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Veröffentlicht am 16.05.2019

Wunderschön und grausam

Die Lotosblüte
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Klappentext:
Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde ...

Klappentext:
Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.

Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.

Meine Meinung:
Da ich ein großer Fan „Der Geisha“ von Arthur Golden war und generell sehr gerne Bücher lese, die die asiatische Kultur aufgreifen, war „Die Lotosblüte“ ein absolutes Must-Have-Buch.
Der Autor legt einen sehr detailreichen und manchmal auch sehr ausschweifenden Schreibstil an den Tag. Ich habe einige Zeit gebraucht um in die Geschichte hinein zu tauchen. Am Anfang war ich etwas irritiert das Kwang Sok-Yong seine Charaktere ohne viel Schnickschnack und Tiefe präsentiert. Je mehr ich aber von der Geschichte gelesen habe desto mehr wurde mir klar, dass das die Figuren nicht unbedingt brauchen um das Buch mitreißend und spannend zu gestalten. An manchen Stellen holt er weit aus und man bekommt einiges an Hintergrundinformationen über die asiatische Kultur. Das hat mir einerseits sehr gut gefallen, andererseits fand ich es an manchen Stellen sehr anstrengend zu lesen. Denn durch die vielen Nebeninformationen die er einfließen lässt, haben manche Szenen für mich ein wenig an Farbe verloren. Auch waren mir dadurch manche Zusammenhänge von Handlungen und Ereignissen nicht ganz klar. Mit Chong als Hauptcharakter konnte ich mich anfangs nicht unbedingt anfreunden, im Laufe der Geschichte jedoch habe ich sie für ihren Mut ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen sehr bewundert. Was sie teilweise erleben und erleiden muss, hat mich oft tief ins Herz getroffen. Eine wunderschöne und doch grausame Geschichte einer jungen Frau.
Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Und wurde weitgehend nicht enttäuscht. Der Autor schafft einen wunderbaren Einblick in die Kulturen und Traditionen der damaligen Zeit, bei dem Asienfans, wie ich es einer bin, definitiv auf ihre Kosten kommen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte die ich oben genannt habe, ein ganz wundervolles Buch, welches mich durch seine Erzählgewalt begeistern konnte.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Mal etwas Anderes und sehr unterhaltsam!

Gehetzt
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Klappentext:

Atticus O’Sullivan führt ein scheinbar friedliches Dasein in Arizona. In seinem Laden bekommt man alles, was man eben so brauchen kann. Nachbarn und Kunden halten ihn für einen netten, tätowierten ...

Klappentext:

Atticus O’Sullivan führt ein scheinbar friedliches Dasein in Arizona. In seinem Laden bekommt man alles, was man eben so brauchen kann. Nachbarn und Kunden halten ihn für einen netten, tätowierten jungen Mann. Tatsächlich ist Atticus aber nicht 21, sondern über 2100 Jahre alt: Er ist der letzte lebende Druide. Seine übermenschlichen Kräfte zieht er direkt aus der Erde und außerdem besitzt er ein unsagbar scharfes magisches Schwert namens Fragarach. Zu Atticus’ Unglück aber ist eine überaus erzürnte keltische Gottheit hinter genau diesem Schwert her. Und sie hat es auf Atticus’ Leben abgesehen …

Meine Meinung:
Kevin Hearne legt einen lockeren, humorvollen und leichten Schreibstil an den Tag. Selten habe ich bei einem Buch so schmunzeln und teilweise richtig loslachen müssen. Einer der großen Pluspunkte die dieses Buch von anderen Fantasygeschichten abhebt.
Man kommt leicht in die Geschichte und lernt im raschen Tempo einige skurrile Gestalten wie die alte irische Nachbarin mit einer Abneigung gegen Briten, Morrigan oder Flidais kennen. Der Protagonist der hier unter seinem Decknamen Atticus O’Sullivan auftritt, versprüht Charme und seinen treuen Wolfshund Oberon habe ich mit seiner frechen Schnauze direkt ins Herz geschlossen. Ich bin von Seite zu Seite geflogen und war begeistert mit welcher Leichtigkeit der Autor die keltischen Gottheiten auf geniale Weise zu Papier bringt. Ich hatte auf keiner Seite Langeweile. Sehr hilfreich fand ich dabei, dass die Eigenenamen der keltischen Mythologie in Versalien gesetzt waren, so dass sie im Lesefluss nicht untergingen. Die Geschichte nimmt sehr schnell Tempo auf und die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag. Dabei bekommt man es nicht nur mit keltischen Gottheiten zu tun, man macht auch die Bekanntschaft mit Vampiren, Werwölfen, Feen und Hexen. Für manch einen könnte, dass zu viel des Guten sein, doch ich fand es überaus abwechslungsreich und unterhaltsam. Fantasy die sich einfach von der klassischen abhebt und die Wesen nicht unbedingt den bekannten Klischees nachgehen, so liebt der Vampir hier beispielsweise Knoblauch anstatt vor ihm davon zu rennen. Dennoch waren für mich manche Ereignisse etwas zu einfach konstruiert und mir haben dann doch komplexere Zusammenhänge gefehlt, so war es manchmal leider etwas zu vorhersehbar. Atticus ist als über 2000 Jahre alter Druide natürlich überaus mächtig, jedoch hätte es nicht geschadet ihm dann doch die ein oder andere Schwäche zu verpassen. Durch alle heiklen Situationen ist er mir etwas zu aalglatt hindurchgeschlängelt.

