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Veröffentlicht am 30.04.2019

Aufwühlender Liebesroman...

Bereit zu fliegen
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Auf den Liebesroman „Bereit zu fliegen“ von Nina Miller, einer deutschen Autorin, bin ich das erste Mal in den sozialen Medien aufmerksam geworden. Vielmehr war es das Cover, das mich sofort ansprach. ...

Auf den Liebesroman „Bereit zu fliegen“ von Nina Miller, einer deutschen Autorin, bin ich das erste Mal in den sozialen Medien aufmerksam geworden. Vielmehr war es das Cover, das mich sofort ansprach. Es zeigt die Golden Gate Bridge vor einem wunderschönen Sonnenaufgang. Der Titel „Bereit zu fliegen“ ist dunkel abgehoben und schräg ins Bild gebracht, so dass es wirkt, als hebe die Schrift ab. Es passt einfach perfekt zu dieser Geschichte, die in San Francisco spielt.

„Bereit zu fliegen“ ist Nina Millers Debütroman, der im September 2018 im Selfpublishing erschien:

Leona will in 25 Tagen ihren Tyler heiraten, der ihr ein sorgenfreies Leben ermöglicht. Doch kurz vor dem Hochzeitstermin stellt sie immer deutlicher fest, dass Tyler nicht mehr der ist, der er mal war. Sie fragt sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat… und dann lernt sie auch noch Lucas kennen, der völlig anders ist als ihr Verlobter und ihr zu geben scheint, wonach sie sich unbewusst sehnt. Eine Zeit der inneren Zerrissenheit liegt vor ihr, die geprägt ist vom Konflikt, sich auf etwas Neues einzulassen und dem Ruf des Herzens zu folgen oder das gewohnte, sichere Leben beizubehalten, um niemanden zu verletzen.

Mit dem Buch war ich ziemlich schnell durch, das mich am Ende glücklich, aber auch aufgewühlt zurücklässt.

Leona ist eine junge, selbstbewusste Frau, der es scheinbar an nichts fehlt. Trotzdem legt sie großen Wert darauf, ihr eigenes Geld zu verdienen und sich damit ein Stück Unabhängigkeit zu bewahren. Für Tyler, Leonas Verlobten, ist es schwer, damit umzugehen, denn sie arbeitet in einem Stripclub und er sorgt sich um den Ruf seines Geschäfts, wenn seine Geschäftspartner von ihrer Tätigkeit erfahren. Das ist Leona jedoch egal und sie behauptet ihren Standpunkt bzw. setzt sich durch.

Tyler ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der kaum noch Zeit für seine Verlobte hat. Jede freie Minute schenkt er dem weiteren Ausbau seiner Firma oder aber den Kumpels. Und um noch erfolgreicher zu werden, nimmt er alles in Kauf. Von Leona erwartet er zu jeder Zeit Verständnis für seine Situation und auch Dankbarkeit, denn er ist es, der ihr dieses luxuriöse Leben ermöglicht. Gehorcht Leona nicht, wird Tyler aufbrausend und schüchtert seine Verlobte ein.

Dann lernt sie Lucas kennen, der kaum etwas mit Tyler gemein hat. Er bemüht sich um Leona und lässt Gefühle in ihr aufwallen, die sie schon nicht mehr für möglich gehalten hat. Mit Lucas fühlt sich Leona wieder lebendig und frei.

Die Protagonisten haben mir insgesamt gut gefallen, d.h. sie waren in ihrer Rolle gut entwickelt und zumindest Leona und Lucas waren mir sympathisch.

Um Leona tut es mir ein bisschen Leid. Ich mochte sie sehr und habe mit ihr mitgefiebert und mitgelitten. Aber gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, emanzipierte, selbstbewusste Frauen zu zeigen, die sich nicht einschüchtern lassen. Doch sie ist gefangen in einer Spirale häuslicher Gewalt, der sie nicht entkommt. Immer wieder sucht sie Entschuldigungen für Tylers Verhalten, selbst nachdem ihr jemand anderes deutlich macht, dass sein Verhalten nicht normal ist. Als sie dann nach dem letzten Vorfall, der aus meiner Sicht wirklich krass war, wieder nach Hause geht, war ich total schockiert.

