Cover-Bild Willkommen in Lake Success
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783328600695
Gary Shteyngart

Willkommen in Lake Success

Roman - „Eines der 100 besten Bücher 2018“ – The New York Times
Ingo Herzke (Übersetzer)

Am Puls des heutigen Amerika - »man möchte schreien, weil dieser Roman so wahr und so unglaublich lustig ist« (Richard Ford)

Eines frühen Morgens entledigt sich Barry Cohen, Master of the Universe, der Fesseln seines allzu perfekten Lebens. Der Sohn eines jüdischen Poolreinigers hat eine traumhafte Karriere gemacht: Seine Hedgefonds spülen ihm Millionen aufs Konto, für ihn zählen nur Status, Ruhm, Prestige und Perfektion. Doch dann kommt der Tag des tiefen Falls: Er begreift, dass sein Sohn niemals in seine Fußstapfen treten wird. Mit nichts als seinen Lieblingsuhren im Gepäck flieht Barry mit einem Greyhound-Bus aus New York. Sein irrwitziger Plan: nach zwanzig Jahren seine College-Liebe Layla in El Paso zu treffen. Ob er mit ihr das echtere Leben von damals wieder aufnehmen kann?

Bestsellerautor Gary Shteyngart nimmt uns in dieser Great American Novel mit auf eine turbulente Reise durch das zutiefst gespaltene Amerika der Vor-Trump-Ära - und erzählt von der Suche eines Mannes nach dem wahren Glück. Großherzig, klug und witzig!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Reichtum und Perfektion sind nicht alles

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Perfektion ist nicht alles und das muss am Ende auch der Protagonist dieser Geschichte schmerzlich erfahren.
Barry der Börsenhai wird wohl mit dem unvollkommensten konfrontiert, was sich ein nach Perfektion ...

Perfektion ist nicht alles und das muss am Ende auch der Protagonist dieser Geschichte schmerzlich erfahren.
Barry der Börsenhai wird wohl mit dem unvollkommensten konfrontiert, was sich ein nach Perfektion strebender Börsenmogul sich erträumt. Er und seine Frau müssen damit klarkommen, dass sie einen autistischen Sohn haben. Und damit gerät Barrys Welt aus den Fugen. Durch mehr als suspekte Börsengeschäfte ist ihn nun die Staatsgewalt auf den Fersen. Da er sich weder der fehlenden Perfektion seines Sohnes noch der Verantwortung für sein Fehlverhalten übernehmen will begibt er sich auf eine Reise durch das Land und zwar mit dem Bus. Und will so das wahre Amerika sehen immer dabei seine halbe Uhrensammlung und die rosarote Brille die er nicht in der Lage ist abzunehmen.
Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil. Jedoch gelingt es ihm nicht den Leser durchgehend an die Handlung zu binden. Nicht zu letzt durch den ausgeprägten Uhrentick den die Hauptfigur hat. Irgendwann ist man als Leser nur noch mächtig genervt wenn zum wer weis wievielten Mal eine Uhr beschrieben und deren Preis genannt wird. Wo man als Leser doch eigentlich viel mehr daran interessiert ist, wie entwickelt sich die Figuren und ändert dieser Barry sein Leben grundlegend.
Die Geschichte an sich ist eigentlich gut gemeint. Der Autor nimmt das oberflächliche Amerika und seine Statussymbole und das liebe Geld aufs Korn. Er versucht dies alles in eine Handlung zu pressen und diese auf einen möglichst engen Raum einen Bus, der durch das Land fährt spielen zu lassen. Er bedient sich Stereotypen, die dem Leser schon nach kurzer Zeit alles andere als sympathisch sind und eher abschreckend wirken. Leider zieht der Autor die ganze Geschichte dann auch noch unnötig in die Länge. Der Epilog ist fast noch das Beste am ganzen Buch. Mal abgesehen von Cover das einfach nur cool ist.
Fazit: Ich hätte mir mehr von der Geschichte erhofft. Vielmehr Familie als ein egoistischer selbstverliebter nach Perfektion strebender, uhrenverliebten Börsenhai in der Selbstfindungsphase, die nicht wirklich stattfindet.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Barry und der Zahn der Zeit

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Barry Cohen, millionenschwerer Master of the Universe, verlässt fluchtartig sein geregeltes Leben in New York. Seine Frau Seema ist ihm zu wider und für seinen autistischen Sohn hat er nur Scham übrig. ...

Barry Cohen, millionenschwerer Master of the Universe, verlässt fluchtartig sein geregeltes Leben in New York. Seine Frau Seema ist ihm zu wider und für seinen autistischen Sohn hat er nur Scham übrig. Im Greyhoundbus macht er sich auf die Reise nach El Paso - zu seiner Jugendliebe Layla. Doch kann sie ihm wirklich das perfekte Leben bieten wovon Barry immer geträumt hat?

