Cover-Bild Fauler Zauber
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Humor
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 11.01.2019
  • ISBN: 9783426522905
Diana Wynne Jones

Fauler Zauber

Roman. Das preisgekrönte Meisterwerk der humorvollen Fantasy
Eva Bauche-Eppers (Übersetzer)

In ihrem humorvollen High-Fantasy-Roman erzählt die preisgekrönte britische Autorin Diana Wynne Jones, wie sich eine magische Welt als lukrative Geschäftsidee entpuppt.

Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.

„Niemand erzählt so magische Geschichten wie Diana Wynne Jones.“ Neil Gaiman

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein Muss für jeden Fantasyliebhaber!

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Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 ...

Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 erhielt Jones den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Sie verstarb im Jahr 2011 in hohem Alter.

Die englischsprachige Ausgabe von Fauler Zauber erschien bereits im Jahr 1998. Jones lieferte mit Sophie im Schloss des Zauberers die Vorlage für den berühmten Film Das wandelnde Schloss. Das Buch muss ich unbedingt bald lesen. Kennt ihr es?

Inhalt:

„Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.“ (Quelle: Knaur Taschenbuch)

Meine Meinung:

Was wäre, wenn die Charaktere all der fantastischen Welten, die wir regelmäßig besuchen, seit 40 Jahren in andere Rollen schlüpften – und das nur, weil die Menschen sie besuchen? Was wäre, wenn es tatsächliche organisierte Pilgerfahrten in fantastische Welten geben würde? Fahrten, auf denen gewöhnliche Menschen Abenteuer erleben wollen, die nur fantastische Gestalten, durch einen Knebelvertrag dazu gezwungen, ihnen bieten können? Und was wäre, wenn die Zauberer, Hexen, Werwölfe und Greife keine Lust mehr dazu hätten? Schließlich zerstören die Touristen regelmäßig große Teile ihrer Welt und sie verdienen daran nicht einmal genug Geld! Es gibt bei jeder Pilgerfahrt mehrere 100 Tote, von den Verlusten bei den Pferden ganz zu schweigen. Die Arbeitsbedingungen sind nicht länger auszuhalten, jeder möchte endlich wieder seinem richtigen Beruf nachgehen und sein Leben nicht länger nach faulem Zauber inszenieren. Das könnte niemand länger erdulden. Oder?

Diese Rezension einleitend, habe ich versucht die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, die zu Beginn der Lektüre geschildert worden sind. Als Leser fühlt man sich sogleich wie ein Teil ihrer Welt. Man regt sich mit ihnen zusammen über die Touristen auf, die regelmäßig ihre Welt besuchen. Und das liegt zu einem sehr großen Teil an den besonderen Protagonisten dieses Buches. Bevor die eigentlichen Abenteuer des Buches beginnen, wird ein ernüchterndes und erschütterndes Bld gezeichnet. Die Welt ist in großen Teilen zerstört, schafft es kaum, sich von Jahr zu Jahr zu erholen. Man beginnt, mit den Menschen zu fühlen und sich über die herrschenden Ungerechtigkeiten zu empören.

Jones ist es gelungen, eine so skurrile wie sympathische Familie zu erschaffen, die im Mittelpunkt der Geschehnisse stet. Und das nur, weil der Vater der Familie in diesem Jahr an der Reihe ist, den Dunklen Fürsten der Pilgerreisen zu spielen. Alle Familienmitglieder werden in die Planung der Reisen involviert. Seine Frau, seine menschlichen Kinder und seine Greifenkinder. Denn Derks Leidenschaft als Hexenmeister ist das Experimentieren mit verschiedenen genetischen Veränderungen. Somit kreierte er nicht nur denkende und sprechende Greifen, die als Familienmitglieder in seiner Familie leben. Nein, er hat auch fliegende Schweine, unsichtbare Katzen, ein ungestümes fliegendes Pferd namens Niedlich (und natürlich seine Mutter – Schönste) erschaffen. Gehässige Gänse, die mit Vorliebe Menschen angreifen und genau wissen, wie sie sie am besten ärgern können und so einige andere intelligente Gestalten sind ebenfalls mit von der Partie. Insgesamt bildet diese ganz besondere Familie den Ausgangspunkt für die Organisation vieler wichtiger Ereignisse der Pilgerreisen. Und die haben es in sich. Sie haben beinahe eine Art Drehbuch und sind sehr eng getaktet. Ihr könnt euch mit Sicherheit vorstellen, dass das Ganze ziemlich chaotisch wird, oder?

