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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Erschütternde Zukunftsvision: schnörkellos und hart

Die Mauer
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Der junge Joseph Kavanagh muss wie alle jungen Erwachsenen in Großbritannien seinen zweijährigen Pflichtdienst auf der Mauer antreten.
Die zwölfstündigen Wachdienste an der Mauer sind zäh und lang - genauso ...

Der junge Joseph Kavanagh muss wie alle jungen Erwachsenen in Großbritannien seinen zweijährigen Pflichtdienst auf der Mauer antreten.
Die zwölfstündigen Wachdienste an der Mauer sind zäh und lang - genauso wie die ersten fünfzig Seiten des Buches, die aber dadurch genau diese Stimmung perfekt widerspiegeln.
Dann aber wandelte sich mein Leseempfinden - die Handlung - die ja leider gar nicht so weit weg ist - hat mich völlig in die Geschehnisse des Buches versetzt, ich konnte es kaum aus der Hand legen.
Ein sehr packender Schreibstil, wenn man erst mal die etwas drögen Anfangsseiten geschafft hat.

Klimawandel, Flucht und Verteidigung der eigenen Komfortzone ohne Rücksicht auf Mitmenschen (im Buch beklemmenderweise "die Anderen" genannt ) und das Fehlen jeglicher Menschlichkeit - eine nachdenklich stimmende Zukunftsvision, die heute schon in Teilen so erschreckend wahr ist.

Ein beklemmendes Buch, das ich völlig unterschätzt hatte: ohne großes Nachdenken ist es mir fünf Sterne wert.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Großes Abenteuer mit kleinem Lamababy: spannend und putzig

Nur mal schnell das Lama klauen
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Das Abenteuer mit dem Lamababy ist bereits der dritte Band um etwas andere Haustiere.
Wir sind quer eingestiegen, das war überhaupt kein Problem, da anfangs ein Kurzüberblick über die Vorgängerbände gegeben ...

Das Abenteuer mit dem Lamababy ist bereits der dritte Band um etwas andere Haustiere.
Wir sind quer eingestiegen, das war überhaupt kein Problem, da anfangs ein Kurzüberblick über die Vorgängerbände gegeben wird, ohne dass die komplette Handlung zusammengefasst wird. Das hat uns gut gefallen, wir konnten problemlos einsteigen und wissen trotzdem nicht zu viel, so dass wir auch noch die Bände über Mammut und Faultier nachlesen können. Gut gemacht!

Das kleine Lama ist zuckersüß und die mitlesende Tochter war einfach nur hingerissen. Logisch, dass sie nun auch ein Lama als Haustier möchte.

Um was geht es?
Zoe ist die einzige der drei Freude, die noch kein Haustier hat. Bis sie dem kleine Lama begegnet.
Ihre Mutter ist aber nicht begeistert von einem Lama in einer winzigen Wohnung und dann hat sie Zoe auch noch etwas verheimlicht. Das reicht! Zoe und die kleine Spuckmarie machen sich auf eine große Abenteuer-Reise nach Italien.
Logisch, dass da nicht alles glatt läuft...

Lustig, spannend, rührend und einfach unfassbar putzig ist der Roadtrip (naja, eher Railtrip...) nach Italien. Für Jungs und Mädchen, für Groß und Klein geeignet gibt es hier eine begeisterte Leseempfehlung von uns!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Durch wechselnde Perspektiven besonders spannend

Die Lüge
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Pfarrer Adam, seine Frau Ulrika, eine Anwältin und die neunzehnjährige Stella, die bei H&M jobbt, eigentlich eine ganz normale Familie.
Dann wird jedoch ein Mann ermordet und Stella steht unter Mordverdacht. ...

Pfarrer Adam, seine Frau Ulrika, eine Anwältin und die neunzehnjährige Stella, die bei H&M jobbt, eigentlich eine ganz normale Familie.
Dann wird jedoch ein Mann ermordet und Stella steht unter Mordverdacht.

Das Buch behandelt unter anderem die spannende Frage, ob Eltern ihr Kind wirklich kennen können und wie weit sie bereit sind zu gehen, um es zu schützen.

Drei Wahrheiten - das steht auf der Buchrückseite und so ist das Buch aufgebaut. Nacheinander erleben wir einen Teil der Handlung aus der Sicht von Adam, dann von Stella und zum Abschluss von Ulrika.
Der Lesende kennt Abschnittsweise immer nur die Wahrheit der jeweiligen Charaktere - aber was ist nun wirklich geschehen?

Ein Romanaufbau, der zu einem großen Spannungsbogen führt, nie konnte man sich sicher sein, was nun die Wahrheit ist.