Bei Tyler war ich anfänglich etwas irritiert. Beschrieben im Klappentext wurde er als charismatischer Verlobter und tougher Geschäftsmann. Für mich ist Tyler aber einfach nur ein Ekel. Auch wenn man im Laufe der Geschichte erfährt, warum er oft so aggressiv ist, kann das natürlich keine Entschuldigung für sein gezeigtes Verhalten sein. Er ist herrisch, besitzergreifend und übergriffig. Man fragt sich mit der Zeit, was Leona an ihm findet, auch wenn er früher mal anders gewesen sein soll. Bei ihm hätte ich mir etwas mehr Tiefe und Facetten gewünscht.

Lucas ist der Retter in der Not. Er ist auf seine Art sympathisch, aber mir persönlich auch ein wenig übergriffig und aufdringlich. Er tritt Leona gegenüber sehr belehrend, aber auch drängend auf. In Anbetracht seines Berufes passt das nicht ganz, denn es sollte immer eine Entscheidung der betroffenen Person sein, die diese allein trifft und zu der sie in keiner Weise gedrängt wird.

Die drei Protagonisten fand ich insgesamt authentisch, auch wenn nicht alle Handlungen nachvollziehbar waren. (SPOILER: Wenn eine Frau nachts wegen eines sexuellen Übergriffs ihres Partners flieht und die Nacht bei einem anderen Mann verbringt, fällt es mir schwer nachzuvollziehen, dass sie am nächsten Morgen einfach so wieder nach Hause geht und weil er noch schläft, so tun will, als ob sie nicht weg war.)

Die Handlung des Buches gefällt mir sehr. Nina Miller baut über das gesamte Buch eine enorm emotionale Spannung auf, die auch nicht abreißt. Immer wieder wird man in das Buch hineingezogen, weil man wissen will, wie es Leona am Ende ergeht.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 13 Kapitel, die durchweg locker und flüssig in der Ich - Form geschrieben sind, jedoch fiel mir der Einstieg ein wenig schwer, weil ich keine Bindung zu Leona aufbauen konnte. Das blieb im ersten Drittel des Buches auch so. Das zweite Drittel gefiel mir schon deutlich besser und Leona und ich näherten uns an, aber das letzte Drittel war wirklich großartig und hat mich berührt.

Besonders gelungen fand ich dabei die emotionalen Beschreibungen, durch die mir Leona und Lucas immer mehr ans Herz gewachsen sind.

Mein Fazit nach 330 Seiten (im eBook):

„Bereit zu fliegen“ ist ein sehr gefühlvoller Liebesroman, der wirklich schwierige Thema, wie häusliche Gewalt, Drogenkonsum und Alkoholkonsum aufgreift und zeigt, wie diese Dinge eine Beziehung belasten. Nina Miller gewährt dem Leser/der Leserin durch die Figur Leona einen Einblick in die Situation von Gewalt betroffenen Frauen, d.h. welche zwiegespaltenen Gefühle jemand in dieser Spirale hat, einerseits der Glaube an die (frühere) Liebe, das Gute in einem Menschen und andererseits immer wieder Enttäuschungen, Demütigungen und Hilflosigkeit.

Es ist eine sehr berührende, aber auch aufwühlende Geschichte, die mich häufig nachdenklich gestimmt, aber auch wütend gemacht hat. Von der Protagonistin hätte ich mir im Laufe der Entwicklung mehr Klarheit gegenüber Tyler gewünscht, d.h. dass sie ihrem Verlobten schneller und deutlicher Grenzen setzt und ihm mögliche Konsequenzen seines gewalttätigen Verhaltens aufzeigt.

Wer nicht nur einen gefühlvollen Liebesroman sucht, sondern diesen in einem Setting schwieriger Themen lesen möchte, der sollte diesem Buch eine Chance geben.

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung, denn Leonas ausweglose Situation ist sehr realistisch dargestellt und man kann sich gut in sie hineinfühlen. Tatsächlich geht es einem Großteil von Frauen so, die zu Hause Gewalt erfahren. In der Regel schafft eine von Gewalt betroffene Frau erst beim siebten Anlauf die endgültige Trennung vom gewalttätigen Partner.