Selbstredend bleibt es nicht dabei, dass nur Hexenmeister eine Rolle spielen. Ein fürstlicher Drache, fleischfressende Schafe, eine Menge Zwerge und einige ruhmreiche Elfen werden ebenfalls auftauchen. Eben all die Gestalten, die in so einer Fantasywelt leben. Und all diese Gestalten versuchen, sich gegen Mr. Chesney, den Organisator der Pilgerreisen, zur Wehr zu setzen. Werden sie es schaffen, dem Knebelvertrag zu entkommen?

Fazit:

Jones ist es gelungen, eine zugleich humorvolle und düstere Geschichte zu schreiben, die ich so noch nie gelesen habe. Ich habe sie genossen, ich bin in ihr verschollen und wäre am liebsten gar nicht mehr herausgekommen. Die Autorin hat mich an vielen Stellen der Handlung überrascht. Aber auch Fauler Zauber war leider irgendwann zu Ende. Ich freue mich, dass dieses Buch für uns übersetzt worden ist und möchte es jedem Fantasyliebhaber ans Herz legen.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine wunderschöne Fantasy-Geschichte trotz vereinzelter Logiklücken

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Mit „Fauler Zauber“ wagte ich mich nun in eine Welt, außerhalb der von Diana Wynne Jones erschaffenen „Howl-Saga. Die Spannung war groß, da nicht nur das Cover ein absoluter Eyecatcher war, sondern auch ...

Mit „Fauler Zauber“ wagte ich mich nun in eine Welt, außerhalb der von Diana Wynne Jones erschaffenen „Howl-Saga. Die Spannung war groß, da nicht nur das Cover ein absoluter Eyecatcher war, sondern auch die Kurzbeschreibung von einem interessanten Szenario erzählte.

Denn nach Derkholm kommen jedes Jahr, Pilger, welche zwar meist viel Geld mitbringen, aber auch viel Schaden anrichten. Zudem obliegt es den Bewohnern dieser Welt ihre Gäste zu bespaßen und ihnen Abenteuer und Spannung zu bieten. Doch damals soll nun Schluss sein, denn die Bewohner können und wollen nicht mehr.

Nach den ersten Seiten eine verständliche Situation, denn hier zeigte sich welche Ausmaße die Pilgerfahrten auf die Bewohner, ihr Land und ihre Ernten haben. Um so spannender fand ich es nun die Welt an sich kennenzulernen und gleichzeitig etwas gegen Mr. Chesney zu unternehmen. Dabei zeigte sich auch, welche Hintergründe die Fahrten hatten und wie geschickt er Personen aus seiner Welt, in dieser einsetzte.

Leider war ab der Hälfte die Spannung ein wenig bei mir raus. Nicht wegen der Story an sich, sondern von den teils sehr verwirrenden Handlungen der Charaktere. Ich verstand nicht, wieso man nicht eine Horde Soldaten an ihren rechtmäßigen Platz zauberte, anstatt sie querfeldein durch Wald und Wiesen zu bugsieren und dann auch noch aufzupassen das sie nicht Reißaus nahmen. Hier fehlte mir hin und wieder die Logik.

Dafür hatte ich um so mehr Spaß mit dem Zauberer Derk, welcher ein Geschick dafür besaß Tiere zu kreuzen. Egal ob Greife mit menschlichen Zügen und Sprechgewohnheiten oder fliegenden Pferden, hier fand man eine ganze Menge interessanter Kombinationen, welche mal mehr und weniger Sinn ergaben. Unterhaltend war es trotzdem. Für mich wurde es hier nur schwierig, wenn es um Derks Kinder ging. Da er hier sowohl seine vollständig menschlichen, als auch die Greifen, welchen er einen Teil seiner DNA gab, meinte. Da man es hier aber mit mehr als 5 Kindern zutun hatte, verwechselte ich viele oftmals. Man sollte zwar meinen, das man einen Greif vom Menschen unterscheiden könne, da aber oftmals nur die Charaktereigenschaften angesprochen wurden, fiel mir dies aber wirklich sehr schwer.

