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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Gelungener Auftakt einer Fantasy-Reihe

Time Tunnel: Reise zu den schwarzen Augen
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„Time Tunnel: Reise zu den schwarzen Augen“ ist das Debüt der Autorin Julia Pfeiffer und der erste Band in dem die beiden Teenager Diane und Mai sich auf eine Zeitreise begeben.

Diane und Mai sind beste ...

„Time Tunnel: Reise zu den schwarzen Augen“ ist das Debüt der Autorin Julia Pfeiffer und der erste Band in dem die beiden Teenager Diane und Mai sich auf eine Zeitreise begeben.

Diane und Mai sind beste Freundinnen. Aus dem Jahr 2018 reisen sie 90 Jahre zurück in die Vergangenheit. Dort sollen sie gegen die Prismos kämpfen, da diese, wenn sie nicht besiegt werden, die Gegenwart und die Menschen bedrohen und zerstören würden. Diese Aufgabe kommt recht überraschend und die beiden Teenager sind dementsprechend überfordert, da nicht nur die Monster fremd und gefährlich für sie sind, auch das Leben und die Gewohnheiten der Menschen sind komplett anderes.

Der Schreibstil von Julia Pfeiffer liest sich leicht und flüssig. Durch viele Details kann man sich alles gut vorstellen und die Einzelheiten zu den Prismos sorgen bereits zu Beginn für einen Gänsehauteffekt.

Diane und Mai sind zwei sehr sympathische Protagonistinnen, die sich bisher eher mit typischen Teenagerproblemen herumgeschlagen haben. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und authentisch beschrieben.

Neben Spannung kommt auch immer wieder Humor durch, da die Erfahrungen, die die Freundinnen im Jahr 1927 machen für die so ungewöhnlich sind, dass ich über ihre Feststellungen und Erfahrungen einfach immer wieder lachen musste.

Neben der Fantasystory werden auch aktuelle Schulprobleme wie Mobbing einfühlsam beschrieben.

Aus meiner Sicht ist dies eine gelungene Mischung, die auch zu interessanten Gesprächen mit meinen Töchtern geführt haben, mit denen ich das Buch gemeinsam gelesen habe.

Auch optisch ist das Buch ein echtes Highlight. Der schwarze Buchschnitt sieht einfach genial aus und der erste Buch jedes Kapitels ist toll illustriert.

Meine Töchter und mich hat das Buch großartig unterhalten und wir freuen uns schon auf weitere Zeitreisen von Diane und Mai.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Menschliche Abgründe

So schöne Lügen
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„So schöne Lügen“ ist ein spannender Roman von der Autorin Tara Isabella Burton, der durch seine zahlreichen Wendungen fesselt.

Die 29-jährige Louise lebt in Brooklyn und hält sich mühsam mit mehreren ...

„So schöne Lügen“ ist ein spannender Roman von der Autorin Tara Isabella Burton, der durch seine zahlreichen Wendungen fesselt.

Die 29-jährige Louise lebt in Brooklyn und hält sich mühsam mit mehreren unterschiedlichen Jobs über Wasser. Als sie durch einen ihrer Jobs Lavinia kennenlernt und sich mit dieser anfreundet, ändert sich für sie so einiges. Lavinia wohnt auf der Upper East Side und hat alles, was man sich vom Leben wünschen kann. Sie ist schön und reich, geht gerne auf Parties und tobt sich in den sozialen Netzwerken aus. Louise genießt die Freundschaft, da Lavinia sie überall mit hinnimmt und alles bezahlt. Aber Lavinia ist auch launisch und Louise ist ist von ihrer Gunst abhängig...

Schnell stellt sich einem beim Lesen die Frage, wie lange diese unterschiedliche Freundschaft wohl gut gehen wird und wie weit Louise bereit ist zu gehen. Louise genießt die Vorzüge, die sie durch Lavinia erhält, aber von echter Empathie und Freundschaft ist wenig zu spüren. Lavinia ist anstrengend, ihre Erwartungshaltung gegenüber Louise ist hoch und das macht sie nicht besonders sympathisch. Auch Louise ist durch die Wandlung, die in ihr vorgeht keine Sympathieträgerin.