Aber es dreht sich natürlich nicht nur alles um dieses Thema. Auch die Liebesgeschichte zwischen Leona und Lucas ist wunderschön und wirklich lesenswert.

Vielen Dank an Nina Miller für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Kein einfacher New Adult - Roman...

After truth
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Nachdem ich durch den ersten Band der AFTER-Reihe etwas zwiegespalten war, stürzte ich mich neugierig auf den zweiten Band.

Das Cover finde ich wieder wunderschön, in schwarzmatt, Schrift und Blumenranke ...

Nachdem ich durch den ersten Band der AFTER-Reihe etwas zwiegespalten war, stürzte ich mich neugierig auf den zweiten Band.

Das Cover finde ich wieder wunderschön, in schwarzmatt, Schrift und Blumenranke in Glanzschwarz und der Schriftzug „truth“ in neongrün. Das muss einfach in mein Bücherregal.

Aber nun zum Inhalt. Das Setting ist ähnlich dem des ersten Bandes. Hardin und Tessa studieren immer noch an der Washington Central University. Es gibt auch immer noch die gemeinsame Wohnung und es spielt sich auch viel im Haus von Hardins Vater ab. Daneben gibt es aber einen Abstecher nach Seattle und nach England.

Nachdem Tessa die Wahrheit über Hardin herausgefunden hat, will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben und endlich wieder ein normales Leben führen, doch immer wieder gerät sie von ihrem Weg ab. Hardin und die Erinnerungen an ihn lassen sie einfach nicht los und er gibt auch nicht auf. So sehr er sich bemüht, Tessa in Ruhe zu lassen, es gelingt nicht. Immer neue Hürden stellen sich ihnen in den Weg, die es zu bezwingen gilt, doch es scheint, als solle es einfach nicht sein. Tessa muss wieder eine schwierige Zeit durchmachen, in der sie ihren inneren Konflikt ausficht, ob sie Hardin verzeihen und ihm eine neue Chance geben soll.

Knapp fünf Tage brauchte ich für dieses Buch (nach Feierabend), das mich wieder mit einer gespaltenen Meinung zurücklässt.

Tessa ist noch immer so, wie wir sie kennen. Na gut, vielleicht nicht mehr so altmodisch und etwas forscher in Bezug auf Sex, aber im Großen und Ganzen gibt es keine große Veränderung. Im Verlauf des Buches wird sie Hardin gegenüber aber klarer und deutlicher und es gelingt ihr besser, Grenzen zu setzen… nur gibt sie wieder zu schnell nach. Bei den anderen vertritt sie mittlerweile deutlicher ihre Meinung, nur geht es mir persönlich zu weit, als sie dann eine Schlägerei mit einer anderen jungen Frau anzettelt. Das passt aus meiner Sicht überhaupt nicht zum eigentlichen Charakter von Tessa. Außerdem habe ich Probleme, ihre Spielchen mit Zed nachzuvollziehen. Auch das widerspricht aus meiner Sicht der eigentlichen Figur Tessa.

Hardin hat weiterhin mit seinen Aggressionen zu tun bzw. seiner fehlenden Impulskontrolle. Er geht jeden an, der sich ihm in den Weg stellt. Vor allem wenn es um Tessa geht, kennt er kein Halten mehr. Trotzdem versucht er gegen seine Dämonen anzukämpfen, um Tessa zurückzugewinnen.

Wie im ersten Teil machen beide Hauptcharaktere nur minimale Entwicklungen durch, doch entsteht aus meiner Sicht mehr Tiefe. Die Figuren werden langsam dreidimensionaler. Ungeachtet dessen gibt es aber auch wieder viele emotionale und prickelnde Momente.

Die Handlung des Buches gefällt mir insgesamt besser als die in Band 1 und es gibt diesmal auch einen Spannungsbogen. Trotzdem ist es nach wie vor ein ständiges Hin und Her, sie streiten sich, sie vertragen sich, etc. … Band 2 ist insgesamt abwechslungsreicher und spannender als Band 1.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und war von Anfang bis Ende voll dabei.