Zum Ende hin nahm das Buch dann zum Glück noch einmal ordentlich Fahrt auf und bescherte mir tatsächlich einzigartige Momente. Hier zeigte sich dann auch wieder, dass die Autorin wunderschöne Enden schreiben kann und es schafft, viele Themen unter einen Hut zu bringen.

Fazit:

Und auch diesmal bewies Diana Wynne Jones das sie wundervolle Geschichte schreiben konnten. „Fauler Zauber“ bot mir ein wunderschönes Setting, gepaart mit einfallsreichen Charakteren und tollen Wendungen. Es machte einfach Spaß dieses Buch zu lesen, auch wenn gerade das zweite Drittel etwas langatmig daher kam und es hin und wieder ein paar Logiklücken gab.

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Veröffentlicht am 19.05.2019

Eine kreative Idee, der anfangs leider der Schwung fehlte

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Klappentext
„Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ...

Klappentext
„Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr gut, denn ich mag den Stil total gerne, da er mich an Kreidezeichnungen auf einer Tafel erinnert. Das in Flammen stehende Schloss zieht sofort die Blicke auf sich und der Rahmen um das Covermotiv passt auch sehr gut zu der dargestellten Szenerie. Den Drachen, der sich um den Titel schlingt finde ich auch richtig cool. Zudem mag ich die Schriftart des Titels und dass dieser sich vor dem gezeichneten Cover so schön abhebt.

Meine Meinung
Tatsächlich bin ich zuerst durch das Cover auf „Fauler Zauber“ aufmerksam geworden, aber auch der Klappentext hat mich schnell neugierig gemacht, denn in dem Buch geht es um den Zauberer Derk, der alle Zauberer, Drachen, Elfen und Co von Mr. Chesney, seinem Dämon und seinen Touristenfahrten in ihr Reich befreien soll. Mr. Chesney bietet nämlich Reisen in ihre Welt an, bei denen Touristen ein klassisches Fantasy-Abenteuer erleben können…nur haben die Fantasywesen keine Lust mehr darauf…

Die Idee, dass es eine Fantasy-Welt gibt, die von einem machthungrigen Geschäftsmann ausgenutzt wird, fand ich ziemlich genial. In dem Buch müssen Zauberer, Drachen und Co nämlich als Komparsen herhalten, wenn Mr. Chesney mit seinen Touristengruppen durch ihre Welt reist. Die Fantasywesen spielen dann Rollen und müssen auch schon mal ihr Leben lassen, wenn es die Abenteuerlust (und das Geld) der Touristen anspornt. Meiner Meinung nach ist dies mal ein unkonventionelles Konzept eines Fantasyromans und genau deswegen total klasse!

Diese Ausbeutung regt aber auch den Widerstand an und so planen die Bewohner ein Schauspiel, um Mr. Chesney die Show zu vermiesen, indem die Touristen keine Lust mehr auf die Tour haben. Die Handlung hat also einige gute Voraussetzungen und ulkige Ideen. Allerdings muss ich sagen, dass ich die erste Hälfe des Buches doch etwas schleppend fand, denn es war unklar, worauf die Geschichte hinauslaufen soll. Die jährliche Show wird ausgiebig vorbereitet und ansonsten passiert nicht viel, sodass ich mich beim Lesen doch immer wieder gefragt habe, ob es überhaupt nochmal spannend wird.

