Cover-Bild Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 25.01.2019
  • ISBN: 9783548291215
Beate Sauer

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)

Kriminalroman
Band 2 der Reihe "Friederike Matthée ermittelt"

Der Sommer 1947: heiß und tödlich

Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Die Beamtin überwachte während des Nationalsozialismus die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Polizeilichen Jugendschutzlagern. Die Zustände dort gehen Friederike nahe, Erinnerungen an ihre Flucht aus Ostpreußen werden in ihr wach. Der Fall bringt sie und Richard Davies von der Royal Military Police wieder zusammen. Der Offizier Richard schwankt zwischen beruflichem Ethos und seinem Hass auf die Deutschen. Friederike überschreitet einmal mehr ihre Befugnisse, um den Fall aufzuklären.

Der zweite Fall für Friederike Matthée

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2019

Vergangenheitsbewältigung in den Nachkriegsjahren

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Das Jahr 1947 ist durch die Hitzewelle im Hochsommer gekennzeichnet, was in dem Roman immer wieder passend thematisiert wird. In der Nachkriegszeit plagen Krieg und Hunger den Ort der Handlung: Köln und ...

Das Jahr 1947 ist durch die Hitzewelle im Hochsommer gekennzeichnet, was in dem Roman immer wieder passend thematisiert wird. In der Nachkriegszeit plagen Krieg und Hunger den Ort der Handlung: Köln und Umgebung. Das bergische Land wie auch die Stadt am Rhein haben viel Zerstörung erlebt.

Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln untersucht den Mord an der Gutsbesitzerin Ilse Röder, die brutal ermordet wurde und, wie sich herausstellt, eine frühere Kollegin war. Deren Rolle während der Zeit des Krieges gehen der Polizeiassistentin sehr nahe und erinnern sie an ihre eigene Flucht aus Ostpreußen. Der Verdacht fällt schnell auf ein junges Mädchen, das die Ermordete während der Kriegszeit kennen- und hassen gelernt hat. Friederike Matthée darf die erste Vernehmung durchführen und hat ihre Zweifel an der Schuld der Verdächtigen. Ein zweiter Erzählstrang führt Richard Davies von der Royal Military Police zurück nach Deutschland. Die beiden treffen sich wieder und ermitteln gemeinsam. Auch privat scheint sich etwas zu entwickeln. Die Ermittlungen gehen Richard sehr nahe und erinnern wiederum ihn an seine Vergangenheit. Er denkt viel über seine Ängste nach und gerät dadurch in Gefahr. Überraschende Wendungen geben dem Roman seine Spannung, halten sich jedoch in Grenzen, da viel Zeit auf die Entwicklung des privaten Umfelds der Protagonisten verwendet wird.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, denn er lässt die Bilder der Nachkriegszeit im Kopf lebendig werden. Das Cover passt hervorragend hierzu. Die Mischung aus Kriminalfall, Beschreibung der Nachkriegszeit und das persönliche Umfeld der Protagonisten hat mich überzeugt.

Den ersten Fall habe ich nicht gelesen, was kein Hindernis für das Verständnis dieses Buches ist. Da es sich um einen abgeschlossenen Roman handelt und für den Verlauf wichtige Details aus dem ersten Teil eingestreut werden, kann man diesem historischen Krimi problemlos folgen.

Die Details zur Nachkriegszeit sind sehr gut recherchiert und in interessanter Weise mit der Fiktion kombiniert. Gerne möchte ich diesen Roman sowohl Krimi-Liebhabern als auch interessierten Lesern von historischen Romanen ans Herz legen.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Authentischer Nachkriegszeit-Krimi

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Der historische Kriminalroman „Der Hunger der Lebenden“ von Beate Sauer ist 2019 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Köln in der Nachkriegszeit. Die Hitze des Jahrhundertssommer und die Lebensmittelknappheit ...

Der historische Kriminalroman „Der Hunger der Lebenden“ von Beate Sauer ist 2019 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Köln in der Nachkriegszeit. Die Hitze des Jahrhundertssommer und die Lebensmittelknappheit nach dem Krieg prägen das Leben der Kölner Bevölkerung. Friederike Matthée arbeitet für die Weibliche Polizei und ermittelt 1947 im Mordfall einer ehemaligen Kollegin. Eine potenzielle Täterin ist rasch gefunden, denn diese steht noch mit der Tatwaffe in der Hand neben dem Opfer und wurde von der Toten in das Frauenkonzentrationslager Uckermarck eingewiesen. Doch Franziska Wagner leugnet die Tat. Auch Richard Davies von der Royal Military Police wird nach Köln gerufen um im Fall rund um das frischgefundene Massengrab von 1944 abgeschossenen britischen Kampffliegern zu ermitteln.
„Der Hunger der Lebenden“ ist bereits der zweite Fall rund um Friederike Matthée und Richard Davies, kann aber als eigenständiger Kriminalroman gelesen werden, da die Protagonisten authentisch beschrieben werden. Wie schon in „Echo der Toten“ besticht die Autorin auch hier durch die Beschreibung der Nebenhandlung: die Schwierigkeiten im Nachkriegsalltag, die Aufarbeitung des Krieges und dessen Nachwirkungen. Aber auch die Geschehnisse von jugendlichen Schutzbefohlen in den staatlichen Einrichtungen werden beschrieben, ohne etwas zu beschönigen.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Reihe! Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band rund um Friederike Matthée und Richard Davies.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Toller 2. Fall für Friederike Matthée von der weiblichen Polizei im Nachkriegsköln

