Cover-Bild Vom Himmel zum Meer
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783442488292
Lisa Marcks

Vom Himmel zum Meer

Roman
Hamburg 1892. Die junge Waise Agnes tritt eine Stelle als Gesellschafterin der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp an. Doch dann bricht die Cholera aus, und die Frauen fliehen in Tillys altes Elternhaus an die Ostseeküste. Eines Tages entdeckt Agnes bei einem Spaziergang ein leer stehendes Herrenhaus mit einer herrlich ausgestatteten Küche. Einer, in der man anders als in der Kate die wunderbarsten Köstlichkeiten zaubern könnte … Sie hat jedoch die Rechnung ohne den Besitzer, den attraktiven Adligen Benjamin von Reiker, gemacht. Kategorisch verweigert er ihr den Zutritt zu dem Haus. Aber gelingt es ihm auch, ihr den Zutritt zu seinem Herzen zu verbieten?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen

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Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Hamburg 1892. Die junge Waise Agnes tritt eine Stelle als Gesellschafterin der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp an. Doch dann bricht die Cholera aus, und die Frauen fliehen ...

Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Hamburg 1892. Die junge Waise Agnes tritt eine Stelle als Gesellschafterin der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp an. Doch dann bricht die Cholera aus, und die Frauen fliehen in Tillys altes Elternhaus an die Ostseeküste. Eines Tages entdeckt Agnes bei einem Spaziergang ein leer stehendes Herrenhaus mit einer herrlich ausgestatteten Küche. Einer, in der man anders als in der Kate die wunderbarsten Köstlichkeiten zaubern könnte … Sie hat jedoch die Rechnung ohne den Besitzer, den attraktiven Adligen Benjamin von Reiker, gemacht. Kategorisch verweigert er ihr den Zutritt zu dem Haus. Aber gelingt es ihm auch, ihr den Zutritt zu seinem Herzen zu verbieten?

Meinung:
Der sehr bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Agnes geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Fräulein Frieda und die Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten und Schrullen sorgen für so manches Lächeln und Lachen während dem Lesen.

Bereits nach wenigen Seiten war ich völlig von Agnes und ihrer Geschichte gefangen und konnte das Buch nur sehr schwer zur Seite legen. Und all die Köstlichkeiten die Agnes zubereitet haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Agnes ist eine starke junge Frau, die sich im Laufe der Geschichte authentisch weiterentwickelt und selbstbewusster wird, so dass ich sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten und vor allem die Botschaft über starke Frauen hat mir sehr gefallen. Doch leider gibt es einige Kleinigkeiten, die nicht hundertprozentig erklärt worden sind (wie z.B. woher hat Agnes ein Waffeleisen her?) und so etwas das Lesevergnügen trüben. Zudem fand ich es schade, dass die Waisenkinder, wegen denen sie ja Hamburg verlassen haben, eher in den Hintergrund gerückt sind. Auch ging es mir am Ende zu schnell voran, so dass ich mir hier ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.
So gibt es aufgrund der oben genannten Kritikpunkte wunderbare 4 von 5 Sternen für einen schönen historischen Roman über starke Frauen.

Fazit:
Ein toller historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen, schöne Lesestunden sind garantiert.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Hat mir gut gefallen

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Agnes Martin muss das Waisenhaus im Elsass verlassen, da sie volljährig wird. Pfarrer Wieland hat ihr jedoch eine Stelle in Hamburg bei der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp besorgt. In Hamburg ist alles etwas ...