Der Cliffhanger am Ende gefällt mir persönlich sehr gut.

Was mich persönlich zunehmend stört ist der dargestellte Umgang mit Alkohol. Diesem Thema wird meiner Meinung nach in negativer Hinsicht zu viel Raum gegeben.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 124 doch recht kurze Kapitel. Dadurch bin ich wieder durchs Buch geflogen und konnte schlecht ein Ende finden. Diesmal wird abwechselnd aus Tessas uns aus Hardins Sicht erzählt. Der Schreibstil gefällt mir gut und hat sich aus meiner Sicht auch weiterentwickelt. Er ist locker und flüssig. Die Sprache ist nach wie vor ziemlich jugendlich. Aber das sollte sie in einem New Adult Roman auch sein.

Besonders gelungen fand ich wieder die emotionale Ebene, d.h. die Gefühle der Protagonistin und des Protagonisten werden super visualisiert.

Mein Fazit nach 764 Seiten:

After truth zeigt sehr emotional wie schmerzhaft der Umgang mit Liebe sein kann und welche ambivalenten Gefühle dazugehören können. Wie weit lasse ich jemanden an mich heran und wie weit bin ich bereit, mich aufzugeben, sind zentrale Fragen dieses Romans, die Stück für Stück durch die Protagonisten beantwortet werden, wenn auch nicht abschließend…

Für mich persönlich könnten die Figuren mehr Entwicklung durchmachen, um mehr Tiefe zu erlangen.

Auch Band 2 empfehle ich allen Lesern, die ein ständiges Gefühlschaos suchen. Trotzdem gebe ich erneut den Hinweis, dass manche Situationen recht grenzwertig sind. In der jetzigen Zeit wünsche ich mir für moderne Romane, toughe, weibliche Charaktere, die ihre Frau stehen und sich nicht nur auf ihr Äußeres und ihre Sexualität reduzieren lassen.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung, denn es wird sehr realistisch dargestellt, wie schwierig es ist eine Beziehung aufzubauen, d.h. Partner auf Augenhöhe zu werden, zu lernen nachzugeben, Kompromisse zu finden und sich dabei selbst treu zu bleiben.

Jetzt bin ich gespannt auf Band 3 und kann es kaum erwarten.

Vielen Dank an Anna Todd für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Traumhaftes Neuseeland und eine große Liebe...

Restsüße
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Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich auf die Debütautoren-Aktion von Lovelybooks aufmerksam geworden. Dort sprach mich sofort das wundervolle Cover von „Restsüße“ an, einem Liebesroman der deutschen ...

Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich auf die Debütautoren-Aktion von Lovelybooks aufmerksam geworden. Dort sprach mich sofort das wundervolle Cover von „Restsüße“ an, einem Liebesroman der deutschen Autorin Claudia Meimberg. Es ist in schwarz-grün gehalten und zeigt ein Pärchen mit Blick auf die Berge. Das Cover passt wunderbar zu der Geschichte, die über mehrere Jahre und zu einem großen Teil in Neuseeland spielt. Beide schauen in die Ferne (oder in die Zukunft) und grün, ja grün… die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Seit 6 Monaten reisen Sarah und ihre beste Freundin Miriam nun schon durch Neuseeland und finanzieren sich dieses einzigartige Erlebnis durch Aushilfsjobs. Auf ihrer Route wollen sie so viel wie möglich sehen, bevor sie nach Deutschland zurückfliegen und dort ihr Studium beginnen. Doch dann bleibt kurz vor Blenheim ihr Auto liegen und muss repariert werden. Die hohen Kosten zwingen Sie zu einem längeren Aufenthalt und die beiden landen auf dem Weingut der Familie Whittaker. Dort trifft Sarah auf Josh, den Sohn des Besitzers. Sie verlieben sich ineinander und auch wenn sie nur noch ein paar Wochen gemeinsam haben, bevor Sarah abreist, lassen sie sich aufeinander ein und merken, dass das zwischen ihnen etwas ganz Besonderes ist.

