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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2019

Kurzweilig und prickelnd

Lotus House - Lustvolles Erwachen (Die Lotus House-Serie 1)
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Nachdem Genevieve Harper ihre Eltern bei einem tragischen Unfall verloren hat, ist für sie nichts mehr wie es einmal war. Schnell wird das Lotus House ihr Zufluchtsort, dort findet sie nicht nur Halt sondern ...

Nachdem Genevieve Harper ihre Eltern bei einem tragischen Unfall verloren hat, ist für sie nichts mehr wie es einmal war. Schnell wird das Lotus House ihr Zufluchtsort, dort findet sie nicht nur Halt sondern zugleich auch Erfüllung. Als eines Tages der überaus attraktive Trent Fox, ein erfolgreicher Baseballspieler auftaucht, ahnt sie noch nicht wie sehr dieser ihr bisheriges Leben ändern wird. Denn als dieser auch noch Privatstunden bei ihr bucht, muss Genevieve schon bald erkennen, wie sinnlich Yoga sein kann.

Auch mit "Lotus House - Lustvolles Erwachen" ist Audrey Carlan ein sinnlicher und prickelnder Reihenauftakt gelungen, welcher wie ihre anderen Werke nicht an Erotik geizt. Durch die stets wechselnde Erzählweise zwischen den beiden Protagonisten erhält der Leser einen guten Eindruck in deren Denk- und Handlungsweisen, welche zudem dafür sorgen, dass vieles verständlicher wird. Durch ihren leichten und flüssigen Schreibstil ist es der Autorin zudem gelungen, auch mit diesem zwanzig Kapitel umfassenden Werk eine kurzweilige und zugleich durch seine Sinnlichkeit fesselnde Lektüre zu schaffen, die mich als Leserin gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine fatale Freundschaft

So schöne Lügen
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Louise und Lavinia könnten unterschiedlicher nicht sein. Lavinia hat Geld, Louise nicht. Lavinia lebt unbeschwert und frei, wohnt an der Upper East Side und genießt das Leben. Louise hingegen kämpft sich ...

Louise und Lavinia könnten unterschiedlicher nicht sein. Lavinia hat Geld, Louise nicht. Lavinia lebt unbeschwert und frei, wohnt an der Upper East Side und genießt das Leben. Louise hingegen kämpft sich durch den Alltag, sie lebt in Brooklyn und muss gleich mehrere miese Jobs übernehmen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden, doch meistens kommt es anders als erhofft. Als sich beide eines Tages durch einen blöden Zufall begegnen, freunden sie sich schnell an. Lavinia entführt Louise auf rauschende Partys und zeigt ihr das unbeschwerte Leben. Doch statt Lavinia Dankbarkeit entgegenzubringen, beginnt Louise schon bald sie zu bestehlen. Doch wie weit ist sie bereits zu gehen, um endlich ein schönes Leben wie Lavinia zu haben?

Tara Isabella Burton ist mit "So schöne Lügen" eine sehr packende und auch unterhaltsame Geschichte über die fatale Freundschaft zweier junger Frauen gelungen, welche mich insgesamt überzeugen konnte. Sie schildert eindringlich, wie hart das Leben für Geringverdiener wie Louise in einer Metropole wie New York sein kann, auch wie schnell aus einer vermeintlich harmlosen Freundschaft eine Obsession werden kann. Raffiniert zieht die Autorin den Leser immer tiefer in einen Strudel aus Lügen und Betrug, was perfekt den Buchtitel wiedergibt. Interessant war hierbei der doch eher ungewöhnliche Schreibstil, welcher mir jedoch einen schnellen Einstieg in die Geschichte ermöglicht hat. Die Ereignisse werden indirekt aus der Sicht von Louise wiedergegeben, weshalb es mir als Leserin deutlich schwerfiel, mir ein Bild von Louise und ihrer Persönlichkeit zu erstellen. Dennoch hat mich die Handlung rund um Lavinia und Louise, sowie deren toxisch-fatale Freundschaft gut unterhalten. Die Covergestaltung passt farblich nicht nur perfekt zur Geschichte, sie ist zugleich auch wunderschön. Das Gold könnte für die Glitzerwelt stehen, welcher Louise im Laufe der Geschichte verfällt. Der dunkle Untergund hingegen spiegelt perfekt den Betrug, die Lügen und den Verrat wider, welche wichtige Elemente der Handlung sind. Insgesamt ist es ein toller Hingucker im Bücherregal und inhaltlich ein sehr spezielles Buch, was sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen mag, mich dennoch aber gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Die Wildrosentöchter