Agnes Martin muss das Waisenhaus im Elsass verlassen, da sie volljährig wird. Pfarrer Wieland hat ihr jedoch eine Stelle in Hamburg bei der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp besorgt. In Hamburg ist alles etwas anders, als es sich Agnes vorgestellt hat. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Dann bricht die Cholera aus. Mit einer Kinderschar aus dem Hamburger Waisenhaus und Tilly macht sich Agnes auf nach Kleenshoop an der Ostseeküste, wo das Elternhaus von Tilly steht. Doch die Kate ist klein und Tilly weigert sich, sie zu betreten. Auch die Dörfler verhalten sich ein wenig merkwürdig. Begegnungen am Strand sorgen für eine Geschäftsidee und eine Menge Herausforderungen. Agnes aber packt die Chancen, wenn sie sich anbieten.
Das Buch lässt sich sehr schön lesen. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgeht, so ist sie doch sehr unterhaltsam.
Die Charaktere sind alle gut dargestellt, auch wenn mir die Kinderschar ein wenig zu kurz kam, denn schließlich wollte Agnes ja die Kinder vor der Cholera retten. Agnes ist eine junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Schwierigkeiten sind dafür da, dass sie beiseite geräumt werden. Sie liebt es, in der Küche zu stehen und Köstlichkeiten zu zaubern. Dabei ist sie auch sehr kreativ, wenn es um die Beschaffung der Zutaten dafür geht. Sie hat Mitgefühl für andere, lässt aber jedem seinen Freiraum. Dass Tilly etwas Schlimmes erlebt hat, wird Agnes schnell klar, doch sie dringt nicht in Tilly ein. Ihre Begegnung mit Frieda, löst in der verhuschten Frau etwas aus, und ich war verblüfft, als Frieda eine Idee Wirklichkeit werden lässt und sich damit einen Traum erfüllt. Rund um Tillys Kate, die zig Jahre leer stand, ist plötzlich viel Leben. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Personen, die mir wirklich gut gefallen haben.
Immer wieder läuft Agnes auch Benjamin von Reiker über den Weg. Seiner Familie gehört ein leerstehendes Herrenhaus, dass eine wunderbar eingerichtete Küche hat, die so geeignet wäre für Agnes‘ Küchenkreationen. Doch Benjamins Vater hat andere Pläne.
Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Agnes und Tilly - zwei starke Frauen gehen ihren Weg

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Klappentext:
Hamburg 1892. Als die Cholera ausbricht, müssen die PfarrerswitweTilly Bevenkamp und ihre Gesellschafterin, die junge Agnes, in eine Kate an der Ostseeküste fliehen.
Agnes verdient fortan ...

Klappentext:
Hamburg 1892. Als die Cholera ausbricht, müssen die PfarrerswitweTilly Bevenkamp und ihre Gesellschafterin, die junge Agnes, in eine Kate an der Ostseeküste fliehen.
Agnes verdient fortan einen bescheidenen Unterhalt, indem sie selbst gebackene Köstlichkeiten an die reichen Strandgäste verkauft. Dann entdeckt sie ein leer stehendes Herrenhaus mit einer großen Küche.
Hier würde Agnes gerne die süßen Sachen zubereiten. Doch was wird der Besitzer, der gut aussehende Benjamin von Reiker dazu sagen?

Meine Meinung:

In den Mittelpunkt dieser Geschichte hat die Autorin starke Frauen gestellt, die auf, für die damalige Zeit ungewöhnliche Weise, agieren. Agnes, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist und mit sehr vielen Talenten ausgestattet wurde, hat ihr Herz auf dem rechten Fleck und ist immer bereit sich für andere einzusetzen.
Tilly ,eine Pfarrerswitwe,kämpft gegen die Dämonen der Vergangenheit, was sie versucht durch ihre Schroffheit zu verbergen. Nachdem Agnes ihre Geschichte erfahren hat, finden die beiden Frauen immer besser zueinander und bilden ein starkes Team.
Ach ja, und dann gibt es noch Fräulein Frieda, eine Frau mit Herz, guten Beziehungen und einer gewissen Schlitzohrigkeit.
Auf eine sehr schöne Weise, lässt uns die Autorin über einen längeren Zeitraum am Leben dieser Protagonisten teilhaben. Ich habe mich von Anfang an in der Geschichte sehr wohl gefühlt, habe mit Agnes und Tilly mitgefiebert ,gelacht und geweint und wurde dann mit einem harmonischen Abschluss belohnt.