Nachdem Sarah wieder zu Hause in Deutschland ist, versucht jeder für sich, dieses Gefühl zu bewahren und an dem anderen festzuhalten, doch beide lassen sich nach einer Weile auf neue Beziehungen ein. Sie glauben glücklich zu werden, doch können sie den jeweils anderen nicht vergessen. Jahrelang haben sie nur telefonischen Kontakt, bis sie durch einen Zufall wieder aufeinandertreffen. Damit werden beide in tiefe Konflikte gestürzt, die geprägt sind von der Frage, seine Pflichten zu erfüllen und Verantwortung zu übernehmen oder auf sein Herz zu hören und der wahren Liebe zu folgen.

Nur einen Tag brauchte ich, um dieses Buch durchzulesen, das mich am Ende zufrieden zurücklässt, wenn auch mit einem kleinen Beigeschmack.

Die beiden Hauptcharaktere fand ich von Anfang an sympathisch.

Sarah ist eine lebenslustige, offene, junge Frau, die ihr Leben genießen möchte. Der Leser /die Leserin begleitet sie über ein paar Jahre und beobachtet ihre Entwicklung. Anfänglich doch etwas unbedarft, lernt Sarah über die Zeit mit schweren Schicksalsschlägen umzugehen und wächst daran.

Josh ist der sympathische, gutaussehende Sohn des Weingut – Besitzers, der nur seinen berufliches Erfolg vor Augen hat und seinen Vater beeindrucken möchte… bis er auf Sarah trifft, durch die er seine Prioritäten ein Stück weit neu ordnet. Nachdem Sarah wieder in Deutschland ist, verfällt er in sein altes Muster. Er lässt sich dann aber aus Einsamkeit auf eine neue Beziehung ein und scheint zu warten, dass es auch so wird, wie mit Sarah.

Es ist wirklich schön bzw. herzerwärmend, die beiden zu beobachten, von der anfänglichen Verliebtheit bis zu den tiefen Gefühlen, die über die Zeit entstehen.

Die Handlung des Buches gefällt mir gut. Man wird von Anfang an hineingezogen und kann durch verschiedene Wendungen kaum aufhören zu lesen. Man ist an dem Schicksal der beiden interessiert und fiebert bis zum Schluss mit.

Das Ende hinterlässt bei mir einen kleinen Beigeschmack. Es ist nicht unüblich in der heutigen Zeit, dass derartige Dinge passieren (ich möchte nicht spoilern), doch es drückt für mich persönlich ein wenig die Stimmung.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 83 eher kürzere Kapitel, die mich verleitet haben, immer weiterzulesen. Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist leicht und flüssig. Ganz besonders toll fand ich die Beschreibungen der Orte und der Atmosphäre, die es mir leicht gemacht haben, mir die Dinge vorzustellen und mich in die Geschichte hineinzudenken.

An der ein oder anderen Stelle endeten manche Szenen für mich persönlich zu abrupt und ich hätte mir mehr Ausführungen bzw. Beschreibungen gewünscht, wie Sarah z.B. mit dem Possum ins Behandlungszimmer des Tierarztes geht und dort gebissen wird. Aber das ist eben nur mein persönlicher Geschmack.

Mein Fazit nach 362 Seiten (im eBook):

Restsüße zeigt sehr emotional den inneren Konflikt zwischen Verantwortungsbewusstsein und dem Ruf des Herzens. Wir dürfen die Protagonisten auf ihrem Weg begleiten und dabei beobachten, wie sie sich dazwischen hin- und hergerissen fühlen und unter der Situation leiden.

Für meinen Geschmack hätten manche Situationen etwas ausführlicher beschrieben werden können, um noch mehr Tiefe zu schaffen. Trotzdem ist es ein Genuss, dieses Buch zu lesen.

Wer einen romantischen Liebesroman mit Tiefe sucht, dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält das Buch eine Kaufempfehlung, denn man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen und dadurch die Konflikte sehr gut nachvollziehen. Besonders eindrucksvoll sind die Beschreibungen der Orte und der Atmosphäre.

Vielen Dank an Claudia Meimberg für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Mehr als eine College - Romanze…

After passion
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Bisher hatte ich mich mit der AFTER - Reihe von Anna Todd noch nicht weiter beschäftigt, bis ich den Trailer für den Film gesehen habe, der 2019 in die Kinos kommt. Ich liebe New Adult und Young Adult ...