Das Buch hat mich gefesselt, der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, leserfreundliche Schriftgröße und entsprechend großzügiger Zeilenabstand machen das Lesen angenehm.

Richtig gut hat mich auch gefallen, dass das Buch auf extreme Gewaltszenen verzichtet, die Spannung wird durch das Nichteinschätzen-Können der Charaktere aufrechterhalten und gesteigert, extrem gut gemacht.

Zum Abschluss konnte mich ein Strang der Handlung zwar nicht überzeugen, das tut meiner fünf Sterne-Begeisterung jedoch keinen Abbruch.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Nach dem Buch möchte man sofort den Reiserucksack packen

Wie Buddha im Gegenwind
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Gabriela Urban hat ihren Traum umgesetzt, sie hat ihre Reiseliebe zum Beruf gemacht.
Eigentlich hatte sie eine komplett andere Vorstellung, wie ihr Leben verlaufen soll, dann wurde ihr nach der Elternzeit ...

Gabriela Urban hat ihren Traum umgesetzt, sie hat ihre Reiseliebe zum Beruf gemacht.
Eigentlich hatte sie eine komplett andere Vorstellung, wie ihr Leben verlaufen soll, dann wurde ihr nach der Elternzeit ihres kleinen Sohnes gekündigt. Was sich zuerst als große Katastrophe anfühlte, entpuppte sich dann als Riesenchance.

Gabriela nimmt uns mit auf eine Reise um die Welt, fast immer ist ihr kleiner Sohn dabei.
Ich mag ihren Schreibstil, klar, verständlich und vor allem konnte ich mir ihre großen und kleinen Abenteuer sehr gut vorstellen, auch wenn ich nicht neben ihr im Chicken-Bus sitzen konnte (das Wort habe ich auch erst durch das Buch kennengelernt).
In der Buchmitte gibt es noch viele Fotos, die das Ganze noch untermalen.

Die Reiseziele sind so bunt wie die Welt selbst, von den Karpaten nach Malaysia, quer durch Europa, auf nach Asien mit Kambodscha und Sri Lanka, dann Kolumbien, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und zum Abschluss Georgen und die Ukraine.
Immer mit Rucksack, manchmal nicht ganz ungefährlich und stets fernab von Kettenhotels bieten sich Einblicke in spannende Orte und viele warmherzige und hilfsbereite Kontakten zur Bevölkerung.


Ein Mutmach-Buch, das gerade beim Reisen mit Kind den Horizont erweitert und zeigt, dass viel mehr möglich ist, als man denkt. Aber auch nichts beschönigt und auch gefährliche oder einfach anstrengende Seiten des Reisens nicht auslässt.


Auch wenn Gabriela ihren Sohn dabei hatte, ist es kein klassisches „Elternzeit-Reisen-Buch“ mit Schwerpunkt auf Reisen mit Kind, das Buch ist auch für kinderlose Reisesehnsüchtige eine Inspirationsquelle, lediglich der Part „ausschweifendes Partyleben“ kommt naturgemäß nicht darin vor (-;

****Fünf begeisterte Sterne für dieses inspirierende Leseabenteuer****

Veröffentlicht am 04.04.2019

Polarisierend

Stella
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Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

Mich hat das Buch sehr berührt.
Die ...

Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

Mich hat das Buch sehr berührt.
Die Gliederung der Kapitel nach den Monaten des Jahres 1942 mit dem immer gleichen Aufbau finde ich sehr durchdacht.
Anfangs immer die aktuellen Ereignisse des jeweiligen Monats, sie helfen bei der gedanklichen Einordung; die Kombination aus trivialem Alltagsgeschehen und Weltgeschehen geht mir trotz nüchternem Telegrammstil unter die Haut.
Dann die jeweilige Handlung und zum Abschluss ein Auszug aus den Gerichtsakten des sowjetischen Militärtribunals.

Darf man nun eine fiktive – und auch noch Liebes- Geschichte um die reale Person Stella Goldberg schreiben? Vor dem Hintergrund? Darüber habe ich länger nachgedacht.
Das muss jede/r für sich entscheiden.

Bei mir wirkt das Buch lange nach, es hat mich aufgewühlt und alleine schon deshalb ist es für mich wichtig.
Aber auch den sachlichen Schreibstil, der vielleicht gerade deshalb bei mir so viele Emotionen freisetzt und die vollkommen fiktiven Charaktere des Buches, wie Tristan, fand ich neben der Buchgliederung sehr gelungen.
Für mich ein wichtiges Buch, dem ich fünf Sterne gebe.