Ab der Hälfte konnte mich die Handlung dann mehr mitreißen, denn es wird ein wenig chaotisch, teilweise auch unterhaltsam und das Aufbegehren der Wesen gegenüber der jährlichen Show sorgt doch noch für die von mir in der ersten Hälfte sehnsuchtsvoll erwarteten Spannung. Es gibt Intrigen und auch Sabotagen, welche die Handlung pfeffern und die mich gut unterhalten konnten. Vor allem interessierte mich beim Lesen die Frage, ob es den Wesen gelingen würde, den Touristenansturm durch ihr Vorhaben aufzuhalten. Auf diese Weise war ich dann neugierig und las das Buch gespannt bis zum Ende.

Fazit
Nach einem für meinen Geschmack sehr plätscherndem Beginn des Buches, konnte „Fauler Zauber“ doch noch die Kurve kriegen. Die Idee einer Touristentour in eine Fantasywelt fand ich sehr innovativ und klasse. Die Intrigen und Sabotagen machen die jährliche Show spannend und die Frage, ob die Fantasywesen es schaffen und ihr Leben wieder für sich zurückgewinnen, sorgen dafür, dass man am Ball bleibt.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 13.05.2019

Schöne Idee mit vielen feinen Details

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Jedes Jahr veranstaltet Mr. Chesney exklusive Abenteuerreisen, bei denen Menschen durch ein Portal in eine Welt voller Magie strömen und 6 Wochen lang auf einer Fantasy-Quest unterhalten werden wollen. ...

Jedes Jahr veranstaltet Mr. Chesney exklusive Abenteuerreisen, bei denen Menschen durch ein Portal in eine Welt voller Magie strömen und 6 Wochen lang auf einer Fantasy-Quest unterhalten werden wollen. Das Finale beinhaltet bei jeder der vielen Reisegruppen den Sieg über den Dunklen Fürsten. Nach 40 Jahren haben die Bewohner der Welt, welche jährlich als Animateure dienen sollen, allerdings die Nase gestrichen voll: Die Felder werden verwüstet, die Städte gebrandschatzt, Tiere getötet, die Vorräte geplündert und bei den Schlachten sterben ebenfalls jährlich Freunde und Verwandte. Zeit, sich gegen Mr. Chesney zur Wehr zu setzen – doch der hat einen mächtigen Dämon an seiner Seite…
Die Idee des Romans gefiel mir auf Anhieb. Die Bewohner einer magischen Welt, die sich gegen Ausbeutung zur Wehr setzen – das entfachte meine Neugier. Der Stil des Romans ist allerdings eher etwas gemächlich, man hat lange Zeit, die Folgen der Pilgerreisen zu erkunden und welche Mühen die Bewohner alljährlich auf sich nehmen müssen, um den Vertrag mit Mr. Chesney zu erfüllen, ohne zu Strafzahlungen verdonnert zu werden. Erst dachte ich, der Fokus der Erzählung läge auf Magier Derk, der vom Orakel zum diesjährigen Dunklen Fürsten ernannt wurde. Jedoch hat die Autorin vielmehr den Fokus auf Derks gesamte Familie gelegt, wobei hier vor allem die Greife als Teil der Familie eine wesentliche Rolle spielten und für mich persönlich am interessantesten waren. Ansonsten kommen in der Geschichte sehr viele Charaktere und magische Wesen vor, welche zu meiner Enttäuschung leider kaum eingehender beleuchtet wurden, die Greife ausgenommen.
Der Roman beinhaltet kleine, aber feine Details, welche es zu entdecken gilt. So wird z. B. endlich erklärt, warum Drachen so gerne Gold sammeln. Ebenso gefiel mir der etwas versteckte, britische Humor. Die erste Hälfte empfand ich als etwas langatmig und ruhiger, ab der zweiten Hälfte ging es dann flotter voran, als endlich die Abenteuertouristen ins Spiel kamen. Und zum Ende hin wird man mit einem sehr guten und überraschenden Ende belohnt.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Von fliegenden Schweinen und sprechenden Greifen...

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Diana Wynne Jones ist eine, wie ich finde, in Deutschland viel zu wenig bekannte und unterschätzte Autorin. Bestes Beispiel ist ihre Howl’s Moving Castle Reihe. Etliche kennen den Film, aber kaum jemand ...