Die Wildrosentöchter
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Seit dem Tod ihres Mannes Lorenzo muss Cassandra alleine für sich und ihre Tochter Aurora sorgen. Der Verlust schmerzt beide noch immer sehr. Aurora hat sich seit jenem Tag sehr zurückgezogen und spricht ...

Seit dem Tod ihres Mannes Lorenzo muss Cassandra alleine für sich und ihre Tochter Aurora sorgen. Der Verlust schmerzt beide noch immer sehr. Aurora hat sich seit jenem Tag sehr zurückgezogen und spricht kaum noch mit Fremden. Oft ist Cassandra auch deshalb der Verzweiflung nahe. Hätte sie nicht die Unterstützung ihrer Schwiegermutter Mercedes, wäre sie wohl aufgeschmissen. Nicht zuletzt sorgt Mercedes auch dafür, dass ihre Enkelin Aurora den örtlichen Chor besuchen darf, obwohl diese kein einziges Wort singt. Als eines Tages der charismatische Chorleiter Enea die Leitung der Gesangstruppe übernimmt, ist damit nicht nur Ärger vorprogrammiert. Gemeinsam stoßen er und Anita auf ein tragisches Geheimnis, welches jahrzehntelang unter einem alten Weinstock im Garten ihres Hauses schlummerte und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Welches schreckliche Geheimnis lauerte so lange unter der kühlen Erde des Fanilienanwesens und was hat Cassandra damit zu tun? Wird es ihr gemeinsam mit Enea gelingen dahinter zu kommen und werden sie und Aurora jemals wieder glücklich sein können?

Insgesamt ist Valentina Cebeni ein spannender und gefühlvoller Roman gelungen, welcher mich bestens unterhalten konnte. Der Handlung spielt in zwei Zeitepochen und ist somit von Rückblenden in die Vergangenheit durchzogen, welche nicht nur sehr geheimnisvoll sondern zugleich auch teilweise sehr aufschlussreich waren. Dennoch haben mich die vielen Zweifel und Missverständnisse zwischen den Protagonisten manches Mal genervt den Kopf schütteln lassen. Zwar hat mir die Handlung insgesamt recht gut gefallen, dennoch wirkten manche Abschnitte auf mich zu "gewollt". Man begleitet Cassandra durch die Phasen der Trauer um ihren Mann, ihre Tochter hingegen ist einerseits sehr in sich gekehrt und scheint ihren Vater zu vermissen, auf der anderen Seite empfand ich ihr Verhalten als unverständlich und wenig nachvollziehbar. So kommt es ihrerseitsnzu Handlungen im Bezug auf ihre Mutter und Enea, deren Sinn sich mir nicht erschließen möchte. Zudem wirken diese sehr konstruiert und auch irgendwie realitätsfern. Wie kann ein junges Mädchen, welches um seinen Vater trauert, so schnell auf die Idee kommen, ihre Mutter unbedingt mit dem Chorleiter verkuppeln zu wollen?! Ich konnte hierfür leider nur sehr wenig Verständnis aufbringen, weshalb ich dies auch in meiner Bewertung berücksichtigt habe. Sonst waren der Schreibstil und die Kapitellängen angenehm und flüssig. Auch die Beschreibungen der Landschaft konnten mich für sich gewinnen. Die einzelnen Protagonisten jedoch waren in ihrem Verhalten mal mehr und mal weniger authentisch, was jedoch die Gesamtheit der Handlung nicht zu sehr verschlechterte. Auch erschien mir die Handlung stellenweise leider ein wenig langatmig, weshalb ich gefühlt ewig gebraucht habe, um dieses Buch zu beenden. Einzig die angeführten Punkte schmälerten mein Lesevergnügen, dennoch ist "Die Wildrosentöchter" ein unterhaltsames und gefühlvolles Buch, welches sich für nette Lesestunden zwischendurch eignet. Die Covergestaltung verspricht durch ihre hellen Farben ein eher fröhliches Buch, wobei der erste Eindruck hier leicht irreführen könnte, ist die Handlung doch stellenweise sehr tragisch und auch düster.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Briefe des Frontsoldaten Leonhard Wohlschläger