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Köln, 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen leiden Hunger und lehnen die britischen Besatzer ab. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei lebt mit ihrer Mutter in einer winzigen Wohnung, ...

Köln, 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen leiden Hunger und lehnen die britischen Besatzer ab. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei lebt mit ihrer Mutter in einer winzigen Wohnung, ihr Bruder wird vermisst, und doch hat sie inzwischen durchaus Freude an ihrer Aufgabe. Im Hochsommer wird sie zu einem Mord hinzugezogen: Die schöne und wohlhabende Gutsbesitzerin Ilse Röder wurde brutal erschlagen. Für die Polizei steht die Schuldige fest: Die Streunerin Franziska wurde mit der Waffe in der Hand neben der Toten gefunden. Sie beteuert ihre Unschuld, gibt aber mit ihren Zornesausbrüchen ein denkbar schlechtes Bild von sich selbst ab. Friederike soll mit ihr sprechen und ihr ein Geständnis entlocken. Je mehr sie sich jedoch mit der Sache befasst, desto mehr ist sie von der Unschuld der jungen Frau überzeugt. Obwohl von ihren Vorgesetzten ausgebremst, beginnt sich zu stochern. Hilfe erhält sie unerwarteterweise aus dem Lager der britischen Besatzer, mit denen sie von ihrem ersten Fall verbunden ist. Als auch noch Richard Davies auftaucht, dem sie im ersten Fall behilflich und dabei nähergekommen war, gerät Friederikes Gefühlswelt endgültig aus den Fugen.

Der Autorin ist nach „Das Echo der Toten“ ein hervorragender, packender und spannender zweiter Fall für Friederike Matthée gelungen. Aus mehreren Perspektiven schildert die Autorin nicht nur einen fesselnden Kriminalfall, sondern auch die Schrecken des Krieges, die Angst, den Hunger und die Verzweiflung der Menschen, ihre teilweisen elenden Lebensumstände, aber auch ihre Hoffnung und ihren Lebenswillen. Sie gibt dabei tiefe Einblicke in die Gefühlswelt sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern, von Tätern und Opfern, von Männern wie von Frauen und schafft es immer, die Figuren authentisch und menschlich wirken zu lassen. Die Schicksale lassen einen allesamt nicht kalt, es gibt auch keinerlei schwarz-weiß-Malerei, jeder kämpft auf seine Weise ums Überleben und hat Schicksalsschläge zu verkraften. Friederike ist als Hauptfigur natürlich am meisten präsent, auf ihr, ihrer Vergangenheit und ihrer Ermittlungsarbeit liegt der Hauptteil der Geschichte. Sie ist ein starker und dennoch sehr verletzlicher Charakter, oft voller Zweifel und starker Gefühle. Sie ist aus gutem Hause und hat alles verloren, dennoch kämpft sie für sich und ihre Mutter für ein besseres Leben. Gleichzeitig hat sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist sehr empathisch mit ihren Mitmenschen, daher kann sie es nicht akzeptieren, wenn ein Mensch verurteilt wird, ohne dass seine Schuld ausdrücklich erwiesen ist. Damit bringt sie sich mitunter in brenzlige Situationen und muss wegen ihrer Alleingänge um ihren Job fürchten. Nicht jeder ist ihr wohlgesonnen und manch einer hat viel zu verbergen und noch mehr zu verlieren.