Bisher hatte ich mich mit der AFTER - Reihe von Anna Todd noch nicht weiter beschäftigt, bis ich den Trailer für den Film gesehen habe, der 2019 in die Kinos kommt. Ich liebe New Adult und Young Adult Geschichten und war sofort Feuer und Flamme, denn die Schauspieler und die gezeigten Ausschnitte haben mich sofort gepackt. Nun wollte ich aber nicht solange warten und …

… so zogen zu Weihnachten die ersten beiden Bände bei mir ein.

Und ich muss sagen, allein schon wegen des wunderschönen Covers lohnt sich die Anschaffung. Es ist in schwarzmatt gehalten, die Schrift und eine Blumenranke glänzen schwarz und der Schriftzug „passion“ ist pink.

Aber ich habe es ja nicht nur wegen des Covers ausgesucht. Vielmehr interessierte mich die Geschichte dahinter, die sich auf 701 Buchseiten erstreckt und im Bundesstaat Washington spielt.

Die brave und kluge Tessa hat während der gesamten Highschool, wie besessen nur für dieses eine Ziel gelernt: einen Studienplatz an der Washington Central University. Und nun ist es soweit. Hochmotiviert startet sie in ihre College-Zeit, doch der unverschämte und unberechenbare Hardin Scott bringt Tessas sorgfältig durchdachten Plan bereits am zweiten Tag völlig durcheinander. Und obwohl er genau das Gegenteil von dem ist, was Tessa sich für ihr Leben wünscht, fühlt sie sich magisch angezogen und kann ihm nicht widerstehen. Für Tessa bleibt nichts, wie es mal war und eine aufregende, aber vor allem emotional schwierige Zeit beginnt, die geprägt ist von Tessas innerem Kampf, den Erwartungen der Mutter gerecht zu werden oder der Liebe zu Hardin, was bedeutet, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Knapp drei Tage brauchte ich für dieses Buch, das mich doch etwas zwiegespalten zurücklässt.

Die beiden Hauptcharaktere können kaum Gegensätzlicher sein. Die attraktive, kluge Tessa, die super in der Schule ist und immer nett und der sexy, unverschämte Bad Boy Hardin, der fast immer in einer aggressiven Grundstimmung ist und in jeder nur möglichen Situation ausrastet. Beide Protagonisten mochte ich sehr gern, jedoch möchte ich auch nicht verheimlichen, dass es aus meiner Sicht ein paar Widersprüche in den Figuren selbst gibt.

Tessa wird als sehr intelligente bzw. kluge, junge Frau dargestellt, wirkt aus meiner Sicht aber in manchen Situationen recht naiv. Beim Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ beantwortet sie die Fragen wie ein kleines Mädchen, nicht wie eine College-Studentin. Weiter hat mich etwas irritiert, dass Tessa keinen Alkohol trinkt, sich aber gleich auf ihrer ersten Party zu Wodka verleiten lässt. (und nicht wenig.) Außerdem passt ihr Verhalten nicht immer zur eigentlichen Beschreibung. Tessa soll sehr kontrolliert und vor allem zielstrebig sein und hat nur so einen der begehrten Studienplätze erhalten. Ist sie mit Hardin oder den anderen zusammen, gibt sie jedoch beim kleinsten Widerstand nach und macht, was die anderen wollen.

Hardin ist der sexy Bad Boy. Zumindest am Anfang. Er wirkt etwas unnahbar und scheint Geheimnisse zu haben, die ihn wirklich interessant machen. Aber sein Verhalten Tessa gegenüber wird aus meiner Sicht ziemlich schnell übergriffig. Er ist eifersüchtig, besitzergreifend und kennt kein „Nein“. Dadurch bringt er Tessa zusehends in eine emotionale Abhängigkeit, denn sie will um jeden Preis seine Zuneigung. Auch hier empfinde ich einen kleinen Widerspruch in der Figur Hardin, denn sein Verhalten passt aus meiner Sicht nicht zu dem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit.

Überhaupt hat er eine frauenverachtende Einstellung, die mir persönlich nicht zusagt. Aber Tessa versucht ja, ihn zu bekehren. Vielleicht schafft sie es in den folgenden Bänden. Es bleibt abzuwarten.