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich. Die einfachen und oft kurzen Sätze lassen sich leicht lesen, wirken aber fast ein wenig einfach und auch bei den Dialogen fehlte es mir an Lebendigkeit. Gut gelungen fand ich wie sie den Leser direkt anspricht und in die Ereignisse einbezieht und mehr Wissen gibt als den Protagonisten.

Die Idee hinter dem Buch fand ich durchaus spannend. Ich habe bis zum Ende gerätselt, wie es ausgehen könnte und die vielen Wendungen haben mich überrascht und beim Lesen begeistert.

Mein Fazit:
Ein ungewöhnliches Buch, das mich überraschen konnte, aber dessen Schreibstil mich nicht 100%ig überzeugt hat.

Veröffentlicht am 29.04.2019

19 zauberhafte Briefe

Dein Herz vergisst nicht
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„Dein Herz vergisst nicht“ ist ein sehr emotionaler und märchenhafter Roman der australischen Autorin Jodi Perry.

Jemma und Braxton verbindet eine ungewöhnlich tiefe und innige Liebe. Sie kennen sich ...

„Dein Herz vergisst nicht“ ist ein sehr emotionaler und märchenhafter Roman der australischen Autorin Jodi Perry.

Jemma und Braxton verbindet eine ungewöhnlich tiefe und innige Liebe. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit, seit einem 19. Januar und haben 19 Jahre später geheiratet. 19 Tage nach ihrer Hochzeit kommt es zu einem schrecklichen Autounfall und Jemma fällt ins Koma. Als sie aus diesem erwacht, kann sie sich an nichts erinnern – nicht an Braxton, nicht an ihre Gefühle füreinander, nicht an ihr gemeinsames Haus, nicht an ihre Eltern – ihre Vergangenheit ist komplett gelöscht. Braxton ist verzweifelt und versucht alles um Jemma wieder für sich zu gewinnen.

Der Schreibstil von Jodi Perry ist einfach wundervoll, so leicht und flüssig, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Sie versteht es durch Worte zu berühren und die Atmosphäre der jeweiligen Situation zu vermitteln.

Die Liebe zwischen Braxton und Jemma wird von Anfang an so gefühlvoll beschrieben, dass man direkt merkt, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Aber nicht nur ihre Liebe ist außergewöhnlich, auch die von Jemmas Großeltern und ihren Eltern Christine und Stephen ist bzw. war ungewöhnlich tief. Allerdings haben sich Christine und Stephen inzwischen getrennt und es fällt Christine selbst im Krankenhaus direkt nach Jemmas Unfall schwer sich Stephen gegenüber normal zu verhalten.

Die Abschnitte sind im Wechsel aus Jemmas und Braxtons Perspektive geschrieben, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den Briefen, die Braxton Jemma - in der Hoffnung ihrer Erinnerungen wiederzubeleben - schreibt. Diese 19 Briefe sind einfach nur zauberhaft. Braxton versteht es genau die richtigen Worte zu treffen und hat mich mit seinen Erinnerungen immer wieder zu Tränen gerührt.

Obwohl mich die Geschichte und die Liebe der beiden total verzaubert hat und die Charaktere authentisch und lebendig wirken, wäre es schön gewesen noch ein wenig mehr zu erfahren. Mir fehlten nähere Informationen zu Jemmas Amnesie und auch weitere Menschen außer ihrer besten Freundin Rachel und Braxtons Freund und Geschäftspartner Lukas tauchen kaum auf.

Der 19. Brief und die immer wiederkehrende Zahl 19 hatte fast etwas Märchenhaftes, genau wie ich vieles in der Liebe zwischen Jemma und Braxton als ziemlich märchenhaft empfunden habe. Aber mir gefiel dieses Märchen, Lesestoff zum Träumen, der allerdings viele Aspekte einfach ausgeblendet hat, wodurch es zu einer sehr leichten Lektüre wird, die mir vermutlich nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben wird – schöne Unterhaltung für den Augenblick.

