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Veröffentlicht am 31.05.2019

Liebes Kind

Liebes Kind
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Der Einstieg war schon mal richtig gut. Ich war sofort nach den ersten paar Seiten gefangen und schnell war klar, dass es kein 0815-Thriller ist, mir diese Art aber super gefällt. Die Geschichte wird aus ...

Der Einstieg war schon mal richtig gut. Ich war sofort nach den ersten paar Seiten gefangen und schnell war klar, dass es kein 0815-Thriller ist, mir diese Art aber super gefällt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dadurch ist die jeweilige Gefühlswelt noch intensiver. Es tauchen auch von Anfang an Fragen auf, die mich zum Teil doch sehr verwirrt haben, aber im positiven Sinn. Obwohl vieles gar nicht so ausführlich beschrieben wird und auf große Brutalität oder blutige Szenen verzichtet wurde, so konnte man doch die psychischen Auswirkungen hervorragend spüren. Das hat die Autorin in meinen Augen wunderbar dargestellt, die Verzweiflung und Folgen der ehemaligen Gefangenschaft waren fast greifbar.

Auch die Kinder wurden authentisch dargestellt, vor allem Hannah. Ihre Sicht auf die Dinge empfand ich sehr interessant und teilweise auch etwas erschreckend, aber auch kein Wunder bei ihrem bisherigen Leben. Vieles konnte ich auch lange nicht durchschauen, klar waren ein paar Dinge dabei, bei denen ich Vermutungen hatte, bei manchen lag ich richtig, aber bei einer auch absolut daneben. Ein paar Twists waren allerdings etwas zu durchschaubar.

In der zweiten Hälfte ist ab einem Punkt die Spannung etwas abgeflacht und hier gab es auch den ein oder anderen Charakter, der mir auf die Nerven ging, allen voran der Großvater. Seine Ansichten waren mir stellenweise echt zu überspitzt und es gab Momente, da habe ich nur noch die Augen verdreht. Gleichzeitig habe ich dann aber wieder Mitleid empfunden, da er seine Tochter 14 Jahre lang gesucht und nie aufgegeben hat, das war schon sehr berührend dargestellt. Gefühlstechnisch war das bei mir also ein kleines Auf und Ab in der zweiten Buchhälfte.
Das letzte Drittel hat mich dann aber wieder vollkommen in seinen Bann gezogen. Ich fand es spannend, mitreißend und konnte hier auch das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit
Liebes Kind ist für mich ein Thriller, der anders ist, aber auf seine Weise überzeugen kann. Gerade auf psychischer Ebene hat mich dieses Buch komplett abgeholt und sämtliche Emotionen mitfühlen lassen. Da es aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, konnte man die Gefühle der Figuren besser nachvollziehen und nachempfinden, was mir super gefallen hat. Es war spannend, wie jeder das Geschehene sieht und verarbeitet. Dazu kommt, dass man nur nach und nach die Hintergründe und was genau überhaupt passiert ist, erfahren hat, wie ein Puzzle, das erst nach und nach Gestalt annimmt. Ein paar Dinge konnte ich gut durchschauen, aber es gab auch vieles, was sich für mich lange nicht abgezeichnet hat und das Ende hat mich dann komplett überrascht. In der zweiten Hälfte gab es eine kleine Durststrecke, in der die Spannung etwas gefehlt hat und ich teilweise von Personen genervt war, aber zum Ende hin habe ich wieder alles bekommen, was ich mir von einem guten Thriller wünsche. Insgesamt kann ich das Buch also auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Speziell, aber einnehmend!

Wir haben schon immer im Schloss gelebt
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Das Buch an sich ist ja schon etwas älter und wurde im Festa Verlag neu verlegt. Das neue Cover finde ich absolut einnehmend und nach ein paar Empfehlungen, konnte ich einfach nicht länger widerstehen.

Die ...

Das Buch an sich ist ja schon etwas älter und wurde im Festa Verlag neu verlegt. Das neue Cover finde ich absolut einnehmend und nach ein paar Empfehlungen, konnte ich einfach nicht länger widerstehen.