Der Fall reicht weit zurück in die Vergangenheit und ist verquickt mit dem zweiten großen Erzählstrang, dem Auffinden von getöteten Kriegsgefangenen auf dem Feld in der Nähe des Anwesens der ermordeten Ilse Röder. Sehr geschickt verbindet die Autorin die vielen Perspektiven, die Erzählstränge und die Verbrechen und gibt immer nur so viel Informationen preis wie nötig sind, um die Spannung aufrecht zu erhalten beziehungsweise weiter zu steigern. Anfangs muss man sich schon sehr konzentrieren, um bei den vielen Akteuren den Überblick zu behalten, praktischerweise ist jedes größere Kapitel mit Datums- und Ortsangabe versehen und alles in allem erstreckt sich das Ganze über einen Zeitraum von etwa einem Monat. Die Handlung ist also sehr kompakt, doch jeder der Personen trägt etwas zur Aufklärung bei und das Buch ist ein echter Pageturner und die Personen und die Geschichte sind einfach zu fesselnd, als dass man das Buch aus der Hand legen könnte. Dazu kommt noch der immens flüssige Schreibstil, der einen die Geschichte richtig gut herunterlesen lässt. Das eine oder andere Mal bin ich über kleine Sprünge im Handlungsablauf gestolpert (z.B. liegt Davies eben noch im Krankenhaus, im nächsten Absatz stößt er zu Friederike und hilft ihr bei einer Ermittlung), dies jedoch tat letztlich dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Handlung ist geradlinig, die Fäden entwirren sich nach und nach und die Lösung, wie alles zusammenhängt, ist sehr gut nachvollziehbar.

Fazit: Sehr gelungener zweiter Fall für Friederike Matthée im Nachkriegsköln. Für Fans des Genres sowieso ein Muss, Einsteigern empfehle ich das erste Buch zuerst zu lesen, denn auch wenn man dem Fall sehr gut folgen kann, so sind einfach Andeutungen auf vorherige Erlebnisse in ausreichender Zahl vorhanden und man kann Friederikes Handeln und ihre Gefühle einfach besser nachvollziehen. Sehr gelungen finde ich auch die Beschreibungen des historischen Kontextes, der sehr authentisch vermittelt wird und sich gut in die Kriminalgeschichte einfügt. Und außerdem sind es einfach tolle und spannender Bücher, die sich zu lesen lohnt! Ich jedenfalls freue mich auf die weiteren Bände.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Krimi aus der Nachkriegszeit

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Im zweiten Teil der Friederike Mathée Reihe lässt Beate Sauer ihre bekannten Protagonisten wieder gemeinsam ermitteln. Der Teil lässt sich ohne Kenntnisse der Vorgängers gut verstehen. Der Schreibstil ...

Im zweiten Teil der Friederike Mathée Reihe lässt Beate Sauer ihre bekannten Protagonisten wieder gemeinsam ermitteln. Der Teil lässt sich ohne Kenntnisse der Vorgängers gut verstehen. Der Schreibstil ist wieder schön flüssig, die kurzen Kapitel unterstützen den Lesefluss. Diesmal wechseln die Schauplätze zwischen Köln, Düsseldorf, Bergischem Land und London, was die Story lebhaft gestaltet. Die Autorin versteht es hierbei, das Leben des Sommers 1947 lebendig zu gestalten, so dass der Leser einen guten Eindruck von den damaligen Verhältnissen erhält. Die Nachwirkungen des Krieges sind noch jederzeit spürbar. Der Kriminalfall beginnt sehr grausig und weist auf Gräueltaten der Vorkriegszeit und Kriegszeit hin. Was geschah mit jugendlichen Schutzbefohlen tatsächlich in den staatliche Einrichtungen? Wer verfolgt 1947 welches Ziel? Die Methoden damals waren noch nicht so fortgeschritten wie heute, die Hierarchien andere, so muss Friederike sich auf ihre persönlichen Fähigkeiten und ihre Menschenkenntnis verlassen.
Gelungenes Zeitporträt mit einem interessanten Fall, der durch einige Wendungen überraschen konnte.

Veröffentlicht am 08.05.2019

800 Kalorien

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Zwei Jahre nach Kriegsende hungert die deutsche Bevölkerung. 800 Kalorien am Tag reichen einfach nicht. So stiehlt ein Junge Lebensmittel. Friederike Matthee ist eine der wenigen Frauen bei der Polizei, ...

Zwei Jahre nach Kriegsende hungert die deutsche Bevölkerung. 800 Kalorien am Tag reichen einfach nicht. So stiehlt ein Junge Lebensmittel. Friederike Matthee ist eine der wenigen Frauen bei der Polizei, speziell bei der weiblichen Polizei in Köln. Sie wird zu einer in das Gesicht geschossenen Leiche gerufen, bei der ihre ältere Kollegin sofort eine Tatverdächtige festnimmt. Friederike zweifelt an der Schuld denn kurz vorher wurde der Hund getötet. Im Nachkriegsdeutschland hat die Besatzungsnation das Sagen, im Fall Köln ist es Richard Davis von der Royal Military Police und Friederike wird wieder mit ihm zusammenarbeiten.
Die Lebensumstände dieser Zeit werden sehr gut dargestellt, die Probleme der hungernden Bevölkerung genauso wie die Zusammenarbeit mit den Besatzern und die Probleme der berufstätigen Frauen.