Profilbild von Buecherhausen

Buecherhausen

Lesejury Star
offline

Buecherhausen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhausen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2019

Das Hoffen auf das eigene Glück

Das Kino des Lebens
0

Jimmy Liao (geboren 1958) veröffentlichte im Alter von 40 Jahren seine ersten Werke. Zu diesem Zeitpunkt war er an Leukämie erkrankt und sein erstes Bilderbuch sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk für ...

Jimmy Liao (geboren 1958) veröffentlichte im Alter von 40 Jahren seine ersten Werke. Zu diesem Zeitpunkt war er an Leukämie erkrankt und sein erstes Bilderbuch sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk für seine Familie sein. Die schwere Krankheit hat er inzwischen bekämpft und so widmet er sich weiter seinen Bilderbüchern, die primär für Erwachsene vorgesehen sind. Seine Themen sind ernster Natur; Einsamkeit, Isolation, Abschied, Glück und Unglück bestimmen seine Werke.

Ein kleines Mädchen verbringt die meiste Zeit ihres Lebens im Kino. Zunächst begleitet sie ihr Vater dorthin, auf der Suche nach der Mutter des Kindes. Irgendwann geht das Mädchen auch alleine ins Kino und lernt dort einen Gleichgesinnten kennen, den sie kurze Zeit später aber wieder verabschieden muss. Sie wächst zur jungen Frau heran, bekommt selbst ein Kind und lebt weiterhin ihre Liebe zum Kino aus. Kann sie ihr Glück finden?

Auf der Suche nach einem verlorenen Menschen geht jeder seinen eigenen Weg. Der Weg der Hauptfigur in Das Kino des Lebens führt sie von einem Film zum nächsten. In den Zeichnungen von Jimmy Liao sind einige Filme versteckt und echte Filmkenner können hier sicherlich noch viel mehr Anspielungen erkennen, als es bei mir der Fall war.
Wieder triff das Surreale auf die Realität und vermischt sich mit ihr. Die Stimmung des Buches ist sehr melancholisch aber dennoch ist die Hoffnung ein steter Begleiter und verleiht der Geschichte eine wundervolle Gefühlsebene. Ich war tief ergriffen von der Gefühlswelt des Mädchens, welches zur jungen Frau heranwächst und auf der Suche nach ihrem eigenen perfekten Glück ist.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein meditatives und magisches Kinderhörspiel

Das Haus mit der Herzenstür
0

Das Hörbuch "Das Haus mit der Herzenstür" handelt von einer magische Reise in verschiedene Welten, welche ein kleines Mädchen mit ihrem Kuscheltier unternimmt. Dabei lernt sie wichtige Werte des Lebens ...

Das Hörbuch "Das Haus mit der Herzenstür" handelt von einer magische Reise in verschiedene Welten, welche ein kleines Mädchen mit ihrem Kuscheltier unternimmt. Dabei lernt sie wichtige Werte des Lebens kennen und gewinnt Stärke und Selbstvertrauen.

Die Autorin und die Illustratorin:
Diana Marino arbeitete in verschiedenen Bereichen. Sie modelte, war in einer Schneiderei tätig, arbeitete als Schauspielerin, Redakteurin im TV- Medienbereich, Immobilienhändlerin und Kinderyogalehrerin. Als alleinerziehende Mutter musste sie all dies mit ihren Kindern stemmen. Das hier vorgestellte Hörspiel basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch.
Artemis Wolf legte 2016 ihr Abitur an der Europäischen Schule ab. Seit 2017 studiert sie Kommunikationsdesign an der Meisterschule für Mode und Kommunikationsdesign in München. Schon immer ging sie ihrer künstlerischen Leidenschaft nach und möchte ihr kreatives Schaffen später zum Beruf machen.