Die ersten Kapitel machen es einem nicht gerade leicht in die Geschichte einzutauchen. Es gibt viele Rückblenden und unnötige Nebengeschichten der Charaktere. Barry ist - obwohl steinreich - eigentlich ein armer Mann. Für ihn zählt nur das Geschäft und bei jeder Konversation will er den für ihn größten Nutzen rausschlagen. Er schämt sich für seinen Sohn und hat aber selbst einen ungesunden Zwang nach teuren Luxusuhren und eine perfide Besessenheit nach Layla. Auch Seema verdrängt die offensichtlichen Probleme und stürzt sich in eine Affäre. Auf seiner Reise zieht es Barry anfangs nur zu Bekannten, doch im Laufe der Geschichte lernt er doch Leute mit wirklichen Problemen kennen. Der Schreibstil ist teilweise vulgär und brutal ehrlich. Die Beschreibungen der einzelnen Bundesstaaten ist gut gelungen und man konnte sich gut in die Reise hineinversetzen.

Willkommen in Lake Success ist eine Geschichte über einen verlorenen Mann der Oberschicht. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch und haben surreale Ansichten vom Leben. Auch wenn der Roadtrip gut gelungen ist, wünscht man keinem der Protagonisten ein Happy End.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Selbstfindungsreise eines amerikanischen Millionärs

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Gary Shteyngart versucht mit seinem Buch "Willkomen in Lake Success" ein Sittenbild der amerikanischen Gesellschaft kurz vor der Wahl Trumps zu zeichnen und begibt sich dafür in die Welt der Superreichen. ...

Gary Shteyngart versucht mit seinem Buch "Willkomen in Lake Success" ein Sittenbild der amerikanischen Gesellschaft kurz vor der Wahl Trumps zu zeichnen und begibt sich dafür in die Welt der Superreichen. Sein Protagonist Barry Cohen ist ein millionenschwerer Hedgefondmanager, dem das FBI wegen Insiderhandels und betrügerischer Leerverkäufe im Nacken sitzt. Überhaupt läuft sein Leben schon zu Beginn des Buches mächtig aus den Fugen, so dass er sich zur Läuterung und Selbstfindung einen Roadtrip im Greyhoundbus durch Amerika auferlegt, um einerseits den wahren Amerikanern, von denen er sich in seinem Geldtempel soweit entfernt hat, zu begegnen und andererseits seine Jugenliebe Layla wiederzufinden, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Seine Statussymbole, die wertvolle Uhrensammlung hat er kurioserweise auf dieser Reise dabei. Sie scheinen auch das Einzige zu sein, wofür sein Herz wirklich schlägt. Seine Frau und seinen autistischen Sohn verleugnet er auf der Reise schnell, bei den Menschen die er unterwegs trifft, spielt er sich immer wieder gerne und selbstherrlich als Mentor auf.

Wie Nadelstiche fließen immer wieder kritische Äußerungen über die amerikanische Gesellschaft in den Roman ein. " Barry hasste Waffengewalt, hatte aber das Gefühl, sie gehörte zum Leben in den USA. In Japan gab es Erdbeben, in Australien Buschfeuer, Amerika hatte Schusswaffen und Menschen, die willens waren, sie aufeinander abzufeuern." "Wieder einmal spürte Barry eine allgemeine Langeweile um ihn herum, die Langeweile eines kriegerischen Landes, das keinen richtigen Krieg zur Hand hatte."

Auch die verlassene Ehefrau Seema kann sich zunächst nicht zu ihrem autistischen Sohn bekennen, macht aber im weiteren Verlauf des Romans eine Wandlung durch und kann sich auch von den Erziehungsvorgaben ihrer Mutter, die eine Liste führt, welche Ehemänner nach welchen Kriterien für ihre Tochter geeignet sind, lösen. Ihr Verhalten hat bei mir auch einiges Kopfschütteln verursacht und sie ist bestimmt auch kein sympathischer Charakter aber sie entwickelt sich weiter, was man von Barry nicht behaupten kann. Er stürzt sich von einer skurielen Situation in die Nächste und lernt Nichts. Die Figuren sind sehr überzeichnet, Sympathieträger findet man eher bei den Nebendarstellern.

Mein Fazit zu dem Buch ist durchwachsen. Ich mochte den Schreibstil Shteyngarts sehr, empfand das Buch aber irgendwie sehr konstruiert. Ekelszenen, die es auch gab, hätte er auch gerne weglassen können. Vieles von dem was der Autor beschreibt passt in mein Amerikabild und gleicht sich ab mit eigenen Reiseerfahrungen. Übertreibung ist ja ein Stilmittel, von dem der Autor Shteyngart allerdings reichlich Gebrauch gemacht hat.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Greyhound-Trip durch USA

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Der Hedgefonds-Manager Barry Cohen hat eine Bilderbuch-Karriere gemacht, da er über die nötige Skrupellosigkeit verfügte. Nun aber ist die Börsenaufsicht ihm auf den Fersen. Auch zu Hause läuft es nicht ...