Diana Wynne Jones ist eine, wie ich finde, in Deutschland viel zu wenig bekannte und unterschätzte Autorin. Bestes Beispiel ist ihre Howl’s Moving Castle Reihe. Etliche kennen den Film, aber kaum jemand weiß, dass sie die Buchvorlage schuf, oder dass es überhaupt eine Buchvorlage gibt. Als Vielschreibern hat sie mehr als 40 Bücher veröffentlicht und ein großer Teil wurde noch nie ins Deutsche übersetzt. Daher war ich super aufgeregt, als ich Fauler Zauber im Programm von Knaur entdecke und wollte es unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Meine Meinung:


Ein Feuerwerk der Ideen
Was haben fliegende Schweine, fleischfressende Schafe und ein Zauberer mit Alkoholproblem gemeinsam? Sie alle kommen in Fauler Zauber vor. Diana Wynne Jones sprüht vor Ideenreichtum und beweist es, indem sie eine herrlich skurrile, kreative Welt erfindet. Im Mittelpunkt steht der gutmütige Hexenmeister Derk und seine Familie aus Menschen- und Greifenkinder. Derks liebste Beschäftigung ist es nämlich allerhand neuer Kreaturen und Gewächse zu züchten und so finden sich in seinem Besitz nicht nur die erwähnten Schweine und Schafe, nein auch intelligente (aber zickige) Gänse, unsichtbare Katzen und geflügelte Pferde.

Und dieser bunte Haufen soll nun die alljährliche Pilgerfahrt organisieren, dass da vieles gehörig schief geht, liegt auf der Hand. Zumal man Derk nicht gesagt hat, dass der Plan gefasst wurde die Pilgerfahrten abzuschaffen und er und seine Kinder daher sich die größte Mühe geben die Pilgerfahrt ordnungsgemäß durchzuführen, um keine Strafe zu bekommen und wie dieser bunte, symphytische Haufen versucht allen Widrigkeiten zu trotzen ist wunderbar unterhaltsam.

Allgemein finde ich die Idee und das Konzept des Buches herrlich. Es erinnerte mich ein bisschen an Onlinerollenspiele aus der Sicht der NPCs. Ich bin sicher die wären auch nicht begeistert, dass tagtäglich Spieler ihre Welt erstürmen. Die Autorin schaffte s die Ausbeutung und Ungerechtigkeit gut darzustellen, sodass man schon sagen kann, dass zwischen den Zeilen auch Kritik am Kapitalismus und der Ausbeutung von Touristenregionen (man denke nur wie sich die Mallorquiner zurecht beschweren) mitschwingt. Diese Kritik, fast schon Satire wird aber locker leicht und unterschwellig übermittelt.

Zu wenig und zu viel zugleich
Ihr seht also schon, ich habe die bizarre Reise durchaus genossen, allerdings komme ich nicht umhin doch kleinere Kritikpunkte zu nennen. Zum einen gestaltet sich die erste Hälfte des Buches an manchen Stellen doch etwas langatmig. Viel Zeit wird mit Planung und Vorbereitung verbracht, was zwar nicht völlig uninteressant war, für das Tempo der Geschichte jedoch etwas verkürzt hätte werden können.

Dann hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über die Pilgerfahrten und wie Mr. Chesney überhaupt in die Welt kam, erfahren. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass es im Original das 1996 erschienene Buch „The Tough Guide to Fantasyland“ gibt, welches offenbar ein fiktiver Reiseführer für diese Pilgerfahrten ist. Vielleicht finden sich diese Informationen dort und wurden deshalb nicht nochmal erwähnt.

Als letztes bin ich nicht zu hundert Prozent zufrieden mit dem Ende, denn es kam mir etwas zu schnell (ironisch wen man meine Kritik vom Anfang bedenkt) und zu einfach.

Fazit:


Dieses skurrile Fantasyabenteuer sprüht vor Ideenreichtum und herzlichen Charakteren, sodass ich es guten Gewissens an alle, die Lust auf ein Abenteuer der anderen Art haben, empfehlen kann. Denn auch wenn ich kleinere Kritikpunkte hatte, kann ich sagen, es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen.