosa ist mit dem lieblosen Uwe verheiratet , den die Freundinnen am liebsten nicht an Rosas Seite möchten. Doch Rosa hat ihre eigene Strategie gegen die Launen ihres Mannes. Sie sucht sich ab und zu einen Mann für eine Nacht.
Als bei Sophie zum zweiten Mal Krebs ausbricht, stürzt für die drei Freundinnen die Welt zusammen. Leider gibt es dieses Mal keine Chance auf Heilung und die Freundinnen versuchen mit ihren sonntäglichen Treffen Stück für Stück Abschied zu nehmen voneinander. Durch Sophies Schicksal rücken Melanie und Rosa auch ihre Prioritäten im Leben zurecht. Doch wird sich der grösste Wunsch von Sophie, Melanies Baby noch im Arm halten zu können, erfüllen?

Eines vorneweg: Trotz des emotional geladenen Themas ist dieses Buch nicht nur traurig. Es ist auch stellenweise zum Schmunzeln, hat mich nachdenklich gemacht und meine Lebenseinstellung ein wenig zurecht gerückt.
Da die Geschichte aus der Sicht der gesunden Freundinnen Melanie und Rosa geschrieben wurde, erscheint das Leiden von Sophie etwas abgemildert. Ich war sehr froh darum, da ich teilweise mit meinen Emotionen zu kämpfen hatte.
" Sonntags bei Sophie " zeigt auch wie tief verbunden Freunde sein können und dies nicht nur auf den Bezug von Krankheit und Tod, sondern auch im Hinblick auf Schwangerschaft, Beziehungsprobleme und regelmässige Treffen.
Ein emotionales Buch, das ich allen Lesern wärmstens empfehle, die eine tiefgründige Geschichte über wahre Freundschaft lesen möchten.

Die Autorin schreibt in einem flüssigen Schreibstil, dem man ohne Mühe und trotz der verschiedenen Lebensgeschichten problemlos folgen kann. Ab Seite 2 war ich tief in der Geschichte versunken. Auch "Kaugummiseiten" wie man das des öfteren in Büchern findet , gibt es in diesem Buch nicht!
Von mir 5 Sterne !

Veröffentlicht am 09.04.2019

Werden C. Läckberg und ich doch noch Freunde?

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Faye und Jack sind verheiratet, haben zusammen eine kleine Tochter und eine Firma aufgebaut. Die sehr erfolgreich ist ... und so können sie sich Babysitter, Haushälterin und ihre grosse Wohnung in Stockholm ...

Faye und Jack sind verheiratet, haben zusammen eine kleine Tochter und eine Firma aufgebaut. Die sehr erfolgreich ist ... und so können sie sich Babysitter, Haushälterin und ihre grosse Wohnung in Stockholm leisten.
Doch Faye fühlt sich mehr und mehr wie in einem goldenen Käfig. Denn Jack arbeitet viel und oft und interessiert sich immer weniger für Frau und Kind. Faye verbiegt sich, um Jack zu gefallen. Sie verleugnet ihre Gefühle und beruflichen Ambitionen, bleibt zu Hause beim Kind. Als eines Tages die kleine Julienne tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet?