Fazit:

Eine Geschichte, die mich berührt hat und die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Starke Frauen

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Agnes Martin, die im Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen ist, wird nach Hamburg geschickt. Dort soll sie eine Anstellung als Gesellschafterin einer Pastorenwitwe annehmen. Doch dort muss sie erfahren, ...

Agnes Martin, die im Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen ist, wird nach Hamburg geschickt. Dort soll sie eine Anstellung als Gesellschafterin einer Pastorenwitwe annehmen. Doch dort muss sie erfahren, dass sie nicht erwünscht ist, die Witwe Bevenkamp will weiterhin im Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes, dem Hamburger Waisenhaus, mitmischen, was dem Nachfolger Pastor Sörensen überhaupt nicht gefällt. Doch die Cholera, die in Hamburg 1892 ausbricht, zwingt die beiden Frauen zum Handeln. Sie fliehen zusammen mit einigen Kindern an die Ostseeküste, wo Tilly Bevenkamps elterliche Kate steht. Agnes versucht nun den Unterhalt für sie alle zu verdienen, indem sie am Strand kleine Backwaren an die reichen Kurgäste verkauft. Ein leerstehendes Herrenhaus mit einer großen Küche wäre ideal für sie, doch die Besitzer, die adlige Familie von Reikers stehen den Plänen sehr abwehrend gegenüber.
Der historische Roman lebt von seinen starken Frauengestalten. Agnes und Tilly nähern sich nur langsam an einander an, denn Tilly trägt schwer an ihrer Trauer und ihrer unglücklichen Familiengeschichte und auch Agnes wird an der Ostseeküste vor schwierige Entscheidungen gestellt.
Die Autorin hat eine spannende und auch emotionale Geschichte geschrieben, die man wirklich in einem Zug auslesen möchte. So sehr wird man von den Ereignissen in Bann gezogen. Das ist leicht und flüssig geschrieben und vor allem die Frauenfiguren sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
Das historische Ambiente war mir allerdings ein wenig durch die rosarote Brille gesehen. Standes- und Bildungsunterschiede spielen keine Rolle und besonders die junge Agnes als gerade erwachsen gewordenes Findelkind, verfügt über beeindruckend viel Tat- und Entscheidungskraft und Lebensweisheit. Alle Schwierigkeiten lassen sich schnell und manchmal auch durch Zufälle beseitigen, was mir ein wenig zu weichgezeichnet vorkam. So wirkt das Historische eher als farbige Folie für ein Art Emanzipationsgeschichte.
Der Lesefluss und das Vergnügen an dem Roman werden dadurch aber nicht geschmälert. Die Geschichte hat mir trotzdem gut gefallen und das Leben an der Ostseeküste war stimmungsvoll eingefangen. Bei all den Back- und Kochkünsten von Agnes ist mir der Mund so wässrig geworden, dass ichdie sonst üblichen Rezepte im Anhang fast vermisste.
Ein schönes, stimmiges Happy End rundete die Geschichte dann perfekt ab und was das wunderschöne Titelbild versprach, wurde eingelöst.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Die fleißige Agnes Martin

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1892. Agnes Martin, die seit ihrem 5. Lebensjahr in einem Waisenhaus unter der Leitung von Pfarrer Wieland im Elsass aufwuchs, muss dieses mit 21 Jahren verlassen. Pfarrer Wieland hat ihr allerdings schon ...