Inhalt:
Auf dem Dachboden entdeckt Mavie ein magisches Haus mit einer Herzenstür. Auf unerklärliche Weise kann Marie dieses klein Häuschen betreten und findet dort verschiedene Türen, durch welche sie in die unterschiedlichsten Gegenden reisen kann. Begleitet von einer sanften Stimme und mit ihrem lebendig gewordenen Kuscheltier Leo besucht Mavie die verschiedenen Orten. Sie reist in einen Wald, besteigt einen Berg, und fliegt auf einem Wolkensofa zum Mond. Dabei lernt sie, was im Leben wirklich wichtig ist.

Kritik und Fazit:
Es hat ein wenig länger gedauert, selbst diese CD anzuhören, da meine Tochter sie nach dem ersten Hören erst einmal wochenlang in Beschlag genommen und sie jeden Abend aufs Neue angehört hat.
Ich selbst brauchte einige Anläufe, um das Hörspiel komplett zu hören. Es ist sehr meditativ gestaltet und als Mutter zweier Kinder ist man am Abend gerne mal so erledigt, dass die Augen nicht offen bleiben. Aber auch dieser Aspekt spricht für dieses Hörspiel, denn es entspannt, entschleunigt und lässt einen über die wichtigen Dinge des Lebens nachdenken.
Mavies Stimme war für mich im Vergleich zu der ruhigen Erzählstimme etwas gewöhnungsbedürftig, dabei aber dennoch authentisch.

Die Botschaft am Schluss der Geschichte, dass auch eine Mama das Bedürfnis nach einem eigenen Leben hat, finde ich sehr schön. Das Gespräch zwischen Mavie und dem Mond machte ganz deutlich, dass die Autorin viel von ihren eigenen Erlebnissen in die Geschichte hat einfließen lassen.
Als Mutter sieht man sich allzuoft diversen Vorwürfen anderer ausgesetzt. Ist man komplett für seine Kinder da, gibt es jene Menschen, die sagen man müsse auch etwas arbeiten, um für die Gesellschaft seinen Teil zu erfüllen. Geht man arbeiten, kommt es wiederum zu dem Vorwurf, man würde seine Kinder vernachlässigen.
Das Hörspiel macht dabei aber ganz klar, dass jeder seine eigene Geschichte, seine Bedürfnisse und seine Wünsche hat. Durch ein verständnisvolles Miteinander können auch hektische Zeiten seinen Spaßfaktor haben. Teilt man seine Wünsche und Erlebnisse mit dem Anderen, gewinnen alle dabei.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Wie man mit Büchern fliegen lernt

Der höchste Bücherberg der Welt
0

Als große Leseratte, mit zwei kleinen Leseratten an meiner Seite stand fest, "Der höchste Bücherberg der Welt" von Rocio Bonilla musste auch bei uns einziehen. Was genau hat es mit diesem Berg auf sich? ...

Als große Leseratte, mit zwei kleinen Leseratten an meiner Seite stand fest, "Der höchste Bücherberg der Welt" von Rocio Bonilla musste auch bei uns einziehen. Was genau hat es mit diesem Berg auf sich? Der kleine Lukas, der schon immer fliegen wollte, lernt hier, wie er das mit Büchern schaffen kann.

„Auch wenn er selbst nicht fliegen konnte, seine Gedanken konnten es. Ihm wurde klar, dass er so immer weiter geflogen war, seit er sein erstes Buch gelesen hatte.“ (Rocio Bonilla: Der höchste Bücherberg der Welt, 2018)

Die Autorin:
Rocio Bonilla (geboren 1970) ist Illustratorin und Autorin vieler Kinderbücher. Sie studierte Kunst an der Universität Barcelona und arbeitete vor ihrer schriftstellerischen Laufbahn als Malerin, Fotografin und Pädagogin sowie in der Werbebranche. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch, angeregt durch ihre eigene Tochter. Weitere sehenswerte Kinderbücher von ihr sind "Welche Farbe hat ein Kuss?" und "Geschwister!".