Die Autorin hat auf jeden Fall einen sehr eigenen speziellen Schreibstil und ich kann mir gut vorstellen, dass dieser vielleicht nicht jedem zusagt. Besonders in Verbindung mit ihren speziellen, skurrilen Charakteren und einer etwas speziellen, teils wirren Geschichte, hat man insgesamt wirklich ein sehr außergewöhnliches Buch. Ich muss sagen, mir hat es gefallen. Ich mag es ja sehr gerne, wenn etwas leicht skurril, anders oder einfach mal nicht 0815 ist.

Es gibt hier keine großen brutalen oder blutigen Szenen. Die meiste Zeit weiß man nicht einmal, woran man bei den Personen ist, wie man sie einordnen soll. Stellenweise hat man das Gefühl, es ist eher ruhig und vielleicht teils auch etwas ausschweifend, aber ich hatte auch das Gefühl, dass mich die Autorin an der Nase herumführt. Durchwegs war für mich ein unterschwelliges perfides Psychospiel mit dem Leser zu spüren, und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie sich alles entwickeln würde. Es war auch schwer zu beurteilen, wer in der Geschichte “der Gute” oder “der Böse” ist, eigentlich ist das komplette Dorf nicht ohne. Hier wurden einige typische Klischees mit eingebaut, z. B. wie Dorfmenschen Außenseiter behandeln und beurteilen, ein paar Szenen waren bestimmt etwas überspitzt dargestellt, aber das ist nun mal die Art der Autorin und ich fand es sehr erfrischend.

Fazit
Wir haben schon immer im Schloss gelebt ist ein wirklich eine sehr außergewöhnliche Geschichte mit skurrilen Charakteren, einer teils skurrilen Handlung, insgesamt gibt es keine brutalen oder blutigen Szenen und trotzdem schafft es die Autorin hervorragend mit der Psyche des Lesers zu spielen. Langsam wird man herangeführt an das, was in der Vergangenheit passiert ist, ich hatte meine Vermutungen und zum Großteil waren die auch richtig, aber was die gesamte Geschichte drumherum betraf, die Entwicklung, das Ende etc., hier hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung, was passieren würde.
Wer mal etwas anderes lesen möchte, etwas Spezielles, dem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen, ich vergebe hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Clans of London

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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Wenn ich bei einem Buch etwas von Hexen lese, dann kann ich selten widerstehen. Hier kommt noch ein umwerfendes Cover dazu und ich musste es einfach unbedingt lesen.

Der Einstieg fiel mir auch wirklich ...

Wenn ich bei einem Buch etwas von Hexen lese, dann kann ich selten widerstehen. Hier kommt noch ein umwerfendes Cover dazu und ich musste es einfach unbedingt lesen.

Der Einstieg fiel mir auch wirklich sehr leicht. Charlotte war mir auf Anhieb sympathisch mit ihrer sarkastischen, schlagfertigen Art und das in Verbindung mit einem angenehmen Schreibstil hat die Seiten nur so verfliegen lassen. Ein weiterer Pluspunkt war das Setting, ich liebe London und es wurde alles toll beschrieben, sodass es mir vorkam, als wäre ich selbst mit dabei.
Mit Ash hat die Autorin auch einen perfekten Charakter zum Anschmachten geschaffen, zumindest für mich persönlich. Er ist frech, witzig, scheint das Herz am rechten Fleck zu haben und doch weiß man manchmal nicht so genau, woran man bei ihm ist. Eine wirklich tolle und gelungene Mischung. Henri dagegen war mir irgendwie zu schleimig. Ich weiß nicht, warum, aber seine Handlungen kamen für mich teilweise wie aus heiterem Himmel, ich empfand ihn nicht ganz rund und auch nicht immer glaubwürdig. Da bin ich aber trotzdem gespannt, wie er sich weiterentwickeln wird.

Besonders gut gefallen haben mir auch die Clans und deren Geschichte, wobei diese in diesem ersten Teil erst relativ spät durchleuchtet wird. Der Fokus liegt zum Großteil bei Charlotte, die erfährt, dass sie eine Hexe ist und herausfinden muss, wer ihre Eltern sind, bevor es zu spät ist. Ohne zu viel verraten, muss ich sagen, dass mir das Liebes-Hin-und-Her teilweise einen Tick zu viel war und dabei die Prota stellenweise auch anstrengend war, was mich manchmal ziemlich genervt hat.
Zum Glück hat die Autorin aber insgesamt eine Geschichte geschaffen, die so viele Aspekte drumherum hatte, dass ich im Großen und Ganzen darüber hinweg sehen kann.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war für mich, dass ich ein paar Dinge viel zu schnell durchschauen konnte. Es gab einen Punkt, der für mich sofort klar war und leider hat sich das auch am Ende als wahr erwiesen. Das wiederum hat die Autorin aber wieder wettgemacht, weil ganz zum Schluss doch noch ein Twist kam, der mich mit offenem Mund zurückgelassen hat.