Der Hedgefonds-Manager Barry Cohen hat eine Bilderbuch-Karriere gemacht, da er über die nötige Skrupellosigkeit verfügte. Nun aber ist die Börsenaufsicht ihm auf den Fersen. Auch zu Hause läuft es nicht rund, denn sein dreijähriger Sohn Sheeva hat eine autistische Störung und er und seine Frau Seema tun alles, um das zu überspielen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Da erinnert sich Barry an seine Jugendliebe. Ohne Gepäck, aber mit seinen Lieblingsuhren, macht er sich per Greyhound auf einen Weg durch Amerika, um nach zwanzig Jahren Layla in El Paso zu treffen.
Der Schreibstil ist wirklich toll, allerdings konnte mich die Geschichte überhaupt nicht packen.
Diese überstürzte Flucht von Barry geschieht zu Zeiten, als Donald Trump seinen Wahlkampf in Amerika führt. Er begegnet vielen unterschiedlichen Menschen auf dieser Tour. Man begreift im Laufe der Geschichte, wie gespalten Amerika ist. Gesellschaftspolitisches wird angerissen, aber nie vertieft.
Neben dem Protagonisten gibt es noch eine ganze Reihe von unterschiedlichen Charakteren, die gut beschrieben sind.
Barry Cohen ist Sohn eines jüdischen Poolreinigers. Aber er hat Karriere gemacht, gut verdient und eine wundervolle Frau ergattert. Eigentlich ist doch alles perfekt – oder? Er hat sich ursprünglich ein ganz anderes Leben erträumt und nun versucht er diesen Traum zu finden. Doch es ist nur eine Flucht vor den Realitäten. Barry war mir von Anfang an nicht sympathisch. Er ist ein Mensch, mit dem ich nie etwas zu tun haben möchte. Ich konnte auch nicht erkennen, dass er auf seinem Trip wirklich etwas reflektiert hat und sich damit entwickelt hat. Daher ist auch das Ende für mich nicht schlüssig.
Dies war mein erstes Buch des Autors Gary Shteyngart. Ich hatte wohl aufgrund der Kritiken andere Erwartungen, so dass mich die Geschichte nicht packen konnte und der großartige Schreibstil hat es nicht rausgerissen.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Gesellschaftskritisches Buch mit langweiligen Protagonisten

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Willkommen in Lake Success von Gary Shteyngart, erschienen im Penguin Verlag am 15. April 2019

Barry Cohen ist einer der 1 % Reichen von denen vor Trump so oft die Rede gewesen ist. Es ist das Wahljahr ...

Willkommen in Lake Success von Gary Shteyngart, erschienen im Penguin Verlag am 15. April 2019

Barry Cohen ist einer der 1 % Reichen von denen vor Trump so oft die Rede gewesen ist. Es ist das Wahljahr und Barrys Leben bekommt einen Knacks. Nachdem er sich bei einem Essen mit Nachbarn daneben benommen hat, bekommen Seema, seine sehr gebildete und unheimlich schöne Frau, und er richtig Ärger miteinander und er packt einen Koffer mit seinen Sammleruhren und beschließt sich auf den Weg zu machen um seine Studentenfreundin auf zu suchen und mit ihr das perfekte Leben zu leben. Für diese Reise besteigt er einen dieser legendären Greyhound Busse und umgibt sich mit den Menschen die seinen Reichtum mit ihrer Arbeit geschaffen haben.

Was sich wie ein Roadtrip anhört beginnt mehr mit einer Reise in sich selbst und wie sich der Autor vorstellt, dass Trump gewählt wurde. Barry und Trump sind da glaube ich bei dieser Geschichte sogar austauschbar was ein Teil des Witzes der Story ausmacht. Im Laufe der Geschichte findet dann tatsächlich eine Reise quer durch Amerika statt auf der Barry sexuelle Begegnungen hat und wir belangloses aus seinem Leben erfahren. Die Hauptpersonen des Romans haben keine Tiefe, wirken unrealistisch und langweilig. Da das Paar einen autistischen Sohn hat kann ich nach der Lektüre vermutlich wenigstens bei dem Thema mitreden.

Der Schreibstil und die Gesellschaftskritik die in dem Buch durchaus vorhanden sind macht es zu einem Buch welches ich als gut bezeichnen würde. Die Längen in der Erzählung und das fade Leben der Protagonisten haben mich enttäuscht, aber wenigstens nicht so weit, dass ich es nicht doch noch mal mit einem anderen Shteyngart Buch versuchen würde.