Inhalt:
Lukas wollte schon immer fliegen. Er beobachtete schon von seinem Kinderwagen aus alles was fliegt, seien es Luftballons, Vögel oder Flugzeuge. Irgendwann beginnt er, sich selbst Flügel zu bauen, doch keine dieser Flügel erfüllen ihm seinen sehnlichsten Wunsch. Auch der Weihnachtsmann bringt ihm keine richtigen Flügel und selbst der Wunsch zu seinem Geburtstag, wenn er die Kerzen auf seinem Kuchen auspustet, bringt ihn seinem Traum nicht näher. Eines Tages schenkt ihm seine Mutter ein Buch mit den Worten: „Man kann auch anders fliegen, Lukas.“ Unzählige Bücher später und hoch oben auf einem riesigen Bücherberg versteht Lukas endlich, was seine Mutter damit gemeint hat.

Kritik und Fazit:
Die Welt der Bücher ist riesengroß, genau wie der dargestellte Bücherberg, den sich der kleine Lukas Stück für Stück erliest. Die Illustrationen transportieren die Idee der Autorin wunderbar, so werden Klassiker wie "Der kleine Prinz", "Moby Dick", "Das Dschugelbuch" oder "King Kong" in den Bilder aufgegriffen und zeigen, wie vielfältig die Welt der Bücher und somit auch die eigene Fantasie sein kann. Die Liebe zum Lesen und zu Büchern wird deutlich spürbar.

Im Anhang findet sich ein großes Poster in Form einer Messlatte, welches sich die Kinder an die Wand aufhängen können. So können sie nicht nur sich selbst messen, sondern vielleicht auch schon den eigenen kleinen oder großen Bücherberg, den sie selbst schon entdecken konnten.

Rocio Bonilla vermittelt eine wundervolle These, nämlich dass man durch Bücher fliegen kann. Die Gedanken bekommen Flügel, die Fantasie kann sich entwickelt und in die Lüfte erheben. Jedes Buch, das man liest, eröffnet neue Horizonte, bringt Abenteuer mit sich, lässt neue Welten entdecken.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ein berührender Roman über die Liebe, das Leben und die Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Das Leuchten einer Sommernacht
0

Ella Simon beschreibt in "Das Leuchten einer Sommernacht" die Geschichte um Lynne und Reed, die sich seit Kindertagen kennen, aufgrund schwerwiegender Gegebenheiten trennen und nach 12 Jahren wieder begegnen. ...

Ella Simon beschreibt in "Das Leuchten einer Sommernacht" die Geschichte um Lynne und Reed, die sich seit Kindertagen kennen, aufgrund schwerwiegender Gegebenheiten trennen und nach 12 Jahren wieder begegnen. Schnell sind die lang verdrängten Gefühle wieder an der Oberfläche, doch es gibt Dinge aus der Vergangenheit, die sie immer noch nicht verarbeitet haben, welche nun wie eine Mauer zwischen den beiden stehen. Gleichzeitig verknüpft die Autorin diese Geschichte mit einer weiteren sehr gefühlsbetonten Geschichte, in welcher die Mutter eines schwer kranken Kindes in mehrfacher Hinsicht ums Überleben kämpft.

Die Autorin:
Ella Simon kommt aus einer Kleinstadt in der Steiermark. Sie arbeitete zunächst als Studentenbetreuerin in einem internationalen College für Tourismus. Inzwischen hat sie eine eigene Familie gegründet und ganz ihrer schriftstellerischen Tätigkeit gewidmet. Sie veröffentlichte bereits diverse historischen Romane unter ihrem Klarnamen Sabrina Qunaj. "Das Leuchten einer Sommernacht" knüpft an ihren Roman "Ein Gefühl wie warmer Sommerregen" an (2016).