Fazit
Clans of London ist insgesamt ein gelungener Auftakt. Auch wenn ich ein paar kleinere Kritikpunkte hatte, so war das Gesamtbild auf jeden Fall positiv. Wir haben ein tolles Setting, zum Großteil tolle Charaktere, wobei ich Ash am meisten verfallen bin, ein tolles Konstrukt mit den Hexen-Clans, und auch die Magie hat mir super gefallen. Die Liebesgeschichte fand ich stellenweise etwas zu anstrengend, aber die Autorin hat die Kurve wieder gekriegt in dieser Hinsicht. Ein paar Wendungen waren mir ebenfalls zu leicht zu durchschauen, wobei auch hier am Ende doch noch ein überraschender Twist kam, mit dem ich niemals so gerechnet hätte. Insgesamt kann ich es also auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Fortsetzung mit Höhen und Tiefen!

Der Fluch der Mondsklaven
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Der erste Band hatte mich ja positiv überrascht und ich war sehr gespannt, wie es mit Thyra und Joseph weitergeht.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg dieses Mal nicht so leicht fiel. Den Anschluss ...

Der erste Band hatte mich ja positiv überrascht und ich war sehr gespannt, wie es mit Thyra und Joseph weitergeht.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg dieses Mal nicht so leicht fiel. Den Anschluss habe ich zwar gefunden, denn die Geschichte schließt direkt an seinen Vorgänger an, trotzdem hat es eine Zeit gedauert, bis für mich richtig Spannung aufkam. Zum Teil fand ich es etwas wirr und mein Hauptproblem in diesem zweiten Teil war für mich einfach auch Thyra selbst. Sie wirkte mir stellenweise zu “schwach”, es war mir zu viel Hin und Her, in mehrfacher Hinsicht, und dieses Hin und Her hat sich durch das ganze Buch gezogen und mir teils meinen Lesegenuss immer wieder genommen. Die Geschichte selbst nimmt an Fahrt auf und wird auf jeden Fall besser, aber wie gesagt, die Prota hat mich oft tierisch genervt.

Was ich allerdings wirklich toll finde, ist die Art der Magie, die unterschiedlichen Wesen in diesem Buch, das Zusammenspiel und auch wie alles durchdacht ist. Gerade das letzte Drittel konnte mich richtig begeistern, da kamen Gefühle an, auch Thyra hat sich gebessert und Joseph bin ich ja sowieso verfallen. Ich liebe den dunklen Prinzen mit seiner schwarzen Magie, er übt eine unheimliche Faszination aus.

Mit dem Ende hatte ich so allerdings nicht gerechnet, was an sich ja gut ist, aber ich weiß trotzdem noch nicht genau, wie ich diese Entwicklung finde. Das hängt dann tatsächlich vom Finale ab, das ich wiederum unbedingt lesen muss, da der Cliffhanger schon etwas fies ist und ich jetzt schon erfahren will, in welche Richtung es nun weitergehen wird.

Fazit
Der Fluch der Mondsklaven 2 konnte für mich nicht ganz an seinen Vorgänger anknüpfen. Nach einem etwas holprigen Einstieg, hat mir die Geschichte an sich aber sehr gut gefallen. Es war viel Action geboten, Spannung, eine tolle Magie. Joseph ist mein Lieblingscharakter, den finde ich unheimlich faszinierend. Mit Thyra hatte ich allerdings meine Probleme. Das war mir zu viel Hin und Her. Ein bisschen ist ja ok, aber irgendwann reicht es auch wieder und das nahm hier für mich schon etwas überhand. Zum Glück gibt es so viel Positives drumherum und auch das letzte Drittel hat noch mal angezogen, denn sonst wäre mir das leider zu viel gewesen. Insgesamt kann ich aber noch 4 Sterne vergeben und bin jetzt gespannt aufs Finale, denn das Ende war ziemlich gemein, und ob ich die weitere Entwicklung gut finden werde, wird sich zeigen.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Erschreckend realistisch!