Camilla Läckberg und ich haben einen zähen Weg hinter uns. Denn von ihren Krimis rund um Fjällbacka habe ich noch keinen zu Ende gelesen. Und damit hatte ich die Autorin lange Zeit auf Eis gelegt und eingesehen, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben. Nun hier mit " Golden Cage " entstand ein neues Konzept und meine Neugier war geweckt. Ich kann es kaum fassen, dass hier die gleiche Autorin wie in der Krimireihe die Feder geführt hat. Der Plot ist erfrischend anders, die Figuren bestechen mit Tiefe und Ueberzeugung und der Schreibstil gefiel mir gut.
Die Geschichte lebt und besticht mit der Charakterisierung der Figuren. Faye ist so gut gezeichnet, dass ich vollkommen mit ihr mitfühlen konnte, sie mich aber auch getäuscht hat. Was wohl Ziel der Autorin war. Faye ordnet sich Jack völlig unter. Er bestimmt in groben Linien was ihre Lebensplanung und die Firma, bei deren Aufbau Faye massgeblich beteiligt war, betrifft. Und das unter dem Deckmantel der Liebe, die Faye mit Hörigkeit ordentlich verwechselt. Die erste Hälfte des Buches lässt die Autorin die Leser an vielen Szenen teilhaben, die mir zeitweise fast die Galle haben hochkommen lassen. Ich war emotional gepackt und habe gehofft, dass Faye sich endlich gegen ihren Mann zur Wehr setzt. Jack ist betont unsympathisch beschrieben. Auch hier denke ich, war die Antipathie der Leser für dieses Ekel ganz klar das Ziel der Autorin. In all dem Gefühlschaos hat Camilla Läckberg dann geschickt ein Ereignis eingefügt, wo meine Sympathien bestätigt wurden. Gerade dieser Punkt, ist ein Highlight in diesem Buch und hat es für mich zu etwas Besonderem gemacht. Gefallen hat mir auch die starke Botschaft, die in die Story eingewoben wurde. Frauen, die sich wehren, gegen Männer, die ihr Leben nicht nur diktieren, sondern sie auch ausnutzen.
In zwei Zeitebenen zeigt die Autorin die Geschichte von Faye und Jack. In der Vergangenheit, als sie sich kennenlernen, drückt unterschwellig immer wieder ein Geheimnis aus Faye's Jugendzeit durch. Und mit diesen Passagen aus der Vergangenheit versteht man als Leser auch, weshalb Faye in der Gegenwart so handelt, denkt und fühlt wie sie es tut.
Mich konnte Camilla Läckberg völlig fesseln und überzeugen. Ich hoffe, sie weicht weiterhin von ihrem Konzept "Krimireihe aus Fjällbacka" ab!

Veröffentlicht am 29.03.2019

Wohlfühlbuch!

Vom Glück und den Tagen dazwischen
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Was die 38jährige Emmi bisher mit Männern in ihrem Leben erlebt hat, war eine einzige Enttäuschung. Deshalb beschliesst sie, dass sie von nun an alleine durch das Leben geht. Vor ihr liegen 6 Wochen Sommerferien ...

Was die 38jährige Emmi bisher mit Männern in ihrem Leben erlebt hat, war eine einzige Enttäuschung. Deshalb beschliesst sie, dass sie von nun an alleine durch das Leben geht. Vor ihr liegen 6 Wochen Sommerferien und die will sie geniessen. Nichtstun, die Seele baumeln lassen und auf ihrem Balkon ihrem neuen Hobby "Gin" frönen. Doch es kommt ganz anders und so findet sich Emmi Tage später mit vier völlig unterschiedlichen Frauen auf einer Reise in die Normandie. Nachbarin Lore will dort den Spuren ihres verstorbenen Mannes nachgehen. Es entwickelt sich eine Reise, die zur Belastungsprobe für die Nerven wird.

Als Allererstes muss ich unbedingt den Schreibstil erwähnen. Denn, was die Autorin hier bietet ist grosse Klasse. Frisch und spritzig erzählt sie die Geschichte von Emmi und dem Roadtrip, der es in sich hat. Mit witzigen Wortkreationen ( "Soziallegastheniker ") und humorvollen Sätzen unterhält diese Geschichte hervorragend. Ich musste etliche Male schmunzeln und habe " Vom Glück und den Tagen dazwischen " als Lesevergnügen empfunden. Obwohl auch ernste Themen, wie Gewalt in einer Beziehung, Kinderlosigkeit und Untreue ihren Platz haben. Mir hat gefallen, wie natürlich die Figuren gezeichnet sind. Die Figur Emmi zum Beispiel, ist sehr gelungen. Abgeklärt lotst sie 3 ältere Frauen und eine jüngere Nachbarin durch Krisen, Zickereien und Enttäuschungen auf der gemeinsamen Reise in die Normandie. Emmi ist sehr sozial, selbstbewusst und ein wenig frech. Und muss die drei viel älteren Damen ab und zu an die Kandarre nehmen. Denn die zicken sich ziemlich an, was überaus lustige Dialoge beeinhaltet.
Diese Geschichte enthält überraschende Wendungen, lustige wie auch tiefsinnige Passagen, ganz viel Sarakasmus ... aber auch ein dunkles Geheimnis, das in der Normandie entlarvt sein will.
Ein Wohlfühlbuch, das mir sehr gefallen hat!