Inhalt:
Die Geschichte setzt sich aus zwei Handlungen zusammen.
Lynne arbeitet in einer Wunschagentur, die schwer kranken Kindern ihren Herzenswunsch erfüllt. Einer dieser Wünsche lässt sie auf ihre Jugendliebe Reed stoßen, der inzwischen ein berühmter Rugbyspieler ist. Die beiden verbindet eine intensive und auch schwere Liebesgeschichte, die bereits in ihrer Kindheit begann, doch durch die damaligen Umstände ein Ende fand.
Das Mädchen Winnie, welches den großen Wunsch hat, einmal ihre Lieblingsrugbymannschaft, die Cardiff Greens, zu treffen ist das Bindeglied zu einer weiteren tragischen Geschichte. Ihre Mutter Jen ist alleinerziehend und hat mit der Krankheit ihrer Tochter schwer zu kämpfen, der Vater des Kindes ist ihr da keine Hilfe. Aber auch in ihrem Leben gibt es einen Mann, der stets an ihrer Seite steht, doch das muss sie erst noch erkennen.

Kritik und Fazit:
Das wunderschöne Cover erregte sofort mein Interesse. Die gelbgoldenen Sterne und die Windlichter vor dem dunkleren Blau des Himmels einer Sommernacht wirken sehr romantisch. Die Verbindung zwischen Buchtitel und Cover ist absolut stimmig.

Auch der Schreibstil überzeugte mich sofort. Er ist flüssig und mitreißen, dabei aber gefühlvoll und detailreich, sodass man sich sofort mitten in die Handlung versetzt fühlt. Ella Simon erzählt in der dritten Person, allerdings bedient sie sich dreier Perspektiven. So kommen Lynne, Reed und Jen zu Wort und bieten somit einen umfassenden Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten.

Die zwei Erzählungen werden auf eine schöne und gleichzeitig traurige Weise miteinander verknüpft und verdeutlichen, dass Lynne in all den Jahren eine große Bürde mit sich trägt. Die weitere Perspektive durch Jen irritierte mich zunächst etwas, ihre Bedeutsamkeit erschließt sich aber im Laufe der Geschichte.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und somit für den Leser absolut verständlich. Jeder hat seine eigene Bürde zu tragen und doch lernen die Protagonisten, sich zu öffnen, um somit ihr Glück im Leben finden zu können. Am meisten hat mir Reed gefallen, da er schon immer voll und ganz für das einsteht, was er liebt und sich in seinem Leben wohl am meisten weiterentwickelt hat.

Inmitten dieser ganzen Erzählung sind immer wieder Rückblicke auf die Vergangenheit von Lynne und Reed eingestreut, die Stück für Stück zutage bringen, welch schwierige Vergangenheit beide zu erdulden und durchzustehen hatten.

Mich hat die ganze Geschichte rundherum berührt. Ich habe mitgelitten und mitgelacht. Denn neben all den gefühlsgeladenen Momenten gibt es auch wirklich humorvolle Episoden und Gespräche zwischen den Protagonisten, die es dem Leser leichter machen, der Geschichte zu folgen, ohne ständig einen Kloß im Hals zu haben.
Ella Simon ist eine berührende Geschichte um 5 Protagonisten gelungen, die die Hürden des Lebens überwinden und somit am Ende ihr Glück finden.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Wenn Kinder sich für die Natur stark machen!

Sandor Der geheime Schwarm
0

Vor Kurzem habe ich die "Sandor" Reihe von Dorothea Flechsig entdeckt. Nun ist der vierte Teil zunächst in Form eines Hörbuchs erschienen. Da meine Tochter und ich noch so viele Bücher zu lesen haben, ...

Vor Kurzem habe ich die "Sandor" Reihe von Dorothea Flechsig entdeckt. Nun ist der vierte Teil zunächst in Form eines Hörbuchs erschienen. Da meine Tochter und ich noch so viele Bücher zu lesen haben, kam ein Hörbuch als Alternative gerade recht. Jendrik und Sandor setzen sich diesmal mit einem ganz brandaktuellen Thema auseinander: dem Insektensterben.

Die Autorin:
Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie "Petronella Glückschuh", "Sandor", "Pünktchen" und "Aurelia", welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.

