Cover-Bild Glücksmädchen
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.02.2017
  • ISBN: 9783548288444
Mikaela Bley

Glücksmädchen

Psychothriller
Katrin Frey (Übersetzer)

Ellen Tamm ist besessen vom Tod, seit ihre Zwillingsschwester vor acht Jahren starb. Sogar während ihrer Arbeit verfolgt sie der
Verlust: Sie ist Kriminalreporterin bei einem Stockholmer Fernsehsender und sucht sich mit Absicht die schlimmsten Fälle aus. Als könne sie damit den Tod überwinden und die Trauer aus ihrem eigenen Leben verdrängen.
Dann verschwindet an einem kalten, verregneten Tag die achtjährige Lycke spurlos. Ellen soll über den Fall berichten. Aber mit einem Mal funktionieren ihre Abwehrmechanismen nicht mehr. Es ist, als hätte sie ihre Zwillingsschwester erneut verloren. Panisch sucht sie nach Lycke. Kann sie das Mädchen retten und endlich Frieden finden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Keine leichte Kost

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Gleich vorweg: Das Buch ist keine leichte Kost! Ich finde ja, das Krimis und Thriller, in denen Kinder verschwinden und/oder ermordet werden, immer ganz besonders ans Herz gehen. So auch dieses Buch. Das ...

Gleich vorweg: Das Buch ist keine leichte Kost! Ich finde ja, das Krimis und Thriller, in denen Kinder verschwinden und/oder ermordet werden, immer ganz besonders ans Herz gehen. So auch dieses Buch. Das sollte man also im Vorfeld wissen, bevor man mit dem Buch beginnt.
Am Anfang des Buches habe ich mir schwer getan, richtig hineinzukommen. Ich konnte nicht richtig einordnen, wer an welcher Stelle steht. Nach und nach wird es aber besser: Die Hauptperson ist eindeutig Ellen, eine Journalistin, die über ein verschwundenes Mädchen berichten soll. Dabei hat sie selbst in sehr jungen Jahren ihre Zwillingsschwester verloren.
Der Zwiespalt von Ellen wird sehr gut beschrieben. Auf der einen Seite soll sie eine gute Story liefern, auf der anderen Seite weiß sie, was die Presse verursachen kann. Das Hin- und Hergerissensein der Protagonistin ist glaubwürdig dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig. Es gibt viele wechselnde Perspektiven. Jede ist jedoch mit dem Namen der jeweiligen Person versehen, sodass man nicht durcheinander kommt. Das fand ich gut gelöst.
Ich empfand das Buch als sehr emotional. Ich habe es auch mehrmals zur Seite gelegt und später weitergelesen, mal mit einigen Tagen Pausen dazwischen. Weil es eben keine leichte Kost ist, die man mal eben so wegliest.
Es bleibt bis zum Schluss aber sehr spannend. Mit dieser Auflösung hätte ich auf keinen Fall gerechnet. Es hat mich aber auch etwas traurig gemacht und nachdenklich zurückgelassen.
Insgesamt ist es ein tolles, spannendes, emotionales Buch, aber sicher nicht für jeden Leser geeignet. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Wenn einen die Vergangenheit einholt

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Die 8-jährige Lycke verschwindet nach dem Tennisunterricht spurlos, schnell wird in mehrere Richtungen ermittelt. Auch Ellen Tamm eine Journalistin für Kriminalfälle ist sofort an dem Fall dran, schließlich ...

Die 8-jährige Lycke verschwindet nach dem Tennisunterricht spurlos, schnell wird in mehrere Richtungen ermittelt. Auch Ellen Tamm eine Journalistin für Kriminalfälle ist sofort an dem Fall dran, schließlich bearbeitet sie immer die schwierigeren Fälle. Aber dieser Fall ist für Ellen nicht einfach immer wieder kehren Erinnerungen an ihre Zwillingsschwester hoch. Immer mehr wieder der Fall Lycke zwanghaft für sie und so kommt auch sie an ihre Grenzen.
Und auch Lyckes Eltern werden von allen Seiten nicht nur der Polizei, sondern auch Fernsehen und Presse wollen mehr wissen. "Wie kann ein Mensch das verkraften?" "Wie soll ich damit fertig werden?" fragt sich Lyckes Mutter nun täglich. Lebt Lycke überhaupt noch und werden sie Lycke rechtzeitig finden?