Liebe Mama, ich lebe noch!
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Als Ernst Gelegs das Erbe von "Tante Hansi", einer engen Bekannten seiner Familie sichtet, ahnt er noch nicht welchen Fund er machen wird. Enthalten in den Habseligkeiten der verschiedenen alten Dame sind ...

Als Ernst Gelegs das Erbe von "Tante Hansi", einer engen Bekannten seiner Familie sichtet, ahnt er noch nicht welchen Fund er machen wird. Enthalten in den Habseligkeiten der verschiedenen alten Dame sind etwa 100 Feldpostbriefe ihres Bruders Leonhard Wohlschläger, Sohn des ehemals berühmten Wiener Architekten und Politiker Jakob Wohlschläger. Die meisten Briefe stammen aus den Jahren 1933 bis 1944 und waren an die gemeinsame Mutter gerichtet, welche mit ihrem Sohn so manche Strapaze auf sich nehmen musste. Akribisch sichtet und ordnet Gelegs den wertvollen und dokumentarischen Nachlass, durch welchen sich nicht nur ein Ausschnitt derdamaligen Lebensverhältnisse erkennen lässt, sondern zugleich auch Folgen und Schrecken des Krieges verdeutlicht. Von der Jahrhundertwende bis in die Wirren des zweiten Weltkrieges begleitet Ernst Gelegs den damals jungen Leonhard Wohlschläger in einer spannenden und auch aufschlussreichen Reise durch dessen Korrespondenz. Hierbei wird schnell deutlich, dass der einst junge und lebensfrohe Mann schnell durch die Grausamkeit des Krieges verroht, jedoch seinen Lebenswillen und auch seine Unbeschwertheit teilweise nicht verliert. Wie ist es ihm und seiner Familie wohl während des Krieges ergangen? Was wurde aus dem einst so lebensfrohen und unbekümmerten jungen Mann, der wohl kein Wässerchen trüben konnte? Einfühlsam, aber auch realistisch wandelt Gelegs auf dessen Spuren und bringt dem Leser vieles näher, was erst manchmal erst auf den zweiten Blick verständlich erscheint.

Zuerst möchte ich betonen, dass ich oft Mitgefühl mit Leonhard hatte. Entgegen der Meinungen anderer Leser empfand ich sein Verhalten oft als verständlich und gut nachvollziehbar. Wie reagiert ein junger Mensch, welcher als Instrument des Krieges benutzt wird? Wie verkraftet er die Dinge, die er dort sehen und erleben muss? Einen kleinen Einblick in dieses Gefühlsleben bietet die Feldpost des jungen Frontsoldaten Leonhard Wohlschläger, welche zwar zur damaligen Zeit der Zensur unterlagen, aus denen aber zugleich hervorgeht, welche Auswirkungen der Krieg auf Soldaten, Zivilbevölkerung und auch die Umgebung hat. Auch die Informationen, welche Ernst Gelegs immer wieder zwischen die einzelnen Briefe eingeflochten hat, bringen die Geschehnisse dieser doch sehr düsteren Epoche zusätzlich zur Geltung. Neben Informationen sind auch eigene Wertungen des Autoren enthalten, welche seine Abneigung gegen das "Nazi-Regime" immer wieder zum Ausdruck brachten. Zwar kann ich verstehen, dass die Emotionen bei dieser Thematik schnell hochkochen, hat diese Zeit doch unzähligen Menschen das Leben gekostet, dennoch hätte ich mir stellenweise mehr Sachlichkeit und Neutralität gewünscht. Den "braven Soldaten Leonhard" aufgrund seiner in den Briefen geschilderten Taten halbwegs zu verurteilen und sich schnell eine festgelegte Meinung zu ihm zu bilden, empfinde ich als vorschnell und zugleich möglicherweise unberechtigt, da selbiger keine Möglichkeit hatte, den Autoren durch ein persönliches Kennenlernen ein eigenes Bild von dessen Persönlichkeit zu vermitteln. Zudem fehlen Schreiben von Leonhards Mutter sowie dessen Schwester Johanna, welche oftmals unter einem ihrer Spitznamen in schriftlicher Form in Erscheinung tritt. Somit lässt sich der Zusammenhang zum Inhalt mancher Briefe nur sehr ungenau erschließen und bietet zugleich Raum für allerlei Spekulationen. Wie viel den Tatsachen letztendlich entspricht, bleibt offen. Dennoch bleibt mir zu sagen, dass der Schreibstil insgesamt angenehm und flüssig war, weshalb sich die Handlung recht gut verfolgen ließ. Die Längen der einzelnen Kapitel, welche durch gesonderte Überschriften gegliedert waren, war ebenfalls angenehm und passend zum jeweiligen Abschnitt. Zum Ende des Buches kann ich sagen, dass es mich persönlich doch erschüttert hat, hierauf weiter einzugehen, wäre an dieser Stelle jedoch zu viel. Insgesamt ist Ernst Gelegs ein spannendes Zeitdokument gelungen, welches anschaulich die Schrecken des Krieges sowie die Hoffnungen und Gedanken eines jungen Frontsoldaten spiegelte.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Niemand muss ein Neonazi sein

Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war
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Christian Weißgerber schildert in seinem Werk "Mein Vaterland!" analytisch und äußerst selbstkritisch, welche Umstände und Entscheidungen zu seinem menschenverachtenden Leben als Neonazi beigetragen haben. ...

Christian Weißgerber schildert in seinem Werk "Mein Vaterland!" analytisch und äußerst selbstkritisch, welche Umstände und Entscheidungen zu seinem menschenverachtenden Leben als Neonazi beigetragen haben. Er erwartet mit seinen Schilderungen weder eine Freisprechung von seinen damaligen Verfehlungen, noch will er Mitleid. Wichtig ist im vorwiegend, für seine Taten und Gedanken Verantwortung zu übernehmen, was ihm mit seiner biografischen Geschichte bestens gelungen ist. Offen und dabei auch ehrlich zu sich selbst, legt er dar, was ihn zu seinen Entscheindungen bewogen hat, ein Leben im rechten Rand zu führen. Bewundernswert ist, dass sich Christian Weißgerber zu keinem Zeitpunkt in eine Opferrolle zwängt. Er steht zu allen Fehlern, die er aus blinden Hass und menschenverachtender Gesinnung begangen hat, was wahrlich selten und zudem keine Selbstverständlichkeit ist. Auch liefert Weißgerber in seinem Buch detaillierte und aufschlussreich Einblicke in die verschiedenen Bereiche und Schichten der rechten Szene, welche für Außenstehende nicht nur informativ sondern zugleich auch aufklärend sein können. Zudem könnte sein Werk auch motivierend und enorm ermutigend für jene sein, die einen sogenannten Exit oder auch Ausstieg genannt, in Erwägung ziehen. Christian Weißgerber ist mit "Mein Vaterland!" ein Buch von beklemmender Aktualität gelungen, welches in jedem Fall verdient hat, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkt. Zwar hatte ich stellenweise Probleme, der Handlung zu folgen, da mir der Schreibstil zeitweilig sehr zäh erschien, dennoch empfand ich den sprachlichen Ausdruck sowie die Schreibweise überwiegend aufschlussreich und authentisch. Die äußere Gestaltung des 256 Seiten starken Werkes ist nicht nur sehr ansprechend, sondern zugleich äußerst treffend zur Thematik gewählt, sind Heimatliebe und Patriotismus wichtige Tugenden, welche sich viele Personen aus dem rechten Spektrum zu Eigen machen. Die gedeckten Farben, welche auf mich persönlich, stellenweise braunstichig wirken, unterstreichen zudem Inhalt und Botschaft des Buches, welche lautet: "Niemand muss ein Nazi sein. Es steht jedem frei, sich zu entscheiden."