Der Sprecher:
Gelesen wird das Hörbuch von Nicolas Alexander Böll. Er ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher. Er las bereits die ersten drei Hörspiele der Sandor Reihe. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme Berühmtheiten wie Joaquin Phoenix, William Baldwin, Emilio Estevez und Paul Bettany.

Der Inhalt:
Jendrik findet eine tote Fledermaus. Da er Angst hat, es könnte ein Tierhasser unterwegs sein, lässt er die Fledermaus vom Tierarzt untersuchen. Dieser vermutet, dass das arme Tier verhungert ist und auch Sandor berichtet, dass es immer weniger Insekten zu fressen gibt. Gemeinsam mit seinen tierischen wie menschlichen Freunden macht sich Jendrik auf die Suche nach den verschwundenen Insekten und deckt dabei aktuelle Missstände in der Landwirtschaft auf. Doch es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte.

Kritik und Fazit:
Auch der vierte Teil der Reihe bietet wieder einige Abenteuer und Spannung. Das Cover hebt sich mit seinem hellen Grün farblich von den bisher eher dunkel gehaltenen Bucheinbänden ab. Das passt so aber sehr gut zur Thematik des Buches. Schließlich geht es um die Natur und das Leben.
Der Titelsong ist mitreißend und eingängig. Ein Ohrwurms wird hier garantiert.

Nicolas Andreas Böll liest den Text spannend und flüssig vor. Seine Stimme ist dabei angenehm und die Betonung passend zu dem, was gerade passiert. Lediglich die Stimmen der Lehrer waren etwas befremdlich für mich.

Die Geschichte geht gleich ereignisreich los, da Jendrik Sandor vermisst. Denn normalerweise wird er von ihm morgens zuverlässig geweckt, doch diesmal ist weit und breit keine Spur von ihm zu finden. Auf der Suche nach ihm findet er dann auch noch eine tote Fledermaus und seine Sorgen werden immer größer.

Warum muss eine Fledermaus verhungern? Wo sind all die Insekten hin? Was passiert, wenn die Insekten weiter sterben?
Sicherlich ist jedem beispielsweise schon aufgefallen, wie sauber eine Autoscheibe inzwischen auch nach einer langen Autofahrt bleibt. Wo man sich früher über das ewige Reinigen der Insektenrückstände geärgert hat, sollte man sich nun aber nicht freuen. Insekten, so lästig, wie sie einem erscheinen mögen, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Das haben auch die Kinder, die sich seit einiger Zeit zu den viel diskutierten Freitagsdemos während der Schulzeit einfinden, erkannt.
Aber woran liegt es, dass die Insekten immer weniger werden? Das wollen Jendrik und seine Freunde herausfinden. Und Sandor hat schon eine Idee, wo sie suchen müssen. So schleichen sie sich zum Bauern in der Nähe und finden dort Gift in großen Behältern. Das wollen sie nicht ungestraft durchgehen lassen und so machen sie darauf aufmerksam.
Positiv zu erwähnen ist hier, dass nicht einfach auf dem Landwirt herum gehackt wird, der mit seinem Gift die Natur zerstören würde. Auch der Landwirt kommt zu Wort und macht deutlich, dass er dazu gezwungen ist, eine große und dabei günstige Ernte zu erzielen, da der Verbraucher in der Regel nicht bereit ist, höhere Preise zu bezahlen. Das hier ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig ist, wird ganz deutlich.
Außerdem gibt es noch Tipps, wie man den Insekten einen besseren Lebensraum schaffen kann. Denn eins ist klar, nur schimpfen reicht nicht. Man muss selbst aktiv werden, zum Beispiel in Form von Blühwiesen, Hecken, Biogärten hinter dem Haus oder einem Bienenstock im Garten.

Dorothea Flechsig ist es gelungen ein hochaktuelles Thema für Kinder zugänglich zu machen. "Sandor – Der geheime Schwarm" gehört in jedes Kinderzimmer, denn es ist so wichtig, dass wir umdenken, und dass auch unsere Kinder lernen, warum sie die Natur wertschätzen müssen und was sie tun können, um sie zu erhalten.