Leider machen beide Hauptcharaktere nur minimale Entwicklungen durch und es fehlt ein wenig an Tiefe. Trotzdem ist es spannend und zum Teil unterhaltsam, sie zu beobachten, denn es gibt ja auch viele schöne und prickelnde Momente.

Die Handlung des Buches gefällt mir insgesamt gut, jedoch fehlte mir eine deutlicher ansteigende Spannung. Dadurch empfand ich eine gewisse Monotonie…sie lieben sich, sie streiten sich, sie vertragen sich, sie haben Sex…sie lieben sich, sie streiten sich, etc. … Insgesamt hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.

Trotzdem war es sehr unterhaltsam, die Protagonisten bei ihren vielen kleinen Abenteuern und Begebenheiten zu begleiten. Man geht mit ihnen durch dick und dünn, fiebert mit ihnen mit und möchte sie auch manchmal warnen, es nicht zu schnell angehen zu lassen. Nichtsdestotrotz ist man bei ihnen und freut sich über jeden positiven Moment.

Umso schlimmer ist dann das Ende. Natürlich könnte man sagen, dass es klischeehafter Cliffhanger ist. Mich hat es trotzdem schockiert, denn damit hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerechnet.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 97 doch recht kurze Kapitel, wodurch ich nicht immer eine Ende fand. (Och, eins kannst’e noch…) Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist locker und flüssig. Die Sprache ist ziemlich jugendlich. Gerade in den Dialogen wird es sehr umgangssprachlich, was aber sehr gut zu diesem Roman passt.

Besonders gelungen fand ich die emotionale Ebene, d.h. Anna Todd lässt den Leser deutlich beobachten, was in den Personen vorgeht bzw. wie sie sich fühlen.

Mein Fazit nach 701 Seiten:

After Passion zeigt sehr emotional den inneren Konflikt einer Teenagerin, die sich zwischen den Erwartungen der Mutter (der sich Tessa verpflichtet fühlt) und der Liebe zu einem jungen Mann entscheiden muss. Beides zusammen wird nicht funktionieren und so dürfen wir dabei sein, wie Tessa sich Schritt für Schritt abnabelt und damit zu sich selbst findet.

Allerdings könnte der Spannungsbogen weiter ausgebaut sein, um so mehr Abwechslung zu schaffen.

Wer einen romantischen Liebesroman erwartet, wird hier wahrscheinlich eher enttäuscht. Vielmehr wird es die Leser/innen ansprechen, die ein stetiges Gefühlschaos suchen. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass es kein einfaches Gefühlschaos ist. Manchmal ist es schon etwas grenzwertig. Tessa lässt sich zu häufig schlecht behandeln und läuft Hardin immer wieder hinterher und gibt ihm nach. Hardin weiß das und nutzt es für sich aus. Gerade in der heutigen Zeit wünsche ich mir persönlich starke weibliche Charaktere, die sich von den tradierten Mustern klar abgrenzen können.

Von mir erhält das Buch trotzdem eine Kaufempfehlung, denn der Konflikt ist sehr realistisch dargestellt und man kann sich gut in Tessas Gefühlswelt hineindenken. Das Buch zeigt sehr eindrucksvoll, wie schmerzhaft Liebe sein kann.

Und so lässt Anna Todd mich zurück. (Aber zum Glück habe ich ja bereits den zweiten Band.)

Vielen Dank an Anna Todd für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 09.08.2023

Schöne Liebesgeschichte, aber anders als erwartet…

Vom Ende der Nacht
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Will verliebt sich in Rosie und auch Rosie fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch sie finden nicht wirklich zueinander, weil sie es sich nicht gestatten. Die Erwartungen anderer scheinen für Rosie schwerer ...

Will verliebt sich in Rosie und auch Rosie fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch sie finden nicht wirklich zueinander, weil sie es sich nicht gestatten. Die Erwartungen anderer scheinen für Rosie schwerer zu wiegen und Will ist durch Selbstzweifel getrieben. Können sie am Ende trotzdem glücklich werden?