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Veröffentlicht am 27.04.2019

Skurril, witzig, gesellschaftskritisch

Willkommen in Lake Success
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„Willkommen in Lake Success“ ist der vierte Roman des US-amerikanischen Autors Gary Shteyngart mit russischen Wurzeln.

Barry Cohen ist Hedgefonds-Manager, hat eine großartige Karriere gemacht und alles ...

„Willkommen in Lake Success“ ist der vierte Roman des US-amerikanischen Autors Gary Shteyngart mit russischen Wurzeln.

Barry Cohen ist Hedgefonds-Manager, hat eine großartige Karriere gemacht und alles was für ihn zählt ist Ansehen und Reichtum. Als das zu zerbrechen droht, ihm bewusst wird, dass seine Liebe zu seiner Frau Seema gescheitert ist und ihr gemeinsamer autistischer Sohn ihm niemals nacheifern wird, beschließt er kurzfristig New York zu verlassen. Er fährt mit einem Greyhound-Bus nach El Paso wo seine Jugendliebe Layla wohnt.

Es beginnt eine abwechslungsreiche, vielseitige Reise durch alle Gesellschaftsschichten, bei der ich regelrecht das Gefühl hatte dabei zu sein. Die vielen unterschiedlichen Charaktere, denen Barry während seiner Reise begegnet werden sehr facettenreich dargestellt. Obwohl sie zum Teil ein wenig überzeichnet und skurril sind, wirken sie authentisch und glaubwürdig. Es macht einfach Spaß ihnen zu begegnen.

Aber der Roman ist nicht nur unterhaltsam. Immer wieder kommt deutliche Gesellschaftskritik durch bei der besonders die Skrupellosigkeit des Finanzmarktes und die Macht der Reichen erschreckend sind. Seine Kritik kommt an und der Autor trifft dabei genau den richtigen Ton.

Der Schreibstil von Greyhound-Bus ist flüssig und angenehm, so dass sich der Roman trotz seiner 432 Seiten recht flott lesen lässt. Es ist an keiner Stelle vorhersehbar und hat mich zum Schluss nochmals überrascht.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es empfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Die Rache einer Frau

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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„Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem“ ist der erste Thriller der erfolgreichen Krimiautorin Camilla Läckberg.

Von außen betrachtet führen Faye und Jack ein traumhaftes Leben – sie sind ein Paar ...

„Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem“ ist der erste Thriller der erfolgreichen Krimiautorin Camilla Läckberg.

Von außen betrachtet führen Faye und Jack ein traumhaftes Leben – sie sind ein Paar der High Society. Es fehlt ihnen an nichts, sie sind beruflich erfolgreich und haben eine süße 4-jährige Tochter Julienne. Aber hinter den Kulissen sieht es anders aus. Jack demütigt und betrügt seine Frau. Als er sich dann auch noch von ihr scheiden lässt, steht Faye vor dem Nichts und will sich mit der Unterstützung ihrer Freundin Chris rächen.

Der Roman beginnt ziemlich am Ende der Handlung mit dem Verschwinden der Tochter. Durch Rückblenden erfährt man nach und nach immer mehr über Fayes Vergangenheit und es gibt Andeutungen über ihre dunkle Seite. Faye war mir nicht sonderlich sympathisch, anfangs erscheint sie sehr oberflächlich und später rachsüchtig und trotzdem habe ich mit ihr gelitten.

Während des ersten Drittels hatte ich eher den Eindruck ein Familiendrama zu lesen, aber danach nimmt die Story an Fahrt auf und die Spannung steigt. Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen und hat mich gefesselt. Während die Männer durch Gewalttaten oder als Ehebrecher größtenteils schlecht wegkommen, wirken die Frauen verwöhnt und oberflächlich. Beides war mir ein wenig zu extrem. Das Ende war irgendwann vorhersehbar und nicht wirklich überraschend.

Trotzdem hat mich der Roman gefesselt und ich musste wissen wie es weitergeht. Ich würde ihn allerdings nicht die die Kategorie Thriller einordnen, sondern eher als Spannungsroman. Aus meiner Sicht kein Highlight aber dennoch lesenswert und unterhaltsam.