Alles in allem ein wirklich klasse Auftakt der Reihe, die ich zu 100 Prozent weiterverfolgen werde. Mich hat das Setting überzeugt, das Unterhaltsame, der Humor des Autors und vor allem seinen Mut in einem Fantasybuch etwas über die Klischeestränge zu schlagen. Bis auf ein paar kleine Schwächen, beide Daumen nach oben!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Eine Geschichte auf die man sich einlassen muss

Die Töchter von Ilian
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Klappentext:

Vier magische Artefakte bestimmen das Schicksal der Welt:
Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine ...

Klappentext:

Vier magische Artefakte bestimmen das Schicksal der Welt:
Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.
Werden sie verschenkt, steigert sich die Macht der Artefakte, werden sie behalten, nimmt diese ab.
Doch die magischen Artefakte sind verschollen. Die Weisen Frauen, die einst friedvoll mit ihnen regierten, sind in die Wälder geflohen, und Kriegsfürsten herrschen über Menschen, Zwerge und Elfen.
Die Zeit ist gekommen, dass die Töchter aller Völker sich erheben, um die Macht zurückzugewinnen.



Meine Meinung:

Zu allererst das Cover ist in wunderschönem Grün gehalten und die Gestaltung des Titels finde ich sehr gelungen.

Im Buch geht es um die Geschichte der Illiaden, die Geschichte von Fayanú und Walgreta. Eine Geschichte auf die man sich einlassen muss, eine Geschichte, die wenn man es tut, einfach atemberaubend und zauberhaft ist. Die Autorin besitzt eine solche Sprachgewalt, dass es mich bei jedem Buch von ihr wieder erneut vom Hocker reißt. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass diese ausladende Sprache vielleicht nicht für jeden etwas ist. Die Beschreibungen der Charaktere und Landschaften sind unglaublich malerisch und mit so viel Liebe und Sorgfalt ausgewählt. Es gibt in der Geschichte für mich, Charaktere die liebt man und es gibt Charaktere die kann man nicht leiden. Aber genau das macht dieses Buch authentisch. Eine gute Grundlage für einen High-Fantasyroman.

Die Grundidee der Geschichte mit den vier Artefakten ist für mich mal etwas Neues. Etwas was man noch nicht gelesen hat. Und das braucht es im Fantasygenre für mich einfach. Natürlich bedient sich die Autorin auch in ihrem Roman von klassisch fantastischen Elementen wie den Zwergen und Elfen, aber im Gesamtpaket ist es definitiv etwas für sich Stehendes. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass die Autorin mit der Geschichte von Fayanú, Themen aufgreift, die man in einem klassischen Fantasyroman nicht erwartet. Die Lebens- und Leidensgeschichte dieses Charakters hat mich besonders berührt und Jenny-Mai Nuyen behandelt diese Themen mit einer großen Sorgfalt und Umsichtigkeit. Dadurch vermittelt sie für mich auch besondere Botschaften an den Leser zu diesen heiklen Thematiken. Und das ist wundervoll. Die Liebesgeschichte von Walgreta und dem Elfen hat mich im Herzen getroffen.

Die Spannung baut sich sehr gut auf, bis kurz vor Schluss. Denn kurz vor Schluss kam ich in meinem Lesefluss leider etwas ins Stocken. Für mich wurde es in diesen einigen Kapiteln zu unübersichtlich und Charaktere begingen Handlungen die ich nicht nachvollziehen konnte, weil es aus meiner Sicht nicht ihrem Gemüt entsprach. Außerdem wurden mir manche Dinge zu einfach abgehandelt. Ich kam auf einmal mit Bündnissen und Verrätern durcheinander. Das fand ich leider sehr schade, weil das Buch mitreißend angefangen hatte und ich mich eigentlich sehr schnell an die besonderen Namen und Orte gewöhnt hatte. Doch war es nur ein kleines Tief, denn danach ging es wieder bergauf und konnte mich wieder begeistern. Und das Ende war nicht so wie ich es vielleicht erwartet hatte. Aber genau deswegen war es gut.

Und das ist etwas, was sich durch das ganze Buch zieht und es so besonders macht. Die meisten Erwartungen des Lesers in Bezug auf den Verlauf der Geschichte werden nicht erfüllt und man bekommt stattdessen etwas völlig Unerwartetes vorgesetzt.

Jenny Mai-Nuyen hat mit „Die Töchter von Illian“ einen soliden, spannenden und abwechslungsreichen High-Fantasyroman geschaffen auf den man sich wie gesagt einlassen können muss. Trotz kleiner Schwächen, die vielleicht auch Ansichtssache sind, ein Leseerlebnis einer großartigen Autorin mit einem so wundervollen Schreibstil, den ich zutiefst bewundere.

Veröffentlicht am 29.06.2020

Schöne Sommerlektüre, aber leider nicht ganz so meins

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Der Einstieg in diese locker, leichte Sommerlektüre hat mir sehr gut gefallen. Wir begleiten Protagonistin Sophie auf ihrem Weg zum Glück in die Dünen Dänemarks und fiebern mit welchen Wendungen das Leben ...

Der Einstieg in diese locker, leichte Sommerlektüre hat mir sehr gut gefallen. Wir begleiten Protagonistin Sophie auf ihrem Weg zum Glück in die Dünen Dänemarks und fiebern mit welchen Wendungen das Leben für sie um die Ecke kommt. Sophie ist eine überaus sympathische, wenn auch sehr sprunghafte Persönlichkeit. Viele ihrer Macken haben mich ein wenig an mich selbst erinnert, nur manchmal waren mir ihre Handlungen etwas zu spontan und unüberlegt. Auch die Nebencharaktere bringen gewisse Sympathien mit, jedoch bin ich mit keinem davon wirklich warm geworden. Hier war an Nebenhandlung zu viel gewollt, was für mich flach und unglaubhaft gewirkt hat. Die Kapitel hatten in manchen Teilen ziemliche Längen. Kurze knackige hätten mir zu dieser Story besser gefallen. Das Geschehen an sich kommt leider auch etwas langsam in Gang und der Fokus liegt in meinen Augen, manchmal zu sehr auf zwar wichtigen, aber nicht elementaren Details. Nick als Traumkerl und Tim als Antagonisten fand ich durchaus gelungen, allerdings hat mir auch hier ein wenig die Glaubwürdigkeit gefehlt. So plätschert die Geschichte vor sich hin und so richtig warm geworden bin ich mit ihr leider auch bis zur letzten Seite nicht. Die Sprache ist durchaus humorvoll und man kommt gut durch die Seiten, aber mehr als ein paar Lacher konnte dieser Aspekt dann leider doch nicht bieten. Auch das Ende war mich etwas zu abrupt und etwas zu einfach gestrickt. Hier hätte ich mir tatsächlich noch ein wenig Komplikationen und Spannung gewünscht. So hat es mich leider etwas unzufrieden zurückgelassen. Man gönnt der Protagonistin ihr Glück - keine Frage, aber für mich war es einfach nichts.
Alles in allem, eine schöne Sommerlektüre die Urlaubsfeeling weckt. Durch das Lesen und die Beschreibung in Dänemark habe ich direkt Fernweh bekommen. Allerdings konnten mich Charaktere und Handlung nicht zu 100 % überzeugen. Für meinen Geschmack zu viel gewollt und zu sprunghaft und inkonsequent umgesetzt. Schade! Dennoch gibt es 3,5 Sternchen weil es mich trotzdem auf einer gewissen Ebene gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2019

Solide Spannung aber nicht überagend.

Aquila
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Ein Blackout. Keine Erinnerungen mehr an die letzten drei Tage. Vor der wunderbaren Kulisse Sienas.
Ursula Poznanzki schreibt wie gewohnt mitreißend, spannend und packend. Die Kapitel haben eine angenehme ...

Ein Blackout. Keine Erinnerungen mehr an die letzten drei Tage. Vor der wunderbaren Kulisse Sienas.
Ursula Poznanzki schreibt wie gewohnt mitreißend, spannend und packend. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.
Mit der Protagonistin Nika begibt man sich auf die nervenaufreibende Spurensuche durch das italienische Siena. Das Flair dieser wunderschönen Stadt wird gut transportiert und man bekommt Lust nach Italien zu reisen. Man kann das Buch nicht aus der Hand legen, da man erfahren möchte was zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen geschehen ist. Allerdings hat man wenig Zugang zu Nika und den anderen Charakteren. Zwar blättert man vor Spannung, Seite um Seite weiter, dennoch entwickelt sich weder Sympathie noch Antipathie zu den Charakteren. Schade! Denn dass, hätte das Buch noch mal ein Ticken besser gemacht. Spannung ja – aber mitunter schleichen sich kleine Längen ein. Man liest trotzdem weiter, da es so gestaltet ist, dass man unbedingt wissen will wie es weiter geht, dennoch ist es manchmal sehr anstrengend. Auch das Ende, war mitunter ein wenig vorhersehbar und etwas zu konstruiert, kann enttäuschen und man hat eventuell andere Erwartungen.
Ein solider, spannender Roman wie man es von der Autorin kennt, dennoch aber nicht ihr Stärkster.