Rosie ist eine ehrgeizige junge Frau und weiß, was sie im Leben erreichen will, nämlich das, was ihre Mutter für sie vorgesehen hat. Eigene Wünsche und Träume stellt sie hinten an oder lässt sich dahingehend verunsichern. Als Will in ihr Leben tritt merkt sie, dass sie noch etwas anderes möchte, nur passt das nicht zu ihrem Plan. Aber was soll man gegen seine Gefühle machen? Rosie ist immer wieder hin- und hergerissen und das wurde aus meiner Sicht prima dargestellt und passt gerade am Anfang zum Alter der Hauptfigur. Doch mit dem Erwachsenwerden reift Rosie heran und stellt bestimmte Dinge für sich in Frage. Daran wächst sie auch und entwickelt sich. Ich hätte mir aber deutlich schneller und deutlicher eine Entwicklung gewünscht. Ich fand sie im Miteinander mit Will ehrlich gesagt zum Teil etwas toxisch, nur stellt Will das nicht wirklich fest. Trotzdem fand ich die Figur gut durchdacht und authentisch und konnte Rosie in ihrem Denken und Handeln gut nachvollziehen.

Will mochte ich irgendwie ein bisschen mehr. Er war greifbarer für mich und nicht so distanziert wie Rosie. Will hat schone einige Schicksalsschläge einstecken müssen und sich immer wieder mit seiner neuen Situation arrangiert. Dadurch haben sich in ihm aber auch jede Menge Selbstzweifel entwickelt, die durch Rosies Reaktionen zum Teil genährt werden. Das fand ich eine wenig schade. Aber auch Will wächst durch die vielen Tiefs und Hochs und Leben. Er ist sehr geduldig und nimmt alle Hürden, die sich ihm in den Weg stellen. Er gibt nie auf und er sucht immer wieder nach neuen Lösungen. Will ist sehr authentisch und sympathisch.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Jede Figur hatte eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung prima ergänzt. Mein Highlight war aber ehrlicherweise Wills Oma. Bei ihr habe ich mich direkt wohl gefühlt.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Es ist aber auch viel Hin und Her, zum Teil ohne Entwicklung, was mich nicht immer im Buch gehalten hat. Die Liebesgeschichte hätte ich mir auch deutlich emotionaler gewünscht. Rosie wirkt zum Teil sehr unnahbar und Will hat verständlicherweise seine Probleme damit. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Und das Ende hat mich dann wieder überzeugt. Es war gut dosiert und hat zu den Hauptfiguren gepasst.

Der Schreibstil war gut, aber für mich mal etwas ganz Anderes, als das was ich üblicherweise in diesem Genre lese. Ich würde ihn als flüssig, aber recht einfach beschreiben, ohne viele Ausschmückungen. Die Dialoge sind authentisch und passen zu den Figuren. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren sehr bildhaft. Mir persönlich hat ganz besonders die Beschreibung des Kurzurlaubes gefallen. Nur die emotionale Ebene war für mich leider gar nicht ausreichend. Mir ist es nicht gelungen, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen und auch die Gefühle zueinander waren für mich kaum spürbar. Zwar nehme ich es Will noch ab, aber bei Rosie hat mir deutlich etwas gefehlt. In jedem Fall konnte ich die Herzlichkeit bei Wills Oma spüren und diese Figur wird mir auch in Erinnerung bleiben.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3,5/5 Sterne), weil es einfach mal etwas anderes ist, sehr authentisch, aber auch ohne rosarote Wolken, weil die Idee der Geschichte wirklich interessant ist und weil der Schreibstil vom Mainstream abweicht. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab für die Figur Rosie. Da hätte ich mir eine deutlichere und schnellere Entwicklung, aber auch mehr Emotionen gewünscht. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich aber für die Handlung. Teilweise gibt es viel Hin und Her, aber ohne Weiterentwicklung der Geschichte bzw. der Figuren. Und noch ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir persönlich Emotionen für diese tolle Geschichte gefehlt haben. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mich dieses Buch gut unterhalten und das Ende hat mich zufrieden zurückgelassen.

Vielen Dank an Claire Daverley, Margarita Ruppel und den hanserblau-Verlag für diese Geschichte.

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