Dry
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Dry klang einfach absolut genial. Erschreckend, realitätsnah, ich war gespannt, was mich hier erwarten würde.

Eigentlich war ich sofort begeistert. Der Schreibstil ist absolut einnehmend und ich konnte ...

Dry klang einfach absolut genial. Erschreckend, realitätsnah, ich war gespannt, was mich hier erwarten würde.

Eigentlich war ich sofort begeistert. Der Schreibstil ist absolut einnehmend und ich konnte mich richtig in die Charaktere hineinfühlen und hatte beim Lesen stellenweise selbst ein Durstgefühl.
Allerdings habe ich mich nach dem Lesen noch mit einer Freundin ausgetauscht, die das Buch selbst gerade gelesen hat. Und das hat mich dann doch noch mal zum Nachdenken angeregt.

Wie oben geschrieben, war es absolut einnehmend, ich war von Anfang an gefangen. Es war beängstigend und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das auch in der Realität so abspielen könnte. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob dies in dieser kurzen Zeit so extrem auswirken könnte?

Bereits am ersten Tag, an dem das Wasser abgedreht wurde, ist die Rede von „Wasserzombies“ und Panik bricht aus. Wie gesagt, ich glaube, das ist tatsächlich möglich, gerade bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad. Aber schon am zweiten Tag?
Da müsste man davon ausgehen, dass die meisten Menschen nur eine Flasche Wasser Zuhause haben oder nur Leitungswasser trinken. Da gibt es bestimmt einige, aber der Großteil der Bevölkerung im betroffenen Gebiet?

Lässt man die Zeit jetzt mal außer Acht oder geht einfach davon aus, dass es schließlich in diesem Buch um die Menschen ohne Wasser geht, so fand ich es insgesamt sehr gelungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Menschen zu wahren „Monstern“ mutieren und andere angreifen würden.

Auch der Zwiespalt, ob man anderen helfen sollte, war super dargestellt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass man sich das genau überlegt. Man weiß nicht, wann es wieder Wasser geben wird und vor allem, hilft man dem einen, kommen die nächsten, wo fängt es an, wo hört es auf? Diese innere Zerrissenheit konnte ich wirklich super nachempfinden.

Im Mittelteil muss ich sagen, war mir dann stellenweise der Fokus ein wenig zu sehr auf das Teenie-Drama um Alicia & Co. gelegt. Das hat mich dann doch etwas genervt, manches konnte ich auch einfach nicht nachvollziehen.
Die Auswirkungen im Allgemeinen waren aber glaubwürdig und authentisch dargestellt.

Zum Glück hat sich das Teenie-Drama dann wieder gelegt und das letzte Drittel nimmt richtig an Fahrt auf. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und am Ende gibt es sogar noch einen genialen Twist, bei dem ich einfach nur schmunzeln musste.

Fazit
Dry ist insgesamt ein gelungener, wenn auch absolut erschreckender Roman, der sich auch in der Realität so abspielen könnte. Der Anfang, bei dem sofort am ersten Tag Panik ausgebrochen ist, war womöglich ein klein wenig übertrieben, aber die Geschichte an sich wurde so perfekt beschrieben und dargestellt, dass ich mich teilweise selbst betroffen fühlte und einfach jedes Wort geglaubt habe. Man denkt dabei auch wieder mal über seinen eigenen Wasserkonsum nach. Für uns ist es selbstverständlich jeden Tag zu duschen. Viele lassen das Wasser endlos lange laufen, manche duschen mehrfach am Tag. Was wäre, wenn uns plötzlich das Wasser abgedreht würde? Oder wir nur noch eine bestimmte Ration zur Verfügung hätten? Dann müssten wir ganz schnell umdenken.
Die Charaktere waren im Großen und Ganzen sehr authentisch, wenn sie mich auch besonders in der zweiten Hälfte kurzzeitig genervt haben. Aber das Ende hat dies wieder wett gemacht und ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Von mir gibt es 4 Sterne!