1892. Agnes Martin, die seit ihrem 5. Lebensjahr in einem Waisenhaus unter der Leitung von Pfarrer Wieland im Elsass aufwuchs, muss dieses mit 21 Jahren verlassen. Pfarrer Wieland hat ihr allerdings schon eine Anstellung als Gesellschafterin in Hamburg vermittelt, damit sie nicht obdachlos ist. Bei der Pfarrerwitwe Tilly Bevenkamp soll sie ihr neues Zuhause finden. Doch als Agnes Hamburg erreicht, ist ihr erstes Zusammentreffen mit Tilly erst einmal wenig erfolgversprechend, denn Tilly hat sie gar nicht erwartet und geht weiter ihrer Arbeit im örtlichen Waisenhaus nach. Agnes allerdings lässt sich dadurch nicht einschüchtern und zieht in Tillys Haushalt ein, versucht mit begrenzten Mitteln einen normalen Tagesablauf zu organisieren. Als in Hamburg die Cholera ausbricht, verlässt Agnes in einer Nacht und Nebelaktion mit einigen Waisenkindern und Tilly im Schlepptau die Stadt Richtung Ostsee, Tillys alter Heimat, wo es immer noch deren Elternhaus gibt. Dort ist Agnes in ihrem Element, verköstigt nicht nur mit Hilfe der Dorfbewohner die Kinder, sondern backt auch noch für die Strandurlauber, die ihren Köstlichkeiten nicht wiederstehen können und sie ihr gegen Geld aus der Hand reißen. Bei einem ihrer Spaziergänge trifft Agnes auf den charmanten Benjamin von Reiker, der ihr Herz im Sturm erobert. Doch sie findet auch ein altes leerstehendes Gutshaus und träumt davon, in der gut ausgestatteten Küche ihren Geschäftszweig zu erweitern. Doch der unbekannte Besitzer des Hauses macht ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung…
Lisa Marcks hat mit ihrem Buch „Vom Himmel zum Meer“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vor historischer Kulisse vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und anrührend, der Leser lässt sich schnell an Agnes‘ Seite nieder und begleitet sie auf einem aufregenden Lebensabschnitt, während ihr Herz und ihre Seele weit offen stehen und dem Leser Einblick gewähren zu ihren geheimsten Wünschen und Träumen. Agnes‘ Ideenreichtum mutet utopisch an, um alle Personen über die Runden zu bringen, da der Tag nur 24 Stunden hat. Die Autorin hat den historischen Hintergrund gut mit ihrer Handlung verwebt, zeigt die gesellschaftlichen Standesunterschiede auf und die damalige Rolle der Frau. Das Baden der nackten Füße in der Ostsee stellte so manche Dame vor eine Herausforderung. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten an der Ostsee, sind farbenfroh und lassen den Leser von einem verwunschenen alten Gutshaus mit wildem Garten sowie Spaziergängen am Strand träumen. Trotzdem lässt die Geschichte leider an Tiefgründigkeit vermissen, kratzt nur an der Oberfläche und bleibt deshalb wohl nicht lange im Gedächtnis.
Die Charaktere sind ein buntes Potpourri von teils skurrilen Typen, die sich heimlich in das Herz des Lesers schleichen und sich dort einnisten. Unterschiedlich angelegt mit vielen individuellen Ecken und Kanten wirken sie durchweg authentisch und lebendig. Agnes ist eine Frau mit einem Riesenherz, immer ist sie für alle da, krempelt die Ärmel hoch und ist sich für nichts zu schade. Die Menschen liegen ihr am Herzen, sie findet überall Zugang, was auch ihrer offenen und unverfälschten Art zuzuschreiben ist. Sie sorgt sich mehr um andere als um sich selbst, gerade das macht sie so liebenswert. Tilly ist eine traumatisierte Frau, nach außen herrisch, manchmal hart und spröde, ist sie doch nur verängstigt und in ihrer Welt gefangen, weil sie nie über etwas aus ihrer Vergangenheit hinweggekommen ist. Fräulein Frieda ist eine Klasse für sich, erst denkt man, sie ist eine ältliche Dame mit Geldsorgen, doch dann erlebt man als Leser eine Überraschung nach der anderen. Pfarrer Wieland ist ein Mann mit offenem Herz, ebenso Charles, der immer so brummig daherkommt. Aber die besten Protagonisten sind die Dorfbewohner, die erst einsilbig und ablehnend erscheinen, um dann so etwas wie eine zweite Familie zu werden. Selbst Ida, der Hund, kann da nicht mithalten.
„Vom Himmel zum Meer“ ist ein Roman, der leider nicht in die Tiefe geht. Eine kurzweilige Lektüre, die ein paar unterhaltsame Stunden beschert.