Meine Meinung:
Mikaela Bleys Debütroman konnte mich als Thriller leider nicht überzeugen. Zu wenig Spannung für einen Thriller und dadurch wurde das Buch sehr zäh zu lesen. Wieder mal ein skandinavischer Thriller/Krimi, der mich so gar nicht überzeugen konnte. Lediglich dem guten Schreibstil hat es die 3 Sterne zu verdanken. Das Buch ist in Kapiteln eingeteilt mit Namen um, wenn es in diesem Hauptsächlich geht und der Uhrzeit. Der ganze Handlungablauf erstreckt sich eine gute Woche lang in dem die Zeit läuft Lycke wiederzufinden. Irgendwie fehlte mir durch diese hin und her der Personen auch irgendwie der rote Faden. Auch das eine Reporterin so viel Kompetenz hat bei solchen Fällen, fand ich doch ein wenig sehr unrealistisch. Für mich hat Mikaela Bley durchaus Potenzial eine gute Autorin zu sein, nur hat mich halt dieses Werk nicht gepackt. Das Cover passt ganz gut zu dem Buch, ist aber auch nichts Außergewöhnliches. Für mich jedenfalls muss ein Psychothriller spannend sein von Anfang bis zu Ende, von daher 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Mit "Glücksmädchen" schafft Mikaela Bley ein solides Debüt, das sich vor allem durch unterschwellige Spannung und einer interessanten Grundthematik bemerkbar macht

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Was mich bei diesem Buch von Anfang an beschäftigt hat, war die Frage, was Glücksmädchen mit einem Psychothriller zutun hat. Zwei Komponente, die doch Gegensätzlichkeiten in sich bergen und doch irgendwie ...

Was mich bei diesem Buch von Anfang an beschäftigt hat, war die Frage, was Glücksmädchen mit einem Psychothriller zutun hat. Zwei Komponente, die doch Gegensätzlichkeiten in sich bergen und doch irgendwie zusammenpassen müssen.
Also begann ich mit dem lesen und schon bald wurde die Bedeutung dahinter klar. Auch wenn es vielleicht für den ein oder anderen etwas makaber klingen mag, so ist dieser Titel doch passend gewählt.
Mikaela Bleys Debüt zeichnet sich vor allem durch Ruhe und unterschwellige Spannung aus. Was es mir mitunter leider auch etwas erschwert hat voranzukommen. Denn für mich war es doch zeitweise etwas langatmig. Mehr Tempo hätte dem ganzen doch ab und an gut getan.
Doch die Geschichte um die es hier geht, hat mir keine Ruhe gelassen und ich wollte wissen, was mit dem kleinen Mädchen passiert ist und wer letztendlich für dessen Schicksal verantwortlich ist.
Gerade am Anfang brauchte ich etwas um die verschiedenen Charaktere unter einen Hut zu bringen. Dabei schafft es die Autorin die jeweiligen Charaktere recht gut in Szene zu setzen, so das man ihnen ein Stück weit näherkommen kann.
Am meisten jedoch erfährt man von Ellen. Ellen ist Kriminalreporterin , die selbst ein schmerzliches Erlebnis in sich trägt. Und die ganze Zeit über habe ich mich eigentlich gefragt, wie kaputt sie wirklich ist und ob sie der Aufgabe die vor ihr liegt überhaupt gewachsen ist.
Zeitweise hatte ich auch das Gefühl Ellens Geschichte überlagere etwas die Grundthematik.
Denn hierbei geht es nicht nur um Lycke, sondern auch um Ellen.
Die Geschichte ansich entwickelte sich immer mehr weiter und man begann so seine Verdächtigen um sich zu scharren. Doch immer wieder musste man innehalten und die Positionen überdenken.
Man begleitet Ellen auf ihrer Spurensuche und ermittelt zusammen mit ihr.
An sich hat dieser Roman für mich keine großen Überraschungen bereitgehalten.
Aber die Emotionen dahinter waren sehr gut gelungen. Es geht darum, was im eigentlichen Sinne mit dem Mädchen passiert ist, dabei war es irgendwann nicht mehr wichtig, was letztendlich mit ihr geschah.
Es ist ihre verletzliche Seele, die sich mir präsentierte und die mich wirklich teilweise mitgenommen hat. Es ist das was zwischen den Zeilen steht, was mich wirklich beschäftigt hat und auch ans Herz ging.
Schmerz und auch Qual, aber teilweise auch Wut bestimmen dieses Buch und ziehen den Leser unweigerlich immer mehr in den Bann.
Der Autorin gelingt es zwar geschickt Wendungen einzuweben, die vielleicht in dem Moment überraschend sind. Für mich war es das jedoch nicht.
Am Ende des Buches blieben für mich leider noch Fragen offen, was vor allem Ellen betrifft. Aber ich hoffe darauf wird im nächsten Band etwas näher eingegangen.
Schlussendlich ein solides Debüt mit Potenzial nach oben, das vielleicht teilweise etwas langatmig ist, da man sich mit verschiedenen Situationen konfrontiert sieht , dennoch reißt es mit.
Für mich ist es eher ein Roman als ein Psychothriller. Da zu letzterem noch einiges fehlt.
Wer es gerne etwas ruhiger mag und vor allem den Charakteren auf den Zahn fühlen möchte,der ist hier goldrichtig.
Was für mich leider erschwerend war, ist die Tatsache das ich mich den Charakteren emotional gesehen nicht wirklich nähern konnte. Was ich wirklich als schade erachte, da diese Geschichte in seinen Emotionen besonders in die Tiefe geht. Aber irgendwie waren sie für mich nicht richtig greifbar, obwohl ich mich teilweise doch recht gut in sie hineinversetzen konnte.

Hierbei erfahren wir verschiedene Perspektiven, zumeist die von Ellen, was ihr mehr Raum und Tiefe verschafft.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, authentisch und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind meist gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Der Schreibstil ist fließend und einnehmend.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Mit "Glücksmädchen" schafft Mikaela Bley ein solides Debüt, das sich vor allem durch unterschwellige Spannung und einer interessanten Grundthematik bemerkbar macht.
Trotz Kritikpunkte konnte es mich wirklich gut unterhalten und ich bin gespannt inwiefern sich im nächsten Band gerade Ellens Position weiterentwickeln wird.
Eher ein Roman als ein Psychothriller, doch wer es gern etwas ruhiger mag, der ist hier goldrichtig.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Lycke ist weg

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Auf dem Weg zum Tennisunterricht ist sie verschwunden. Ein achtjähriges Mädchen, ein Scheidungskind aus einer Patchworkfamilie, das hin und her gereicht wird. Kein Kind, das auf der Sonnenseite des Lebens ...

Auf dem Weg zum Tennisunterricht ist sie verschwunden. Ein achtjähriges Mädchen, ein Scheidungskind aus einer Patchworkfamilie, das hin und her gereicht wird. Kein Kind, das auf der Sonnenseite des Lebens steht, wie sich mehr und mehr herausstellt, auch wenn es viele Bezugspersonen in ihrem Leben gibt, fast schon zu viele. Unter anderem auch eine Stiefmutter, die auch schon die "Konkurrenz", den kleinen Stammhalter, auf die Welt gebracht hat und ständig ihre Stellung behauptet. Hat sie damit zu tun? Oder vielleicht der Tennistrainer? Oder einer der leiblichen Eltern? Wie gesagt, ist die Auswahl groß.

Dazu kommt, dass Ellen, die für ihr Magazin berichten soll, auf eine ganz eigene Art, die sich erst nach und nach erschließt, in der Geschichte drinhängt.

Das alles verspricht einen spannenden Thriller. Aber leider bleibt es über weite Phasen bei diesem Versprechen, die Geschichte kommt nicht so recht in die Gänge.

Mein Fazit also: Eine traurige Geschichte über ein verschwundenes Mädchen, das leider immer mehr in den Hintergrund rückt und zeitweilig (fast) verschwindet. Wie auch einige der Erzählstränge, die vielversprechend aufgenommen werden, nicht nur um die kleine Lycke, sondern auch um Reporterin Ellen Tamm. Dabei ist diese Figur durchaus vielschichtig aufgebaut und hat - mit ein wenig Feinjustierung - durchaus das Zeug zu einer recht originellen Serienprotagonistin. Sollte es also einen Nachfolgeband geben, ich würde Ellen Tamm und damit der Autorin Mikaela Bley durchaus noch eine Chance geben. Im Moment kann sie jedoch noch nicht mithalten mit anderen Größen nordischer Kriminalliteratur.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannender Schwede

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Reporterin Ellen ist traumatisiert, nachdem ihre Zwillingsschwester mit acht Jahren gestoben ist. Nun ist sie Reporterin eines schwedischen TV-Senders und soll sich mit dem Fall der verschwundenen Lycke ...

Reporterin Ellen ist traumatisiert, nachdem ihre Zwillingsschwester mit acht Jahren gestoben ist. Nun ist sie Reporterin eines schwedischen TV-Senders und soll sich mit dem Fall der verschwundenen Lycke befassen.Sie erforscht auf eigene Faust, befragt Zeugen und die Familie und versucht alles, um den Fall aufzuklären. Dabei rutscht sie jedoch immer weiter in ihre eigene Vergangenheit, weil sie das Trauma um ihre Schwester noch längst nicht verarbeitet hat.

Die Story wird von vier Frauen erzählt: Lyckes Mutter Helena sowie die zweite Frau von Lyckes Vater, Chloe. Dann noch das Kindermädchen Mona und natürlich Ellen. Das sollte die Geschichte spannend machen, aber war leider zu viel des Guten. Lyckes Mutter, die sich über ihr schweres Leben beklagt, Lyckes fast-Stiefmutter, die unerklärlicherweise eifersüchtig auf ein achtjähriges Mädchen ist und dann noch das Kindermädchen, die Lycke anscheinend als einzige wirklich geliebt hat. Lyckes Verschwinden und Ellens Ermittlungen geraten dabei zeitweise etwas in den Hintergrund, was sehr schade ist. Somit verliert das Ganze dann auch an Spannung, und die Bezeichnung „Psychothriller“ ist nicht ehr zutreffend.

Dennoch hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen, mit den Erzählern konnte ich mich zwar nicht identifizieren, aber man konnte das Buch trotzdem lesen. Mikaela Bley versteht ihr Handwerk und ich hoffe, dass der Nachfolgeband spannender wird!